Seid gegrüßt!
endlich geht es an dieser Baustelle weiter![:)]
Die alten Threads zu dem Thema sind lange archiviert, hier die Vorgeschichte:
Slumping der Rohlinge, Weihnachten 2014
http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=175034
Anschliff, Sommer 2015
http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=184941
Feinschliff und Asti-Vermessung mittel Riesen-Sphärometer, Sommer 2015
http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=185459
Dann ging aus verschiedenen Gründen lange Zeit nichts vorwärts.
Doch Glas ist geduldig, und nun -endlich- sind die Vorbereitungen für die Politur abgeschlossen!
Meine Schleifmaschine, die normalerweise nur als Drehteller benutzt wird, nimmt nun mit Hängen und Würgen den 120cm Meniskus auf.
Die ursprüngliche Bearbeitungsfläche aus einer dicken Aluplatte hatte einen Duchmesser von 52cm. Das galt vor 10 Jahren als sehr ernsthafte Endgröße.
Der Schliff erfolgte ausschließlich in Handarbeit und ich glaube nicht, daß es maschinell möglich ist, jedenfalls nicht ohne ausgelügelte Sensorik. Das Zerstöungsrisiko beim Festfressen wäre sehr groß.
Etwas anders sieht es bei der Politur aus. Hier fühle ich mich außerstande, diese körperlich sehr anstrengende Tätigkeit lange genug durchzuhalten. Das überlasse ich einen 1,5kW Getriebemotor mit Frequenumrichter.
Zusätzlich sorgt ein Infrarot-Strahler für optimale Poliertemperatur.
Derartiger Temperatur-Stress ist normalerweise ein absolutes No-Go, aber in diesem Fall eines sehr kleinen Tools geht es in Ordnung.
Die erste Stunde der Politur hinterlässt im Zentum eine glänzende Stelle.
Naja, immerhin, ein Anfang![;)]
Nächstes Ziel ist jetzt eine Vorpolitur, solange bis eine erste interferometrische Messung möglich wird.
Dann wird sich zeigen, wie weit der Feinschliff tatsächlich von einer brauchbaren Form entfernt war.
Nebenher sind einige Pläne für eine Cassegrain oder RC Option gereift.
Im Prinzip wäre eine Konfiguration f/2.7 - f/9 oder f/10 pratkisch realisierbar.
Wobei ein Cassegrain einen kleinen Rattenschwaz hinter sich herzieht:
Obligatorische Nachführung, ein anderes Sucher-konzept, fehlende niedrige Vergrößerungen mit handelsüblichen Okularen, Motor-Justage des Sekundärspiegels...
Hier habe ich das für f/10 zusammengestellt.
Die Vergrößerungen in Magenta sind die praktisch oft genutzten.
Diese gibt es beim Cassegrain nicht in 100°.
Vergrößerungen über 700x sind seeingbedingt selten nutzbar.
Nun gut, muss noch etwas reifen.
Zuerst muss die genaue Brennweite feststehen.
Und dann wid sich zeigen, ob ich dem Spiegel so etwas wie feinoptische Qualität einhauchen kann.
Ansonsten wird das in ewiger Verdammnis ein Newton für Aufsuchvergrößerung werden.
Viele Grüße
Kai