115mm f/4,3 Selbstschliff

  • Hallo,


    letzte woche sind die Rohlinge von Stathis angekommen. Nach mittlerweile fast zweieinhalb stunden grobschliff mit k80 habe ich nun eine pfeiltiefe von ca 1,6mm also unter 550mm brennweite. Leider habe ich probleme die pfeiltiefe exakt zu messen, deshalb benutze ich lieber den taschenlampentest.
    Ziel sind 1,673mm Pfeiltiefe und damit eine brennweite von 494,5mm wenn es 500 werden bin ich auch nicht bös drum.
    Die kleinen Rohlinge sind schlecht festzuhalten, viel druck kann man auch nicht ausüben. Die ganze Zeit gingen (bis auf den anfang) aller 20 minuten ca 0,3 mm in der mitte runter. Jetzt habe ich die gewünschte Tiefe fast erreicht und ich frage mich wie ich den rand am besten erreiche ? Hier erstmal ein Bild des Spiegels nach MOT 5 minuten mit grossem überhang und langen strichen wie ich bisher die mitte vertieft habe. Wie man sieht bleibt am rand etwas stehen. In der mitte verschwindet es sofort, ca 1cm vom rand geht es langsam aber es geht :

    Wie gehts nun weiter ?
    Verstanden habe ich das so : Mit weniger überhand weiterschleifen um auch zum rand hin abtragen und so die kugelform erreichen, fortschritt mit der eddingmethode testen. stimmt das soweit ?


    Gruß,
    Jens


    P.S. bevor jemand fragt : Warum f/4,3 ? Der Spiegel ist für Deepsky fotografie mit der Webcam gedacht und muss auf meine eq-3, später vielleicht als finder für einen grösseren Dobson.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Insanity</i>
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    Wie gehts nun weiter ?
    Verstanden habe ich das so : Mit weniger überhand weiterschleifen um auch zum rand hin abtragen und so die kugelform erreichen, fortschritt mit der eddingmethode testen. stimmt das soweit ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, du solltest aber auch noch etwas TOT (Tool on Top) arbeiten, vor allem, wenn du bisher nur MOT gemacht hast. Dadurch wird der Rand vermehrt angegriffen und gleichzeitig die Mitte nicht weiter vertieft.


    Der regelmäßige Wechsel TOT und MOT soll beim Grobschliff die Kugelform am besten erreichbar machen...bei meinem 8-er hab ich das auch gemacht um in der Mitte nicht weiter abzusinken und das hat nacher sehr gut gepaßt.


    Beim Grobschliff macht man gerne nur den Bleistifttest, erst beim Feinschliff (Karbo &gt;180) geht man auf Edding, da die Korngröße beim Grobschliff für Edding noch zu groß ist.


    Gruß,
    Frank.

  • Hallo Jens!


    Ha!!Endlich kann ich auchmal jemanden helfen!! ;)
    Ich hab letztes Wochenende mit meinem 10er angefangen.
    Bei der gewünschten Pfeiltiefe (MOT, soviel Überhang wie es nur geht) hab ich dann gewechselt:
    Wenn du TOT machst, dann kannst du den Rand gezielt weiterbearbeiten, während die Mitte so bleibt.
    Öfters wechseln zwischen TOT umd MOT, dann bleibt deine Pfeiltiefe auch bestehen - das alles mit 1/3 Strichen und vieeel durcheinander an Chaosstrichen(W-Striche).
    Mit dem Bleistift bin ich nicht soo zurecht gekommen, habs gleich mit Edding gemacht.
    Eigentlich läuft von alleine, wenn man sich auch immer einen Kopf macht obs denn auch so funktioniert...da haben all die Kollegen schon recht. :)


    Viel Glück und vor allem Spaß bei der Sache
    Winni

  • Hi,


    so der Spiegel scheint jetzt kugelform zu haben. Die Bleistiftstriche verschwinden schnell und gleichmässig. Die Brennweite ist laut Taschenlampentest um 500mm damit bin ich meinem Ziel von 494mm nahe genug. Ich habe 5 mal gemessen, die ergebnisse lagen zwischen 450mm (1x) ansonsten 500mm +- 30mm.
    Bei der messung der Pfeiltiefe bin ich mir sehr unsicher, ich nehme lieber den taschenlampentest. Messungen der Pfeiltiefe reichen von 1,8 - 2 mm, das wäre unter f/4. Bei 1,9mm f/4,03.
    Ich vermute meine Schieblehre ist recht ungenau und/oder ich treffe nicht genau die mitte und/oder der "balken" den ich über den spiegel lege ist nicht gerade(hab schon alles hoffentlich gerade durch das ich im haus gefunden habe).
    Ist der Taschenlampentest ausreichend genau ?


    Gruß,
    Jens

  • ...die Genauigkeit hängt im großem Maße von dir ab: wie sehr du wackelst und wie genau du die Entfernung Spiegel - Auge/Taschenlampe auf das Maßband überträgen kannst...
    Hast du nicht irgend was genaueres als einen Balken daheim?
    Wie siehts mit einer Wasserwaage aus?


    cs
    Winni

  • Hallo Jens


    du wirst ja gemerkt haben das du bei 80er Korn eine Menge Wasser brauchst um was beim Taschenlampentest zu erkennen, das wird mit der nächsten Körnung besser (die wird es schaffen deinen jetzigen Meßfehler auszugleichen)und auch genauer.
    In Hinblick auf den Großen könntest du auch über ein Sphärometer nachdenken, Meßuhren mit 1/1000mm Anzeige sind aber selten billig zu bekommen, man kann aber auch ohne auskommen, ist nur besser wenn man für alles mehrere Prüfmethoden vergleichen kann.


    Gruß Frank

  • Hi,


    (==&gt;)Frank : ja das mit der Wassermenge habe ich gemerkt :/ da muss viel drauf und das meiste ist schon wieder runtergelaufen bevor man überhaupt richtig angefangen hat mit messen. Falls sich die Sonne mal blicken lässt kann ich ja auch mit der die Brennweite mal testen :)


    (==&gt;) Winni : Mit "balken" meinte ich alles mögliche mit balkenform. Ich habe schon ein stahllineal, aluminiumwinkel/profil und eine Wasserwaage versucht. Das Stahllineal und die aluprofile waren nicht ganz gerade, die wasserwaage ist etwas älter und ziemlich mitgenommen. über die ganze länge hinweg ist sie wohl noch gerade aber übersäht von kleinen dellen, da kann man leider nicht gescheit messen. Ich werde wohl mal dem baumarkt einen besuch abstatten müssen für ein kleines stahlprofil oder sowas.


    Gruß,
    Jens

  • Hallo,


    ist ja schon eine (kleine) Weile her das ich mit dem grobschliff begonnen habe...
    Ich möchte euch einfach mal mitteilen wie weit ich jetzt bin :
    Dauer des Grobschliffs 180minuten also nur 3 stunden. Erstaunt mich im nachinhein ziemlich, mir kam es länger vor.
    Mit MOT die Mitte vertieft, dann TOT kleiner überhang den rand angepasst. Überprüfung mit der Bleistiftprobe. Dann solange MOT, TOT im wechsel geschliffen Bis sowohl Pfeiltiefe als auf Spiegelform gestimmt hat. 1 mal die Fase am Spiegel nachgezogen (jeweils 2mm), 2 mal am Tool (ebenfalls jeweils auf 2mm).
    Laut Pfeiltiefe (1,9mm) wäre die brennweite bei 464mm...
    Laut Taschenlampentest (mehrere Versuche) im mittel bei 500mm. Soviel kann ich mich nicht vermessen haben, ich habe mich entschlossen die messung der pfeiltiefe zu ignorieren. Test mit angefeuchtetem Spiegel an der Sonne ergab rund 490mm brennweite.


    Weiter mit K180:
    90 Minuten geschliffen, MOT und TOT im wechsel. Etwas mehr MOT mit überhang um die brennweite an das soll so weit wie möglich anzupassen. Ausschleifen des randes verkürzt ja wieder deshalb habe ich 490mm angepeilt.
    In der Mitte noch ca 20-30 Pits, am rand 50-70 (im gesichtsfeld 32plössl)
    Bleistiftkreuz verschwindet gleichmässig, in der mitte etwas später.
    Weitere 60 minuten geschliffen, MOT und TOT im wechsel, Brennweite laut taschenlampe 500mm, kaum mehr pits zu finden, nur in der mitte.
    Weitere 45 Minuten geschliffen, Brennweite knapp unterhalb 500mm, alle pits ausgeschliffen, Bleistiftkreuz verschwindet gleichmässig.
    Gegen mitte des Schliffs mit K 180 bin ich dazu übergegangen den schleifbrei wenn er verbraucht ist abzuwischen und nicht nur karbo und wasser nachzulegen. Ich bilde mir ein der schliff ging damit merklich schneller. Die letzte charge K180 habe ich bestimmt 20min geschliffen weil ich mal gehört habe das gibt ne bessere Oberfläche...


    Nach dem saubermachen des Schleifplatzes mit K320 angefange, 60 minuten MOT und TOT im wechsel. Bleistiftkreuz verschwindet jetzt sehr schnell. Man braucht weniger Schleifmittel und weniger Wasser, zwischendurch wieder anfeuchten. Nach den 60 minuten nur noch vereinzelte Pits am Rand.
    Nach 20 minuten nur noch einige grössere Pits übrig.
    Bleistiftprobe :
    TOT : Bleistiftstriche verschwinden nahezu sofort und gleichmässig
    MOT : Mitte verschwindet sofort, der rand ein klein wenig später
    Weitergeschliffen mit 3 Chargen MOT zentral, 2 Chargen TOT, bis auf 3 randpits alles ausgeschliffen. Noch eine charge MOT und TOT, die pits sind ausgeschliffen. Vorsichshalber noch eine charge TOT nachgelegt. Dabei ist es passiert : Das Telefon klingelt ich geh ran und lass das tool auf dem Spiegel.
    Nach 20minütigem einweichen in warmen wasser habe ich die scheiben wieder trennen können. Insgesamt habe ich 135 minuten mit K320 geschliffen.


    Weiter gehts mit Microgrit 15 my :
    Bin jetzt vom Löffel für das schleifmittel auf ein messer zum dosieren umgestiegen, geht einfach besser. Wasser trage ich indirekt auf da man sehr wenig braucht, ich spritze von untem am spiegel vorbei in die luft. Der feine Nebel reicht bei 2-3 mal sprühen für einen gleichmässigen Flüssigkeitsauftrag. Nach 90 Minuten refklektiert der Spiegel in flachem Winkel schon recht gut. Keine Pits mehr zu finden.


    Microgrit 9my :
    45 Minuten MOT und TOT im wechsel, keine pits mehr zu finde. 1 Charge TOT nachgelegt und totgeschliffen in der hoffnung es kommt der Oberfläche zu gute. Zwischen dem schleifen immer wieder wasser nachgegeben.


    Brennweite ist nach Taschenlampentest und messung an der Sonne exakt 500mm :) *freu*
    Bei der Sonne gibts schon einen schönen runden Brennpunkt.


    Jetzt steht erst einmal die fertigstellung(Lackierung) meiner Rockerbox an, bau des Focaulttesters (da sollte der Besuch des Baumarkts morgen abhilfe schaffen) und dann das nächste Problem, das giessen der Pechhaut aber das haut auch irgendwie noch hin. Ich freu mich schon auf die Politur :)
    Ich merk schon die bastelei wird bei mir nicht mehr aufhören, das nächste wird dann der Bau des Gitterrohr Dobs um mein Spiegelchen sein :)
    Ja das ist ernst gemeint! Die nutzung des kleinen soll die folgende sein : Als Dobson (Rucksackdob) als Finder auf meinem D8, und als Kurzbrennweites Teleskop für die SC1 zum fotografieren auf der EQ-3. Soll richtig vielseitig werden der kleine :)


    Gruß,
    Jens


    P.S. Wenn jemand einen groben fehler in meinem vorgehen gefunden hat, bitte posten ! :)

  • Hallo Jens,
    Dein Spiegelchen macht ja tolle Fortschritte !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich freu mich schon auf die Politur :)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So ging es mir auch. So viel Spaß und Spannung für so wenig Geld [:)]


    Ich bin auf Deine weiteren Bilder gespannt.

  • Hi,


    weiter gehts mit meinem bericht ! [:)]


    Gestern habe ich die Pechhaut gegossen und musste feststellen das Pech doch sehr schnell abkühlt und dann nicht mehr fliessen will [:D]


    nach einer halben stunde Politur war der spiegel schon richtig schön glänzend, allerdings ist mir dann beim schauen von stathis DVD aufgefallen das meine Pechhaut nicht richtig greift und ich ausserdem falsch poliere... deshalb ist der rand wohl noch nicht angegriffen.
    Mit der erkenntnis und den hoffentlich richtigen strichen (1/3 mit 1/3 überhang wie im video gesagt) habe ich dann weiterpoliert. Mit erfolg ! Der Rand ist fast auspoliert nach weiteren 1 1/2 stunden polieren. In der Mitte kann ich es schlecht kontrollieren, die rückseite ist etwas rauh, da ist mir mal k80 drunter gekommen.


    Ab wann kann man eigentlich den Focault test anwenden ? nicht das ich schon vorher korrigieren wollte aber ich will doch wissen ob mein tester funktioniert (virtueller spalt, schneide von rechts über der lichtquelle.. bisher ist der spiegel.. nunja hell erleuchtet [:D])


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Jens,
    ich habe schon nach einer Stunde den ersten Foucault gemacht. Man kann so auch schön die Fortschitte beobachten. Ob er auspoliert ist sieht man am besten mit einem Laserpointer.

  • Hi Donald,


    ich weiss ja nicht ob ich einen konstruktionsfehler an meinem focaulttester habe, das ist schon möglich. So sieht das gute Stück aus :


    Ich denke mal, wenn man dann den rückkehrenden, scharfen halbmond, auf die schneide stellt, dann durch das loch guggt und dann den lichtfleck ins auge manöveriert sollte es doch klappen. Allerdings kann es auch sein das die led zu hell ist, ich werde versuchsweise mal eine normale nehmen. Die jetzige ist ein 25000mcd die ich gerade da hatte, und das kriterium superhell erfüllt die ja :)


    Gruß,
    Jens


    P.S. Ich habe neben dem Warmpressen und dem Kaltpressen noch eine neue methode entdeckt : Das Alkpressen ! Hier die spezialisierung, das Tequilapressen [;)]

  • Hi,


    ich brauche mal euren rat ! Ich habe heute das erste focaultbild hinbekommen auf dem auch was zu sehen ist. Soweit ist das ja ganz gut... jetzt ist nur die frage : Was seh ich denn da ?
    Hier das bild :

    Meiner meinung ist das ein Berg...
    Achso : Der tester ist einer vom Typ virtueller spalt, messerschneide von rechts !
    Wär klasse wenn mir jemand helfen kann !


    Gruß,
    Jens

  • Hallo


    ich denke da sieht man eher nicht viel, ein kleiner Berg kann das schon sein, wenn das so bleiben würde bis er auspoliert ist wäre das genug um zum parabolisieren überzugehen, oder du hast aus anderen Gründen so wenig Kontrast.


    Gruß Frank

  • Hallo Jens,


    das Bild ist leider recht kontrastlos, hast du das bei Tageslicht gemacht? Falls ja, musst du den Raum abdunkeln oder eine hellere Lichtquelle verwenden. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe neben dem Warmpressen und dem Kaltpressen noch eine neue methode entdeckt : Das Alkpressen !<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Hihi, das gibts schon länger wenn auch nicht in dieser konzentrierten Form, guggst du hier [:D]


    viel Erfolg noch

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