Sucher für 8" Dobson

  • Hallo,


    Ich habe mir einen gebrauchten 8" Dobson von Skywatcher gekauft, Es war aber kein Sucherfernrohr inklusive.
    Ich habe mir bereits folgenden LED-Sucher ausgesucht:


    http://www.astroshop.de/leucht…t-2-loch-halterung/p,3921


    Ich würde von Euch gern wissen ob dieser Sucher für mich als Anfänger ausreicht, oder ob ein 9x50 Sucherfernrohr oder Telrad vielleicht besser wäre.


    MfG
    Julian

  • Moin Julian,
    im Grunde reicht der. Zwar fehlen ihm Teilkreise wie beim Telrad oder Rigel-Quickfinder, die gerade am Anfang das Positionieren erleichtern, ab mit etwas Übung kommt man mit einem Leuchtpunktsucher aus.


    Es gibt nur wenige Objekte und Situationen, wo man ein lichtstarkes Sucherfernrohr braucht. Z.B. bei stark aufgehelltem Himmel, wenn nur wenige Sterne mit dem bloßem Auge sichtbar sind, oder, wenn man sehr kleine Objekte (z.B. Uranus, Neptun), die ohne Sucher nicht sichtbar sind, aufsuchen möchte.


    Das wichtigste Utensil, damit man mit einem Leuchtpunktsucher (oder Telrad etc.) schnell zum Ziel findet, ist ein gutes langbrennweitiges Weitwinkelokular für die Minimalvergrößerung. Also bei einem 8" f/6 ein Okular im Bereich von 30mm. Mit seinen 2° (oder mehr) Gesichtsfeld, fängt es alles ein, was am Himmel "fingerbreit" um den roten Leuchtpunkt herum zu sehen ist. Fingerbreit (bei ausgestrecktem Arm) entspricht grob dem Okulargesichtsfeld.


    Gruß

  • Hi Kalle,


    Danke für die Antwort.


    Bei dem Teleskop war ein 30mm UWA Okular dabei. Als ich es gestern ausprobieren wollte sah ich aber nur einen schwarzen großen Punkt in der Mitte und drum rum vereinzelt ein paar Sterne. Als ich das Okular dann genauer anschaute konnte ich dann einige Kratzer auf dem Glas sehen.
    Kann man das vielleicht reparieren oder muss ich mir ein neues kaufen?

  • Hallo Julian,


    zum Leuchtpunktsucher- der hat halt nur einen sehr engen Durchblick, ein Telrad kostet zwar doppelt soviel, aber hat keinen so engen Durchblick und lässt sich auch in der Helligkeit gut regeln.


    Zum Okular- an den Kratzern kannst du nix reparieren. Aber bezüglich dem "dunklen Punkt" in der Bildmitte- hattest du den Fokus richtig eingestellt? Klingt mir eher nach unscharf, also Fokus noch deutlich daneben. Dann siehst du in der Mitte den Fangspiegelschatten, die Sterne dürften dann aber nicht punktförmig abgebildet sein sondern sind noch als größere runde helle Kreise erkennbar.


    Gruß
    Stefan

  • Stefan,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... der hat halt nur einen sehr engen Durchblick<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Einfach beide Augen offen lassen und mit dem 2. Auge am Leuchtpunktsucher vorbei schauen. Den Rest erledigt das Hirn. [;)]

  • Hallo Julian,
    von hier aus kann ich Dir nicht sagen, ob und was an Deinem UWA nicht stimmt.


    Wenn du seitlich ein paar Sterne siehst, dann lass sich doch mal einfach durchs Okular wandern (das erledigt die Erddrehung in 2 Min.) und schau mal, was passiert.
    Dass du in der Mitte nichts siehst, kommst mir spanisch vor. Ich habe dafür keine Erklärung. Kratzer auf der Okularlinse wirken sich anders aus.
    Um die Mitte des Gesichtsfeldes zu verdunklen, müsste man schon an der Feldblende etwas einschrauben, dass diese verdunkelt.


    Feldblende ist die Stelle, wo z.B. ein Fadenkreuz angebracht würde, dass man dann zusammen mit dem Himmel "scharf sieht". Ich kenne das UWA nicht; wenn es eine sog. Feldlinse in der Nähe der Feldblendenebene hat und diese von Feuchtigkeit beschlagen ist, könnte es einen solchen Effekt hervorrufen.


    Gruß

  • Hallo Stefan,


    Also am Fokus kann es eigentlich nicht liegen, die Sterne waren Punktförmig.


    Hat vielleicht jemand eine Idee woran es noch liegen könnte?

  • Julian,
    erst mal feststellen, ob es daran liegt. Die Nächte sind in Deutschland nun mal überwiegend feucht. Du merkst es vermutlich zuerst am Leuchtpunktsucher, dass er beschlägt. Dann an den nassen Füßen im Gras.


    Wenn dem so ist, hilft bei Okularen eine warme Jackentasche am Körper, wo man das Okular zwischendurch immer wieder aufwärmen kann. Beim Leuchtpunktsucher hilft am einfachsten eine selbstgeklebte Isoliertasche, die man wie eine Socke bei Nichtbenutzung drüber stülpen kann.


    Der Trick dahinter ist folgendes: Wenn optische Bauteile 'gen Himmel schauen, dann strahlen sie ihre Wärme in den Weltraum (der hat Minus 270°C) ab und kühlen dabei unter die aktuelle Lufttemperatur ab. Die nachts abgekühlte feuchte Luft kondesiert an diesen Bauteilen (so wie an einem schwülwarmen Sommertag das ja auch bei einem kalten Getränk der Fall ist).


    Dagegen helfen zwei Maßnahmen:
    a)
    Den Blick zum Weltraum versperren, so weit und so lange es geht. Also eine sog. Taukappe (als Scheuklappe) bei Frontobjektivlinsen oder eine Abdeckung bei Nichtbenutzung. (Im Grunde das gleiche Prinzip wie beim Carport, damit am Auto die Scheiben morgens nicht angefroren sind.)


    b) Aufwärmen! Ob mit Taukappenheizung am Refraktor, mit einem Fön oder in der warmen Jackentasche. Es dauert ja immer eine Weile, bis die Teile anschließend unter den Taupunkt wieder abkühlen. Hier ist alles erlaubt, was als Wärmequelle taugt. Auch eine Kühlbox, die umgekehrt mit einer Wärmeflasche befüllt die ungenutzen Okulare warm hält.


    Gruß

  • 29,50€ für so einen läppischen Leuchtpunktsucher ist schon mehr als Wucher. Kauf dir lieber gleich einen 8x50 Sucher, dann hast du was gescheites. Mit etwas Übung ist der deutlich besser, weil er viele Objekte schon direkt zeigt wo du mit allem anderen garnichts siehst.


    Wegen dem Okularproblem. Du mußt so nah ran mit dem Auge ans Okular wie es geht. Bist du zu weit weg wird der Fangspiegel als dunkler Kreis sichtbar. Am besten du übst am Tag mit dem Teleskop, dann kommt man schnell drauf wie das alles so funktioniert.

  • Moin coltrane,
    ich möchte Dich korrigieren. Bei einem langbrennweitigen Okular (hier ein 30mm-Oku) ist der Augenabstand regelmäßig nicht das Problem. Wenn du zu nah dran bist, dann vignettiert es sogar wieder. Der Augenabstand ist der geometrische Ort, an dem sich die Lichtstrahlbündel für die verschiedenen Objekte im Gesichtsfeld (z.B. Zentrum und Bildrand) so überlagern, dass sie gemeinsam durch die Iris ins Auge gelangen können. Zu nahe dran oder zu weit weg, und diese Überlagerung geht wieder verloren, so dass man entweder das Zentrum oder nur einen Teil des Bildrandes sieht. Auch bekannt als Kidney-Bean-Effekt.


    Den Fangspiegel sieht man, solange man fokussiert hat, nicht selbst im Okular. Dazu muss man schon ordentlich defokussieren, damit dieser in den dann sichtbaren Lichtscheiben (der einzelnen Sterne) als dunkler Kreis erscheint.

  • Hallo Julian,
    wie "Coltrane" schon schrieb, bin ich auch für einen 8x50 Sucher "Astron. orientiert". Habe ihn im prakt. Einsatz an meinem 12,5" Dobson. Also gleiche Bildorientierung: so wie man es im Sucher sieht, sieht man es im Okular (entspr. natürlich kleinerer Bildausschnitt).
    Hatte auch schon einen 6x30 anmontiert, ist nur etwas schwach auf der Brust: Bei Vollmond z.B. sieht man durh ihn kaum etwas....


    Gruß
    Guenther

  • Hallo Julian!
    Ich habe sowohl einen 8x50mm als auch einen Rigel Quickfinder.
    Den Rigel nutze ich öfter da ich damit in den meisten Fällen das Ziel sofort finde.
    In einigen Fällen, z.B. Sternarme Gebiete ist der 8x50 besser.
    Hier hab ich allerdings einen mit aufrechten und seitenrichtigen Bild und 90º Einblick.
    Komme damit besser klar da ich zum Aufsuchen meist klassische Atlanten nutze.
    Müsste ich mich für einen entscheiden würde ich den Quickfinder oder entsprechend den Telrad nehmen.
    Gruß und CS Christoph

  • Hallo Julian!
    Ich habe sowohl einen 8x50mm als auch einen Rigel Quickfinder.
    Den Rigel nutze ich öfter da ich damit in den meisten Fällen das Ziel sofort finde.
    In einigen Fällen, z.B. Sternarme Gebiete ist der 8x50 besser.
    Hier hab ich allerdings einen mit aufrechten und seitenrichtigen Bild und 90º Einblick.
    Komme damit besser klar da ich zum Aufsuchen meist klassische Atlanten nutze.
    Müsste ich mich für einen entscheiden würde ich den Quickfinder oder entsprechend den Telrad nehmen.
    Gruß und CS Christoph

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wäre ein 8x50 Sucher auch besser als ein Telrad?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da gibt es kein "besser". Es sind unterschiedliche Konzepte, ob man mit einem Telrad/Leuchtpunktsucher oder mit einem lichtstarken 8x50-Sucher vorzugsweise arbeitet. Ersteres funktioniert erst richtig im Zusammenspiel mit einem guten Übersichtsokular. Das übernimmt im 2°-Umfeld dann die Feinarbeit.


    Gruß

  • Hallo,
    habe an meinem Dobson auch schon einen Telrad ausprobiert. Entsprach leider nicht den Vorstellungen. Also wechselte ich erstmal zu einem 6x30 Sucher. Wie gesagt, bei Vollmond sah ich praktisch kaum etwas, und entschied mich dann für den 8x50. Wenn kein Mondschein ist, komme ich mit ihm bis gut 8,5mag und reicht allemal aus, um dann im Okular "weiter zu arbeiten".


    Gruß
    Guenther

  • Hallo.


    Ich suche meine Objekte mit einem Telrad und einen optischen 80mm
    Sucher auf.


    Meine erste Wahl bei Peilsuchern wäre auf jedem Fall der Telrad,
    dieser ist einfach unschlagbar zum anpeilen einzelner Sterne im Feld.


    Zusätzlich benutze ich noch einen 80mm Refraktor, den ich als Sucher
    einsetze.
    Mit einem 32mm Fadenkreuzokular komme ich mit diesem Refraktor auf
    ein Feld von 5,6° am Himmel, er überdeckt sich mit dem Telrad.


    Gerade bei Feldern in denen nur schwache Sterne sind, oder auch
    bei sehr schwachen Objekten ist dieser Sucher für mich eine große
    Hilfe.


    Im Okular sind bei diesem Sucher durch den Zenitspiegel Ost und West
    vertauscht, da ich aber meine Sternkarten selbst ausdrucke, passe ich
    diese für den Sucher an.

  • Hallo,


    ich würde noch folgendes zu bedenken geben: An meinem 8" Galaxy Dobson sorgt ein 8x50 Sucher für Gleichgewichtsprobleme, wenn ich ihn zusammen mit Okularen nutze, die mehr als ca. 500g auf die Waage bringen. Natürlich könnte man Gegengewichte nutzen, doch ich persönlich mache das aus Bequemlichkeit eher ungern. Deshalb nutze ich meinen Sucher momentan gar nicht und verlasse mich ausschließlich auf die von Kalle beschriebene Methode mit Rigel-Quickfinder + 2° Übersichtsokular - funktioniert für mich ausgezeichnet.


    Gruß
    Yasin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: manifoo</i>
    <br />Hallo,


    Wäre ein 8x50 Sucher auch besser als ein Telrad?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo manifoo,


    ich persönlch bevorzuge den Telrad-<b><font color="red">Finder</font id="red"></b> vor dem 8x50 <b><font color="red">Sucher</font id="red"></b>.
    Alles nur Übung.
    Bei manchen Objekten ist ein 8x50 Sucher unerläßlich, wie etwa bei Shapley 1, weil man mit Starhopping in 15 Sekunden dort ist.
    cs
    Timm

  • Hi Julian, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wäre ein 8x50 Sucher auch besser als ein Telrad?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Schau mal hier auf den Artikel drauf (klick mich)- da habe ich meine Ansicht dazu zusammengefasst. Muss hier ja nicht alles neu schreiben. [:)]


    Gruß
    stefan

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