Künstliche Elemente in der Natur?

  • Hey,
    gibt es im Weltall Prozesse (Kollision zweier Neutronensterne ...) die genügend Energie freisetzen, dass kurzfristig auch Elemente jenseits von Plutonium entstehen können?
    Oder sind die künstlichen Elemente wirklich nur synthetisch im Labor für Sekundenbruchteile zu erzeugen?


    Beggo

  • Hallo Beggo,
    Soweit ich weiss, entstehen bei Ereignissen wie Supernova-Explosionen jede Menge solcher Isotope, und ihr Zerfall trägt über die dadurch angestoßenen zusätzlichen Zerfallsreihen auch zum "Nachleuchten" einer Supernova bei.


    Die Halbwertszeit ist da aber nicht anders als im Labor. Der ganze "Spuk" ist also auch dort ganz schnell zu Ende.


    Immerhin ist es sehr unwahrscheinlich, dass irgendein Element im Labor erzeugt wird, das es nicht schon im Weltall gegeben hat.


    Gruß,
    Martin

  • In Supernovae und sicher auch noch mehr gewaltsamen Prozessen bilden sich auch Elemente jenseits Nr94.
    Ob man solche doch hat messen können, weiss ich nicht.

  • Moin,


    das Problem hierbei: Die Dosis macht das Gift. Und die Akkumulation.
    Man braucht schon recht hohe Energien und einige Umstände, um "künstliche" Elemente zu erzeugen. Die wird es an der einen oder anderen Stelle geben, Supernovae wurden schon genannt. Da wird man vielleicht auch kurzfristig recht große Mengen von dem Zeug bekommen.
    Aaaber: Der Kram ist verdammt schüchtern, die Halbwertszeiten sind sehr klein, Millisekunden sind da schon groß, das heißt, da bleibt nichts von über, das zerfällt sehr schnell.


    Es wird also, nach jetzigem Stand des Wissens, nicht so sein, dass wir irgendwo im Weltraum einen Klumpen Darmstadtium oder so finden werden, ist eben alles instabil.
    Was man sicherlich findet sind die Zerfallsprodukte.


    Andererseits könnte es bei höheren Ordnungszahlen, als sie im Moment erreichbar sind, Stabilitätsinsel geben, also stabile Isotope vorhanden sein.

  • Hallo Beggo,


    In einer Astrodoku habe ich mal gesehen wie zwei um sich kreisende Neutronensterne miteinander kollidiert sind , da sie sich gegenseitig durch ihre starke Gravitation anzogen, wodurch es dann zur erneuten Supernova kam und noch mehr Materie im All vertreut wurde.


    Im Teilchenbeschleuniger von Genf sind aehnliche Prozesse wie diese schon experimentiert wurden, weil versucht wurde dieses Szenario naturgetreu nachzumachen und dadurch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu vollziehen.


    Dennoch bin ich der Ansicht dass solche Prozesse nicht nur kuenstlich herbei gerufen werden koennen, sondern auch haeufig in Wirklichkeit geschehen, auch wenn sie seltener sind als eine gewoehnliche Super- oder Hypernova, sowie es bald mit Eta Carinae geschehen wird.


    Denn Doppelsternsysteme kommen haeufig im All vor und machen ueber 50% der Sonnensysteme aus.Kollisionen wie du sie beschrieben hast sind demnach kein kuenstliches, sondern ein natuerliches Phaenomen.


    Viele Gruesse


    Laura[:)]

  • Hallo Jonas


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ob es denn eine Neutronensternchemie geben könnte? Welche R- und S-Sätze gelten denn dann?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ganz einfach: gar keine. Nach VO (EG) 1272/2008 gibt es nur noch H-Sätze ;)


    Gruß


    Hubert

  • Ah, etwas neues zum Ignorieren[:D]. Ich musste in Chemie, ist nun aber auch schon einige Jahre her, noch R- und S teilweise auswendiglernen.
    Was ich erst später gelernt habe: Arbeitsschutz ist in weiten Teilen dazu da, vor Arbeit zu schützen^^


    Nachtrag: Welche H-Sätze würden denn auf dem Etikett einer Flasche Neutronensterne stehen?

  • Im äußeren Bereich des Neutronenstern soll es eine Gleichgewichtsreaktion aus Neutronen, Protonen, Elektronen und Neutrinos dazu geben. Aber selbst da ist alles noch so entartet, dass ich keine Ahnung habe, was da wirklich abgeht.

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