Doch noch eine zweite Rockerbox...

  • Hallo!


    Überrascht von der Stabilität der neuen Selbstbaubox für den 12,5"-Dobson, beschloss ich, eine ähnliche Box auch für den Zehnzöller zu bauen, diesmal jedoch mit wirklich minimalen Abmessungen und maximal 5kg Gewicht. Sie sollte der ersten Box ähneln, für die Seitenbretter verwendete ich jedoch nur 15mm starkes Birke-Multiplex, für den Boden 18mm. Die runden Aussparungen sollten auch größer sein, um Gewicht zu sparen ohne dabei an Stabilität zu verlieren.


    Nach der Fertigstellung betrug das Gewicht genau 5,0kg, die Stabilität ist dabei in etwa so groß wie die des originalen Spanplattendrehtellerungetüms. Die Azimutachse besteht aus einer M8-Schraube, die von einer Alu-Hülse umgeben ist. Die Kosten für das Holz beliefen sich auf nur 32 Euro. Kleber, Schrauben und Teflon hatte ich noch in der Schublade, die Gleitlagerscheibe musste ich nur im Durchmesser etwas verkleinern. Jetzt sind nur noch die aufgezeichneten Hilfslinien wegzuradieren, dann wird die Box noch etwas geschmirgelt und anschließend lasiert:



    Trotz ihrer nur 5kg Gewicht erstaunlich stabil...



    Blick von unten auf Gleitlager und Verschraubung...



    So macht´s jetzt richtig Spaß...


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Volker,


    schöne Arbeit, ich war auch ganz überrascht, wie weit man die originale Box abspecken kann, wenn man Multiplex verwendet. Hier noch ein kleiner Tip zur Resteverwertung.



    Damit kannst Du den Anpressdruck durch einen kleinen Dreh erhöhen und das Rohr bleibt auch bei schweren Okularen im Gleichgewicht.

  • Hallo Volker,


    ist gut geworden und die Gewichtsersparnis glaube ich sofort.


    Zwei Dinge hätte ich anzumerken:


    Bei der Neuplanung einer Rockerbox hätte ich auch gleich größere Höhenräder eingeplant, den Dobson also umgebaut auf Höhenräder mit Rohrschellen, sodass der Ballancepunkt nochmal besser auf die jeweiligen Anforderungen anzupassen ist. Zudem erlauben größere Höhenräder mehr Lasttoleranzen.


    In der derzeitigen Konfi sind die Teflonstücke für das Höhenlager zu weit außen/oben, das klemmt mehr als es gleitet.

  • Hallo Volker,
    wenn du nachträglich die Holzschrauben durch 6mm Holzdübel ersetzt, wird's womöglich noch stabiler (verleimt ist die Box gemäß Deiner Beschreibung ja schon) und - vor allem - die Schrauben rosten dann auch nicht mit der Zeit. Herausstehende Dübelenden einfach planschmiergeln.


    In einer Wiese steht die Rockerbox stabiler, wenn "Metallspitzen" sich in den Boden eindrücken lassen. Vielleicht kannst du unten noch M12 bis M16 Einschlagmuttern anbringen, in die man angespitzte Schrauben/Gewindestangen eindrehen oder aus einem Winkelprofil dreieckig zugesägte Stücke anschrauben kann. Die flachen breiten "Holzfüße" mögen auf befestigten Stellen ganz gut sein, nicht jedoch auf Wiesengrund.


    Gruß

  • Moin,


    ich hatte mal einen Zwergschnauzer, der konnte
    bei meiner ersten aehnlichen Rockerbox durch die
    Loecher springen waehrenddessen ich mit dem
    Teleskop horizontnah beobachtete.


    sieht schon recht gut aus dein Selbstbau.
    Jetzt noch zwei Anstriche mit Bootslack
    und Du kannst die Box unter Wasser aufstellen.


    ich haette auch groessere Hoehenraeder versucht....
    z.b. aus dem Material der Löcher die du geschnitten hast..


    LG Arno

  • Hallo!


    Danke für eurer Lob und die konstruktive Kritik!


    >Thomas: Eine wirklich gute Idee, die Höhenräder von oben mit Andruck zu hemmen.


    >Toni: Das mit den größeren Höhenrädern stimmt natürlich und war auch beim Bau der größeren Box ein hier im Forum immer empfohlener guter Rat. Da würde ich aber meine handwerklichen Möglichkeiten -denke ich mal- überstrapazieren. [:)] Die Teflonstücke habe ich durch viel Probieren positioniert, das Okulargewicht kann so bis etwa 500g betragen, geeignet also auch für Okulare der Vixen LVW-Klasse. Klemmen tut´s wirklich nicht, das sieht auf dem Foto perspektivisch vielleicht ein bisserl schlecht aus. Am linken vorderen Teflonstück sieht man den Winkel ganz gut.


    >Kalle: Stahlspitzen wären für Wiesen oder Gelände wirklich gut (wie z.B. am Fotostativ). Mein Beobachtungsort ist aber ein asphaltierter Feldweg oder halt hinterm Haus die Terrasse, da sind die breiten Holzfüße recht optimal. Dübel wären vielleicht wirklich besser gewesen, nun ja, ich möchte aber jetzt nichts mehr nachträglich verändern.


    >Arno: Bootslack möchte ich eigentlich nicht nehmen, da er eventuell ins Holz eindringende Feuchtigkeit nicht mehr rauslässt. Ich dachte eher an swingcolor Holzlasur, farblos, seidenmatt (innen/außen).(?)


    Das Birke-Multiplex-Holz ist wirklich sehr erstaunlich. Ich kann einen Umbau nur jedem empfehlen. So passt ein Zehnzöller wirklich ins kleinste Auto. Wenn ich noch an die überschweren Drehtellerboxen denke (vor allem an die meiner damaligen Lightbridge 16)... [:0]. Da werden halt die mangelhaften Spanplatteneigenschaften durch Überdimensionierung kompensiert. Schlimmer ist aber noch, wenn das Kunststofffurnier mal undicht wird und Nässe eindringt. Da geht so eine Spanplatte fast auf wie ein Kuchenteig.


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Volker,
    zum Schutz reicht es aus, das Holz mit Leinöl (Leinsamenöl) einzureiben. Einfach mit Pinsel oder Lappen auftragen und verreiben und mehrere Stunden einziehen lassen. Das Ganze 2 mal wiederholen. Überschüssiges Öl anschließend abreiben.


    Leinöl härtet (oxidiert) mit der Zeit (etwa 2 Tage) aus und polymerisiert dabei zu einer stabilen Verbindung (siehe Ölfarbe). Da es auch auf dem Speisezettel des einen oder anderen steht, braucht man sie keine Gedanken zur Umweltverträglichkeit machen.


    Die Prozedur alle zwei Jahre wiederholen und die Box hält ewig. Gleiches gilt für Gartenmöbel oder Schneidbretter aus Holz.

  • Hallo!


    >Matthias: Dankeschön! [:I] Auf dem Grundbrett sind drei Teflonscheiben der Stärke 3mm (35mm Durchmesser) mit kleinen Senkkopfschrauben verschraubt, direkt am Rand über den Füßen. Die Kunststoffscheibe ist aus dem IKEA Fußbodenschutz KOLON gesägt, sie hat eine extrem harte perlige Oberfläche, die meinem Bürostuhl nun schon etliche Jahre trotzt, so kam ich auf die Idee. Ursprünglich nur als Übergangslösung für Ebony gedacht, macht sie die Sache seit langem so gut (extrem geringe Reibung vs. Teflon), dass ich sie beibehielt. Die Kunststoffmatte ist auch sehr gut mit der Stichsäge zu bearbeiten (Kunststoffsägeblatt ohne Pendelhub), ohne auszureißen oder zu splittern, und preisgünstig obendrein. Die Hülse ist von einem Alurohr mit einem Außendurchmesser von 10mm (innen 8mm) aus dem Baumarkt. Sie ist jetzt auch in der größeren Box zum Schutz des Holzes vor dem Schraubengewinde drin.


    >Kalle: Prima Tipp. Leinöl ist ja auch die Basis vieler Holzpflegeöle. Hmmm, aber Speiseleinöl - kann das nicht nach dem Auftragen auch ranzig werden?


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

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