Hallo Freunde langer Röhren,
das Scheißwetter während meines Urlaubs
macht mir Lust und Laune weitere Beiträge zu schreiben.
Begonnen hat die Geschichte 1995, als ich vom grossen Ausverkauf in Jena erfahren hatte.
Das Fernrohrland (Rudi Idler)in Fellbach bot daraufhin wenige Zeiss AS Objektive
aus diesen Restbeständen zu unglaublichen 40% vom Listenpreis an[:p].
<b>Da konnte ich nicht wiederstehen </b>und gönnte mir ein AS130/1950 Objektiv[8].
Nun musste um das Objektiv ein Fernrohr gebaut werden.
Den Tubus aus Krüpax=Hartpapier bezog ich von der Firma Krüger+Sohn/Landshut.
Auch wurde aus diesem Material gleich noch ein Stück mehr für die Taukappe bestellt.
Nach nur 2 Wochen erhielt ich einen fast 3 Meter langen Karton per UPS.
Ein guter Freund,der Uwe, hat mir 3 Blenden gerechnet und aus Aluminiumblech gefertigt.
Diese wurden in den korrekten Abständen mit 2-Komponenten Kleber in den Tubus befestigt.
Adapterringe für Objektiv und Okularauszug fertigte ich auf einer Drehbank
aus Aluminium-Vollmaterial an.
Das Gewinde M148x1 für das AS Objektiv erforderte grosse Sorgfalt.
Selbstgefertigte Rohrschellen aus 25mm starken Multiplex-Rotbuche
halten den 10kg schweren Tubus sicher auf einer Vixen Saturnmontierung.
Inzwischen wiegt der Tubus mit neuem Crayfordauszug 12 Kg,
(noch nicht auf dem Bild)
wird aber immer noch zufriedenstellend von der Saturn gemeistert.
Als Gegengewichte habe ich mir 2 Hantelgewichte im Sportgeschäft besorgt.
Ein anderer Backnanger Sterngucker,der Reiner, hat mir dann
freundlicherweise Adapterstücke mit Gewinde aus Messing angefertigt.
Ein bereits vorhandenes Stativ verbog sich jämmerlich
unter über 40kg Fernrohr,Montierung und Gegengewichte.
Mein selbstgebautes Stativ aus 25mm Multiplex-Rotbuche schafft Abhilfe.
Nun steht der lange Zeiss stabil wie der Fels von Gibraltar[:X].
Insgesamt habe ich an dem langen Zeiss 3 Jahre gebastelt.
Die Beobachtung von Sonne ,Mond und Planeten mit einem Objektiv
dieser Güte ist ein grosses Vergnügen.
Der Zeiss zeigt durch ausgezeichnete Farbkorrektur nur bei Venus ein störend sichtbares sekundäres Spektrum.
Ein Baader 60°Bino und ein 2Zoll Herschelkeil von Intes
wurden nach und nach (je nach Inhalt meiner Brieftasche)
ein sinnvolles Zubehör zur genussreichen Beobachtung.
Ein Protuberanzenansatz nach Nögel mit Off-Axis Kegelblenden ist in Planung,
und wird dann das Zubehör für meinen Apparat vervollständigen.
"der mit dem Refraktor tanzt"