Interstellarum wird zum Jahresende eingestellt

  • Das Positive ist trotz allem nicht außer Acht zu lassen: viele Sternfreunde wollen Interstellarum in seiner gegenwärtigen Form erhalten, und sagen tatkräftige Unterstützung zu (immerhin EUR 33.000.-). Das hätte man der kleinen, weit versprenkelten Astrogemeinde nicht unbedingt zugetraut. Immerhin sagen hier Leute, die sich nicht kennen, Barbeträge in Mark und Pfennig zu, ohne das an allzuviele Bedingungen zu knüpfen. Da funktioniert der große Astroclub Deutschland doch ganz gut.
    Den Beitrag von Larry W. verstehe ich dahingehend, daß relativ leicht die Kohle weg sein kann, entweder beim Treuhänder (Gebühren?) oder bei erfolgreichem Crowdfunding beim Starter der Aktion, insbesondere wenn der trotz Erreichen der Zielvorgaben nicht die versprochene Leistung liefern kann.
    In jedem Fall ein gutes Exempel, daß die Sternfreunde schon mal was riskieren, wenn es um die Beibehaltung bestimmter Medien-Erzeugnisse geht.
    Nur: was ist in der Astroszene passiert, daß ein solcher Tanker fast untergeht ? Ich kann mich noch gut erinnern, als bei SuW die Abo-Kündigungen dutzendweise eingingen, weil endlich eine gescheite Alternative auf dem Markt war. Und damals gab es auch noch eine weitere österreichische Astro-Publikation mit einer 20k-Auflage.
    Hat das Internet damit die astronomische Fachzeitschrift als solche für alle Zeiten und endgültig verdrängt ?

  • Hallo Leute
    Vehrenbergs Aufgabe bedauere ich heute noch, aber das ist ein anderes Thema. Wie Udo Jürgens war auch Vehrenberg mehr als 30 Jahre ein Teil meines astronomischen Lebens.. mindestens..eher mehr
    (Thema für einen eigenen Treads! WER kennt heute von den Jungen noch Vehrenberg?)
    Zu IS: Ich war lange Bezieher des Blattes. Anfangs war habe ich mich drauf gefreut, später immer weniger. Warum? Weil auch in diesem Heft nichts wesentlich anderes drinnen steht als in allen anderen Astrozeitschriften: Irgendwelche wichtigen "Titelstorys" immer vom Chefredakteur, die dann quasi" das Vater unser" der jeweiligen Zeitschrift war, dann die ewig gleichen Himmelsvorschauen, wo der Jupiter steht etc. Dann die ewig gleichen Autoren, die die ewig gleichen M31, etc mit den supergeilen Alpha-Beta-oder Gammagrafen in Zermatt oder in Namibia aufgenommen haben, dann, als Alibi, irgendwelche unscharfe Bilder von "normalen" Amateuren, dann unsägliche, hochgelobe Produkttests, Bücherbesprechungen, alles natürlich kaufenswert, am besten gleich Morgen, dann Werbung, das wars.Halt: Bei IS kam noch die Heilsbotschaft dazu. Ich vereinfache, ich weiß. Spätestens dann, wenn man die Hefte--egal ob IS, SuW, etc im Postkasten liegen hat, und genau weiß, wer wieder das Titelbild fotografiert hat oder wer wieder seine persönliche Meinungen als Absolution erhoben hat in den Zeitschriften, spätestens dann hat man keine Lust mehr, weiter sowas zu unterstützen, regelmäßig. Und darin liegt wohl-meine Vermutung- der Hund begraben: Wenn soviele Leute das Heft lieber am Kiosk kaufen, nachdem sie es durchgeblättert haben (!), bevor sie das Geld hinblättern, dann muss es auch am Inhalt der Hefte liegen. Bei der Metro gibt es auch SuW. Ich blättere mir das Heft durch, wenn ich denke, die knapp 10.- sind es wert, es zu kaufen,mache ich es, sonst aber nicht. Und SuW ist ja im Vergleich zu IS ein Urgestein. IS war falsch beraten, in die Kioske zu gehen. Sie haben nicht bedacht, dass die Heilsbotschaft nicht für alle eine solche ist.


    Trotzdem wünsche ich den Leuten dort Alles Gute. Sie sind alle hochqualifiziert, und werden bestimmt mit Kusshand am Markt gebraucht. Zur Not kann man ja auch mal übergangweise Päckli auf und zu machen,(die Teleskophändler suchen immer Leute..) Millionen von Leuten schaffen zu marktüblichen Gehältern für so etwas. Ich habe auch einen akademischen Abschluss und bin Jahre meines Lebens Taxi gefahren..schadet nie...
    :)
    LG
    Klarinetto

  • Hallo Sternfreunde,


    ich habe hier lange nur mitgelesen, aber jetzt muss ich hier doch mal meinen Senf dazu geben.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: StefanK</i>
    <br /> Aber warum sollte Her Stoyan das riskieren? Wenn er Oculum jetzt ordentlich und ohne Insolvenz abwickelt, kann er sich für zukünftige Projekte als seriöser Geschäftsmann neu positionieren. Andernfalls wäre er in der Astroszene ein für alle Mal erledigt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ... das liebe ich so an Deutschland und uns Deutschen. Wer einmal in die Sch... gegriffen hat, der hängt der Geruch ewig an. Wir sollten ab und zu doch mal den Blick über den Tellerrand hinaus wagen ... anderswo gibt man tüchtigen Menschen jedenfalls immer eine zweite Chance.


    Die Dienste von Ronald Stoyan für die deutsche Astroszene sind ohne Frage sehr sehr hoch einzuschätzen und .... wenn es mit Oculum und Interstellarum wirklich vorbei sein sollte, dann traue ich ihm und seinen Mitstreitern allemal einen Neuanfang zu. Vielleicht ja nicht in Deutschland oder nicht bei dem uns alle verbindenden Hobby.


    Hallo Larry,
    Ich bin trotz jahrelangem Abonnement der Interstellarum einer von denen, die sich nicht am crowdfunding-Aktion beteiligt haben, weil mir die letztlich abnehmende Strahlkraft der Zeitschrift sowie die Überzeugungsarbeit und das Krisenmanagement des Verlages keinen Grund dafür gegeben haben. Aber ich bin zu keiner Zeit so unhöflich geworden wie Du, der denkt, den Namen eines Sternfreundes wieder und wieder ohne Anrede hier "hinschlurren" zu können. Zudem schreibst Du hier als Experte für Insolvenzrecht? Das würde ich mir bei Deinem gefährlichen Halbwissen wirklich verkneifen. Gegenreaktion zwecklos ... [8D] ... ich habe mein Visier ist längst schon wieder herunter gefahren und bin in Deckung gegangen [:D]


    Beste Grüße


    Rene

  • Hi Hanno, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den Beitrag von Larry W. verstehe ich dahingehend, daß relativ leicht die Kohle weg sein kann, entweder beim Treuhänder (Gebühren?) oder bei erfolgreichem Crowdfunding beim Starter der Aktion, insbesondere wenn der trotz Erreichen der Zielvorgaben nicht die versprochene Leistung liefern kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Lies meine Antwort oder lies bei Startnext selbst in den FAQs nach.


    Der Treuhänder erhält direkt nur Geld wenn jemand per Vorkasse zahlt. Gebühre fallen für Unterstützer nicht an. Wenn die Zielvorgabe erreicht würde könnte IS ja weiterhin bestehen und damit bekäme jeder mit dem abgeschlossenen Abo auch die Zeitschrift als Gegenleistung.


    Soweit kann man der Redaktion bzw. dem Verlag schon trauen. Durchgerechnet wurde das ja und daraus ergab sich ja der Finanzbedarf.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Immerhin sagen hier Leute, die sich nicht kennen, Barbeträge in Mark und Pfennig zu, ohne das an allzuviele Bedingungen zu knüpfen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nö, tut keiner. Für das Geld (das noch nicht mal vorgezahlt werden muss) gibt es die Gegenleistung in Form des Abos.


    So gesehen besteht kaum ein Risiko jetzt ein Abo abzuschließen. Nutzt man die richtige Zahlungsart gibt man auch erst mal kein Geld aus der Hand- das passiert erst, wenn das Crowdfundingziel erreicht wird. Dann ist aber auch die Zeitschrift gerettet.


    Mit Vehrenberg kann man den Fall wohl in keinster Weise vergleichen, da brach der Umsatz mit den Produkten von Vixen weg und mit anderen Produkten gegen die anderen Händler bestehen ist nicht einfach, besonders wenn dann schon das Geld knapp ist.


    Gruß
    Stefan

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