Buchrezension "Deep Sky Reiseführer"

  • <b>Deep Sky Reiseführer</b>
    Sternhaufen, Nebel und Galaxien selbst beobachten
    5. verbesserte Auflage


    Autor: Ronald Stoyan
    Verlag: Oculum Verlag
    Seiten: 256
    Preis: € 29,90
    ISBN: 978-3938469729



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    © Oculum Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Verlages



    <b>Klappentext: </b>
    <i>Mit eigenen Augen den Himmel entdecken. Dieser Reiseführer führt zu den Sehenswürdigkeiten des Nachthimmels: Sternhaufen, Nebel, Galaxien. Mit einem Fernglas oder kleinen Teleskop erschließen sich ganz unmittelbar die faszinierenden Objekte des Universums.
    Der Reiseführer beschreibt insgesamt 345 Ziele, darunter 110 Messier Objekte, sowie Schaustücke aus dem NGC und IC, dazu die schönsten Doppelsterne und die interessantesten Veränderlichen. 320 weitere Objekte sind zusätzlich mit Kurzbeschreibungen und Daten gelistet.
    Über 300 Zeichnungen zeigen die Objekte so, wie man sie im Fernrohr tatsächlich sieht. Beobachter aus lichtverschmutzten Stadtregionen finden ebenso Empfehlungen wie erfahrene Beobachter unter dunklem Himmel, für die besondere Herausforderungen aufgenommen wurden.
    Der Deep Sky Reiseführer ist auf die Karten des Deep Sky Reiseatlas abgestimmt. Durch Verweise im Buch lassen sich direkt die richtigen Atlaskarten finden.
    </i>



    <b>Rezension: </b>


    Viele von euch werden den Deep Sky Reiseführer zu Hause stehen haben, aber vielleicht nicht unbedingt schon die neueste Ausgabe. In meinem Regal liegt die 3. Auflage, der man ihr Alter schon gut ansieht. Hier guckt ein Zettelchen raus, dort ist etwas dazu geschrieben - er wurde oft und gerne genutzt.
    Die 4. Auflage habe ich leider nicht in der Hand gehabt, aber jetzt liegt die 5. Auflage vor mir.
    Der Reiseführer ist nicht mehr so groß, etwas zwischen A4 und A5 Format, dadurch liegt er besser in der Hand. Ein erstes schnelles Durchblättern zeigt ein wesentlich übersichtlicheres Inneres, und außer dem Titelfoto und den Abschnittstitelseiten findet man nur noch Zeichnungen darin, die durchgängig auf der rechten Seite gedruckt sind.
    Auf dem inneren Einband sind sowohl am Anfang als auch am Ende des Buches (Vor- und Nachsatz) Übersichten der Sternbilder von Nord- und Südhimmel skizziert, bei jedem Sternbild sind die Seitenzahlen verzeichnet, die auf die entsprechenden Seiten im Reiseführer hinweisen. Ansonsten enthält der Reiseführer keine Sternkarten mehr, darauf wurde zugunsten des Deep Sky Reiseatlas komplett verzichtet.


    Das Buch beginnt mit ausführlichen Benutzungshinweisen, die bei der Menge an dargebotenen Informationen auch notwendig sind.
    Es folgt ein Kapitel über „Instrumente für Deep-Sky-Beobachter“, welche vom bloßen Auge bis zu Teleskop und deren Zubehör (Okulare, Filter) reicht.
    Im „Wissen für Deep-Sky-Beobachter“ finden sich Erklärungen und Hinweise zu Lichtverschmutzung, Auflösung, Vergrößerungen, Seeing und einiges Andere.
    Es folgen Kapitel zu Beobachtungstechniken, zu astronomischem Sehen und zu den unterschiedlichen Objektarten (immer mit tabellarisch angeordneten Beispielen) bevor es an den Hauptteil des Buches geht. Dies liest sich jetzt so schnell, die einführenden Kapitel decken aber fast 40 Seiten ab. Das gibt einen ungefähren Eindruck, wie gründlich diese Einführung ist.
    Aus diesem Grunde möchte ich Einsteigern in die Deep Sky Beobachtung diese ersten Kapitel ganz besonders ans Herz legen. Mit den dort enthaltenen Anleitungen, Tipps und Tricks wird ein solider Grundstein für ein faszinierendes Hobby gelegt, auf dem man sehr gut weiter aufbauen kann.


    Der Hauptteil ist in 6 Abschnitte gegliedert. "Nordhimmel" deckt die Sternbilder ab, die von Mitteleuropa immer sichtbar sind. Die nächsten vier Abschnitte zeigen die Deep-Sky-Objekte der Sternbilder, die die vier Jahreszeiten dominieren. Den Abschluss bilden die Sternbilder aus dem Abschnitt "Südhimmel", welche von unseren Breiten aus nie zu sehen sind.


    Jeder Abschnitt beginnt mit einer Übersichtsdoppelseite, auf der linken Seite ein Foto des Himmels (die einzigen Fotos in diesem Buch) und rechts mit den besprochenen Sternbildern sowie ihren lateinischen Namen, Abkürzungen und Seitenzahlen aufgelistet. Zusätzlich findet sich noch eine Liste der „Glanzlichter“, der besonders schönen Objekte, die zur jeweiligen Jahreszeit sehenswert sind.
    Die Abschnittsseiten haben eine farbige Codierung, womit man beim Durchblättern schnell den gesuchten Bereich auffinden kann.
    Zu jedem Sternbild findet sich eine kurze Beschreibung, ein Hinweis zur entsprechenden Karte im DSRA (Deep Sky Reiseatlas) und eine Tabelle mit ausgewählten Deep-Sky-Objekten, die sich alle im DSRA finden lassen.
    Einige der Objekte werden genauer vorgestellt, die meisten davon auch mit einer Zeichnung. Oftmals finden sich aber auch mehrere Zeichnungen für ein Objekt, diese unterscheiden sich in der Vergrößerung, der verwandten Optik oder auch der Himmelsqualität. Die Zeichnungen (weiß auf schwarz) sind immer auf der rechten Doppelseite abgedruckt und jeweils oben links mit einem Quadrat gekennzeichnet. Dieses Quadrat gibt an, bei welcher Himmelsqualität die Zeichnungen entstanden sind. Ein dunkelgraues Quadrat weist auf einen dunklen Himmel hin, ein hellgraues Quadrat auf Lichtverschmutzung.
    Die Vorstellungen der Objekte beinhalten ein Symbol zur Objektgruppe, eine Bewertung (1 bis 5 Sternchen), wer das Objekt entdeckt hat sowie eine Beschreibung mit welcher Optik welche Einzelheiten zu sehen sind.
    Für Starhopper ist auch ein Aufsuchtipp beigefügt.


    Dieser Deep Sky Reiseführer macht einen wesentlich aufgeräumteren und übersichtlicheren Eindruck auf mich als meine alte 3. Auflage. Die fast tabellarische Aufteilung und der Verzicht auf Fotografien macht das Buch zu einer perfekten Hilfe zur realistischen Einschätzung von Deep Sky Objekten und zur Planung von Beobachtungsnächten.


    Bei diesem Werk gibt es wirklich nicht viel, was verbessert werden könnte. Mir gefielen die Aufsuchtipps in der 3. Auflage besser, die sind hier sehr knapp gehalten. Aber das ist Geschmackssache, funktionieren tun sie trotzdem.
    In den tabellarischen Auflistungen der Deep-Sky-Objekte der Sternbilder sind alle im DSRA enthaltenen Objekte aufgeführt, nur gibt es keine weitere Markierung, welche Objekte auf den folgenden Seiten näher beschrieben werden.



    <b>Fazit: </b>


    Der Deep Sky Reiseführer ist ein Erfolgsmodell und auch in der vorliegenden 5. Auflage hat sich daran nichts geändert. Die Aufmachung und das Format wurden überarbeitet, er ist übersichtlicher und handlicher geworden ohne dass am Inhalt gekürzt wurde.
    Für mich ein echtes Highlight im Bücherregal, das in ein paar Jahren sicherlich genau so „geliebt“ aussehen wird, wie sein Vorgänger.


    Da der Deep Sky Reiseführer und der Deep Sky Reiseatlas aufeinander abgestimmt sind, erschien es mir nicht sehr sinnvoll, die beiden Bücher nacheinander zu rezensieren.
    Es ist vielmehr ein <b><font color="orange">gemeinsames Fazit</font id="orange"></b> angebracht.
    Im Deep Sky Reiseführer finden sich die Beschreibungen zu vielen Objekten aus dem Deep Sky Reiseatlas und dazu sehr viele Zeichnungen. Da eine Zeichung das visuelle Bild am Teleskop sehr viel besser wieder gibt als eine Fotografie, sind sie eine echte Hilfestellung bei der Identifikation was man im Teleskop sieht.
    Sternkarten sucht man im Reiseführer vergeblich, darauf wurde zugunsten des Reiseatlas verzichtet.
    Im Deep Sky Reiseatlas sind alle Objekte aus dem Deep Sky Reiseführer verzeichnet und auf den Karten mit Telrad-Kreisen versehen.
    Alle Symbole, Farben und Markierungen sind identisch. In beiden Büchern finden sich gegenseitige Verweise, die farbige Markierung im Reiseführer (Nord-, Frühlingshimmel, etc.) wird im Reiseatlas konsequent fortgeführt.
    Mein Tipp: Kaufen, und zwar beide! Den Reiseführer im warmen Zimmer zur Vor- und Nachbereitung (und zum Schmökern) nutzen und den Reiseatlas mit raus ans Teleskop nehmen. Ein perfekter aufeinander abgestimmtes Duo kenn ich nicht.

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