kommt Information aus schwarzem Loch?

  • Hallo
    Ich als interessierter Laie, schau mir immer gerne die wissenschaftlichen Sendungen, vor allem rund um die ART und SRT an und da beschäftigt eine Frage schon seit längerem:
    In Lesch’s „Alpha Centauri - tanzen schwarze Löcher“ erläutert er mit Nachdruck, dass keine Information oder sonst etwas das Schwarze Loch je verlassen kann und deshalb alle Theorien über das was drinnen passiert/ist wissenschaftlicher Blödsinn sind.
    Soweit ich dass verstanden habe, weil die Zeit wegen der hohen Gravitation still steht und auch die Lichtgeschwindigkeit da nichts mehr ausrichten kann. Und die (c) ist ja auch so eine „in Stein gemeißelte“ Obergrenze über die es nie und nimmer geht, nicht mal die Gravitation. Sekunden später sagt er, dass das SL 2 Mio Sonnenmassen schwer ist. Das „weiß“ man, wegen der beobachtbaren Geschwindigkeiten der Objekte drum herum und wegen der Lichtbeugung die es auf die Objekte dahinter ausübt usw, usw


    Das widerspricht sich doch!


    Wenn absolut nichts das SL verlässt, dann merkt doch auch der vorbei fliegende Stern/Lichtstrahl nichts von der großen Masse im (!) SL und fliegt schnurgerade vorbei. Andernfalls ist definitiv irgendetwas aus dem schwarzen Loch heraus gekommen und hat das Licht beeinflusst oder den Raum gebeugt, oder, .. denn sonst könnte das SL ja auch keine Wirkung ausüben.


    Und was immer es war, das muss dann wohl mit Überlichtgeschwindigkeit oder sonst irgendwie trotz den in der RT als unumstößlich dargestellten Grenzen aus dem SL heraus gekommen sein. Das Licht (u.A.) reagiert ja offensichtlich darauf, dass da 2 Mio SM in der nähe sind.


    Was verstehe ich denn da jetzt falsch? Ist die RT somit widerlegt?


    Freu mich schon auf kundige Erklärungen, und hoffe als Newbie nicht so viele Regeln verletzt zu haben, dass ich nur noch beschumpfen werde.


    Herzlichen Dank im Voraus
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Flaumi</i>
    <br />Wenn absolut nichts das SL verlässt, dann merkt doch auch der vorbei fliegende Stern/Lichtstrahl nichts von der großen Masse im (!) SL und fliegt schnurgerade vorbei.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Oh doch! Der Stern/Lichtstrahl merkt sehr wohl die Masse. Ein SL hat davon ja sehr, sehr viel und krümmt darum den Raum. Und diese Raumkrümmung merken die Objekte, wenn sie nah genug sind.


    Die Raumkrümmung hat absolut nichts mit der Aussage zu tun, dass einem SL keine Information entweichen kann. Das sind zwei verschiedene Paar Schuh.

  • Danke für die prompte Antwort!
    Das ist ja m.E. ganau der Widerspruch. Die Tatsache dass der Raum gekrümmt ist beweißt ja, dass der Raum auch irgendwie zumindest die Information oder sonst irgend etwas aus dem SL mitbekommen haben muß. Die Ursache für die Krümmung (2mio SM) ist <u>im</u> SL, wie Wirkung ist <u>ausserhalb</u> (gekrümmter Raum). Und wenn das SL nur 5 SM hätte, dann wäre die Raumkrümmung nicht so stark, also hat etwas von innerhalb doch irgendwie etwas nach draussen transportiert, gemacht, mitgeteilt, gewirkt, .. wie auch immer(?)


    Dk
    lg
    Stefan

  • Die Tatsache, dass der Raum gekrümmt ist, resultiert nicht davon, dass etwas AUS dem SL kommt, sondern, dass das SL eine so grosse Masse hat. Du musst diese beiden Sachen echt trennen, sonst wird sich der Knoten nicht lösen.

  • Hallo Frank,
    du hast natürlich recht, das wiederholen der Argumente wird wohl nicht zu meiner Klarheit beitragen.


    Mal etwas anders ausgedrückt: Auch die Tatsache, dass sowohl Du als auch Prof. Lesch wissen dass in dem SL 2mio SM sind beweißt, dass die Information darüber heraus gekommen ist.


    Ich habe zwischenzeitlich auch noch etwas im WWW nachgelesen und bin da auf einige Artikel gestossen aus denen (zumindest was das angeht ganz klar) hervorgeht, dass über das Thema auch unter den renomierten Wissenschaftlern noch nicht wirklich Einigkeit besteht.


    OT: So wie ich das sehe, tun sich mit jeder Frage die die Wissenschaft zu dem Thema beantwortet mindestens 5 neue Fragen auf.


    LG
    Stefan

  • Hi Stefan, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch die Tatsache, dass sowohl Du als auch Prof. Lesch wissen dass in dem SL 2mio SM sind beweißt, dass die Information darüber heraus gekommen ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das weiß man anhand der Bewegung von Sonnen und Gaswolken um das SL herum- und diese Bewegung um das SL herum wird durch dessen Gravitation beeinflusst.


    Nimm unsere Sonne- die Erde umläuft diese in einer Kreisbahn, gebunden durch die wirkende Gravitation der Sonne. Jetzt knüll die Sonne zusammen, bis diese nur noch einen Durchmesser von kleiner ca. 6km hat. Dann würde die Sonne hinter ihrem Schwarzschildradius für uns verschwinden, sie würde zu einem SL. Ihre Gravitation wäre aber nach wie vor vorhanden, die Erde würde auf ihrer Umlaufbahn bleiben- lediglich das Sonnenlicht würde fehlen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan (alias Flaumi),
    soweit ich mich erinnere ist die Gravitation die einzige Information die aus dem schwarzen Loch noch nach außen dringt und nicht "überhaupt keine". Ich vermute mal ganz stark, dass auch Lesch das so erklärt hat, außer du lieferst die anderslautenden Quellen dazu.
    Gruß Tino

  • Hallo Stefan (Flaumi),


    die Antwort von Stefan (stefan-h) trifft die Sache auf den Punkt. Die Information über die Gravitationsbeschleunigung im Abstand der Erdbahn befindet sich in diesem Beispiel zu keinem Zeitpunkt im Schwarzen Loch (oder der Sonne), sondern immer außerhalb. Diese Information muss das Schwarze Loch also nicht verlassen. Sie war niemals drin.

  • Hallo Tino, Stefan-h & natürlich alle anderen Interessierten,
    Es muß wohl so sein, dass die Gravitation heraus kommt, so habe ich das auch verstanden. Die Masse ist drin - die Wirkung (Gravitation) auf die Umgebung ist draussen.


    Und da sind wir schon wieder am Anfang: Da die Gravitation den Ereignisshorizont überwindet, muß das wohl mit &gt; c sein, denn das Licht kommt ja nicht mehr heraus wiel c nicht genügt um durch zu kommen. Da scheint die RT zumindest bezüglich Gravitation in sich nicht stimmig zu sein.


    Und nebenbei habe ich aufgeschnappt, dass man 2015 Gravitationswellen gemessen habe, was wiederum als Beweis angesehen wird, dass sich auch die Gravitation wie das Licht mit c ausbreitet.


    Die Sendung (Alpha Centauri 138 - Tanzen Schwarze Löcher) ist mehrfach online verfügbar. U.A. bei BR Alpha, oder bei Youtube, .. zb:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Er sagt da u.A.: "Theorien die sich mit Dingen innerhalb des SL beschäftigen sind Wissenschaftstheoretisch völlig sinnlos, die sind völlig Wertlos" oder "Ein SL ist eben ausserhalb des Universums, da können wir gar nix wissen". Kommt alles schon in den ersten 2 Min.
    Wort wörtlich hat er weder das eine noch das andere so erklährt und zumindest bei dieser Sendung ist da einiges an Interpretationsspielraum offen geblieben.


    Ich glaube inzwischen das Thema habe nicht nur ich noch nicht verstanden, sondern das ist Wissenschaftlich noch nicht gegessen und das bleibt wohl noch eine ganze Weile spannend.


    Off T oder Next T :-): Und wenn das mit dem c=max dann geklährt ist dann könnten wir der Frage nachgehen ob sich die Gravitation immer geradlinig ausbreitet denn die scheint sich ja von dem von ihren Artgenossen gekrümmten Raum nicht wirklich beindrucken zu lassen. Ich würde echt gerne mal 15 Min mit dem Lesch plaudern :-).


    Wünsche allen eine gute N8 und eine erfolgreiche Woche!
    lg
    Stefan


    Nachtrag (==&gt;)Heiko: in meinem Beispiel bzw dem Beitrag ging es um das SL im Zentrum der Milchstrasse.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Flaumi</i>


    Es muß wohl so sein, dass die Gravitation heraus kommt, so habe ich das auch verstanden. Die Masse ist drin - die Wirkung (Gravitation) auf die Umgebung ist draussen.



    Ich glaube inzwischen das Thema habe nicht nur ich noch nicht verstanden, sondern das ist Wissenschaftlich noch nicht gegessen und das bleibt wohl noch eine ganze Weile spannend.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Guten Morgen Stefan, das Thema ist schon wissenschaftlich verstanden.


    "Heraus kommt" bedeutet ja, daß etwas zuerst drinnen war und dann draußen ist. Und das ist nicht der Fall. Die Lichtkegel sind am Ereignishorizont einwärts gekippt, nichts kommt raus, nicht mal Licht. Vielmehr ist das Gravitationsfeld schon vor dem Gravitationskollaps "draußen". Jede Masse hat ein Gravitationsfeld. Ein zu einem schwarzen Loch kollabierender Neutronenstern hat ein Gravitationsfeld, das nach dem Kollaps immer noch da ist. Dessen Stärke hängt von der Masse ab und die ist nach dem Kollaps dieselbe.


    Grüße, Günter

  • Hallo Stefan,
    stell dir das SL doch so vor: eine Masse übt eine Wirkung auf den Raum aus laut ART.
    Im Falle eines SL´s wird diese Wirkung so groß, daß der Raum sich um die Masse schließt und sozusagen zumacht. Erst jetzt kann keine Information diesen Raumabschnitt mehr verlassen. Die Wirkung, der in sich gekrümmte Raum, ist aber da.
    Gruß Hans

  • Moin,
    ich glaube, hier liegen ein paar Missverständnisse vor.


    In der Sendung "Alpha Centauri - Tanzen schwarze Löcher?" vergleich Prof. Lesch das Verhalten zweier sich umkreisender SL mit dem sog. Swing-By-Manöver. Der Vergleich hinkt, denn das Swing-By-Manöver kann man nur vernünftig (da reicht die klassische Physik) erklären, wenn man es im Kontext von drei Objekten betrachtet. Die Raumsonde (drittes Objekt) nimmt dabei Impuls aus dem System der anderen beiden Objekte (Planet, Sonne) auf bzw. gibt Impuls ab (Bremsmanöver). Schwarze Löcher umkreisen sich dagegen (folgt man der klassischen Lehre) auf stabilen sog. Kepler-Bahnen. Denn für ein geschlossenes System gilt der Impulserhaltungssatz (und Energieerhaltungssatz).


    Zwei SL können natürlich ähnlich wie Erde und Mond über Gezeiteneffekte Impuls untereinander austauschen, denn es gibt vier Komponenten, aus denen sich der Gesamtimpuls zusammensetzt. Die jeweilige Eigenrotation (drehende SL) und der jeweilige Bahnimpuls (gemessen über den gemeinsamen Schwerpunkt beider SL).


    Erst mit der allg. RT wird verständlich, warum sie sich spiralförmig aufeinander zu bewegen.


    Ohne in Details zu gehen, reicht da vielleicht folgende Veranschaulichung:
    Wenn sie hinreichend nahe beieinander sind, dann sind ihre Momentangeschwindigkeiten sehr hoch, was bereits aus den Keplergesetzen folgt. Ich bezeichne diese Geschwindigkeit mal als "relativistisch relevant", wenn man sie als Prozentwert der Lichtgeschwindigkeit angeben kann. Da sich die Wirkung der Gravitation in der "Raumzeit" nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, hat sich das jeweils eine SL schon weiterbewegt, bis das andere SL die Wirkung "bemerkt". Das heißt, die Kraftwirkungen der beiden SL untereinander beziehen sich auf Positionen, die die SL bis dahin schon verlassen haben, weil sie so schnell beim Umkreisen sind. Im Ergebnis führt dies zu einer Spiralbahn. Die Energie wird hauptsächlich als Graviationswellenenergie abgestrahlt. Außerdem (das kennt man in der einfachen Version aus der speziellen RT) nimmt die Masse eines schnellen (energiereichen) Körpers zu. Ein schwereres Objekt speichert dann mehr Impuls und mehr kin. Energie.


    Zu guter letzt: Da es sich um aktive SL handelt, ist in geringem Umfang ja noch Drittmasse vorhanden, mit der tatsächlich auch Swing-By-Manöver stattfinden. Aber im Grunde spielt das für die Spiralbahn kein Rolle. Ohne diese Drittmasse, ihr "Aufschreien", wenn sie auf Akkretionsscheiben um die SL teilweise in pure Strahlung umgewandelt wird, würden wir allerdings nicht viel davon sehen können.


    ***


    Zum Thema Information:
    Bitte verwechselt nicht den Informationsbegriff mit Fragen der Kausalität oder konkreter "Wirkung von Kräften".


    Schwarze Löcher haben drei Eigenschaften:
    a) Masse
    b) Drehimpuls
    c) Ladung


    Deren Wirkungen kann man mit entsprechender Metrik (Lösungen der allg. RT) berechnen.


    Daneben diskutiert die Physik das sog. Informationsparadoxon. Ein anschaulicher Artikel, was damit gemeint ist, findet sich hier:
    http://www.spektrum.de/magazin…schwarzen-loechern/823827


    Die verkürzte Version des Artikels gab Prof. Lesch in der oben erwähnten Sendung etwas salopp wieder:
    "Ein SL ist eben ausserhalb des Universums, da können wir gar nix wissen"


    Ich sag mal so: Wir können nicht reinschauen und testen, ob unsere Ideen dazu, was da hinterm Ereignishorizont ist, auch stimmen.


    Gruß

  • Hallo,
    Ich betrachte da einfach mal nur das "jetzt" und ich meine damit die Situation deren Information jetzt und die letzten Jahre bei ankommt, also eigentlich die die Zeit vor xxx Jahren (+- Abstand in LJ). Bei den astronomischen Zeiträumen in denen sich das abspielt, fallen die paar (zig-)tausend Jahre ja nicht ins Gewicht.


    Jetzt befindet sich die Masse <u>im</u> SL und zwar zumindest der grössere Teil davon nicht erst seit Gestern. Und ebenfalls jetzt wirkt diese Masse auf die Objekte drum herum aslo auf den Raum, die Sterne, das Licht und die Gaswolken in der nähe, jedenfalls aber Objekte <u>ausserhalb</u> des SL. Das beobachten wir ja und zwar auch jetzt.


    Das Thema dreht sich im Kreis und das ganz ohne SL in der nähe.


    Ich nehme mich jetzt (und diesmal meine ich das klassische, irdische jetzt) mal etwas zurück.
    Natürlich schau ich wieder rein ob es Neues gibt und falls ich denke neue Erkenntnisse gefunden zu haben oder mich neue Fragen so beschäftigen, dass ich sie einfach jemandem stellen muss dann werde ich mir erlauben auch gleich wieder nach zu fragen.


    OT:
    (==&gt;)Forumsadmins: Super Forum, gut gemacht, intressante Themen - Glückwunsch dazu - weiter so!
    (==&gt;)alle anderen Beitragenden: Super Forum, nette Leute - vielen Dank für die Klärungsansätze - weiter so!


    meiene besten Wünsche!
    Lg
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Flaumi</i>
    <br />Jetzt befindet sich die Masse <u>im</u> SL und zwar zumindest der grössere Teil davon nicht erst seit Gestern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Beachte bitte, dass sich keine Masse im SL befindet. Das SL selbst ist die Masse. Auch gibt es nicht kleinere od. grössere Teile. Die gesamte Masse, die durch das SL quasi "repräsentiert" wird, ist das SL selbst.

  • LOL, jetzt da ich es schon fast aufgegeben habe wirft da Einer einfach so eine für mich einleuchtende, schlüssige Lösung für das ganze Dilemma ein.


    (M)eine Theorie dazu: Die gesamte Masse des SL befindet sich nicht im SL sondern das ganze SL besteht zur Gänze nur aus dem Ereignishorizont. Macht ja auch Sinn, denn als die Masse bei ihrem Sturz in das SL den Ereignishorizont erreicht hatte, konnte sie sich schon aufgrund der Tatsache, dass an dem Punkt die Zeit still steht niemals wieder davon entfernen und weiter in das Innere des SL bewegen, wie auch wenn die Zeit steht. Das bestätigt dann gleich auch noch die Aussage des Prof. Lesch, dass da drin nix ist.
    Wenn nichts den Ereignishorizont überwinden kann, dann kommt nicht nur nix raus, sondern natürlich auch nichts rein.
    Die Masse muss in dem Fall auch den Ereignishorizont gar nicht „überwinden“ um von innen nach außen wirken zu können, sie ist ja der Ereignishorizont.


    Also mal ganz ehrlich, da hast du doch wirklich (oder darf ich "wir" schreiben?) mit dem einen Satz alle Widersprüche mit der RT für mich einleuchtend und schlüssig aufgelöst!
    ! Applaus !


    Lg
    Stefan

  • Stefan,
    lies was ich geschrieben habe. Ein SL hat drei Eigenschaften: Masse, Ladung und Drehimpuls. Und diese Eigenschaften nehmen via allg. RT Einfluss auf die Umgebung.


    Ich vermute, bei Dir sitzt ein Knoten. Hätte Masse aufgrund ihrer eigenen Anziehungskraft die Möglichkeit die Gravitation als Wirkung nach außen abzuschirmen, dann würde sie aus unserem Universum (zumindest hinsichtlich Gravitation) einfach verschwinden. Die Gegenfrage wäre aber von mir dann: Würde dann überhaupt ein SL enstehen? Denn wenn es einmal entstanden ist, könnte es nicht mehr wachsen, weil es ja nach außen keine Anziehungskräfte ausübt.


    Ganz nebenbei ... genau das Verschwinden von Masse kann die Physik inzwischen auschließen. Als das Gravitationswellen-Interferometer vor kurzem die Verschmelzung zweier SL beobachtete, ist ja auf diese Weise keine Masse verschwunden.


    Die Lösung für Deinen Knoten lautet:
    Ein unbewegte Masse baut um sich herum ein Gravitationspotential auf. Es breitet sich zwar nur mit LG aus, aber es ist "statisch" solange vorhanden, wie es diese Masse gibt. Gravitation ist ein Zustand und nicht wie Licht eine Aktion.
    Der Unterschied ist im Alltag offensichtlich: Ein brennende Glühlampe zieht ständig Strom und kostet Energie, solange sie leuchtet. Ein Gewicht auf einer Waage, lässt die Waage ausschlagen. Sie zeigt die Masse/Gewicht einfach an. Dies kostet keine Energie. Erst, wenn man die Masse bewegt/beschleunigt, muss man mechanische Energie aufwenden.


    Das Gravitationsgesetz führt zudem zu einer Besonderheit/Vereinfachung bei kugelsymmetrischen Massen: Die Wirkung der Gravitation einer Masse in einem Abstand x verändert sich nicht, solange die Masse kugelsymmetrisch angeordnet ist und die max. kugelsymmetrische Ausdehnung der Masse kleiner als der Abstand x ist.


    Praktisch heißt das: Für die ISS, die um die Erde kreist, ist es völlig egal, ob die Erdmasse in einer Kugel aus 12675 km untergebracht ist oder in einer superdichten Kugel von 10 Meter oder als kugelförmiger Hohlkörper. Ihre Flugbahn bleibt unverändert bezogen auf die Erdmitte.


    Apropos Hohlkörper: In ihrem Hohlraum herrscht eine Anziehungskraft von ..?
    Ja ... Null ... denn Richtung Zentrum des kugelsymmetrischen Systems ist ja keine Masse vorhanden ... die ist überall weiter von der Mitte weg, als der Beobachter. Nebenbei heißt das: Im Erdmittelpunkt herrscht keine weitere Erdanziehung.


    Kommen wir noch mal zurück zu schwarzen Löchern: Hätten SL eine Ausdehnung (aus ihrem Inneren betrachtet) und eine gleichmäßige Dichte, dann gäbe es im Zentrum des SL eine Stelle, in der die Anziehungskraft = Null wäre. Also das genaue Gegenteil von dem, worüber Du Dir den Kopf zerbrichst.

  • Aber...ein SL hat doch doch eine äußere Begrenzung...eben den Ereignishorizont. Bewegt sich nun eine Masse vorbei, gibt es doch Einflüsse von außen, Veränderungen im Schwerkraftfeld, Gezeitenkräfte...was bewirkt das im SL? Und könnte man eine gravitative Verformung/Rückkopplung/Rückantwort erwarten?
    Gruß Armin

  • Armin,
    was im SL ist, weiß niemand. Einzig was mit der Raumzeit passiert, kann man berechnen. Genau das haben die Gezeitenforscher am LIGO doch gemacht, als sie das Gravitationswellensignal mit ihren theoretischen Berechnungen verglichen haben und quasi einen Volltreffer gelandet haben. Sie verglichen Ihre Berechnungen zweier umkreisender SL und deren Verschmelzung mit dem Detektorsignal.


    Und schon die Kerr-Metrik eines rotierenden SL zeigt, wie kompliziert ein Ereignishorizont aussehen kann. Stichwort "Ergossphäre". Das sind Gezeitenkräfte in Reinstform, die jeden anderen Körper in diesem Bereich dazu zwingen mit zu rotieren.

  • Hi Flaumi,
    SL haben auch Magnetfelder, wie diese dann herausgelangen und welche Info sie über das Innere geben wäre auch noch zu hinterfragen[:D] duck und weg

  • Hi duck und weg,
    Bei mir ist der Knoten geplatzt und alles doch schon klar. Das ganze SL, mit all seiner Masse und seinen Magnetfeldern und allen anderen Eigenschaften IST direkt der Ereignishorizont, und was immer da entsteht braucht den nicht zu überwinden weil es gar nicht im SL ist. Im SL gilt: "ist eben ausserhalb des Universums, da können wir gar nix wissen"


    Offen bezüglich der RT ist nur noch wie es das gibt, dass man bei der Arbeit nach 2 Stunden auf die Uhr schaut und es sind lt Uhr erst 10 Min vergangen [:D]


    lg
    Stefan

  • Kalle,
    ging mir doch eh nur um den Scherz. Kannst es auch so betrachten: Ich hab Arbeit für 2 Stunden erledigt und das in nur 10 Min, also kann es nicht ganz so schlecht gewesen sein. Im "realen" Leben hat mir die Arbeit eigentlich schon Spass gemacht und jetzt bin ich schon 3 Jahre in Pension.


    Jetzt bin ich aber wohl schon tief OT und werde wohl bald in einen Plauderthread verschoben.


    lg
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Flaumi</i>
    Bei mir ist der Knoten geplatzt und alles doch schon klar. Das ganze SL, mit all seiner Masse und seinen Magnetfeldern und allen anderen Eigenschaften IST direkt der Ereignishorizont, und was immer da entsteht braucht den nicht zu überwinden weil es gar nicht im SL ist. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, was den Ereignishorizont überquert, Masse und Strahlung, fällt ins Zentrum des schwarzen Loches. Wie schnell das geht, hängt von dessen Masse ab, z.B. 13 stunden bei 3 Mrd Sonnenmassen. Genauso ist es beim gravitativen Kollaps eines Neutronensterns. Die Masse des neu gebildeten Schwarzen Loches ist im Zentrum. Alles andere ist Vakuum. Das alles folgt aus den Einstein'schen Feldgleichungen, die vielfach verifiziert sind.
    Den Ereignishorizont kann man sich als lichtartige Fläche vorstellen. Fällt eine nach außen strahlende Lampe da durch, dann bleiben die am EH emittierten Photonen dort, d.h. ihr Abstand zum Zentrum ändert sich nicht. Danach abgestrahlte Photonen fallen ins Zentrum.


    Wen's interessiert, das alles läßt sich auch bei Wikipedia noch genauer nachlesen.

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