Relativitätstheorie

  • Hallo!


    Ein Körper der Masse m stürzt aus einer Höhe h = 500km aus der Ruhe heraus auf ein Neutronenstern. Zu berechnen ist die Aufprallgeschwindigkeit v des Körpers auf die Oberfläche des Neutronensterns.


    Daten des Neutronensternes:
    - M = 2,9 Sonnenmassen
    - r = 8 km


    Es ergibt sich aber folgendes Problem: Als Ergebnis bekomme ich 308.000 km/s, also eine Geschwindigkeit, die höher als die Lichtgeschwindigkeit (299.792,458 km/s) ist.
    Und das ist natürlich nicht möglich!


    Ich habe es mit dieser Formel v = sqrt(2GM(1/r – 1/(r+h))) berechnet!


    Meine Frage:
    Wie leitet man die relativistische Formel her, oder wie schaut die relativistische Formel aus?

  • Hallo
    Die Aufprallgeschwindigkeit kannst Du folgendermaßen berechnen (ohne Garantie):
    Die potentielle Energie der Masse m im Abstand h vom Stern mit der Masse M berechnet sich aus dem Integral von r nach r + h als GmM(1/r-1/(r+h)) wobei r der Radius des Stern ist.
    Diese potentielle Energie ist gleich der kinetischen Energie beim Aufprall (Energieerhaltungssatz). Die kinetische Energie berechnet sich als (mr + m)c² wobei die relativistische Masse mr = m/ (SQR(1-v²/c²)) ist.
    Durch Gleichsetzen der beiden Gleichungen für die potentielle und für die kinetische Energie erhält man mr und damit auch v, die Aufprallgeschwindigkeit. Diese ist natürlich auch von der Masse m abhängig, die in Deiner Aufgabe nicht definiert ist. Aus deiner Formelanwendung könnte man schließen das m=M sein soll.

  • Hi gravi ;)
    wie Du an dem Zahlenwert siehst, handelt es sich bei Deinem Beispiel <b>NICHT</b> mehr um einen Neutronenstern, sondern um ein schwarzes Loch. Denn das ist ja die Definition des sog. Ereignishorizontes:
    Nichts - auch nicht einmal Licht - kann diesen Horizont verlassen. Es ist der Schwarzschildradius, an dem die Fluchtgeschwindigkeit (=Fallgeschwindigkeit aus unendlicher Entfernung) gleich der Lichtgeschwindigkeit ist. Und dieser ist bei Deinem Beispiel größer als der Körper selbst.
    Als theoretische Betrachtung könnte sich anschließen, ob denn da der Neutronenstern noch existieren kann, oder ob er schon zu einer Singularität entartet ist.


    gravitative Grüße


    ullrich

  • Hallo daheim! [:)]


    Bist Du dir sicher, dass sich die kinetische Energie in der Relativitätstheorie in dieser Form
    Ek = (mr + m)c² berechnet?
    Also, ich würde die kinetische Energie so berechnen (mr – m)c²!


    Mfg
    gravitation

  • Als ich die beiden Gleichungen auflöste, lies sich die Masse m des fallenden Körpers herauskürzen.
    Also, ist die Aufprallgeschwindigkeit von der Masse m <i>nicht</i> abhängig!!


    tschüs [;)]

  • [quote]<i>Original erstellt von: gravitation</i>
    <br />Hallo daheim! [:)]


    Also, ich würde die kinetische Energie so berechnen (mr – m)c²!


    Du hast natürlich recht!


    Danke für den Fehlerhinweis.

  • Hallo Gravi!
    Ich habe mal das nachgerechnet mit einem Klumpen von 1000 g und bin auf eine Endgeschwindigkeit von etwas weniger als 1 % der Lichtgeschwindigkeit gekommen. Bei mir kürzt sich übrigens dessen Masse nicht raus.
    Ich hab das mal auch für ein Photon mit 50exp-33 g berechnet und komme dabei auf eine Endenergie von 10exp14 eV .
    Diese Strahlung könnte entstehen wenn der Brocken mit c/100 auf dem Neutronenstern einschlägt. Diese sehr harte kosmische Strahlung würde im Gravitationsfeld zu einer normalen Lichtstrahlung abgemagert, der Neutronenstern würde wie ein normaler Stern leuchten. [?]Gibt es so was oder ist das völlig theoretisch?

  • Hallo daheim!


    Also, die Masse des fallenden Körpers muss sich herauskürzen, weil die Aufprallgeschwindigkeit nicht von dessen Masse abhängig ist!
    Im lufleeren Raum fallen alle Körper gleich schnell!
    Also, es ist tatsächlich so, dass ein Auto und eine Feder gleich schnell fallen!
    Lies dir mal die Internetseite "Der freie Fall" durch! [;)]


    Meine Ergebnis nach der Auflösung der Gleichung:
    v = c * sqrt{1 – [(G*M/c²*(r²/h + r)) + 1]^-2} - Und wie Du siehst, konnte ich m wegkürzen!


    Die Formel funktioniert perfekt, also sie liefert immer nur Geschwindigkeiten unterhalb der Lichtgeschwindigkeit, egal wie dicht der Himmelskörper ist!!!


    Vielleicht hast Du beim Auflösen der Gleichung irgend etwas übersehen oder einen kleinen Fehler gemacht! Zeig mir mal deine aufgelöste Formel!!


    Mfg
    gravitation

  • Hallo Gravi!


    Die Masse kürzt sich raus, wie Du richtig festgestellt hast. (Ich habe in Gedanken den Neutronenstern festgenagelt im All, dabei kürzt sich die Masse nicht raus)
    An Deiner Formel für v kann ich mit dem Term (r²/h+r) nichts anfangen. Meiner Meinung nach muss v gegen Null gehen wenn h = 0. In meiner Formel steht an dieser Stelle (1/(r+h)–1/r). Ich bin mir jedoch nicht sicher ob nicht die Vorzeichen dabei richtig gesetzt sind.

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