3. keplersche Gesetz

  • Hi,
    ich frage mich gerade ob man das 3. keplersche Gesetzt auch auf Monde anwenden kann? Darum hab ich mal ein paar Beispiele gerechnet. Ich habe drei verschiedene Kombinationen genommen. Europa/Io, Europa/Ganymed und Europa/Kallisto. Bei den ersten beiden hat alles funktioniert. Habe nach Umlaufdauer Europa umgestellt und bin auf 3,55 Tage gekommen. Bei Europa/Kallisto komme ich aber auf 3,80 Tage.
    Warum gilt das Gesetzt nicht? Vielleicht gilt das 1. keplersche Gesetz nicht und damit ist das 3. auch ausgeschlossen. Würde mich freuen wenn jemand eine Antwort hat!


    MfG Alex

  • ...könnte primär daran liegen(weiß ich aber nicht), daß die meisten Planetenmonde wie unser Erdmond nicht als vorherrschende Größe vom Schwerefeld des jeweiligen Planeten in ihrer Bewegung bestimmt werden, sondern sich zusammen mit dem Planeten im Schwerefeld der Sonne als Zentralkörper bewegen... wenn du dir aus der sicht eines ruhenden Beobachters die Bahn unseres Erdmondes in Bezug auf die Sonne anschaust, wirst du feststellen, daß er primär eine Kepler-Ellipse um die Sonne beschreibt, der "Umlauf" um die Erde stellt nur eine kleine Oszillation um diese Keplerbahn dar... von daher ist es vermutlich nicht sinnvoll, die keplerschen Gesetze auf Mondbahnen anzuwenden, die Störungen durch das Zentralpotential der Sonne sind wohl zu erheblich...


    Soviel mein Schuß ins Blaue, werds nochmal nachlesen...


    Andreas

  • hallo alex,
    das 3. keplergesetz auf die monde von jupiter angewendet lautet
    u1^2:u2^2:u3^2:u4^2 = a1^3:a2^3:a3^3:a4^3
    wobei u die umlaufzeit, und a der abstand (bahnradius) ist.
    wenn du für 1...4 die monddaten einsetzt kannst du bei bekannter umlaufzeit den abstand errechnen,oder bei bekanntem abstand die umlaufzeit.man kann die gleichung auch so schreiben : u^2 / a^3 = konstant.
    sei beruhugt die keplerschen gesetze stimmen,sonst wäre der mensch nicht auf dem mond gelandet.
    gruß willy

  • Hi,
    danke an euch beide für die schnellen Antworten.
    (==>)Willy das mit der Landung auf dem Mond ist da so eine Sache für sich...[;)]
    Ich kannte das 3. keplersche Gesetz bis jetzt nur auf zwei Körper bezogen. Kann ich auch beliebig viele Körper nehmen wenn ich immer T{u} und a für jeden Körper in die Formel einfüge?
    Ich werde es später nochmal rechen.


    MfG Alex

  • Hallo Alex,


    Vielleicht sind auch nur die Daten die du genommen hast ungenau bzw nicht präzise genug angegeben. Hast du für a auch die größe Halbachse verwendet und nicht den Bahnradius ?
    3,55 ist doch gar nicht weit von 3,8 entfernt, die Größenordnung stimmt doch bereits.


    MfG Nils

  • Hallo Alex,


    Du kannst das 3. Keplersche Gesetz auch so lesen: Für alle Körper, die denselben Körper umkreisen, hat r³/T² denselben Wert. Er ist gewissermaßen eine Konstante im Schwerefeld des Zentralkörpers.


    Berechne doch mal diese Konstante für die vier großen Jupitermonde. Wenn es irgendwo Unterschiede gibt, dann stimmen Deine Daten nicht.


    Gruß, mike

  • Hallo,
    Das 3. Keplersche Gesetz gilt in der Form a³/T²=const. eigentlich nur für Systeme bei denen die Masse des kleineren Körpers vernachlässigt wird (Satellit und Planet, Planet und Sonne). Man müßte noch einen Korrekturfaktor einfügen (den ich gerade nicht weiß[:I]), wenn die kleinere Masse berücksichtigt werden soll.
    Außerdem tritt beim System Jupiter/Monde noch eine Beeinflussung durch die anderen Monde auf, denke ich mal.


    MfG
    Marcus

  • Hi,
    genau das mit der gegenseitigen Beeinflussung hab ich mir auch gedacht. Wenn ich da an Saturn denke der hat zwei Trabanten die regelmäßig ihre Umlaufbahnen tauschen. Ich denke das die keplerschen Gesetze überall mit kleinen Korekturen oder Zusätzen überall gelten.
    MfG Alex

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das 3. Kepplersche Gesetz besagt, daß der Fahrstrahl eines Mondess zum Beispiel in gleichen Zeiten gleiche Flächen überstreicht<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das is das 2te [;)].
    Das erste besagt, dass alle Planetenbahnen Ellipsen mit der Sonne in einem Brennpunkt sind.


    gruss
    Soenke

  • Hi,
    ok ich glaube ich hab die Lösung gefunden. Es gibt das so genannte Zwei-Körperproblem.
    Demnach sieht das 3. keplersche Gesetz so, aus wenn 2 Körper den Zentralkörper umkreisen: a1³/a2³=T1²(M+m1) / T2² (M+m2). Ich denke, dass man das auf beliebig viele Körper ausweiten kann. Werde es heute abend nochmal durchrechnen.
    Danke für eure Hilfe!


    MfG Alex

  • Hallo Alex,


    vom Zweikörperproblem spricht man, wenn wirklich nur zwei Körper im Spiel sind. Dann gibt es eine echte Keplerbewegung, wie sie von den Keplerschen Gesetzen beschrieben wird. Sowie ein dritter Körper dazu kommt, kann man die Sache für den allgemeinen Fall nicht mehr exakt berechnen, sondern nur noch mit Näherungsmethoden. Wenn man darüber redet, ob der eine Mond die Bahn des anderen beeinflußt, dann ist das kein Zweikörperproblem mehr.


    In den meisten praktischen Fällen genügt es allerdings, so zu tun, als wenn es nur um zwei Körper geht. Das ist dann trotzdem genau genug.


    Wenn man es aber genau nimmt, dann umkreist bei zwei Körpern nicht der kleine Körper den großen, während dieser ruht. Stattdessen umkreisen beide ihren gemeinsamen Schwerpunkt, und der ist in Ruhe. Meist liegt dieser Schwerpunkt aber tief im Inneren des großen Körpers, und fällt so ziemlich mit seinem Mittelpunkt zusammen.


    Alle Formeln, die da irgendwo ein M+m oder m1+m2 enthalten, berücksichtigen damit, daß die Körper genaugenommen um ihren gemeinsamen Schwerpunkt kreisen. Wenn Du Dir aber mal die Masse von Jupiter (1,9*10^27 kg) und seinen Monden ansiehst (z. B. Io 9*10^22 kg), dann siehst Du, daß Du die kleinere Masse da getrost vernachlässigen kannst. Die wirkt sich erst in der fünften Stelle nach dem Komma aus, und so genau sind Deine Eingangswerte gar nicht.


    Wenn Du also lediglich an den Jupitermonden das 3. Keplersche Gesetz verifizieren willst, dann schlage Dich nicht mit irgendwelchen M+m-Formeln herum. Die Konstante muß im Rahmen der Rechengenauigkeit auch ohne die Mondmassen dieselbe sein.


    Gruß, mike

  • Zordan hat recht. Das 3. Kepler'sche Gesetz lautet


    T = 2 Pi Sqrt[a³/(GM)],


    wobei die T die Umlaufzeit, a die grosse Halbachse,
    G die Gravitationskonstante und M die Masse des
    grösseren Körpers ist, der im einen Brennpunkt der
    Keplerellipse sitzt. Die Masse des kleineren
    Körpers wird vernachlässigt.


    Man kann das 3. Kepler'sche Gesetz in guter
    Näherung auf die Monde des Jupiter anwenden
    deren Orbits allerdings fast Kreisbahnen
    sind. Dies erlaubt die Bestimmung der Masse des
    Jupiter nach obiger Formel.


    Gruß,


    Andreas

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