12er oder 16er bauen?

  • Hallo Experten,


    Ich will mir einen Dobson bauen und bin mir wegen der Grösse noch nicht im Klaren. Mal abgesehen von optischen Eigenschaften, Preis oder Gewicht: Ist ein 16 Zöller schwieriger zu bauen als ein 12er?
    Die Spiegel möchte ich übrigens einkaufen.


    Gruss aus der wolkigen Schweiz


    Benny

  • Grüzi Benny!


    Wenn du die Optik kaufst, seh ich persönlich kein Problem und würde IMMER einen 16 bauen anstatt eines kleineren Gerätes!
    Allerdings solltest du ihn auch ausnutzen können - sprich Transportwilligkeit und so...technisch gesehen ists nicht schwieriger.
    Meinen 16er hab ich allerdings inzischen ein Eigenheim gebastelt - was der Benutzungshäufigkeit seehr zugute kommt.
    Also: wenn du das Teil ständig vom 3. Stock runterhieven mußt ist der kleinere definitiv günstiger; kommt halt alles auf die Umstände draufan...;-))


    liebe Grüße vom südost-Zipfel Bayerns
    Winni

  • Gruezi Benny,


    hatte vor zirka einem Jahr ein ähnliches Problem. Meine, dass es
    (1) sowohl von der Brennweite abhängt (f/5 oder f/4); bei f/4 werden die Okulare unheimlich teuer (ohne Nagler / Pentax und ähnliches geht nix wegen der Koma)
    (2) als auch von der Frage der Transportabilität (bei 12.5" noch machbar, bei 16 " habe ich meine Zweifel).


    Falls Du Englisch kannst, hier ist was mir Pete von MAG 1 Instruments in Amerika vor einem Jahr zum Thema 14.5"-f/4 bzw. 12.5"-f/5, die es bei Portaball gibt geschrieben hat (noch nicht geliefert - Geduld ist angesagt !!!); ich hatte nach dem 14.5" gefragt und habe schliesslich den 12.5 " genommen - finde besonders die Ausführungen zum Logarithmus interessant - :


    "I would also like to suggest you expand your list to include our 12.5" f/5 model, as it has practically the same visual impact as the 14.5", but at f/5 is less demanding on eyepieces, so unlike the 14.5" which is the same focal length, and therefore an f/4.3, it does not require a coma corrector (ParaCorr), plus for less than the cost of the 14.5" it can be equipped with a drive, which makes long term, group, and planetary viewing far more pleasurable.

    Just so you understand, I have no bias as to which scope you choose as I make about the same margin on all sizes. I'm merely trying to offer you what I consider a viable alternative. The difference in image brightness in the 14.5 vs. a 12.5 is visually insignificant as it is only ~1/3 a magnitude, while the cost for that extra little bit of aperture, and a lower f/ratio is significant. The reason for that fact is that the human brain's perception of brightness is not linear, but logarithmic. It takes close to a magnitude increase in brightness (which translates into a ~2.5 or more correctly, the 5th root of 100) to really notice a change. Starting with Galileo's 2" telescope, to get ~ a 1 magnitude increase in light gathering ability
    you'd develop the following series of sizes: 3", 4", 6", 8", 12.5", 20", 30", 1m, 2m, 3m., 4m, 6m, 8m, etc. If those look familiar -- that's why. Note that there is a two inch increase in the range most amateurs are familiar with, but that stops at 8", the next step is a 12.5" and from there to a 20" -- all the stuff in between, is simply playing to the male ego ("mine's bigger than yours!"). If we started from another point, the results would be different. You can derive the elements comparing the squares of any radii. To see a noticeable difference, on needs to increase the square of the radius by at least 2 -2.5X (a magnitude). It is my opinion that the better "bang for your Euro" is get a 12 and equip it with a drive platform. The comfort of using a driven scope will more than offset the slight brightness gain of a 14 in terms of what you will perceive at the eyepiece, plus the expenditure for the combination is actually less. These comparisons are predicated on looking at the two scopes as a unique purchase, as opposed to adding another telescope. If you currently have an 8" SCT, you'd notice little difference between a 12.5" and 14.5" other than a lighter wallet with the latter.


    Gruss Rudi


    "and size does finally NOT matter"

  • Hi Benny,


    mit dem 16" hast Du ca. 78% mehr Spiegelfläche zur Verfügung. Durch dieses mehr an Öffnung, ist das Detailauflösungsvermögen deutlich höher.
    Vom Handling her, ist es allerdings zu überlegen. Bei einem Öffnungsverhältnis von f5 bedeutet das eine Brennweite bei 12" von ca. 1500mm. Bei 16" sind es schon über 2000 mm. Das bedeutet im Normalfall (ich weiß nicht wie G R O S S Du bist) zusätzlich eine Leiter im Gepäck zu haben.
    Falls Du den Spiegel nicht selbst schleifen möchtest, ist der Preisunterschied zwischen einem 12" und 16" auch sehr hoch.
    Bei TS bekommst Du einen Spiegel von Intes 12"f5 für ca. 1575,-- Euro, der 16" hingegen schlägt schon mit 2.840,-- Euro zu buche.


    Grüße und viel Spaß beim Überlegen
    Thomas

  • Hallo,


    ich habe vor einigen Jahren Gitterrohr-Dobson-Teleskope in diesen Größen (12,5, 14,1 und 16 Zoll) gebaut und habe dabei festgestellt, dass bei vergleichbarer Bauweise der Arbeitsaufwand für das größere Teleskop nur unwesentlich höher ist als bei dem jeweils kleineren Modell. In diesem Zusammenhang kann man beim Bau der größeren Teleskope nicht von schwieriger sprechen.
    Auch das Handling eines selbstgebauten 16er’s kann durchaus noch „easy“ sein:
    Ein komplettes 16 Zoll f4,5 Teleskop wiegt bei Verwendung eines 4 cm dicken Spiegels und sinnvoller Dimensionierung der Wandstärken deutlich unter 35 Kg .
    Ein 12 Zoll f5-Gitterrohr-Dobson-Teleskop mit 4 cm dickem Spiegel ist bei vergleichbarer Bauweise ca. 10 kg leichter.


    Der Sprung von 12 auf 16 Zoll entspricht rechnerisch dem Sprung von 6 auf 8 Zoll und ist insbesondere bei der DS-Beobachtung schon deutlich.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass bereits nach einigen Monaten der Wunsch nach noch mehr Öffnung aufkommt ist bei 16 Zoll wesentlich geringer als bei 12 Zoll.


    Cs


    Roland Krebs

  • Hi,


    was spricht denn gegen einen 14" ? :) mit f/5 braucht man weder eine Leiter noch paar Nagler zu kaufen (denke ich mindestens), Ich habe mindestens vor mir so was zu bauen allerdings auch selbstschleifen.


    Wenn ich schon unter f/5 gehen soll und auf einer Leiter beobachten muss, muss es schon etwas "Groooßes" sein so 20 - 24 Zoll wäre nicht schlecht aber das ist nur meine persönliche Meinung.


    Nicht da von zu sprechen, dass ich noch nie mit etwas größerem als 8" beobachtet habe.


    Gruß
    Patrik

  • Wenn man auf Leichtbauweise geht, ist in mancher Hinsicht ist ein kleineres Gerät sogar schwieriger zu bauen, da man z.B. auf einemal nicht genügend Platz für die Klemmblöcke hat, man ihn genauer austarrieren muss, damit er mit allen Okularen stehenbleibt usw. Andererseits hat ein größeres Gerät in aller Regel ein höheres Öffnungsverhältnis, was etwas mehr Sorgfalt für eine justierstabile Mechanik erfordert. Die Spieglezelle wird meist etwas aufwendiger, aber auch nicht zum ernsthalftem Problem. Wirklich aufwändiger wird es, wenn dir der 16" zu schwer wird und du deswegen auf Minimalismusbauweise gehen musst (optimierte Materialstärken, Sandwichbauweise,...)


    Die Kosten für die Optik sind bei 16" deutlich höher, die für die restliche Mechanik wachsen aber nur unwesentlich an, bzw. hängen viel mehr von den eigenen Ansprüchen ab (Edel Okularauszug, Edelstahl- Schrauben, Art der Klemmblöcke...)


    Wir haben auf dem ITV mal gezählt. Die beliebtesten Selbstbaudobsons lagen bei 16-18", ein Egebnis das mich ehrlich gesagt kein Bisschen gewundert hat.


    Hast du schon konkretere Vorstellungen, wie es aussehen soll? Wie transportabel muss es sein?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">It takes close to a magnitude increase in brightness ... to really notice a change<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die Logarithmus Rechnung von Pete ist ja richtig, aber mit seiner Schlussfolgerung bin ich, was Deep Sky Beobachtung angeht, überhaupt nicht einverstanden (Planeten ist eine andere Geschichte). Bei diesen Betrachtungen wird nämlich immer vergessen, dass die Anzahl der Deep Sky Objekte und die Detailwahrnehmung in ihnen exponentiell mit der Grenzgröße anwächst.


    Ok, ein M13 ist auch im 12" prächtig aufgelöst, da sieht man mit 16 Zoll "nur" noch mehr Sterne, erhält aber kein neues aha Erlebniss. Guckt man aber auf die Begleitgalaxie NGC 6207, so sieht man darin im 16" viel mehr innere Strukur, bei richtig gutem Himmel wird man sogar das 15 mag Galaxiechen IC 4617 auf halben Wege zu M13 erhaschen können, während man mit 12" nur mit Röntgenaugen eine reele Chance hat. Was ich damit sagen will: Wenn man nicht nur auf helle Objekte flüchtig draufschaut, sondern die Grenzen an schwachen Details austestet, lernt man jedes einzelne Zoll mehr Öffnung zu schätzen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    was spricht denn gegen einen 14" ? :) mit f/5 braucht man weder eine Leiter noch paar Nagler zu kaufen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wäre 24% weniger Fläche könnte man eventuell mit besserem Strehl egen weniger Spiegelzellenprobleme und 96% Verspiegelung fast wieder mit 14" schaffen.
    Ein 16" f/5 als Lowrider geht auch ohne Leiter, falls man den FS auch selbst macht.
    Habe auch ein 150mm f/4.7 , das geht mit den Einschränkungen der Randschärfe auch mit normalen SWM Okus und sogar am Planeten recht gut.


    Sollte man seine Okulare mal an einem Gerät mit dem anvisiertem Öffnungsverhältnis testen ob man damit leben kann, die Brennweite spielt ja dabei keine Rolle.


    Gruß Frank

  • Hi Stathis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ich damit sagen will: Wenn man nicht nur auf helle Objekte flüchtig draufschaut, sondern die Grenzen an schwachen Details austestet, lernt man jedes einzelne Zoll mehr Öffnung zu schätzen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ok, einverstanden; aber der Schärfeverlust zwischen f/5 und f/4 bedingt durch 6-8 linsige Nagler oder ähnliche Olulare ?


    Nichts für ungut.


    Rudi

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