Sicherheit beim Sternegucken

  • Hallo,
    bevor das bestellte Teleskop bei uns eintrudelt und wir loslegen, habe ich ein paar "Gesundheitsfragen" an euch.


    1. es ist klar, dass ich niemals (bzw. nur genau 2x) die Sonne einfach so durchs Teleskop anschauen werde. Wenn ich sie aber trotzdem beobachten möchte, wie geht das? Gibt es da sichere, kreative Lösungen?


    2. So ein Vollmond ist ja auch extrem hell im Okkuklar. Da ich auch die Kinder beobachten lassen möchte und die ihre Augen ja noch sehr viel länger gesund brauchen als ich... ist das völlig unproblematisch? Schützt da ein Mondfilter, oder senkt der nur das Überstrahlen, nicht aber die Strahlen)?


    3. Was muss man sonst noch beachten, wenn man die Augen schonen/schützen will (außer nicht von hinten schubsen lassen....)


    Danke schonmal - bin auf eure Antworten gespannt.


    Silke

  • Hallo Silke,


    Zu 1: Welche Massnahmen geeignet sind, hängt vom Teleksoptyp ab. Die billigste und bei allen Teleskopen funktionierende Massnahme ist ein ein Objektivsonnenfilter mit visueller Astrosolarfolie (ND5).
    Eine passende Fassung dafür kann gekauft oder selber gebastelt werden. Das Teil sollte fest genug auf dem Tubus sitzem, ein Windboe darf nicht dazu führen, dass der Filter wegfliegt.


    Zu 2: Dauerschaden wird der Mond nicht anrichten, aber ohne passenden Filter sieht man einfach weniger. Üblich sind Neutralgraufilter ND-0.6 oder ND-0.9 (25% bzw. 13% Transmission). Stufenlos lässt sich ein Doppelpolfilter einstellen, nornalerweise von 40% bis 1% Durchlass.


    Zu 3 fällt mir nichts ein.


    Gruss Heinz

  • zu 1) ... Baader-Astro-Solar-Folie (zum Selberbasteln eines Sonnenfilters). Visuell unbedingt die ND5-Folie nehmen (für visuellen Einsatz).
    zu 2) ... Der Mond ist gut 1 Mio-fach dunkler als die Sonne. Das mag nachts zwar blenden, ist aber ungefährlich. Zum Vergleich: Die Sonnenfolie aus 1) dämpft 100.000-fach.
    zu 3) ... Dass einem der Filter aus 1) nicht aufgrund eines Windstoßes vom Teleskop fliegt. Und ... das man im Dunklen nicht stolpert. Auf fremden Wiesen sind Maulwurfshügel, Mäuselöcher oder Wurzeln unangehmen, wenn man sich eine Bänderdehnung am Fuß holt.[;)]


    http://www.baader-planetarium.de/sektion/s46/s46.htm
    https://astrogarten-shop.de/de…nfilterfolie-visuell.html


    Meine Version:

  • Hi Silke,


    Sonne- dafür gibt es als günstigste Lösung die Filterfolie von Baader-


    https://www.teleskop-express.d…re-Sonnenbeobachtung.html


    Erhältlich in verschiedenen Größen, der Bogen im Maß DIN A4 sollte für den 150er Newton problemlos genügen. Aufjeden Fall für visuell die Folie ND5 nehmen.


    Aus stabilem Karton zwei Ringe schneiden. Die sollten außen leicht über den Tubusrand überstehen, nach innen nicht zuviel der freien Öffnung abdecken. Die Folie wird dazwischen eingelegt und mit Kleber fixiert. Noch nötig- am dem ringförmig flach aufliegenden Teil noch einen Streifen umlaufend anklebe der dann am Tubus anliegt. Der Filter sollte am Teleskop nicht nur übergestülpt werden, eine sichere Fixierung ist angebracht.


    Den Sucher vorsichtshalber abnehmen, der ist für Sonne eh nicht nötig. Ausrichten anhand Schattenwurf längs am Tubus entlang. Kinder bitte <b>nie alleine und unbeaufsichtigt</b> Sonne beobachten lassen.


    Hilfreich für Sonnenbeobachtung ist noch ein möglichst lichtdichtes Tuch, ideal wäre eine Seite weiß (hell), die andere dunkel/schwarz. Das Tuch mit schwarz über den Kopf gelegt als Lichtschutz und man erkennt mehr im Okular. Die (falls vorhanden) helle Seite nach außen schützt den Kopf vor der Hitze. Zur Not tut es auch ein Hut mit sehr breiter Krempe (Jungs haben vielleicht einen Cowboyhut).


    Zu 2- für Mond ist nicht unbedingt ein Filter nötig. Der ist zwar hell und blendet in der Nacht auch vom Gefühl her, aber schädigen kann man das Auge damit nicht. Außer Mond noch was anderes beobachten macht dann aber erst Sinn wenn sich das Auge wieder dunkeladaptiert hat, also so wenigstens 20min warten nach Mondbeobachtungen.


    Gruß
    Stefan

  • Nur Sonnenfinsternisse sind (augenscheinlich) extrem gefährlich, also die Strahlen um ein Vielfaches gefährlicher als ohne Finsternis....denn - so eine Anzahl von Kultusministerien - dann und nur dann müssen die Rolläden der Klassenzimmer heruntergelassen werden, dürfen die Kinder nicht auf den Schulhof trotz großer Pause.... [8D][:o)][8][B)]


    Im Ernst (obwohl oben genanntes im März leider bitterer Ernst war, ein Hoch auf unsere Bildung): Kalle hat es bestens beschrieben. Ziemlich exakt so beobachte ich auch die Sonne. Man sollte noch darauf achten, die Folie auch erneuern zu können, denn wenn sie zu stark verstaubt ist, ist das Bild flau und kontrastarm und reinigen kann man die Folie nur sehr schwer. Wäre dann schade, die ganze Konstruktion neu machen zu müssen. Wegen Stabilität kann man die beiden Ringe ja aus Holz machen und evtl. zwei oder drei Haken, mit denen man den Filter mittels Gummiband am Tubus befestigt.


    Gruß


    ullrich

  • Tagsüber vor allem die Sonne, morgens/abends vielleicht Venus und Merkur, in der Dämmerung Jupiter, Saturn, Mars. Ansonsten den Mond. Sterne sieht man keine, solange nicht eine helle Supernova auftritt.

  • Hallo Silke


    zur Sonnenbeobachtung sollte man schon eine sichere Lösung nutzen.
    Wenn das Teleskop nicht eine zu große Öffnung hat, lohnt sich der Kauf eines Glassonnenfilters.
    Bei großen Öffnungen werden diese dann schnell sehr teuer.
    Das mit der Folie war mir zu unsicher; was ist wenn diese sehr dünne Folie reisst?
    Ich habe mir ein Glassonnenfilter besorgt. Außerdem wirkt das Sonnenlicht viel weicher als mit der Folie.
    Ein Fernrohr mit kleiner Öffnung reicht allemal die Sonne zu beobachten.


    Alternativ gibt es ja noch Herschelprismen zur Sonnenbeobachtung.


    Dann gutes Beobachten


    CS Dieter

  • Dass man am Tag keine Sterne sehen kann ist Nonsens. Mit einer parallaktischen Montierung und Teilkreisen findet man am Tag bei klarem Himmel die hellsten Sterne. Als junge Sterngucker haben wir damit immer wieder die Leute verblüfft. Heute schafft das auch eine GOTO. Aber mit einem Dobson wird das nicht gelingen. Die Nacht hält so viele Objekte bereit, am besten fängt man mal mit leicht zu findenden Sternhaufen an, oder nimmt sich den einen oder anderen leicht einstellbaren und gut aufzulösenden Doppelstern vor, z. B. Den Polarstern, oder den mittleren Deichselstern des großen Wagens. Schöne Sternhaufen gibt es reichlich, drei im Fuhrmann, am Fuß der westlichen Zwillingssternreihe, oder zwischen Perseus und Kassiopeia. Mit einem Feldstecher kann man sich ja schon mal etwas vororientieren.
    Auf jeden Fall viel Freude beim First Light und danach.
    Gruß Franz

  • Hallo Dieter, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn das Teleskop nicht eine zu große Öffnung hat, lohnt sich der Kauf eines Glassonnenfilters.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Denke ich nicht- auch kleinere Glassonnenfilter sind teuer wenn es denn wirklich gute sein sollen (planparell gearbeitet). Und gegenüber den günstigeren ist die Folie eindeutig ebenbürtig, meist besser. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das mit der Folie war mir zu unsicher; was ist wenn diese sehr dünne Folie reisst?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Was ist wenn dir das Glas bricht? [:D] Von selber wird während der Beobachtung weder das Glas brechen noch die Folie reißen. Und wenn man mit der Beobachtung beginnt kann man mit einem kurzen Blick überprüfen ob die Folie/das Glas unbeschädigt ist. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Alternativ gibt es ja noch Herschelprismen zur Sonnenbeobachtung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, der funktioniert aber nicht an einem Newton. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das man im Dunklen nicht stolpert. Auf fremden Wiesen sind Maulwurfshügel, Mäuselöcher oder Wurzeln unangehmen, wenn man sich eine Bänderdehnung am Fuß holt.[;)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das möchte ich übrigens nochmals unterstreichen. Unbedingt genügend Licht dabei haben wenn man draussen in der Nacht unterwegs ist (Stirnlampe, Taschenlampe etc.), gerade wenn man auch mal auf einen Hügel hochkrachselt oder so.

  • Wenn man nicht gerade zuhause beobachet, sollte man auch an passende Kleidung denken. Dazu gehören im Winter natürlich auch Handschuhe, mit denen man noch einen Filter auf das Okular schrauben oder eine heruntergefallene Schraube aufheben kann, Schutz gegen Nässe aus allen Richtungen etc. Dazu vielleicht noch eine stabile wasserdichte Plane, auf die man sich hinknien oder Sachen ablegen kann - anstatt auf die nasse Wiese. Und es soll ja Astronomen geben, die steil nach oben gucken wollen, und da kann der kleinste Stuhl zu hoch sein, wenn sich das Okular am Ende des Teleskops befindet und nicht an der Seite (z.B. beim Linsenteleskop).


    Theoretisch ist das bestimmt jedem klar, aber man muß ja auch rechtzeitig daran denken ;) .


    Gruß,


    Dieter

  • Hi,


    Was man sonst noch so beachten sollte? Wenn man gezwungen ist in die pampa zu fahren, kann es nicht verkehrt sein, seiner frau oder mann Bescheid zu sagen , wo man steckt. Sinnvoll ist dann auch das Handy mitzunehmen. 10 km aufn Feld in der Papa und ne autopanne oder gesundheitliche Probleme , können schon unangenehm werden. Also ich sag meiner besseren Hälfte immer ,wo ich zusammen mit Fuchs und Hase am spechteln bin.
    Hat zwar nichts mit sonnenbeobachtung zu tun ...ist meiner Meinung nach aber wichtig.


    Viele grüsse mit der Hoffnung auf gutes wetter

  • Alex,
    ... Du Weichei [:D][:D][:D]
    ... nimm die Taschenlampe vom Matthias - am besten eine mit 'ne Cree-LED. Dann kommt kein Fuchs mehr und du brauchst 'ne Sonnenbrille um nicht geblendet zu werden. Beschwer Dich aber nicht, wenn 5 Minuten später im Umkreis von 2km die Astrofreunde sich wegen Lichtverschmutzung beschweren.


    Im Ernst: Hier in Deutschland laufe ich die 5km zum nächsten Ort, wenn ich ne Panne habe. Hier gibt es kein Outback. Und bei sternklarem Himmel braucht man auch nicht wirklich eine Taschenlampe. Gedämpftes Rotlicht reicht schon, sonst versaut man sich seine Dunkeladaption. Der einzige Grund, warum ich dennoch eine helle Funzel dabei habe, ist, damit ich die, die mir ihre Funzel neugierig ins Gesicht halten (diverse Hundehalter, Nachtwanderer, Jäger und Co.), ihrerseits zum Zukneifen ihrer Augen zwinge, weil meine "heller" ist.

  • He kalle,


    Danke für die blumen[:)]. Was ist aber, wenn mich in Wildschwein rammt und ich mir die haxen breche. 2 km ist da ein langer weg
    [:)]. Naja hast ja recht wir sind nicht in der gobi aber unangenehme Erfahrungen mit borstigen getier hatte ich schon. Erst waren es nur schnaufende Geräusche aber das Tier war nah genug ran, damit man das laute atmen hören konnte und langsam war es auch nicht. Stören tue ich mit der tala übrigens keinen ...ich bin ganz allein auf dem Acker. [:)]


    Die nen schönen abend und bis dahin viele grüsse

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