Hallo Robert,
meine letzte Schaffensphase habe ich mit zwei Floatglas-Spiegeln mit je 180 mm Durchmesser und 10 mm Dicke ausgenutzt. Wär sowas nicht auch was für dich?? Vielleicht im Gegensatz zu mir sogar für ein Bino...
Daß dein Experiment mit den zwei Glasscheiben mißlungen ist, kann ich nach deiner Beschreibung nachvollziehen.
Ich versuche mal meine bescheidenen Kenntnisse zur Epoxid-Verarbeitung beizusteuern:
Zunächst tät ich die Glasscheiben mit 180er bis 320er Carbo aufeinander plan schleifen. Gründlich reinigen und trocknen. Dann gutes Laminier-Epoxidharz (es sollte "offiziell" zum Warmhärten geeignet sein) mit langsamem Härter in optimaler Mischung anrühren. Eine kleine Menge davon auf die Mitte der Glasscheiben geben, die auf ca. 40-50°C vorgewärmt sein sollten (Herabsetzen der Harz-Viskosität; ergibt dünnere Kleberschicht). Dann kräftig und gleichmäßig pressen, z.B. Küchen-Arbeitsplatte drunter, dann eine Lage Styroporplatte, dann den Spiegelrohling, und oben wieder Styropor und dicke Holzplatte. Nun kräftig und gleichmäßig mit Schraubzwingen oder darauf abgestelltem PKW pressen. Nach 1-2 Tagen aushärten bei Raumtemperatur (19-25°C!) Rohling langsam auf 80°C erwärmen und einige Stunden die Temperatur halten - je nach Harz; bitte in den Datenblättern nachlesen. Dann ganz langsam abkühlen.
Danach darf der Spiegel nicht mehr über ca. 60°C erwärmt werden, weil sonst das Harz vorübergehend wieder weicher werden könnte.
Als nächsten Schritt würde ich die Ebenheit der Rückseite überprüfen und ggfs. planschleifen.
Dann kann's mit dem normalen Schliff losgehen.
Wenn das alles nichts hilft, geht's wohl nicht per Klebetechnik.
Bei deinem neuen Projekt sollte die dickere Trägerscheibe steif genug sein, um die Form des Spiegels zu halten. Die Glasschicht ist dann nur für die Oberfläche zuständig. Da muß die Harzschicht nicht so formbeständig sein.
Ich wünsche dir jedenfall genug Ausdauer, um zumindest einen Spiegel und das Teleskop dazu zum Beobachten fertig zu bekommen. Oder genügt es dir, Glasquäler zu sein[;)]?
Gruß,
Martin