Interstellarum wird zum Jahresende eingestellt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wohl aber einem Medium was die Teile nicht verkauft sondern darauf angewiesen ist eine hohe Stückzahl abzusetzen (und das am besten im Abo), da fehlt dann einfach das durchgehende Interesse der Masse an solchen, denn auch wenn es sicher Leute gibt die sich (um beim oben genannten Beispiel zu bleiben) Zeitschriften von Luxusautos kaufen eben weil sie da Glanz in die Augen bekommen, ist das bei der eher pragmatisch veranlagten Astroszene nicht überwiegend (!) der Fall. Zumindest auf gut besuchten Stammtischen herrscht über weite Strecken eher ein Schmunzeln über bestimmte Produktkategorien - was auch nicht schlimm ist und nix mit Neid zu tun hat und am Ende auch keinem Händler schadet, denn das Herausstellen von den Highendprodukten hat noch keinem Händler geschadet so lange auch für Herrn Jedermann noch innovative und erschwingliche Produkte angeboten werden.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Benny,


    habe mein Bücherregal aufgeräumt und bei der Gelegenheit mal meine IS Hefte sortiert. Ich habe mal Stichprobenartig ein paar Tests aus vergangenen Heften raus gesucht. Folgende waren es:


    120° Okular von Explore Sientific
    SBIG ST8300M
    Verschiedene USB Kameras zur Sonnen, Mond und Planetenfotografie
    6 x 60mm APOS von u.a. Omegon, TS, Borg, Astro Professionell, William, Tak, Synta


    Die einzige Marke/Gerät die für mich High End ist, ist Tak und evtl. Borg. Beides Marken die mit 4 anderen niedrig preisigen Teleskopen verglichen wurden.


    Was ist denn für euch High End? Für mich sowas wie ASA, Takahashi, TEC etc etc.


    Ich bin nicht gerne auf Stammtischen weil da ziemlich viel Mist geredet wird:-) Worüber lacht man denn da so? Interessiert mich mal:-)


    CS Frank

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich bin nicht gerne auf Stammtischen weil da ziemlich viel Mist geredet wird:<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann sind wir schon zwei [;)] Hab da meine Besuche auf Null gefahren, bin ich nicht der Typ für.


    Da wäre ein ATM Bericht über eine Montierung (ein Thema was mir eh sehr fern ist), da liegt die Bauteileliste schon knapp unter 5000€... dann die Dispersionskorrektoren für zugegeben günstige 379,- und 7975,-€ aber gut auch hier: Hat mich von der Thematik einfach nicht angesprochen. KANN ja auch nicht immer JEDEN ansprechen, nur "meine" Themen wurden eben suskzessive weniger. Warum gabs keine 100°² mehr? [:(] Und unter Deepsky, was mal viel stärkere Beachtung fand nur was über Veränderlichenbeobachtung.


    Produkttests sind für mich nie der Grund gewesen das Heft zu kaufen, das probiert man lieber selber zusammen mit anderen Leuten aus, Papier ist geduldig (die Sachen die ich kaufe hat meist recht schnell irgendjemand in meinem Dunstkreis im Koffer), für mich sind eher Praxistipps bei der Deepskybeobachtung, Berichte wie die 100Quadradgrad und solche über exotische Objekte/Objektklassen interessant.


    Wie auch immer: Die Leserschaft ist ja anscheinend da, also was solls, mir gefiel nur der Ton nicht, beim derzeitigen Konzept bin ich einfach nicht Zielgruppe für ein Abo [:o)]


    CS Benny

  • matss,
    ja, die Personalkosten als Fixkosten wollen erst mal eingespielt werden. Und die Frage ist: mache ich das mit Werbung, Print (Abo oder kiosk) oder online? Ganz davon abgesehen, dass Print vor allem am Kiosk vor allem variable Kosten generiert - aber nicht unbedingt Einnahmen.
    Ohne Details zu wissen, wage ich zu behaupten: Wenn der Business case der Zeitschrift auf Print-Abonnenten ausgerichtet wäre, dann müsste man die bei Laune halten und so für zuverlässige Einnahmen sorgen. Wenn der Business Case anders aussähe und kaputt wäre, dann würden ein paar (viele) mehr Print-Abonnenten den auch nicht reparieren.
    Insofern halte ich es hier auch mit Armin: Das sollte mal jemand von gaaanz außen angucken und analysieren, der keine Ahnung von der Historie hat aber dafür die Probleme beim Namen nennt und weiss, wie man die lösen kann. Hinweise, was im Argen liegen könnte, sind in diesem Thread schon genug vorhanden. Die genauso ernst zu nehmen wie den eigenen Plan: "Mehr Kiosk-Leser zu Abonnenten machen", könnte helfen, andere Ansatzpunkt für eine Rettung zu finden.
    DS, Holger

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir wieder einige Fragen notiert und will sie beantworten:


    1. Warum gibt es die digitalen Ausgaben nicht kostenlos zum Abo?
    Der Grund ist der Preis. Landläufig wird angenommen, dass digitale Hefte billiger in der Herstellung sein müssen als gedruckte Hefte, weil ja der Druck entfällt. Tatsächlich ist es aber so, dass für die Konvertierung, das Onlinestellen, die Online-Infrastruktur (Verwaltung, Bezahloptionen) *mehr* Kosten anfallen als für den Druck.
    Das kostenlose Anbieten der digitalen Hefte hätte die finanzielle Situation also verschlimmert. Deshalb gab es keine Möglichkeit dies zu tun.
    Falls das Crowdfunding erfolgreich ist, wird es ein reines Digitalabo geben. Aus oben genannten Gründen kann das aber nicht preiswerter sein als das Printabo.


    2. Warum gibt es ab 2010 kein CD-Archiv?
    Die Nachfrage nach den CD-Archiven ist in den vergangenen Jahren rapide gesunken. Ein neues CD-Archiv wäre nicht mehr profitabel gewesen.
    Geplant war, ein DVD-Archiv aller Ausgaben von 1 bis 100 zu produzieren. Falls die Zeitschrift fortlebt, könnte man daran festhalten. Falls die Zeitschrift endgültig eingestellt werden muss, werden wir nicht mehr in der Lage sein eine abschließende DVD zu produzieren.


    3. Hat interstellarum sich zuwenig weiterentwickelt?
    Die Richtung kann man sicherlich unterschiedlich sehen, aber wir haben uns defintiv aktiv weiterentwickelt.
    Regelmäßig wurden alle Inhalte des Hefts hinterfragt und neu ausgerichtet. Zwischen 2001 und heute gab es vier Relaunches der Zeitschrift, bei denen Bewährtes bewahrt und Neues probiert wurde. Dabei haben wir uns auf unsere regelmäßigen Leserumfragen, Leserzuschriften und auch die Beiträge in den Foren bezogen. Die Resonanz war jeweils positiv.
    Die von einigen als negativ empfundenen Dinge wie Hochglanzlook, die Themenhefte und die Tests sind in den Umfragen wiederholt als wesentliche positive Punkte genannt worden. Insbesondere die Aufmachung der Zeitschrift hat positiv nach außen gewirkt und den Kioskvertrieb überhaupt erst möglich gemacht.


    4. Gibt es ein tragfähiges Geschäftsmodell ohne Zeitschrift?
    Die Bücher machen einen kleineren Anteil als das Heft aus. Insofern müsste man sehr viel mehr Bücher als jetzt produzieren, um das Team zu finanzieren. Das wird schwierig: Einerseits sind die astronomischen Themen begrenzt, zu denen man Bücher machen kann (und die gekauft werden!). Zum anderen hat jedes Buchprojekt sein eigenes Risiko, es ist schwerer mittelfristig zu kalkulieren als bei den regelmäßig eintreffenden Abobeiträgen einer Zeitschrift. Zudem steckt die Buchbranche in einer noch größeren Krise.


    Die Crowdfunding-Aktion ist kein Schnellschuss. Sie ist nach langer Überlegung - auch und gerade mit Hilfe von außen - der einzig mögliche Weg, den Verlag in seiner jetzigen Struktur zu retten.


    clear skies
    Ronald

  • Danke, Ronald - für die ausführlichere Darstellung und die Antworten auf die kritischen Fragen aus dem Forum. Ich hoffe, Ihr schafft es, Euren Weg erfolgreich zu gehen.
    DS, Holger

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