Erstes mal M31 & M81 aber sehr unscharf und klein

  • Hi Leute


    also erst mal bin ich recht glücklich, dass ich jetzt endlich mal was vor die Linse bekommen habe :)


    Ich hab wohl zu anfang erwartet die Objekte die ich suche müssten größer zu sehen sein [:D]


    Ich hab mein Teleskop im Garten aufgestellt und alle Lichtquellen so gut es geht ausgeschaltet.


    Nach einigem Suchen, hab ich dann durchs Übersichtsokular Andromeda entdeckt.


    War mir erst nicht sicher, da Sie mir so klein vorgekommen ist.
    Oder war es doch nur M 110


    Danach hab ich den Blick auf M80 & M81 geworfen sie hatten ungefähr die gleiche größe, wie Andromeda..


    Beim 9mm Okular konnte ich noch so einigermaßen scharf stellen.
    Bei 6mm ging dann garnichts mehr.


    Muss sagen ich war von der Größe der zu sehenden Objekte etwas enttäuscht. Hab mir ein wenig mehr erhofft.


    Sie erschienen alle drei eher wie kleine neblige Flecken.
    Sehr wenig Kontrast, wenig feinheiten, unscharf und klein.


    Kanns daran liegen, dass ich aus der Kleinstadt im Garten beobachtet habe? (Lichtverschmutzung)


    Oder liegts an den Okularen?


    Oder ist mein Teleskop einfach noch zu klein? [:D]


    Oder war es garnicht Andromeda sondern M 110?
    Dann wundert es mich aber, dass ich nicht auch noch M31 gefunden habe.


    Könnt Ihr mir helfen?


    Gruß Mario

  • Hallo Mario,


    das wird M31 gewesen sein. Aber hast vermtl. nur das Zentrum (Bulge) gesehen. Die äusseren Bereiche sind deutlich weniger hell und erfordern einen recht dunklen transparenten Himmel und grosse AP, also geringe Vergrösserung. Nur wenn M32 innerhalb von M31 war, hast du auch die lichtschwachen Regionen gesehen.


    Gruss Heinz

  • Du kannst sicher noch mehr rausholen. Gerade bei der Galaxienbeobachtung ist ein guter Himmel wichtiger als das Teleskop! Nimm das Teil mit in die Alpen oder Röhn und du wirst dich wundern, was damit geht [;)].


    PS: Bei 1,2 m Brennweite füllt M31 immer den kompletten Gesichtsfelddurchmesser aus.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />D


    PS: Bei 1,2 m Brennweite füllt M31 immer den kompletten Gesichtsfelddurchmesser aus.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie kann ich das verstehen? Also ich sah wirklich nur einen kleinen Fleck mitten im Gesichtsfeld. 15-9 mm Okular-Brennweite.


    Von was für einer Okularbrennweite reden wir hier.


    Liegts hier wirklich nur am Seeing?

  • Ich rede von 2 Zoll, also etwa 47 mm Feldblende. Meine schönste Andromedagalaxie hatte ich bisher im 150 mm Fujinon Bino bei 25-facher Vergrösserung in einer klaren Nacht im Sternenreservat Westhavelland.
    Das Seeing ist nicht so wichtig, die Durchsicht muss gut sein. Wie gut siehst du an deinem Standort die Milchstrasse? Wie ist die Grenzgrösse mit blossem Auge?

  • Kann ich noch nicht bestimmen.
    Dafür kenn ich mich noch zu wenig aus.
    Ich hab die Milchstraße zumindest erkannt.
    Sternbild kleiner wagen.war nicht komplett zu sehen.

  • Hallo Mario,


    Die Andromeda-Galaxie ist vergleichsweise riesig. Ihre Längsachse hat am Himmel eine Ausdehnung von mehr als 3x Monddurchmesser! Sie ist bei gutem Himmel bereits mit bloßem Auge als länglicher Fleck zu sehen. Hast Du sie ohne Teleskop am Himmel gesehen?


    Das Kerngebiet von M31 ist sehr hell. Das Zentrum sieht man als hellen Punkt selbst bei sehr starker Lichtverschmutzung. Der größte Teil der Galaxie ist aber sehr lichtschwach. Bei aufgehelltem Himmel ist davon kaum was zu sehen. Nur wenn die Milchstraße am Himmel klar strukturiert zu erkennen ist, kann man auch M31 wirklich gut sehen, inklusive ihrer Staubbänder. Der geübte Beobachter erkennt in M31 so viele Details, dass selbst eine ganze Nacht kaum reicht, um alles komplett zu zeichnen.


    Ganz wichtig für die Galaxienbeobachtung ist es, die eigenen Augen zu trainieren. Das Stichwort lautet hier "Indirektes Sehen". Du solltest dich informieren, wie das menschliche Auge bei schwachem Licht funktioniert und wie man die optimale Wahrnehmung erreicht.


    Du musst lernen, an den Objekten gezielt leicht vorbei zu schauen, und ausprobieren, wie Du dabei die beste Wahrnehmung erreichst. Dieses Training gelingt am besten an sehr dunklen Standorten, und es ist dazu kein Teleskop oder Fernglas nötig.
    Der Blick auf einen Monitor ist dabei absolut tabu, weil dadurch die Dunkeladaption in Sekunden aufgehoben ist, und es dauert dann viele Minuten, bis sie wieder erreicht ist. Wenn Du eine Aufsuchhilfe brauchst, solltest Du nur gedruckte Karten benutzen und zum Lesen eine schwache rote LED-Lampe.


    Gruß,
    Martin

  • Martin


    Indirektes Sehen von M31 im Teleskop. Kleine Gegenfrage ... Wie soll man da "vorbeischauen"? [:D]


    Was m.E. auch hilft: Gezielte minimale Bewegungen am Teleskop. Dadurch löst sich ein schwaches Objekt vom Hintergrund und ganz nebenbei schaut man indirekt, weil man das Gesichtsfeld mit dem Auge 'absucht'.

  • Hallo Mario


    Wenn Du am Brombachsee wohnst bist schon nicht zu schlecht dran.
    Besser wirds noch wenn Du zum Beispiel auf den Hesselberg oder auf den Hahnenkamm fährst.
    Ist nicht so weit weg von Dir.
    Gerade jetzt wo im Tal schon der Nebel wabert kann es oben sehr klar sein. (Hesselberg ist etwa 670 Meter hoch).
    Der Hahnenkamm ist auf den Lichtverschmutzungskarten ziemlich gut. http://www.lightpollutionmap.info - hier kannst Du Deine Gegend nach dunklen Ecken absuchen.
    Falls Du noch kein Übersichtsokular hast - Bei 2oomm F/6 kannst Du mit einem zwei Zoll Okular jenseits 30mm Brennweite deutlich mehr Feld überblicken.
    Heute siehts nochmal sehr gut aus.


    Gruß
    Felix

  • <i>Martin B</i> möge mir bitte verzeihen, wenn ich seine Größenangabe etwas erweitere: M31 hat 3° Längsachse und erscheint somit <b>6x so groß wie der Mond.</b> Mit dieser Information im Hinterkopf und dem o.g. indirekten Sehen kann man teilweise "ahnen", wo die Randgebiete etwa sind.


    es grüßt Lutz

  • Hallo Mario
    Ich hoffe, du erwartest nicht solche Galaxien zu sehen, wie auf lang belichteten Fotos? Oder gar sehr farbenfroh. Damit können selbst sehr große, teure Teleskope visuell nicht mit halten. Wenn deine Justierung stimmt, wirst du aber dennoch schöne Himmelsobjekte betrachten können. Auch ich gehe davon aus, dass du M 31 gesehen hast. Störende Lichtquellen solltest du, wenn möglich, natürlich meiden. Und eins noch; Beobachten will gelernt sein, dann kommen auch bei dir schöne Erfolgserlebnisse.
    Gruss umd k.H., Alexander

  • (==&gt;)Lutz:
    Danke für die Richtigstellung - Du hast natürlich Recht, M31 ist mehr als 6x so ausgedehnt wie der Mond! Ich hab irgendwie aus den 3° 3x gemacht[:I].


    M31 ist meiner Meinung nach eines der am meisten unterschätzten Himmelsobjekte für die visuelle Beobachtung, gerade weil sie zwar leicht zu finden ist, aber ihre ganze Pracht nur geduldigen und geübten Beobachtern zeigt.


    Eine wirklich große Detailfülle offenbart sich allerdings erst bei 400mm oder mehr Öffnung und ca. 250x Vergrößerung bei dunklem Himmel, bester Transparenz und gutem Seeing.


    Gruß,
    Martin

  • Schön, Martin,


    dass wir anscheinend ähnlicher Auffassung zum visuellen Beobachten sind!
    Denn es schließlich <b>live</b> und es vermittelt -jedenfalls mir- in Verbindung mit dem Wissen über das Objekt und etwas
    <b>Vorstellungsvermögen</b> einen anderen Bezug zum Objekt ("fühlbarer")
    als ein Foto (das natürlich seine Berechtigung hat!).
    Wenn man dann noch 'dran denkt, dass z.B. M31 uns mit mehr als 180 <b>auf unserer Spur</b> entgegenkommt... ist es live genug.


    es grüßt Lutz

  • Also ich war vorhin nochmal mit einem Fernglas auf dem Hof und habe mir, angeregt durch diesen Thread, zum ersten Mal M31 angesehen und muss sagen, dass ich echt begeistert war...


    Ok, man konnte nicht viel erkennen, aber der milchige Fleck war schon deutlich zu sehen und für mich als Einsteiger schon sehr beeindruckend, besonders weil ich nie gedacht hätte, was man mit so einem "kleinen" Fernglas (7x50) schon zu sehen bekommt. Allerdings wäre mir M31 wohl nie aufgefallen, wenn ich nicht wirklich danach gesucht hätte, sticht bei so geringer Vergrößerung nicht wirklich ins Auge...


    Danke für die Anregung!


    Gruß


    Christoph

  • Grüß Euch,
    M31 ist schon beeindruckend und das sowohl vpn der Helligkeit wie auch von der Größe. In einem Vorort 20 km westlich vom Hauptbahnhof München ist M31 durchaus mit blosen Augen als länglicher Nebel zu sehen. Das ist bei M81 nicht möglich.
    Für mich schauen beide Objekte sehr unterschiedlich aus. Wenn es wirklich M31 war, dann sollte man auf jeden Fall mit einem langbrennweitigen 2" Okular die Objekte mal anschauen. Spätesten dann sollte der Unterschied deutlich werden. Weiters sollte man versuchen, ob man mit blosen Augen den länglichen Nebelfleck sehen kann. Es ist wirklich auch bei gutem Vorstadthimmel ohne weiteres möglich.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Christoph,


    das 7x50 ist dem bloßen Auge ähnlich überlegen wie ein Opel Corsa dem Fahrrad. Für Begeisterung gibt es jede Menge Stoff: Die "Plejaden", Sternhaufen h und chi, M42 im Orion (morgens) und die Milchstraße komplett (einfach mal planlos durchwandern) sind Objekte zum Staunen!


    es grüßt Lutz

  • Wenn du dir M31 angucken willst dann nimm ein Okular, womit du eine kleine Vergrößerung hast. Denn als ich mir zum erstenmal M31 angeguckt habe mit einem 6mm Okular(habe ein Teleskop mit 1200mm Brennweite)konnte ich da nichts sehen außer einen hellen Fleck. UNd als ich dann ein Okular hatte mit einer kleinen Vergrößerung konnte ich M31 ganz sehen. M81 weiss ich nicht genau aber da kann ich dir auch eine kleine Vergrößerung empfehlen.[:-)]

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

  • Ein "Gefühl" für die Größe des M31 vermittelt auch noch die Überlegung, dass bei f=1000mm das Fokalbild ca.50mm groß ist! Passt in kein normales Okular.


    Lutz

  • Versuch es mal mit einer kleinen vergrößerung und nicht so eine große. Kann ich die emfehlen. Denn eine 120x Fache oder 60x Fache vergrößerung ist zu viel! :)

    Ausrüstung


    Teleskop: SkyWatcher EvoStar 72ED; SkyWatcher Explorer 150/750

    Montierung: SkyWatcher NEQ-5 GoTo SynScan

    Kamera: Canon EOS 1000D(a)

    Autoguider: ASI 120MM

    Programme: DeepSkyStacker, Fitswork, Photoshop ----> diverse PlugIns, Lightroom

    Sonstiges: Raspberry Pi 4B, diverse Kabel & Bücher, Tablet, Bahtinov Maske, Sonnenfilter

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