Das leidige Randproblem

  • Hallo liebe Schleifgemeinde,
    ich beisse ich mir derzeit an meinem Projekt die Zähne aus. Bisher hatte ich besagtes Problem bei so ziemlich allen meiner Spiegelprojekte gehabt und es mehr oder weniger hinbekommen. Bei diesem Projekt ist aber ziemlich ausgeprägt und es soll endgültig schluss damit sein: das Randproblem.
    Zunächst mal. Es handelt sich um einen mickrigen 6 Zöller mit f/3,8. Die Ausgangssituation war etwas haarsträubend.



    Aber auch hier sieht man ihn schon, den bösen abfallenden Rand.


    Mithilfe von Subtool und auch mit der Anleitung von Alois seiner Minitool-Methode habe ich es bis hier hin geschafft.



    Hierbei handelt es sich um eine Mittelung von 6 IG und Glätung mit Lowpass von 0,06 in OF 14. Die CC bei -0,92 ist nicht das Problem, sondern dieser Ringwall am Rand, denn der drückt aufgrund seines hohen Flächenanteils und der deutlichen Abweichung von der Idealform den Strehl doch ganz besonders stark.


    Anbei auch Foucaulbilder mit jeweils 0,5mm Schnittweitendifferenz an der äußeren Zone.




    Jetzt stellen sich mir 2 Fragen:
    1)Für OpenFringe ist es anscheinend schwierig die Abweichung am Rand zu Quantifizieren. Das fängt schon mit dem Low-Pass an. Bei einem eingestellten Low-Pass von 0,06 (meine Standardeinstellung) sagt OF, dass der Rand um ca. 0,1 Lambda an der Wellenfront abfällt. Bei ausgeschalteten Low Pass werden daraus 0,3 Lambda, ebenso im Zernike-Modus. Was stimmt nun?
    Wäre es möglich anhand der IG das irgendwie manuell abzulesen? z.B anhand eines der verwendeten Interferogramme?



    Aufgenommen mit meinem Bath Interferometer.


    Wenn man sich den Rand näher betrachtet, könnte man doch anhand der Krümmung der Streifen die Abweichung von der Idealform ungefähr bestimmen, oder liege ich da falsch? Anbei ein Beispiel im Randbereich



    Ich habe hier mit einem Zeichenprogramm Tangenten an den Streifen gelegt. Sofern die Streifen hier bei einem guten Rand gerade verlaufen sollten und der Abstand der Streifen eine Wellenlänge beträgt, würde dies ja eine Abweichung von fast 1 Wellenlänge bedeuten [B)] Ich denke bei den Bath-IG ist eine gewisse Krümmung noch normal, aber wie weit? Gibt es da eine Möglichkeit den Randabfall direkt am IG zu quantifizieren?


    2) Zur Vorgehensweise des Projektes wäre die zweite Frage: Das die CC bei knappp -0,9 liegt ist kein Problem. Mit dem Subtool auf -1 zu kommen ist der kleinste Aufwand. Bevor das jedoch passieren kann, sollten die Zonen verschwinde und hier stört vor allem der Ringwall kurz vor dem Rand. Ich habe es bisher mit der Minitoolmethode von Alois versucht (1 Cent-Münze)

    der Link:
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=142100&whichpage=4
    Leider bekomme ich den Rand damit nicht in den Griff. Irgendwie muss es aber möglich sein, denn ich habe hier im Forum schon einige Spiegel gesehen, bei denen dieses Problem nicht vorhanden war. Sogar bei GSO-Spiegeln die ich vermessen habe war der Rand besser und da hört der Spass auf[:D]
    Daher meine Frage: wie bekommt man diesen hässlichen Ringwall weg? Ich bin hier für sämtliche Tips dankbar.
    Beste Grüße, Matze


    Edit: Formulierungen verbessert

  • Hallo Matze
    Ich hatte bei meinem 14 er zwischendurch ganz ähnliche Bilder gesehen.
    Hatte auch zu früh zu kleine Tools benutzt.
    Die Minitools hinterlassen ganz gerne solche Gräben.
    Den Randwall würde ich nun eher mit dem Daumen runterdrücken als mit den Minitools.
    Ich bin damit besser klargekommen, (teilweise hatte ich sogar mit dem Handballen und Ceri ohne Tool poliert, die Übergänge werden dann sanfter.)
    Anschließend leicht glätten mit was großem , so 5-7cm etwa.
    Mitte nicht vergessen, dann ist er bald fertig, viel fehlt ja nicht mehr.
    Grüße Alex[:)][:D]

  • Hallo Matze,


    abgesunkener Rand =zurückgebliebener Rand in Reinform, sauber dokumentiert!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei einem eingestellten Low-Pass von 0,06 (meine Standardeinstellung) sagt OF, dass der Rand um ca. 0,1 Lambda an der Wellenfront abfällt. Bei ausgeschalteten Low Pass werden daraus 0,3 Lambda, ebenso im Zernike-Modus. Was stimmt nun?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da am Rand die Stützwerte fehlen und mit Low Pass Filter geglättet wird, wird der Randabfall zu gering angezeigt. Nach meinen neuesten Erfahrungen scheint OF auch ohne Filter einen abgesunkenen Rand noch etwas zu mitteln, aber diese Werte sind schon mal realistischer.


    Ich bin mir noch nicht sicher, wie stark OF am Rand mittelt. Ist der Rand gut, scheint OF sehr genaue Werte zu liefern. Je weiter der Rand auf den letzten 1-4 mm abweicht, um so gutmütiger wird der Fehler angezeigt. Da können andere vielleicht genaueres sagen.


    Die Tangentenmethode zeigt die direkt abgelesene Wahrheit! Allerdings zeigt sie die Abweichung in Bezug auf eine Sphäre mit dem Krümmungsradius an der Stelle, an der die Tangente beginnt. Bei einer f/3,8 Parabel hast du aber noch einen Verlauf. Statt Geraden müsstest du den bogenförmigen Verlauf der Streifen bogenförmig weiter zeichnen. Ich schätze, der wahre Abfall gegen die Parabel wird in deinem Fall bei ca. 0,4-0,7 Streifenabstand = Wellenlängen liegen.


    Was jetzt tun?
    Leider sehe ich keine einfache Lösung. Du hattest diesen Randabfall doch sicher schon vor dem Parabolisieren? Da hättest du erst den Rand schärfen müssen.


    Ich sehe folgende Möglichkeiten (mit nach unten wachsendem Aufwand):
    1. Mit Mini-Mini Tool den äußersten Randwall abtragen und den Rest so lassen. Es wird ein zoniger Randbereich übrig bleiben, der Strehl aber hoch genug sein, um damit ruhig schlafen zu können.
    2. Nach Prozedur 1 mit weiteren Mini-Mini Tools die übrig gebliebenen kleinen Ringe weiter einebnen. Der Strehl wir noch etwas weiter ansteigen.
    3. Mit scharfem Zeigefinger und Daumen, oder mit Dreieckstool rabiat möglichst nahe innerhalb des Randes polieren, solange bis der Krümmungsradius am Rand nicht mehr länger oder sogar kürzer als in der Mitte ist (Foucault). Anschließend mit großem Tool glätten bis auch im Foucault die Fläche "glatt wie Kinderpopo" ausschaut. Sicherstellen, dass nach dem glätten der Rand wirklich scharf ist (Foucault Linealtest).
    Erst danach die Parabel neu entwickeln, mit Interferometer testen und mit OF auswerten.


    p.s.
    Wie Alex versuche ich die Trickserei mit den Minitools möglichst lange zu vermeiden. Um so glatter bleibt der Gesamtverlauf. Funktioniert natürlich nicht immer.

  • Hallo Alex und Stathis,
    erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Ja, das mit dem Rand...[B)] Ich hab es hier einfach versäumt mich eher um dieses Problem zu kümmern.


    Wie es jetzt weitergeht, dazu brauche ich noch etwas Bedenkzeit, aber es wird wohl auf die harte Nummer von Stathis rauslaufen. Erstmal muss der Rand wieder in die Gesamtfläche integriert werden. Wie, das muss ich noch überlegen. Werde dann berichten.


    Zum Parabolisieren benutze ich ein Subtool mit 7 cm. Damit lässt sich der gesamte Abtrag gut steuern und die Oberfläche ist schön gleichmäßig. Sollte auch gut zum Glätten funktionieren, wobei die Furchen die im Foucault so furchtbar aussehen gerade mal eine Ausdehnung von 0,1 Wellenlängen haben. Das ist weniger dramatisch als es aussieht.
    Grüße, Matze

  • Hallo Matze,
    ja ja, der Rand, der kann einen gewaltig ärgern.
    Am besten ist es, wenn man die Streifen des Interferogramms im 90° Winkel zum Rand einstellt, zumindest den Teil, der nicht hängt. Bei schrägen Streifen ist die Abschätzung, wieviel er hängt, mit blosem Auge schlechter.
    Wenn du den in der Auswertung ordentlich sehen willst, dann FFT Auswertung - hoch aufgelöst - 2000Pixel - und dann keinen Filter aktivieren, dann klappt es auch mit dem Anschauen des Randes.
    Gut ist er deshalb zwar trotzdem noch nicht, aber man sieht ihn dann noch besser und kann sich noch mehr drüber ärgern. [:D]
    Ich habe auch schon viele Tage mit Randproblemen zugebracht, wenn ich mich recht erinnere, beim 28" F/2,9 sogar mit einem 4mm Tool, mit Stäbchen gehalten. Da geht im Prinzip ja fast gar nichts weg, sehr mühselig.
    Im Nachhinein gesehen, ist es besser, den Rand mit einem größeren Tool zu richten und dann die Parabel wieder anzupassen, da bin ich ganz der Meinung von Stathis. Als Toolgröße würde ich nicht unter 80mm wählen, bei 6 Zoll ist das blöderweise schon größer als der Radius.
    Wahrscheinlich geht das unterm Strich schneller. Ich weiß aber auch, dass man das bei fast fertiger Parabel in schnellen Spiegeln möglichst vermeiden will.
    Viel Erfolg
    Jörg

  • Hallo Matze,
    noch was vergessen. Es gibt noch andere Methoden, z.B. fast keine Fase zu haben, die Parabel zu machen und dann Rand wegschleifen.
    Das ist natürlich unsportlich.[:D]
    Aber auch die Profis haben das Problem, ich habe mal von einem Zeiss-Spiegel gehört, da wurde gleich von vornherein ein um ein paar Zentimeter größerer Rohling genommen, als der geforderte optisch wirksamen Durchmesser. Der Rand wurde dann auf Bestellmaß abgeblendet.
    Wirtschaftlich gesehen ist das der günstigere Weg.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Matze,


    die Ausgangslage ist ausgezeichnet!
    Insbesondere hast Du der Versuchung widerstanden, den zentralen Hügel abzutragen.[;)]
    Den wirst Du noch brauchen, bzw der braucht sich, wegen Fokus-Änderung, von selbst auf.


    Solche lästigen Randzonen bekommen bei mir meistens diese Behandlung:
    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=95114&whichpage=3


    Suchwort: Zonenhobel


    In Deinem Fall reicht ein ebenes Brettchen. Ich würde sogar lackiertes Multiplex nehmen. Muss ja nicht lange halten.
    Anders als in der Skizze bewege ich den Hobel in kleinen Kreisen oder Ellipsen.
    Tangential schruppen sollte man nur bei mehreren Lambda.
    Wirst sehen, das Ding geht einwandfrei und kippelt nicht.
    Pechauflage breiter machen und dann mit einem Messer abschaben auf die benötigten 5-7mm (sic!)


    Ein Polierzug trägt als Fausregel 1nm ab.
    Da sich die Züge überlappen, würde ich mit 4 Runden und leichtem Druck beginnen.


    Daumenmethode keinesfalls in den Endphasen benutzen!


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Matze.


    Ich nehme auch an dass du noch keinen scharfen Rand hattest.
    Weil ein 70 mm Tool ist für diesen Zweck einfach zu klein.
    Ich würde aus Gips ein Volltool machen und den Spiegel noch einmal
    in Richtung Sphäre polieren bis der Rand scharf ist und dann mit dem Volltool
    so parabolisieren dass der Rand als erstes die richtige Form bekommt
    und darauf achten dass der Rand scharf bleibt.
    Dann brauchst du nur für den inneren Teil die Minitools.
    Das geht viel einfacher und schneller.
    Den Rand an den Interferenzstreifen zu kontrollieren ist eine gute Idee.
    Habe dir eine PN geschickt.


    Viele Grüße
    Alois

  • (==&gt;) Matze,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Die CC bei -0,92 ist nicht das Problem, sondern dieser Ringwall am Rand,... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    meine Mittel dagegen wäre: Ringtool, Di ca. 110 sternartig begrenzt, Da= full Size, hartes Pech, ToT und ganz kurze Striche. Den von Kai vorgeschlagenen „Zonenhobel“ würde ich sogar vorziehen, vorausgesetzt der Spiegel ist auf einem motorisch betriebenen Drehteller gelagert. Die Minitools würde ich erst dann empfehlen wenn du so viele Polierstunden absolviert hast wie Alois. [:D]


    Übrigens, meine Anerkennung für die blitzsauberen und scharfen Bath-Igramme! [^] Das ist mir noch nicht gelungen.


    (==&gt;) Stathis,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Tangentenmethode zeigt die direkt abgelesene Wahrheit!...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Richtig! Da spricht der Mann aus dem Lande der Erfinder der Geometrie. Pythagoras und Co. würde das sicher erfreuen.


    (==&gt;) all,
    Man könnte (muss aber nicht) den durch absinken verseuchten Rand ganz zuletzt durch Verbreiterung der Fase um 1 bis 2 mm nach innen schieben. Die Verseuchung wäre dann weg und das Genauigkeitsproblem der exakten Messung ebenfalls. [8D] Aber ich weiß aus eigener Praxis, ein bis zwei 2% Spiegelflächenverlust als "Gegenleistung"? Das geht bei Spiegelscheifern nicht![:o)]


    Gruß Kurt

  • Hallo Leute,
    erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe jetzt ja zahlreiche Tipps bekommen. Das zeigt auch, dass beim Rand viele Wege nach Rom führen.
    zunächst mal, etwas was zu kurz gekommen ist: Stathis, vielen Dank für Deine Ausführungen bzgl der Interferogramme. Da werde ich zukünftig sehr genau darauf schauen (auch mit Foucault), vor allem weil mir bisher nicht bewusst war, dass Openfringe bei abfallenden Rand zu gutmütige Werte rausschmeisst.
    (==&gt;)joerg: Ja, die Methode mit den Miniminitools am Rand die Runden zu drehen kenne ich auch. Beim 6 Zöller geht das schon langsam genug, bei den Großen will ich mir das gar nicht vorstellen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt noch andere Methoden, z.B. fast keine Fase zu haben, die Parabel zu machen und dann Rand wegschleifen...


    ..wurde gleich von vornherein ein um ein paar Zentimeter größerer Rohling genommen, als der geforderte optisch wirksamen Durchmesser. Der Rand wurde dann auf Bestellmaß abgeblendet.
    Wirtschaftlich gesehen ist das der günstigere Weg.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    HHGGGNN, nein. Dann doch der Leidensweg mit Pech und Ceri[:D] Wobei die Methode mit dem Fase nachschleifen schon verlockend klingt. Ich hätte da allerdings viel zu große Angst vor Muschelbrüchen.


    (==&gt;)Kai: Das Gehobel mit Minitools wird wohlwissend bei einer CC jenseits der -1 gemacht. Vor allem bei der Randbearbeitung gehts von alleine in Richtung Parabel. Das Finish habe ich immer mit einem Subtool gemacht und bin damit ganz gut gefahren.[^]
    Dein Zonenhobel ist ja echt genial. Momentan versuche ich mich noch an Plan A (noch kleineres Tool am Rand, bisher vielversprechend). sollte das nicht hinhauen, dann wird definitiv gehobelt. Merke ich mir auch für zukünftige Projekte.


    (==&gt;)Alois: Ich hätte noch ein 6" Tool in Bereitschaft. Zurück zur Sphäre mit Volltool wäre der Weg, falls es überhaupt nicht hinhaut. Ich bin mit der Variante von Subtools mit halben Spiegeldurchmeser (natürlich nur zum Parabolisieren) bisher sehr gut gefahren. Am besten wir bsprechen das morgen oder Übermorgen[;)]


    (==&gt;)Kurt: Das Ringtool ist mit Sicherheit auch eine gute Variante, wobei ich momentan den Zonenhobel vorziehe. Drehteller ist leider nicht vorhanden[:I], aber die Bereitschaft um den Tisch zu laufen. Ich liefere Euch die Ergebnisse sobald ich wieder zum Polieren komme.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Übrigens, meine Anerkennung für die blitzsauberen und scharfen Bath-Igramme! Das ist mir noch nicht gelungen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vom Meister solche Worte, das freut mich[:)] Die sehen übrigens erst so sauber aus, seitdem ich Dein "Schnäppchen-Thread" gesehen habe. Das hat mich dazu animiert mal wieder mein Bath gründlich zu reinigen und in einer abendfüllenden Aktion die Teile neu zueinander auszurichten. Vorher sahen die Interferogramme nicht so gut aus.


    Sobald es etwas Neues gibt, werde ich berichten.
    Viele Grüße und Danke für eure Ratschläge, Matze

  • Hallo Matze,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Drehteller ist leider nicht vorhanden, aber die Bereitschaft um den Tisch zu laufen. Ich liefere Euch die Ergebnisse sobald ich wieder zum Polieren komme.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    den motorbetriebenen Drehteller hab ich vor mehr als 10 Jahren bei mir eingeführt. Seitdem liefen und laufen und werden laufen alle Projekte vom 3" Cassegrain- Fs bis zum 16" Planspiegel nur noch auf dem Drehteller.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Das hat mich dazu animiert mal wieder mein Bath gründlich zu reinigen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Teilerwürfel oder Linse einmal nur flüchtig begrabscht und schon verseucht! Dazu kommt noch der natürliche Niederschlag von Mikrostaub der stört. Selbst beim PDI hilft die schonender Reinigung mit Isopropanol.


    Gruß Kurt

  • Hallo Matze,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Drehteller ist leider nicht vorhanden, aber die Bereitschaft um den Tisch zu laufen. Ich liefere Euch die Ergebnisse sobald ich wieder zum Polieren komme.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    den motorbetriebenen Drehteller hab ich vor mehr als 10 Jahren bei mir eingeführt. Seitdem liefen und laufen und werden laufen alle Projekte vom 3" Cassegrain- Fs bis zum 16" Planspiegel nur noch auf dem Drehteller.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Das hat mich dazu animiert mal wieder mein Bath gründlich zu reinigen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Teilerwürfel oder Linse einmal nur flüchtig begrabscht und schon verseucht! Dazu kommt noch der natürliche Niederschlag von Mikrostaub der stört. Selbst beim PDI lohnt sich die schonende Reinigung mit Isopropanol und Mikrofasertuch.


    zu Zonenhobel: So etwas hab ich mal erfolgreich zur Korrektur meines 12" Planspiegels eingesetzt. Das dürfte hier aber wg. der fehlenden Wölbung prinzipiell etwas unkritischer sein.


    Gruß Kurt

  • Hallo Leute,
    die Tatsache, dass es jetzt einige Wochen ruhig war bedeutet nicht, dass nichts gelaufen ist. Es liegen unzählige Abende mit nicht zufriedenstellenden Randkorrekturversuchen hinter mir. Ich habe keine einfache Möglichkeit gefunden und trat dann den Weg zurück zur Sphäre an.Das habe ich zuerst mit einem Fullsizetool versucht. Was jedoch bei diesem Projekt seltsam ist: Mit Fullsizetool Tot und ordentlich Überhang geht der Spiegel nicht zurück zur Sphäre, sondern mehr und mehr in die Überkorrektur. Ich hatte sowas noch nie. Auch ein erneutes Gießen und gründliches Anpassen der Pechhaut hat nichts gebracht. Schließlich habe ich die Pechhaut bis ca 80% Radius mit Papier Sternförmig zu einem Fullsize Ringtool umfunktioniert. Damit ging es zwar Richtung Sphäre, aber nur Mot und mit kurzen Strichen.
    Bei der Sphäre angelangt, kam der von Kai empfohlene Zonenhobel zum Einsatz. Damit drehe ich nun meine Runden.
    Der Fortschritt ist erkennbar, aber es geht ziemlich langsam vorwärts. Aber immerhin, es scheint in die richtige Richtung zu gehen.
    Anbei der aktuelle Stand der Dinge:




    Ich werde natürlich weiter Berichten.
    Grüße, Matze

  • Halo Matze,


    schade, daß Du so nahe am Ziel zurückrudern musstest!
    Ein Patentrezept für die Sphäre gibt es leider nicht, aber ich habe bisher die besten Erfahrungen mit übergroßen Tools gemacht.
    (==&gt;)RüdigerH hat das vor Jahren einmal erwähnt.
    In einem alten Buch habe ich ein Verhältnis von 5 zu 4 gefunden.


    Bei meinem Refraktor habe ich drei der vier Pechhäute ebenfalls "oversized". Mal sehen wie es dort läuft.


    Ein andere Möglichkeit ist natürlich, die letzten 3-5mm Rand von vornherein auszuplanen.
    Bei einem Refraktor passiert das ja sowieso wegen der Fassung.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    schade, daß Du so nahe am Ziel zurückrudern musstest<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ja, in der Tat. Es wäre sicher möglich gewesen im Ursprungszustand eine einigermaßen gute Parabel hinzubekommen, aber halt mit dem hängendem Rand.


    Alois hat mir ebenfalls zu einem übergroßen Tool geraten. Das wollte ich auch angehen, bloß das Problem ist: Woher nehmen? Ich habe einen planen 8" Rohling bei mir. Mit dem entsprechenden KR ergibt das einen Pechdickenunterschied von 4mm [:0]
    Die von Dir erwähnten 5/4 ergäben ein Tool mit D=188mm. Könnte ich mir theoretisch zurechtflexen, aber es wäre ebenfalls plan[xx(]



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ein andere Möglichkeit ist natürlich, die letzten 3-5mm Rand von vornherein auszuplanen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    nene, das kommt nicht in die Tüte. Der Joker sind die 0,5mm Rand die eventuell noch nachgefast werden. Der Rest vom Rand hat sich zu fügen, auch wenn es bis jetzt die härteste Nuss meiner bisherigen Projekte darstellt.


    CS, Matze

  • Hallo Matze,


    meine Erfahrung dazu, Spiegelgröße und die Größe der eigenen Hände passen nicht wirklich gut zusammen. Man kann diese lüdden Spiegelchen einfach schlecht anfassen. Zudem haben Spiegel und Tool nur wenig Eigengewicht. Leichte Gewichtsverlagerung der Hände wirken sich schnell aus.


    Vielleicht hilft es ja so etwas wie einen Schubladenknauf o.Ä. in die Mitte des jeweiligen Werkstücks zu kleben. Natürlich nicht wirklich fest, sondern nur mit etwas doppelseitigem Klebeband leicht in Position halten. Drumherum kann man dann seine Finger drapieren und somit den Anpressdruck in der Mitte halten. Ähnlich wie man das ja auch mit Minitools macht.
    Das lässt sich ja recht schnell mal ausprobieren.


    So kleine Dinger in Form zu bringen ist schon ne knifflige Sache. Und ich bin auch der Ansicht dass da der Rand passen muss. Wäre ja gelacht...


    [:)]


    Viel Erfolg
    Kay

  • Hallo Matze,


    die 188mm wären die effektive Pechhautgröße.
    Also mindestens ein 200mm Tool. Noch etwas größer schadet nicht.


    Ist jetzt die Frage, ob Du sowas leicht herstellen kannst.
    Zur allergrößsten Not geht auch ein dicker Stück Multiplex mit weichem(!) Pech, etwas vorgehobelt und lackiert.
    Die circa Krümmung sollte es schon haben.

    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai, hallo Matze,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Zur allergrößsten Not geht auch ein dicker Stück Multiplex mit weichem(!) Pech, etwas vorgehobelt und lackiert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Multiplex als Pechhauttool hab ich einmal probiert bei der Korrektur eines Cassi- Fs, Durchesser weiß nicht mehr. Gemerkt hab ich mir aber: Multiplextool never!! Wenn kein Glas verfügbar, lieber Granitplatten zurechflexen.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mr_beteigeuze</i>
    <br />Was jedoch bei diesem Projekt seltsam ist: Mit Fullsizetool Tot und ordentlich Überhang geht der Spiegel nicht zurück zur Sphäre, sondern mehr und mehr in die Überkorrektur. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das kenne ich, hatten wir erst kürzlich an einem 180 mm Spiegel.
    Der Effekt tritt vor allem bei kleinen Spiegeln auf, die durch ihr geringes Eigengewicht nicht so satt aufliegen: Macht man bei Tool on Top die Strichlänge und den seitlichen Überhang zu groß, ist das Kippmoment nach außen so groß, dass es die Randbereiche überproportional stark poliert. Die Folge: Anwachsender Krümmungsradius am Rand und somit anwachsende Korrektur. Da die Pechhaut zu stark über den Rand hobelt, rundet es dir zusätzlich die Kante kaputt (im Foucault als glänzende Sichel zu sehen wie bei dir im obigen Bild).

    Die letzten Foucaultbild und IM- Auswertungen zeigen, dass der äußerste Rand immer noch recht deutlich abgesunken ist. Kannst du mit dem Zonenhobel noch weiter außen (möglichst nahe an der Kante) arbeiten? Anschließend würde ich weiter innen auch noch den Ringwall abtragen (breiter greifender Zonenhobel). So dauert das anschließende Glätten nicht ganz so lange.


    p.s.
    Vor langer Zeit hatte ich die übergroße Pechhaut an einen 300 mm Spiegel versucht. Das Anpassen dauerte eine halbe Ewigkeit, da ich ja partiell immer wieder in wechselnder Position anpassen musste, um die ganze Pechhautfläche abzudrücken. Das gelang mir nur unzureichend und ich rundete mir die Kante ab. Seit dem habe ich es nie wieder versucht. Bei kleineren Spiegeln ist es vielleicht einfacher.

  • Guten morgen,


    stimmt schon, Multiplex ist nicht das gelbe vom Ei.
    Ich hatte es mit Bootslack versiegelt und dann ging es eine Weile.
    Wie gesagt, mit sehr weichem Pech.


    Zur Anpassung von übergroßen Pechhäuten:


    Normal gießen geht natürlich nicht.[xx(]
    Ich pappe die Quadrate einzeln auf oder belege die Fläche mit Stücken/Krümeln und gehe dann mit dem Gasbrenner drüber.
    Dann kommt das Tool in eine Schüssel mit heißem Wasser (max 80°C) und dann wird einfach lospoliert.
    Auf keinen Fall statisch pressen, immer in Bewegung bleiben!
    Zwischendurch immer mal Kanäle schneiden in kaltem Wasser. (Vorsicht, nicht schnell Abkühlen!)
    Diesen Vorgang ein paar mal wiederholen, nach 1-2h Politur ist die Pechhaut angepasst.
    Danach unter Wasser lagern und nicht wieder warm machen. Hält die Form sehr lange.


    Wenn man den inneren Bereich etwas dicker belegt, vergrößert sich der aktive Bereich der Pechhaut jedes mal mehr.
    Es ist aber nicht schlimm, wenn man anfangs etwas Pech "wegpflügt".
    Dann Tool abheben und auf dieser Stelle weiterpolieren.


    Mein größtes Tool war 600mm mit einerm 21" Spiegel drauf.
    Da bin ich jetzt weder Willens noch in der Lage, diesen Versuch zu wiederholen.
    Ab 12" hat man mit kleinen Tools genügend Möglichkeiten, den Rand in den Griff zu bekommen.
    Die Verhältnisse Rand zu Mitte werden besser, nur der Rand wird länger[;)]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo zusammen,
    zunächst mal vielen Dank für Eure Anregungen. Es sind immer wieder neue Punkte dabei die mir helfen neue Dinge auszuprobieren.


    Es wurde jetzt schon einige male das übergroße Tool erwähnt. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich diese Methode mal ausprobieren werde. Momentan sträube ich mich noch etwas dagegen, weil es doch ein großer Aufwand ist, ich mir nicht im Klaren bin, wie ich die Krümmung hinbekommen soll und weil ich eine Methode finden möchte, welche man auch auf große Spiegel anwenden kann.


    (==&gt;)Stathis: Danke für Deine Erläuterungen. Dann ist mir klar, weshalb das mit dem Fullsizetool nicht hinhaut. Wäre es ein Versuch wert, mit Fullsizetool mit deaktivierter Mitte (sternförmig bis ca. 80% Radius) MoT und kurzen, zentralen Strichen den Rand wieder hinzubekommen?


    Mit dem Zonenhobel habe ich nun folgende Erfahrung gemacht: Der Rand sinkt noch mehr ab, während der Spiegel wieder in Richtung Parabel abdriftet [xx(] Hier als Beispiel anhand der Schnittkurven nach jeweils 20 Runden (die sind ganz schön anstrengend) Ich versteh so langsam die Welt nicht mehr. Die Darstellung ist bezogen auf CC=0. Die zeitliche Reihenfolge: Schwarz=1, Gruen=2 und Blau=3.


    (==&gt;)Leonos: Hallo Kai, ja das ist eigentlich echt ein Witz. Bei den "großen" Scherben habe ich mich bei weitem nicht so quälen müssen wie bei diesem blöden Ding. Hinzu kommt ja noch, dass bei der Öffnung die Atmosphäre das theoretische Auflösungsvermögen durchaus zulassen kann. Da muss man sich beim Finish schon mehr Mühe geben. Bei den Großen habe ich mich mit Strehl 0,9 zufrieden gegeben.[8D]


    (==&gt;)fraxinus: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ab 12" hat man mit kleinen Tools genügend Möglichkeiten, den Rand in den Griff zu bekommen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich bin hier für weitere Versuche offen. Nennst Du mir noch einen Trick, oder sagst mir was mit dem Zonenhobel schiefgelaufen ist?[8)]
    Mittlerweile gehe ich die Glasspähne unterm Poliertisch wegkehren[:D]
    Grüße, Matze


    edit: Farben der Kurven und zeitliche Reihenfolge richtig zugeordnet

  • Hallo Matze,


    aus welchem Material ist dein Tool ?
    Weil, ich hatte mal eins (aus Gips), das war innen mürbe geworden, und hatte dann die unmöglichsten Sachen produziert.
    Also besser was stabiles aus Glas, Granit, Zement, oder so.


    Grüsse,


    Wolfram

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!