Leistung Fangspiegelheizung

Hallo Winni,

spar dir doch die Rechnerei, ich habe einfach einen kleinen DC-DC-Stepdown Regler eingebaut. Die Heizwiderstände hab ich so gewählt daß bei 12V 2,5W Leistung anliegen. So kann man die Leistung mittels Poti schön anpassen und bringt nur soviel Temperatur ein wie nötig.

Gruß aus Niederbayern
Thorsten

Hallo Winni,

So eine Fangspiegelheizung kann man, wie vieles am Dobson, sehr einfach bis fast beliebig kompliziert machen. Ich habe da schon vieles gesehen...

Der Fangspiegel soll ja auf der oder minimal über der Umgebungstemperatur gehalten werden. Die Heizung soll also im Dauerbetrieb nur die Wärme ausgleichen, die er ins Weltall abstrahlt. Da ist dann die Masse egal. Ich gehe davon aus, dass die Wärmeabstrahlung nach hinten am stärksten ist und vorn durch die Aluschicht wesentlich geringer. Das vernünftig berechnen zu wollen, übersteigt wohl die Möglichkeiten der meisten Amateure.
Wenn schon Tau oder Reif auf der Spiegelfläche ist, kann etwas mehr Leistung nicht schaden, um ihn frei zu bekommen.

Bei meinem 18" Dobson habe ich 0,6W Dauer-Heizleistung und kann auf 2,4W umschalten. Das ist ganz einfach mit einem 2x Umschalter mit 3 Stellungen und 2 Widerständen gelöst. Ich kann die Widerstände parallel (2,4W) oder in Reihe (0,6W) schalten oder den Stromkreis ganz unterbrechen.
Mein Fangspiegel hat 89mm bei 25mm Dicke (ja, es ist ein ziemlicher Brocken!). Eurer bräuchte wohl gut das 2fache an Leistung, also ca. 1-1,5W für den Dauerbetrieb und 5-8W zum Abtauen.

Ich setze mein Teleskop mobil ein. Um Kabelverlegung beim Aufbau zu vermeiden, sitzt der Akku direkt vor dem Fangspiegel. Das erlaubt die Verwendung einer einzelnen 1,2V 4Ah NiMH Babyzelle. Großer Vorteil: NiMH Einzelzellen darf man bedenkenlos auf 0V entladen, es schadet ihnen nicht. Ich komme vollständig ohne Elektronik aus und wenn ich das Ausschalten vergesse, geht nix kaputt. Eine Ersatz-Akkuzelle kann ich in der Hosentasche dabei haben. Das genügt auf jeden Fall auch für eine ganze Nacht.

Wenn Du die Stromzufuhr von außen machen willst, wird das Ganze natürlich komplizierter. Du benötigst dann eher einen 12V Akku, um die Leitungsverluste nicht zu groß werden zu lassen. Dann ist aber auch Tiefentladeschutz nötig.

Falls Ihr euer Teleskop überwiegend stationär in der Rolldachhütte einsetzt, und/oder sowieso eine Nachführung oder ein Goto-System oder Lüfter einbauen wollt, würde ich mir überlegen, ob eine Stromübertragung von außen her mit Schleifkontakten möglich ist und das Ganze aus der zentralen Stromversorgung mit speisen.

Gruß,
Martin

Hallo Winni,

ja, 2 Watt sollte passen!

Stathis hatte 0,9 Watt für einen 100mm FS ausgelegt:
http://www.stathis-firstlight.de/atm/kyklopas_mechanic.htm

Den Vorschlag von Martin (zweigeteilte Wicklung, Reihe + Parallel) finde ich ausgezeichnet.
Habe sowas bei meinen Lüftern realisiert.

Bei der Fangspiegelheizung hat man ja zwei Fälle:

- kleine Leistung, immer an, zur Vorsorge (ist eher etwas für dauer-feuchte Standorte, bei mir nicht der Fall)

- große Leistung zum Abtauen in Ausnahmesituationen, das wären 8 Watt (ich mache das auf die "russische Art" per Gas Kartusche und ausgebauten FS)

Noch was:
Man kann den Heizdraht auch auf der FS Fassung anbringen. So muss man den FS nicht bekleben. Das strahlt genügend ab.

Viele Grüße
Kai

Es geht auch sehr konmfortabel mit einem Mikrokontroller(board) wenn man ein bisschen programmieren kann.
Z. B. mit einem einfachen Launchpad von Texas Instruments und Energia oder einem Arduinoboard.
Den Wert eines Potentiometers einlesen (Analogin) und einen Transistor mit einem analogen Ausgang (Analogout)ansteuern.
Tatsächlich ist das dann ein PWM Signal und da wird so gut wie keine Enrgie verschwendet was gut für die Akkus ist.
Das kann man mit mehreren Ein- und Ausgängen machen und kann damit mehrere Heizungen gleichzeitig betreiben.
Ich betreibe das Ganze mit 12V habe also für den Mikro noch einen 12V auf 3V Spannungsregler.
Ich hab mir so ein Teil gebaut und das funktioniert seit Jahren Klasse.

hmm,
Winni kriegt (nach eigenen Angaben) grad mal den Spannungsabfall an zwei in Reihe geschalteten Widerständen gerechnet und dann kommt jemand mit Mikrocontroller ... [:D]

Da ist ein Step-Down-Regler (DC-to-DC) für ein Euro in der Bucht deutliche einfacher:
Zwei Lötpunkte für die Versorgungsspannung irgendwo zwischen 5V und 30V (aber Plus und Minus nicht vertauschen) und zwei Lötpunkte für die Ausgangspannung, mit der die "Heizwiderstände" betrieben werden. Auf der münzgroßen Platine ein Einstellpoti (für Schraubenzieher) um die Ausgangspannung von 1V bis zu Eingangspannung einzustellen. Das Ganze weitgehend verlustfrei (über 90% Wirkungsgrad). Im Ergebnis stellt man damit die Heizleistung von ~10% bis auf den max. Wert, den die Widerstände und die Versorgungspannung zulassen, dann ein. Man braucht separat noch einen Ein/Ausschalter oder zieht den Kontaktstecker zu Batterie/Akku.

http://www.ebay.de/itm/MP1584E…m:me7fWMYKPgEFXOEqWcNrnNQ

Ich täte da nur noch einen Schrumpfschlauch drüber, nachdem ich "meine" Heizleistung einmal per Ausprobieren gefunden hätte.

Tja ich bastle halt gern mit Mikrokontrollern [:)]

Hallo Winni,

sehr interessantes Teil!
Für die paar Euro kann man nix falsch machen.
Sag bitte mal Bescheid, welche Frabe die LED Anzeige hat. Rot wäre schick :o)

Viele Grüße
Kai

Hallo Winni,

man kann alles so kompliziert wie möglich machen [:D]

Ich habe an meinen Teleskopen nur eine ganz einfache FS Heizung mit in Reihe geschalteten Widerständen (10 bis 30 Ohm gesamt, je nach Größe), die Batterie hängt direkt am FS Halter. Zum Auftauen hänge ich einfach kurz einen 9V Block dran (der ist dann quasi kurzgeschlossen), zum Freihalten zwei AA Zellen in einem Batteriehalter.

Wenn man gut ran kommt an den FS, kann man den auch mal zwei Minuten am Rand mit den Händen umfassen, die haben auch eine gute Heizleistung [:D]

Viele Grüße
Reiner

Ich habe das Problem recht einfach gelöst: 3 Keramikwiderstände zu je 56 Ohm wurden mit Wärmeleitpaste und Silikon an den Enden auf den Fangspiegel für einen 8-Zöller geklebt:

Die Verdrahtung verläuft entlang einer Verstrebung der Spinne zu einer Hohlstecker-Buchse am Tubus:

Die Stromversorgung kommt von einem 6-fach Verteiler für 12V:

Der Gesamtwiderstand beträgt somit 168 Ohm an 12V, was 70mA Strom bedeutet. Das Ganze ergibt somit eine Heizung mit 0.86W
Ich habe Dasselbe auch für einen Astrofreund hier gebaut und wir haben mit der Anordnung keinerlei Probleme mit Tau-Beschlag auf den Fangspiegeln mehr.
Die Zugentlastung ist auf den Bildern nicht sichtbar.

Gruß

Gerhard