Einstieg Astrofotografie

  • Hallo zusammen,


    mein Name ist Carsten. Bin hier im Forum schon ein wenig unterwegs gewesen. :)


    Habe jetzt seit 5 Jahren meinen 8" Dobson. Neben dem visuellen habe ich auch schonmal eine Nikon D5100 oder eine ZWO ASI 120 rangehängt. Ergebnisse mit Planeten sind wie zu erwarten, aber ok. Alle DeepSky-Versuche waren bis jetzt nichts... wie ihr euch sicherlich denken könnt. [:D][:)]


    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich will jetzt mal ein bisschen "professioneller" Einsteigen und Erfahrungen sammeln und in 5 Jahren vielleicht dann mal "richtig" durchstarten. Das heisst ich möchte erstmal testen, ob es mir wirklich dauerhaft Spaß macht, bevor ich weitere tausende Euro in die Hand nehme.


    Im Moment denke ich an eine Go-To Montierung, die auch Remote zu betreiben ist (WLAN?), einen 10" Newton, mit Fokusiermotor und was man sonst so zum Anfang braucht - hier brauceh ich eure Hilfe. Ich würde mich über eure Tips und Hilfe freuen!


    Ich dachte vielleicht könnte das Skywatcher 10" PDS mit EQ6 fürs erste das richtige sein. Daran baue ich erstmal meine ZWO ASI 120 und beginne das Abenteuer. Zuerst dache ich auch an die neue Celestron CGX, aber das wird mit "als Anfang" zu teuer.



    Was würdet Ihr Empfehlen?
    Das Ganze soll stationär aufgebaut werden.
    - Teleksop
    - Montierung
    - Fokusiermotor
    - Wlan-Adapter
    - Zubehör?


    Vielen Dank schonmal!
    Gruß
    Carsten

  • Hi Carsten, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das heisst ich möchte erstmal testen, ob es mir wirklich dauerhaft Spaß macht, bevor ich weitere tausende Euro in die Hand nehme. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die ekuh 6 mit dem 10"er und dem noch nötigen bisserl Zubehör ist also für dich zum Testen, wenn es Spass macht kommt dann was richtiges- hab ich das korrekt verstanden?


    Zum <b>Einstieg </b>kauft man sich normalerweise ein kleineres und handlicheres Setup, das auch wirklich von einem Anfänger zu beherrschen ist. Man fängt nicht gleich so groß an. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Ganze soll stationär aufgebaut werden<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hast du da schon was zur Verfügung? Falls nein- erst mal diese Baustelle schließen, Hütte bauen.


    Weiteres Zubehör? Komakorrektor, Guidingkamera, OAG oder Leitrohr, Fokusierhilfe, Spannungsversorgung- und vor allen Dingen- Erfahrung mit Astrofotos erstellen und nachbearbeiten.


    Mein Vergleich zu deinem Vorhaben- du fährst aktuell Fahrrad und willst dir nun einen Porsche zulegen, von dem dann aufsteigen auf was richtig schnelles. [:D]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Carsten,


    um noch einmal in das gleiche Horn zu tuten wie Stefan: Mit 10" Newton auf EQ6 wird das nix mit dem Einstieg! Der Newton ist schon grenzwertig in Sachen Gewicht und Hebel, von der Brennweite ganz zu schweigen...

  • [:D][:D][:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">willst dir nun einen Porsche zulegen, von dem dann aufsteigen auf was richtig schnelles.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich bin vom Stuhl gefallen... [:D][:D][:D]
    Aber ja, so kann man es wohl sehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zum Einstieg kauft man sich normalerweise ein kleineres<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dachte das 8er Dobsen wäre was "kleineres" ... [:)]
    was wäre den deine Empfehlung als "Einstieg"?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weiteres Zubehör? Komakorrektor, Guidingkamera, OAG oder Leitrohr, Fokusierhilfe, Spannungsversorgung- und vor allen Dingen- Erfahrung mit Astrofotos erstellen und nachbearbeiten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wegen dem Zubehör wollte ich ja eure Anregungen, aber das hilft mir schonmal weiter! Danke Stefan. Meine Kenntnisse in PS und GIMP sind sehr gut, aber mit Astrofotos habe ich wenigern Erfahrung, das stimmt.

  • Hallo Carsten,


    ich verfolge die Astrofotografie auch erst seit einem halben Jahr und so kann ich, von Anfänger zu Anfänger gesprochen, aus eigener Erfahrung folgende Tipps geben:


    - Setze Dich erst mit der Frage auseinander, was Du fotografieren möchtest, denn dies bestimmt auch maßgeblich welche Optik, Kamera, Montierung und Zubehör Du schließlich benötigen wirst. Ich weiss das viele Fotos aus dem Forum ein toller Anreiz sind, dem direkt nachzueifern, nur wird gerne vergessen das dahinter Aufwand, Geld und praktisch immer jahrelange Erfahrung drinstecken. Willst Du großflächige Nebel, Galaxien oder planetarische Nebel fotografieren? Je nach Wunschobjekt bestehen unterschiedliche Anforderungen an die Optik.


    - Hohe Brennweite erfordert auch bei guter Einnordnung deiner Montierung Nachführkorrektur (Autoguiding). Da gibt es unterschiedliche Lösungen, aber jede davon wird zusätzliches Geld kosten. Eine GoTo-Montierung wird Dir nur dabei helfen, Deepsky-Objekte zuverlässig anzusteuern. [:)]


    - Lege Dir vorher dein Budget fest und Du wirst feststellen, dass auch ein semi-professioneller Einstieg in die Astrofotografie schnell bei 1500-2000€ liegen wird, wenn man eine Deepsky-taugliche Kamera, Montierung, Optiken und den oft unterschätzten Kleinkram einkaufen muss.


    - Wie steht es um deinen Beobachtungsort, Stichwort Lichtverschmutzung? Astrofotografie ist sehr stark davon abhängig, von wo aus man fotografiert. Ein heller Stadthimmel wird zwangsläufig dafür sorgen, dass interessante Deepskymotive deutlich mehr Belichtungszeit benötigen während man gleichzeitig nicht soviel Belichtungszeit in ein einzelnes "Light" stecken kann. Außerdem kommen Deepsky-Objekte (wenn nicht mit Schmalbandfiltern geschossen) bei weitem nicht so schön hervor wie unter einem dunklen Himmel. Dies kann schnell für Ernüchterung sorgen und fordert obendrein eine deutlich aufwändigere Bildbearbeitung.


    - Ein Einstieg mit "kleineren" Optiken umfasst in der Regel die Nutzung von Teleobjektiven bis 200mm wenn man es auf einer Reisemontierung nutzt (Vorteil: Autoguiding nicht notwendig, je nach Himmel mehrere Minuten Belichtungszeit möglich), ansonsten auch APOs mit 500mm Brennweite. Wenn man Letztere nutzen möchte kann das aber auch sehr schnell sehr viel Geld kosten, da man in diesem Fall zumeist auch noch einen Flattener benötigt und ein fototauglicher APO gegenwärtig nicht unter 700€ (neu) zu kriegen ist.
    Hier kannst Du ein Beispielfoto von mir mit 200mm Brennweite+Reisemontierung finden damit Du eine Vorstellung davon bekommst: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=201936
    Ansonsten kann ich später noch ein Beispielfoto zeigen, dass ich mit einem 500mm APO+EQ5 gemacht habe.


    - Der Anteil der Bildbearbeitung ist bei Astrofotos nicht zu unterschätzen, gerade was den Zeitaufwand betrifft. Das heißt es braucht nach der eigentlichen Fotosession nochmals mehrere Stunden, bis man etwas Brauchbares herausbekommt und es gibt wirklich viele Stolperfallen. Ohne Dir da den Wind aus den Segeln nehmen zu wollen, aber ich denke das ist erwähnenswert.



    Ich glaube wenn Du diese Fragen beantwortest, kann man Dir auch viel besser bei der Zusammenstellung deiner Ausrüstung helfen. [:)]


    Grüße und CS


    Christian

  • Danke erstma soweit für alle Antworten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Setze Dich erst mit der Frage auseinander, was Du fotografieren möchtest<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Erstmal Planeten, langfristig auch DeepSky (aber hat für mich erstmal keine echte Prio), ultimatives Ziel ist es in ein paar Jahren einen Exoplaneten-Transit messen zu können. Dann natürlich auch mit besserem Equipment. Lang-Langfristig habe ich auch eher ein "naturwissenschaftliches" Interesse an dem Thema, also ich möchte eher weniger die besten Galaxien-Fotos machen, als vielleicht mal Planeten-Transits an der Helligkeit eines Sterns dokumentieren zu können, oder eher mal eine Planetenschleife dokumentieren... etc...



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nachführkorrektur (Autoguiding)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist mir bewusst, deswegen war ich gerade beim "Zubehör" auf eure Infos scharf. :)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Budget<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ursprünglich lag ich mal bei 5 TEUR zum Einstieg, dachte da an eine CGX + C9,25 oder ein 12 Newton und Zubehör. Habe aber in den letzten Wochen mal auf 2,5 TEUR reduziert. Weil mir hier jeder was vom Porsche erzählt [:)] [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beobachtungsort, Stichwort Lichtverschmutzung<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gibt sicherlich bessere Orte, aber ich bin an einer Feldrandlage in einem kleinen Ort, die nächste Stadt mit 100.000 Einwohnern ist 32 km entfernt. Nach lightpollutionmap bin ich da in einem Bereich der noch so "in Orndung" ist - wenn man das überhaupt sagen kann (zwischen 0,4 und 3)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein Einstieg mit "kleineren" Optiken umfasst in der Regel die Nutzung von Teleobjektiven bis 200mm<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Habe ich jetzt auch verstanden, aufgrund meiner langfristigen Ziele wollte ich aber die reine DSLR-Foto Bereich eher etwas überspringen. Obwohl der sicherlich wichtig ist und jeder eher mal klein anfangen sollte. [8D]



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bildbearbeitung ist bei Astrofotos nicht zu unterschätzen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich stelle mich der Herausforderung!
    [:)]

  • Hallo Carsten
    Als Anfänger in der Astrophotographie wollte ich dir mal meinen Leidensweg schildern[;)].
    Ich habe vor ca. 3 Jahren mit der Star Adventure einer eos 70d und nem 200 2.8L begonnen.Ich habe vieles hier und in anderen Foren nachgelesen und die Essence war "fang an kleine Brötchen zu backen" weil
    A:Es ist nicht so einfach wie bei Tage
    B:Es wird wenn man es vernüftig machen will sehr schnell sehr teuer (was relativ ist je nach Einkommen)
    Und C:Du wirst es schon ahnen es kann noch viel teurer werden je nach dem wie deine Ansprüche steigen.


    Also ich kann für mich nur sagen das es ein guter Rat war denn so konnte ich Erfahrungen sammeln und herausfinden ob ich Spass daran habe ohne gleich mehrere tausend Euro zu verbraten.


    Dieses Jahr habe ich mich entschieden zu vergrössern und bereue es nicht.Ich habe mich für die eq 6 entschieden da Stabilität das A und O sind und ich mit dem Gewicht der Optik nicht zu schnell an die Grenzen stossen wollte.
    Desweiteren einen APO William Optics GT 102,ich wollte eine gute Optik die keine Justage benötigt und den passenden Reducer.Bald wollte ich längere Belichtungszeiten jenseits der 2 min realisieren also kam ich um den Autoguider nicht herum es sollte der mgen II werden der einfach echt genial ist.Ich fasse mal zusammen:
    eq 6= 1500 Euro
    GT 102= 2200 Euro
    mgen II=570 Euro
    70d= 900 Euro
    Reducer = 200
    Plus den Kleinkram wie Sucher,Leitrohr,Adapter,Stromversorgung,Kabel,Lampen,Taschen,Koffer...
    noch mal ein paar hundert Euro.
    Klar man kann auch kleiner anfangen aber dann ist die SA die günstigste Lösung die ist super zum üben und ich benutze sie immer noch gerne als Reisemontierung und für Weitwinkelaufnahmen.Mit einer Montierung die irgendwo dazwischen liegt wie z.B. die eq 3 oder eq 5 wollte ich nicht anfangen weil ich wusste das irgend wann eine grössere Optik kommen würde.Und selbst mit der eq 6 stösst man schnell an die Grenzen was die Brennweite und Öffnung angeht.So hoffe es hilft dir was.
    Klare Nächte wünscht



    domi

  • Hallo Carsten, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dachte das 8er Dobsen wäre was "kleineres"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, für viele sind 8" was kleineres- aber für visuelle Nutzung. Da stecken die 8" auch mal als Fangspiegel oben im Hut.


    8" fotografisch dagegen sind nicht mehr klein, das ist schon eher üppig. Wobei man da aber auch noch unterscheiden muss.


    Planetenvideos werden häufig mit einem 8" SC gemacht, bei Deepsky dagegen arbeiten sehr viele mit deutlich kleineren Optiken. Bei der Langzeitbelichtung ist eben eine exakte Nachführung sehr wichtig. Und der größere Tubus verlangt dann sofort nach der erheblich teureren Montierung.


    Bezüglich Bearbeitung von Deepskyfotos und Planetenvideos- das sind auch zwei unterschiedliche Baustellen. Andere SW, andere Technik und prinzipiell auch unterschiedliche Anforderung an die Optik und die Montierung. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ultimatives Ziel ist es in ein paar Jahren einen Exoplaneten-Transit messen zu können<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Jepp, ich träume auch vom großen Lottogewinn. [:D]


    Ehrlich gesagt- du willst zuviel auf einmal und das ohne bisherige große Erfahrungen (zeigt auch deine Wunschliste- Fokusiermotor und WLan--Adapter sind so eher das letzte anzuschaffende nötige Zubehör).


    Oder eben- zwar noch keinen Führerschein in der Tasche, willst aber den Porsche bestellen, um damit zwecks neuer Rundenbestzeit auf die Nordschleife zu gehen. [}:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Carsten,


    für die Planetenfotografie ist ein ganz anderes Equipment empfehlenswert als für Deep-Sky Fotografie. Und wenn dein Interesse eher naturwissenschaftlich ist, es dir also nicht so sehr um schöne Fotos geht, sondern um möglichst exakte Messungen zum Beispiel von Helligkeitsschwankungen, dann sind wir bei einem ganz anderen Thema und auch einer ganz anderen Ausrüstung.
    Wenn du langfristig wirklich darauf aus bist Planeten-Transits an der Helligkeit eines Sterns dokumentieren zu können, dann würde ich dir empfehlen dich bei der VdS (Vereinigung der Sternfreunde) Fachgruppe "Veränderliche Sterne" zu informieren, was man für derart exakte Messungen feinster Helligkeitsschwankungen braucht. Hier die Seite der Fachgruppe mit Kontaktdaten:
    http://www.vds-astro.de/fachgruppen/veraenderliche.html


    Beste Grüße
    Wolfgang

  • Hi Carsten,


    wenn ich es recht verstehe, willst du Planten fotografieren. Wenn ja, dann finde ich einen Newton wegen Dimensionen, des Gewichtes und des schnellen Öffnungsverhältnisses ungünstig.
    Besser hier ein MAK! Ist leicher, kompakter und hat eine längere Brennweite.
    Weiter wirst du um einen Autoguider wie MGEN zb. nicht rumkommen, weiter stellt sich die Frage ob du über Leitrohr (wieder mehr Gewicht, das Lt sollte in etwa die Brennweite des Hauptinstrumentes haben), oder per Off Axis Guiding nachführen willst.
    Je höher das Gewicht der KOMLPETTEN Ausrüstung, desto höher sind die Anforderungen einer geeigneten Montierung!
    Eine G-11 mit Gemini2-Steuerung (bis 30Kg Tragkraft) liegt schon bei gut 4.000 Euro.
    Die EQ6 PRO bei zwar nur knapp 1.500 Euro, hat aber auch schon 10 Kg weniger Tragkraft...


    Bedenke das alles bei deiner Entscheidung!

  • Nunja,
    Planeten "fotografiert" man eher weniger ... man "filmt" sie und stackt die Filmbilder anschließend. Das setzt die Ansprüche an die Montierung etwas runter, denn die Software repositioniert Bildbewegungen (einer fehlerhaften Nachführung) beim Stacken.


    ***


    Aber zur strategischen Planung für (Deep-Sky) Astrofotografie mein Löwensenf:


    a) Welche Brennweite soll's denn sein? Wie groß soll der Himmelsausschnitt sein? Willst Du die Andromedagalaxie, Cirrus Nebel etc. komplett oder eher M81 oder Eulennebel? Die Frage ist etwas Rechnerei in Abhängigkeit zu den Chipabmessungen des Fotoeqipments. Kleinbildformat ist halt was anderes als eine spezielle Planetenkamera, was die Chipgröße anbelangt. In der Pseudoliteratur zur Fotografie unterscheidet man deshalb die Pseudobrennweiten, also die "Vergleich-zur-Vollformat-Kamera-Brennweite" (Formatfaktor) einer Mini-Pocket, eines Smartphones zu den wahren Brennweiten-Millimeterangaben, die auf dem Objektivrand gedruckt werden.


    b) Kennt man seine Zielbrennweite, sucht man zur Fotografie nach einem Teil mit möglichst großem Öffnungs-VERHÄLTNIS. Das kann mitunter ein 60mm f/4-ED-Refraktor sein. Fotografisch interessiert nur die f-Zahl zur Wunschbrennweite. Bei Deepsky ist nur die maßgeblich, wie lange man letztlch mindestens belichten muss.


    c) Hat man Gewicht und Ausmaße der Optik, sucht man sich eine passende Montierung.


    Man kann natürlich auch das Pferd von hinten aufzäumen und sich zu einem x-beliebigen Equipment fragen, was man damit am Himmel fotografieren kann. Also nach der Devise: "Zu jedem Fotoeqipment gibt es den passenden Himmel." Aber an den obigen drei Schritten kommt man gedanklich kaum vorbei. Alle weiteren Detailfragen drehen sich dann nur noch darum, wie man unter diesen grundsätzlichen Entscheidungsparameter am besten klar kommt.


    Ok, Schritt d) habe ich mal außen vor gelassen: Ist das alles bezahlbar? [:D]

  • Hallo zusammen,


    also erstmal Danke für das viele Feedback. Das hat mir weiter gehholfen.
    Ich denke es ist wie bei allem, mit der Erfahrung kommen die Details, und die machen vieles aus. Aber irgendwo muss man ja auch mal anfangen.


    Wenn ich erstmal auf Planeten gehe, was wäre den ein gutes Einstiegerset fürs "filmen" bzw. für das Lucky Imaging mit einer ZWO ASI?
    Eine EQ3 oder eine EQ5 mit was drauf? Einem "kleinen" APO oder einem "kleinem" Newton?


    Kann da jemand vielleicht nochmal eine grobe Empfehlung abgeben, die so in Summe bei 2000-2500 Euro liegt?
    So wie lemaitre - aber 6000 Euro sind mit jetzt als Einstieg erstmal zuviel. Kamera würde ich auch erstmal meine D5100 oder ZWO ASI 120 nehmen.


    Danke soweit!

  • Hi Kalle,


    ...Planeten "fotografiert" man eher weniger ...
    Das ist mir schon klar, ich wollte aber bei der hier im Thread gebräuchlichen Benennung bleiben.
    Trotzdem finde ich einen 10" Newton mit ~F:5 für unzureichend, vor allen Dingen was Dimension und Gewicht hergeben. Brennweite finde ich sowieso zu gering..
    Carsten ist sich bis jetzt ja nicht mal ganz im klaren womit er einsteigen (oder gleich aufsteigen?) soll.
    Daher auch meine Empfehlung eines 180/2700mm MAK´s in Verbindung einer EQ6.
    Da hätte er nicht nur eine Gewichtseinsparung, sondern auch eine gute Brennweite für Planeten.
    Mit den beiden Teilen wäre die Grenze von 2500 Euro schon erreicht.
    Tja dann noch Autoguider etc...?

  • Hallo Hanswerner,


    bezüglich Brennweite- wo ist denn das Problem und wo ist er Vorteil des MAK bezüglich Videoaufnahmen von Planeten? Man muss sowieso das Öffnungsverhältnis der Optk per Barlow an die genutzte Kamera anpassen, damit hat man auch mit einem Newton dann die nötige Brennweite.


    Mit dem MAK hat man aber für visuelle Nutzung dafür nur ein kleines sichtbares Feld am Himmel. 2" Okulare sind eher nutzlos, weil das zu enge Blendrohr deren mögliches Feld begrenzt. Visuell und fotografisch macht sich die größere Obstruktion bemerkbar, Deepskyfotografie mit der Brennweite und dem langsamen Öffnungsverhältnis ist Unsinn und egal, wie man den MAK nutzt, der Tubus kühlt sehr langsam aus, man muss das Ding also frühzeitig rausstellen.


    Und gegenüber z.B. einem 200/1000 Newton auf der EQ6 verliert der 180/1800 MAK wohl in jeder Hinsicht, er hat lediglich einen kleinen Vorteil beim Gewicht.


    Mit einem MAK würde sich Carsten also in vieler Hinsicht einschränken und hätte eigentlich keinen echten Gewinn. Einzig der Einblick von hinten und genug Backfocus wären auf der Habenseite.


    Autoguider für Planetenaufnahmen braucht man nicht, das geht problemlos auch ohne.


    Gruß
    Stefan

  • Servus Stefan,


    ich will mich nicht auf einen MAK versteifen, aber für mich bringt der bez. Planeten aufnehmen immer noch einige Vorteile. Außer dem langsamen Öffnungsverhältnis...
    Der hier wird noch von einer EQ5 getragen
    http://www.teleskop-express.de…-mm--optischer-Tubus.html


    Einschränken tut sich Carsten meiner Meinung nach nicht, er hat ja noch den 8" Dobson daheim.

  • Da fällt mir villeicht ne blöde Frage ein, würde es irgendeinen Sinn machen meinen 8er an die eq6 zu schrauben? Es ist ein meade lightbridge gitterrohrdobson... gibt's da irgendwelche "adapter" für die Rohrßchellen oder sowas? [:D]

  • Hallo Carsten,


    Für die Deep-Sky Fotografie ist das A und O eine stabile Montierung. Einen 10er auf der EQ-6 ist für einen Anfänger zu viel des Guten und ein Geübter Astrofotograf möchte sich nicht mit so einer Kombination abplagen.


    Mit einem kleinem Apo gelingen schnell sehr hübsche Bilder grossflächiger Strukturen.


    Wenn ich jetzt aber deine Prioritäten beachte liegst du mit einem Newton max. 10Zoll auf der EQ6 nicht so verkehrt.


    So was kann ich Dir nun raten?


    Wenn Du Handwerklich nicht ganz ungeschickt bist, bau Dir eine EQ-Platform. Mit dem 8er Dobson und der ASI plus eine entsprechende Barlow hast du schon annähernd die perfekte Ausrüstung für die Planetenfilmerei.


    Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle nochmals genauer informieren über die Hellikeitsmessungen von Sternen. Da kenne ich mich nicht aus, aber ich denke da braucht es wiederum ein Anderes Equipment. Entscheidend dürfte hier wohl eher eine geeignete Kamera sein mit der sich sauber Kalibrierte Bilder erzeugen lassen.


    Bei deinem Preisrahmen und fixem Standort würde ich eher eine Klasse besser als eine EQ-6 nehmen und vorerst den Dobson darauf befestigen. Teleskope und Kamera werden sowieso im verlaufe des Hobbys getauscht / ergänzt. Eine richtig Montierung ist aber die Grundlage.


    Gruss
    Jürg

  • Hi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nochmal die Frage in die Runde. Was haltet ihr von dem SC C9,25 auf AVX oder EQ6 für meinen Erfahrungsstand und Anforderungen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    DS-Fotografie für Anfänger nicht geeignet. Langsames Öffnungsverhältnis, am interessantesten noch für kleine helle Objekte wie PN's.


    Für Planeten geeignet. Da gebe ich aber Stefan recht. Ein gleich grosser Newton, gleicher Qualität zeigt dir das Selbe.


    Für Hellikeitsmessung, weiss nicht? Könnte etwas kleines Feld haben für genügend Referenzsterne?


    Von der Bauform her ist ein SC parallaktisch Montiert angenehmer im Händling und Platzsparender. Gerade in einer Sternwarte ein Vorteil.


    Gruss
    Jürg

  • Hallo Carsten,


    für DS ist dein Dobson schon ok, wenn auch mit recht langer Brennweite.
    Da würde ich mir überlegen nicht auch einen Reducer/Korrektor zu kaufen.
    Ansonsten gebe ich Jürg recht in Bezug auf das 9,25 SC von Celestron.
    Ohne für eine Händler Werbung machen zu wollen, aber wie wäre es damit:


    http://www.teleskop-express.de…skop-mit-Metalltubus.html


    Dafür gibt es auch einen Reducer der die Brennweite auf 1088mm verkürzt, zwar auch noch viel für DS aber immerhin.


    Weiter würde mich jetzt wirklich interssieren wo dein Schwerpunkt liegt, sonst wird es schwer dir irgendeine Rat zu geben....

  • Danke nochmal an alle! :)


    Wie gesagt, ich will überhaupt mal anfangen. Visuell und Dobson macht zwar Spaß, aber ich will mehr.
    Somit erstmal Planeten, danach alles andere. Will natürlich nicht ausschliessen das Ding auch mal auf DS zu richten.
    Ich muss auch den ordentlichen Umgang mit Kameras, Nachbearbeiten, GoTo, Nachführungen, etc.. lernen.
    Wie es dann in 5 Jahren weitergeht, sehen wir dann, aber bis dahin will ich nicht alle 18 Monate was neues kaufen müssen.



    Ich hab mich ein wenig auf die EQ6 mit einem 200/1000 Newton (GSO o. Skywatcher?)
    bzw. was haltet ihr von dem Angebot mit dem 200/800 (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=203473) ?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hanswerner</i>
    <br />Nochmal 8" Newton? - Hast du doch schon...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, aber es ist ein 14kg Gitterohr - schafft das eine EQ6? Also wegen dem Hebel? Kann die Rohrschellen ja auch nur ganz hinten am Newton befestigen?



    Was würdest du mir den für den 8er RC noch als Zubehör empfehlen?
    Sucherfernrohr (mit dem man vielleicht später auch Autoguiden kann?), Taukappe?, ...

  • Hallo Carsten,


    ich verfolge den Thread schon etwas länger, komme aber erst jetzt dazu, meinen Senf dazu abzugeben.


    Vor einigen Jahren machte ich genau deinen aktuellen Prozess durch, indem ich ebenfalls in die Astrofotografie einsteigen wollte. Bei mir war es schlussendlich mehr der Wunsch nach Deep-Sky Fotografie, da mich das einfach mehr faszinierte. Mittlerweile fotografie ich beides, also Mond und Planeten sowie Deep Sky.


    Zu deiner Frage nach dem Equipment: Astrofotografie ist hart, vor allem am Anfang. Aber man kann heute dabei Resultate erzielen, die vor wenigen Jahrzehnten noch nur den Forschern und Hubble vorbehalten waren. Aber das ganze ist wesentlich komplizierter, wie man am Anfang glaubt. Auch ich habe das unterschätzt.


    Ich möchte dir jetzt nicht irgendein Teleskop und eine Montierung aufgrund irgendwelcher technischen Daten einreden, sondern nur meinen Weg und meine Erfahrungen damit schildern. Bei mir hat alles mit einer DSLR und einem Objektiv ohne Montierung, also auf einem Stativ angefangen. Damit gewinnt man im Deep-Sky Bereich rasch erste gute Ergebnisse. Schnell kam bei mir der Wunsch nach mehr Brennweite und mehr Belichtungszeit -&gt; eine kleine Montierung musste her. Das klappte dann auch gut.
    Wie geht es weiter? Genau: Wunsch nach mehr Brennweite. Es wurde damals ein 6" f/5 Newton auf einer Montierung der EQ5 Klasse. Damit hatte ich dann bereits alle Hände voll zu tun. Die Brennweite von 750mm darf nicht unterschätzt werden, die Justage muss immer passen, Verkippungen können auftreten, Randunschärfen, Vignettierung, die Bildbearbeitung, die Kameratechnik, ... ein endloses Thema. Ich hatte die ersten Stufen (DSLR ohne und mit Nachführung) recht schnell "gemeistert" und man kann sagen, ich bin mit einem 6" f/5 Newton auf EQ5 eingestiegen.
    Irgendwann wurde mir der Newton sogar zu viel (die Justagearbeit und Verkippungen) und ich habe diesen verkauft und einen kleinen 65mm APO auf der Skywatcher AZ-EQ5 gekauft. Damit hatte und habe ich eine große Freude. Man stellt ihn raus (er ist sofort ausgekühlt), fokussiert und es gibt kein Problem mit Verkippungen (es ist der TS Quadruplet mit eingebautem Flattener). Schlussendlich habe ich mir aber wieder einen kleinen Newton (130/650) geholt. Momentan fotografiere ich je nach Lust und Laune mit beiden Geräten. Die geringe Brennweite ist ein Vorteil, da so auch ohne Guiding am Anfang brauchbare Ergebnisse realisiert werden können. Denn Guiding ist wieder ein technisches Detail, das funktionieren muss.


    Mit dem Newton fotografie ich derzeit auch erfolgreich Mond und Planeten (auch mit kleineren Optiken wie mit dem 100/1000 FH). Die Ergebnisse sind dank Videotechnik selbst mit kleinen Optiken genial.


    Wenn ich den Weg heute noch einmal machen müsste, dann würde ich ihn wahrscheinlich wieder genau gleich machen, nur dass ich von Anfang an eine ordentliche Montierung wählen würde. Denn die ist das A&O in der Astrofotografie.


    An deiner Stelle würde ich zu einem Newton greifen, im Bereich von 700mm Brennweite. Ich würde einen f/5 Newton nehmen. f/4 ist anfälliger, was die Justage und den Komakorrektor betrifft. f/4 bietet also wieder eine Fehlerquelle mehr. Und mit einem 5" oder 6" Newton kann man sehrwohl auch Planetenfotografie auf einem hohen Niveau machen. Sparen würde ich nicht bei der Montierung, kauf dir da was stabiles. Und dann ist wichtig einfach ausprobieren und aus Fehlern lernen, weil Fehler wirst du bestimmt genug machen! [:D]
    Und du wirst dich manchmal auch sicher ärgern, weil eine Kleinigkeit nicht funktioniert hat.


    Mach aber nicht den Fehler, gleich ein Monster mit über 1000mm Brennweite zu bändigen zu versuchen. Da kann man auch schnell die Freude daran verlieren!


    Falls du noch Fragen hast, kannst du dich gerne melden!


    cs
    Markus


    PS: Es hat kürzlich einen 150/750 Newton im Biete-Board gegeben. Vielleicht wäre das was für dich. Da kannst du Geld sparen, und wenn es so gar nicht deins ist, ist nicht viel Geld verbraten, weil die MOntierung bleibt dir ja immer!

  • Der jetztige Newton wird bei der EQ6 wegen der Gewichtsverteilung sehr problematisch. Das meiste Gewicht bei den Dobsons liegt im Hauptspiegelbereich. Somit wird das ein äußerst ungünstiger Hebel, desweiteren ist dann der Okularauszug bei Zenitbeobachtung meilenweit von dir weg!
    Das RC ist vielseitig einsetzbar, egal ob nun Planeten oder DS (nicht bei großflächigen Objekten) und auch visuell natürlich nutzbar. Positiv ist bei RC´s das ebene und komafreie Gesichtsfeld, du sparst dir einen Korrektor und kannst das Geld für zb. einen
    Reducer verwenden.

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