Reducer oder Flattener

  • Hallo
    Ich hab mir vor kurzem ein TS Photoline 70mm F6 Teleskop mit 420mm Brennweite gekauft.
    Würdet Ihr zu dem Teleskop einen TS 0,79 er Reducer mit Korrektur oder einen reinen TS Flattener kaufen ?


    Einsetzten werde ich das Teleskop an meiner iOptron Skytracker Pro und meiner Canon EOS 1300da zur Astrofotografie ( Orion,Plejaden usw. ).


    Ich würde mich über Eure Tips freuen.


    VG


    Walter

  • Moin Walter,
    natürlich kann ich dir sagen was ich machen würde.
    Ich würde die Brennweite rduzieren wollen und damit die Lichtstärke entsprechend vergrößern.
    Die Frage ist doch aber, was du machen möchtest.
    Und dabei muss geklärt werden, was genau du erreichen willst.
    Mit beiden soll das Bildfeld geebnet werden. Das sollten beide Teile tun.
    Die Reduzierung verschafft dir ein größeres Bildfeld und eben die besagte höhere Lichtstärke.
    Was du du nun aber bevorzugst, musst du selber herausfinden.
    Klar, bei der etwas größeren Brennweite dürftest du etwas mehr Einzelheiten darstellen können.
    Ich würde das in dieser Größenordnung aber nicht überbewerten.
    So ein großes Bildfeld ist schon eine feine Sache.

  • Walter,
    Plejaden ... die haben fast 2° Ausdehnung. Du kannst Dir also ausrechnen, welche Brennweite Du mit Deiner Kamera brauchst, um die im Vollformat auf's Bild zu kriegen.


    Der Sensor der EOS1300D hat 14.9 x 22.3 mm. Du müsstest 360°/2° = 180 Bilder für einen Vollkreis aufnehmen. Der hat also 22,6*180 = ~4000 mm Umfang und der Radius wäre 640 mm. Da der 70er Photoline 420mm hat, ist das kein Problem. Den Orion als Sternbild oder gar Barnards Schleife dagegen, den nimmst du besser mit einem 50er Fotoobjektiv (oder noch weniger) auf. Anders sieht es aus, wenn du M42 und Umgebung meinst.


    Ich habe das Beispiel gewählt, damit Du siehst, wie man sich rechnerisch dem Problem nähert. Besser wäre, du rechnest einmal den Bildausschnitt (hoch und quer) aus und vergleichst den Wert dann nur noch mit den Angaben aus einschlägigen Sternkarten. Über Kreisumfang = Anzahl Bilder und Radius = Teleskopbrennweite geht das ohne Sinus/Tangens und Co.


    Gerald Argument mit der Lichtstärke hat was für sich, vor allem, da auch mit der astromodifizierten EOS keine unbeschränkt lange Belichtungszeiten möglich sind, weil die ungekühlt ist und der Skytracker ohne Guiding da auch nicht so viel zulässt.


    ... apropos: Skytracker und TS Photoline ... das ist schon mehr als grenzwertig, einen 420mm-Refraktor auf die Kameramonti zu packen. Einmal anpusten und das Teil wackelt dann. Allein deshalb wäre der 0,79-Reducer dringend zu empfehlen.


    Gruß

  • Hallo nochmal
    Vielen Dank für Eure Antworten. Ihr habt mir sehr geholfen. Ich werde mir also den 0,79er TS Reducer mit der Korrektur kaufen.
    Bezüglich der Tragkraft der Skytracker Pro : ich hab als mein erstes Deep Sky Foto letzte Woche den Orion Nebel mittels meinem 150-600mm Sigma Contemorary bei 600mm Brennweite aufgenommen. Das hat super geklappt. Es kamen 10 Einzelaufnahmen a 60 Sekunden zusammen die ich mit DSS gestackt hab.
    Da der Photoline fast genauso viel wiegt wie das Sigma Objektiv sollte es auch damit keine Probleme geben denke ( und hoffe ) ich.
    Also, vielen Dank nochmal für Eure Entscheidungshilfe !!
    VG
    Walter

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