Planetenteleskop! Aber welches

  • Hallo aaron,


    ich blas nochmal ins selbe Horn, warum willst du unbedingt ein Linsenteleskop? In deiner Preisklasse (Das ist schon eine vernünftige Preisklasse zum Einstieg, wenn man beim Kauf auf andere erfahrene Benutzer hört) bekommst du ein Linsenteleskop immer klein in der Öffnung, mit Farbfehler und viel zu schwacher Montierung.


    Ein schöner 150/1200 Dobson bietet dir viel mehr Spass und du wirst damit auch viel schneller deine Objekte finden, und nicht nur Planeten, weil die sind bei uns leider nur selten toll zu sehen, sondern auch die Deep Sky Objekte stehen dir damit zum Einstieg offen.


    Und wenn du das nachschubsen irgendwann leid bist baust oder kaufst du dir ne EQ-Plattform.


    Im Prinzip ist in deinem Preisrahmen auch ein 200mm Dobson drinnen, der lässt dann keine Wünsche mehr offen, bis du damit alles abgegrast hast was möglich ist vergehen bei unsrem Wetter gut und gern mal 10 jahre [:)]


    Wenn dir aber so ein Dobson zu wenig nach Teleskop "ausschaut" und du lieber ein kleines Rohr auf nem Dreibein, wie in der klassischen Vorstellung, haben willst, dann werden dir die meisten hier nicht mehr helfen können/wollen. Teleskope sind keine Dekorationsobjekte fürs Wohnzimmer.


    Gruß, Gerry

  • Ich habe einen Bekannten der mir die parallaktischr Montierung und so emfohlen hat.
    Jetzt weiß ich echt nicht mehr weiter.
    Ich imformiere mich jetzt mal über Spiegelteleskope.
    Vieleicht hilft mir das weiter


    Grüße Aaron

  • Hallo Aaron,


    bei dem Teleskop gibt es eine Schwachstelle, das Stativ. Vielleicht bekommst Du es gegen Aufpreis getauscht, anfragen kostet nichts. Mit Alustativ wird es sehr instabil. Ich selbst habe auf solcher Montierung einen 120/1000 gehabt. Ein Stativ der NEQ5 hat es dann richtig gut stabilisiert.


    (==>)all
    (rhetorische Frage) Da möchte einer einen FH-Refraktor, was ist daran so schlecht? Blasphemie? Politisch nicht korrekt?


    Gruß, Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hi Aaron,


    Aber wenn dir ein bisserl Wackeln und Zittern beim Anfassen und Scharfstellen nichts ausmacht dann kauf das ruhig. Selbsterfahrung ist halt manchmal der einzige Weg um zu lernen.


    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Aaron,
    ein bisschen ist gut [:)]
    Ich hab neben meinem Newton auch noch einen 90/900 Skywatcher, mal günstig bei Ebay geschossen, eben zur Selbsterfahrung.
    Das Teil macht nichtmal auf meiner MON2(EQ5) spass.
    Eben weil der OAZ am Ende des langen Hebels sitzt und zudem noch einen Ellenlangen Verstellweg hat.
    Auch die kleinste Berührung des Okulars mit dem Auge führt zu heftigen Wacklern, vom fokussieren will ich garnich reden.
    Und wenn man einen Farbreinen Newton gewöhnt ist, und das erstemal durch so'n günstigen Achromaten auf Jupiter hält.....fantastisch.....ein Kaleidoskop [:D] Ok, vielleicht ein bisschen hart und auch sehr subjektiv, aber gegen einen Newton ist das schon ne echt Farbenfrohe Angelegenheit.
    Somit bin ich mit Stefan einer Meinung, und habs ja weiter oben selbst schon erwähnt, was die Selbsterfahrung betrifft.
    Aus meiner Sicht bleiben dir nur zwei Möglichkeiten um in absehbarer Zeit an ein Teleskop zu kommen das dir gefällt.
    1. Einfach mal eins, welches dir "Optisch" zusagt, bestellen und ggf. vom Rückgaberecht gebrauch machen, oder
    2. Ein Teleskoptreffen aufsuchen und sich einen praktischen Eindruck von verschiedenen Teleskopen verschaffen.


    Gruß
    Rolf

  • Hallo Aaron,


    mögen mich jetzt auch manche müde belächeln, ABER : wenn Du zum günstigen Preis etwas optisch und mechanisch gutes in der Einsteigerklasse haben möchtest ....schau Dich doch mal in den Kleinanzeigen nach einem Gebrauchten russischen TAL 1 Spiegelteleskop um ! Wenn Du ein Komplettgerät erwischt, hast Du einen sehr soliden Tubus, eine ebenso solide Montierung und eine gute Säule !


    Mein keiner russischer "Apo"[:D] macht mir auch heute noch Spaß !


    MfG Michael


  • Hallo Aaron,


    wo wohnst du denn? Häufig ist es sinnvoll mit verschiedenen Leuten persönlichen Kontakt und Hilfe zu suchen die sich mit Astronomie auskennen. Da kannst echte Teleskope in deren Größe und Händling anschauen und auch mal durchschauen, sowie praktischen rat finden. Nichts gegen deinen bekannten, entweder kennt der deine Situation vom Budget her nicht oder er sollte sich selber noch mal belesen oder am besten mit dir zusammen andere Astronomen treffen!


    Das sind in der Regel nette und hilfsbereite Menschen, einfach mal eine Suche z.B. nach PLZ etc. ausrufen und du wirst sicher Anschluss finden.


    Nicht böse sein, aber dir fehlt offensichtlich noch einiges an Information, und so beratungsresistent wie du dich bisher zeigst hat das hier bald wenig Sinn.... [;)]


    Gruß, Gerry

  • (==&gt;)Andreas
    Da möchte jemand mit sehr begrenztem Budget und offenbar noch ausbaubarer Erfahrung ein Teleskop und aus offenbar vorgekauter Meinung eines Bekannten muss das ein kleiner Achromat auf Wackeldackel sein. Dass die Enttäuschung nach solch einem Erwerb groß wäre, dazu braucht es keinen Propheten. Seriöse Einsteigerberatung, wie sie hier beispielhaft stattfindet, gebietet es nun den TO auf die Schwächen seiner vorgekauten Wahl hinzuweisen und bessere Alterativen aufzuzeigen.


    Nicht jeder hat das Geld sich einen 16" Newton halb in die Erde eingraben zu lassen und dann aufgrund des schlechten Tubusseeings lieber doch grosse Achromaten mit divbersen Filtern zu installieren um den farbfehler halbwegs wegzukaschieren.


    Wenn der TO sagt, er möchte &gt;1500€ ausgeben und unbedingt einen Achromaten, klar, dann kanns ein 150/1200 AC auf EQ-6 werden, aber dass möchte Aaron offensichtlich nicht bezahlen. Und schon gar net wenn man für dasselbe Geld viel mehr zu sehen bekommen kann....


    Gruß, Gerry

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas IV</i>
    <br />
    (==&gt;)all
    (rhetorische Frage) Da möchte einer einen FH-Refraktor, was ist daran so schlecht? Blasphemie? Politisch nicht korrekt?


    Gruß, Andreas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Erstmal garnix.....aber....


    (rethorische Gegenfrage) Was ist schlecht daran ihm aus guten Gründen von Refraktoren in seiner Preisvorstellung abzuraten,
    und Alternativen aufzuzeigen?


    Ausserdem wurden ihm die Pro und Kontras der von ihm ausgewählten Teleskope aufgezeigt, falls er den unbedingt eines der Modelle haben möchte.


    Gruß
    Rolf

  • ...tja und dabei gibt es eigentlich mit etwas Nachdenken und Recherche durchaus attraktive Einsteiger-Geräte ( m. E. auch das von mir genannte ). Aber man sollte schon ein wenig Eigeninitiative zeigen und sich schlau machen . Möglichkeiten dazu wurden hier zur Genüge genannt.


    Mfg Michi

  • Hallo Gerry,


    das liebe gute Geld. Nun ja, mir tut's wirklich nicht weh, tut aber hier nichts zur Sache. Mittlerweile tut der 16", auch das tut hier nichts zur Sache.
    Ob ein Refraktor zum Abgewöhnen ist? Könnte man bei einem Newton mit seiner Justiererei und Seeing-Anfälligkeit ebenso behaupten, tu ich aber z.B. nicht.
    Leider kann ich nichts darüber lesen, wieso der TO einen FH haben möchte. Ich persönlich finde es nicht die schlechteste Wahl und seine persönlichen Befindlichkeiten kenne ich nicht. Vielleicht will er nur mal reinschnuppern, einfach so, wie ich damals? Vielleicht hat er sich schon belesen und dahingehend eine Entscheidung getroffen?
    Mir persönlich sind das zu viele vielleichts. Deshalb mag ich mich an dem orientieren, was gefragt ist.


    Gruß, Andreas

  • moin aaron ... 350 € sagst du?


    dann schau mal hier


    http://forum.astronomie.de/php…00-Mak_mit_Tr#Post1087260


    ein 127er mak. den kannst du vielleicht noch auf 210 runterhandeln.


    dann hier oder bei "astronomie.de" eine gesuche anzeige für eine NP oder EQ 5 Montierung ... die kannst du mit ein bischen glück und geduld für 100/120 € bekommen. dann hast du einen feinen soliden planeteneinstieg und bist sogar noch recht transportabel ..


    greetz hannes

  • Hallo Andreas,


    ...so gesehen befürchte ich fast, dann mit meinem Vorschlag auch daneben zu liegen. Denn offensichtlich würde eine ggf. nötige Newton-Justage den Themenstarter zum augenblicklichen Zeitpunkt überfordern, so dass ein kleines Linsenteleskop u.U. wirklich die "unkompliziertere" Wahl wäre....


    LG Michi

  • Hallo Aaron,
    dein Bekannter hat ja prinzipiell recht, ABER für den Preis ist ein Spiegelteleskop auf einfacher Dobson-Montierung nicht nur preiswerter, sondern zeigt mehr.
    In den letzten Jahren ist das Dobson-Teleskop selbst mit großem Spiegel derart günstig geworden, dass der klassische Einstiegsrefraktor nur noch bedingt Sinn macht.
    Für 100 Euro weniger bekommst du doppelt so viel Teleskop, um es mal sehr salopp auszudrücken.
    Ein 150mm Dobson sammelt mehr Licht, hat eine höhere Auflösung, istt stabiler montiert... Die Vorteile überwiegen meist den Nachteilen (Auskühlzeit, Obstruktion, Nachführung).
    Im Bereich von 300€ gibt es einfach entweder


    -Kleiner Refraktor auf EQ:
    Planeten nicht mal "Erbsengroß", Galaxien und Nebel nur als schwaches Fleckchen zu sehen, Aufbau/ausrichten umständlicher, Nachführen dafür einfach durch drehen.
    Kürzere Refraktoren kann man auf günstigerer Montierung nutzen, bei hoher Vergrößerung zeigen die "Einfachen" Refraktoren aber einen deutlichen Farbsaum.


    -Großer Dobson
    Bei guten Bedingungen auch mal höher Vergrößern, Strukturen von Deepsky-Objekten unter dunklem Himmel.
    Aber benötigt Auskühleit, Fangspiegel reduziert den Kontrast etwas, intuitive aber nicht "nachlaufende" Hoch-runter-links-rechts-Nachführung, dafür preiswert und stabil. Kein Farbfehler. Justage muss regelmäßig geprüft werden (Zwei, drei Minuten).


    -Kleines Maksutov-Teleskop
    Kurz, Farbfehler kein Thema, lange Auskühlzeit, selbst auf eq2 oder eq3 stabil zu montieren, große Obstruktion mindert den Kontrast, aber nett für Planeten und portabel. 102mm ( vielleicht sogar bis 127mm) dürften in deinem Preisrahmen liegen, je nach Montierung und Neu- oder Gebrauchtkauf.


    Über die Details lässt sich jetzt Stunden lang diskutieren. Es läuft einfach darauf hinaus was dir wichtig ist, nicht was irgend jemand anderes sagt.


    Viel sehen, auch deepsky?
    Stabil montiert oder egal?
    In einer Achse Nachführen (lassen) oder per Hand in beide Richtungen?
    Preiswert oder etwas mehr ausgeben?
    Alles auf einmal kaufen oder nach und nach?


    Die Physik lässt sich jedoch nicht aushebeln.
    Für Planeten punkten lange Refraktoren, die wiederum aber eine stabile Montierung erfordert, die ein vielfaches des Teleskops selbst kosten kann.
    Ein Spiegelteleskop mit größerer Öffnung auf Dobson-Rockerbox zeigt trotz Nachteilen einfach mehr, das nutzt aber nichts, wenn man z.B. für die Fotografie eine EQ Montierung zwingend benötigt.


    Visuell, also mit dem bloßen Auge, ist das Nachführen aber halb so wild. Ich habe sogar eine EQ Montierung und Plattform, bei 200x brauche ich die aber nicht wirklich und lasse sie meistens in der Wohnung.


    Wie du siehst gibt es hier viele Meinungen, es wird wieder eine Refraktor-oder-Spiegelteleskop-Diskussion losgetreten, und über die ein oder anderen Unterschiede wird sich keine Einigkeit erzielen lassen. Deshalb ist es vor dem Kauf wichtig selbst mal verschiedene Teleskope zu sehen und Meinungen zu hören.
    Es hat einen Grund warum Dobsons populär sind, aber trotzdem nicht bei jedem stehen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Firstscope</i>
    Erstmal garnix.....aber....


    (rethorische Gegenfrage) Was ist schlecht daran ihm aus guten Gründen von Refraktoren in seiner Preisvorstellung abzuraten,
    und Alternativen aufzuzeigen?


    Ausserdem wurden ihm die Pro und Kontras der von ihm ausgewählten Teleskope aufgezeigt, falls er den unbedingt eines der Modelle haben möchte.


    Gruß
    Rolf
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Rolf,
    ja, ein kleiner 6" oder 8" Dobson ist eine günstige Alternative. Diese ist auch schon im Parallelthread angesprochen worden.
    Ein großer Vorteil bei Refraktoren ist die schnelle Temperaturampassung (also als Schnellspechtelgerät) und dass normalerweise keine Justage fällig ist und die kleine Öffnung dieser kleinen 3-4" Refraktoren oft ein ruhigeres Bild zeigt.


    Ich hab 2 114/900 und einen Tal2 150/1200 und mir gefällt das ruhige und trotz 80 mm oder 102 mm Öffnung relativ scharfe und kontrastreiche Bild in den kleinen Refraktoren so gut, dass ich damit immer wieder gerne beobachte.


    Zur Justage:
    Ich hab den alten Bresser 114/900 so gut wie mir möglich justiert und bei verschiedenen Objekte zeigt der 80/1200 ein schöneres Bild. Jetzt hab ich mir vor einer Woche einen gebrauchten Vixen 114/900 geholt. Angeblich war der Spiegel vorjustiert. Der Fangspiegel war aber nicht zentrisch in der Mitte und ich hab auch nicht die Hauptspiegelhalterungen gesehen. Die Spinnehalterungsstreben waren ungleich lang. Jetzt geht die komplette Justage los, was bei einem Neukauf nötig ist


    Punkt 1. Streben der Fangspiegelspinne auf gleiche Länge gebracht (bei den kleinen 114/900 hat es keinen Offset und zumindest keinen nach rechts verschobenen)
    Punkt 2. Fangspiegel zentrisch im Okularauszug und schön rund hindrehen.
    Punkt 3. Schauen, dass man im Concenter den ganzen Hauptspiegel sieht samt Halterungen.
    Punkt 4. Dann wieder schauen wie der Fangspiegel ausschaut. Der war dann entweder nicht mehr rund oder leicht versetzt.
    Ich hab dann spaßhalber mit dem Laser probiert. Der Laser hat schon ziemlich gut die Mittelposition getroffen. Ich hab dann leicht nachgeregelt und in paar Sekunden war die Mittelmarkierung getroffen und dann ist der Strahl auch wieder zurück ins Loch vom Justierlaser gegangen. Eigentlich nicht schlecht. Der Fangspiegel war aber im Cheshire und Concenter trotzdem ein paar mm nach rechts versetzt. Also ohne Laser weiterjustieren.
    Ja, normalerweise muss man das nur einmal schaffen, dass es passt. Ich musste das beim Bresser schon öfters machen. Für einen Einstieger ist es gut, wenn er jemand Erfahrenen bei der Hand hat. Anderfalls kann man die echte Leistung des Geräts nur teilweise nutzen. Das muss man beim Spiegel halt berücksichtigen, dass man sich da "durchbeißen" muss bis die Justage 100% passt. Ist kein Weltuntergang und schon zum erlernen, aber man muss es halt tun und kann zuweilen schon etwas zeitintensiver sein wie der Hauptspiegel. Wenn das Gerät gut ist, dann sollte der Fangspiegel nur selten zu richten sein.


    (Der Laser ist meines Erachtens nur zum kleinen und schnellen Nachjustieren geeignet. Eine Komplettjustage mit Laser ist aus meiner Sicht bis jetzt unzufriedenstellend.)


    Auf jeden Fall ist beim Planetenbeobachten die Justage sehr wichtig. Das gilt auch für die Refraktoren. Da muss es aber eigentlich schon beim Kauf passen, da viele Refraktoren keine Justagemöglichkeit mehr besitzen. Zur Not muss man das Gerät wieder zurückgeben wenn der Sterntest keine guten Ergebnisse liefert.


    Der Vorteil bei Speigel ist die Farbreinheit und dass sie vergleichweise günstig sind. Wenn die Farbreinheit einem sehr wichtig ist und man wenig Geld hat, dann ist der Spiegel die einzige Möglichkeit. Wenn man sie als Dobson betreibt kann man auch ziemlich viel Geld für die Montierung sparen und sehr große Öffnungen günstig nutzen. Richtig gut justiert hat man dann auch eine ziemlich gute Auflösung wo schon einiges am Planeten geht. Die Hauptschärfe liegt beim Newton auf der Achse. Wenn der Planet zum Bildrand hinwandert nimmt die Schärfe ab. Zumindest war das meine Erfahrung.


    Beim langen Refraktor hab ich diesen Effekt nicht gemerkt. Da scheint die Schärfe übers ganze Gesichtsfeld gleichmäßig zu sein.


    Ein langbrennweitiger Refraktor ist
    für mich ein Schnellspechtelgerät wo man am Abend schnell auf den Balkon hinausstellt und gleich loslegen kann und da schon ein ziemlich gutes Bild bekommt.
    Er lässt auch ungute Beobachtungsmöglichkeiten zu, wenn es sein muss auch durchs geöffnete Fenster. Da hat der 114/900 bei mir größere Probleme ein gutes Bild zu zeigen. Ich hab das vor kurzem versucht, die kurzen ruhigen Augenblicke waren im 114/900 zu kurz um an den kleinen 80ger vom Detailgrad heranzukommen oder zu übertreffen. Der 114 war frisch justiert.


    Wenn man mit etwas Farbfehler leben kann (so schlimm ist der beim 90 f/10 net) und schnell am Abend mal das Gerät auf den Balkon stellen will, dann ist so ein Refraktor durchaus etwas wo man viel Freude haben kann und durchaus schon einige Details sehen kann.


    Der 8" Dobson wird freilich mehr Details zeigen, ist aber für mich eher etwas für einen langen Astroabend und man darf sich von Justage nicht abschrecken lassen.


    Ich denke sogar, dass sich ein Refraktor und ein Spiegel gut ergänzen.
    Je nach Platz und Beoachtungsgewohnheiten und was man vorhat muss man halt schauen, was man sich kaufen möchte.


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Aaron,
    weil ich gerade folgendes les:
    "Kleiner Refraktor auf EQ:
    Planeten nicht mal "Erbsengroß", Galaxien und Nebel nur als schwaches Fleckchen zu sehen"


    Das ist überhaupt ein Punkt, der noch nicht angesprochen wurde. Die Planeten erscheinen bei 150 bis 200 fach nicht so riesig groß. Man kann aber auf den "erbsengroßen" (ich hab das noch nicht damit verglichen) Kugeln/Scheiblein schon einige Details erkennen.
    Ein 8" Dobson kann etwas bis 400fach vergrößern. Da kommt noch eine weitere Komponente ins Spiel, das Seeing. Wenn das Seeing schlecht ist, dann ist das Bild schon bei 180fach unschön und man findet dann auch schwer den Fokus.
    Man muss sich also auch mit dem Gedanken anfreunden, dass man auch im größeren Teleskop nicht immer über die "Erbsengröße" hinauskommt.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hi Roland,


    ist ja schön das du dem Fragenden bezüglich Justage beim Newton mit deiner Erklärung ein wenig Angst machst. [:)]


    Nur- ein Newton lässt sich wenigstens justieren, sehr viele der günstigen Refraktoren dagegen nicht. Und selbst wenn die Objektivfassung justierbar ist- ein Einsteiger wird das selbst kaum hinbkommen.


    Also die Pferde nicht scheu machen.


    Undauch bezüglich der Maximalvergrößerung- klar geht nicht in vielen Nächten mehr als 200-fach. Nur zeigt der große Dobson bei der gleichen Vergrößerung von 180x eben trotzdem mehr Details als der 100mm Refraktor und das auch noch bei einer größeren Austrittpupille, also auch heller.


    Und wenn die Nacht bezüglich dem Seeing gut genug ist erlaubt der 200mm Spiegel deutlich mehr Vergrößerung, beim 100mm Refraktor ist auch dann bei 200x Schluss.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...das du dem Fragenden bezüglich Justage beim Newton mit deiner Erklärung ein wenig Angst machst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">...das nenn´ ich nicht Angst machen, sondern Tatsachen aufzählen. [;)][:o)]


    Für mich z. B. ist diese (fast nach jedem Transort nötige) Justage bei einem Newton eine Spaßbremse... Je schneller das Öffnungsverhaltnis eines Newton, um so wichtiger ist die genaue Justage, um das Potenzial des Gerätes auszunutzen!


    Ein Refraktor ist (wenn´s möglich ist) auch nicht viel schwerer zu Justieren, aber meistens nur EINMAL.
    Ist der Refraktor nicht justierbar, dann wird dir hier geholfen.
    Und diese Justage hält bei einem Refraktor in der Regel sehr (Jahre!) lange.
    Aber....bzgl. Justage hat wohl jeder eine andere Toleranzschwelle. [:o)]
    Ich denke... nein ich weiß aus eigener Erfahrung, das der ,,BÖSE" Farbfehler überhaupt nicht so böse ist, wie er meistens dargestellt wird.....


    Gruß,
    Alfons

  • Hallo Stefan,
    ich will net die Pferde scheu machen, aber vielfach denkt man nicht an das Thema und dann schaut man, wann der größere Newton nicht das zeigt, was mit guter Justage möglich wäre. Ich muss auch dazu sagen, dass der Vixen 114/900 jetzt mit Cheshire und Concenterokular optimal justiert ist.
    Das ist also schon zum dermachen aber für den Fangspiegel eben nicht in 5 Minuten sondern kann durchaus einige Zeit fuchsen.
    Ich hab auch dazugeschrieben, dass beim Refraktor auch die Justage nötig ist. Da kann man aber ein dejustiertes System, was keine Justagemöglochkeit hat, wieder zurückgeben (die Bresser Refraktoren haben beim 5" f/10 und beim 6" f/8 Justageschrauben). Die Justagestabilität ist bei den meisten Refraktoren deutlich höher wie beim Newton.
    Du hast aber Recht, dass Refraktoren justieren auch fuchsen kann. Das hab ich beim Zentrieren der Linsen am künstlichen Stern gesehen. Da hätt ich auch das Gerät zurückgeben können, wollts aber selber probieren, was auch funktioniert hat.
    Ja, etwas feinere Details zeigt ein größerer Spiegel bei selber Vergrößerung wohl schon. Ich hab den 80/1200 mit dem Tal 2 150/1200 verglichen. Da waren kurzzeitig feinere Details sichtbar wobei ich auch höher vergrößert hab. Der Unterschied ist aber nicht so groß und geringer wie ich erwartet hab. Vielleicht lag es am Seeing.


    Das mit der Maximalvergrößerung ist so eine Sache. Mal ketzerisch, ich schau mir den Mars mit dem 80/1200 je nach Seeing durchaus im 6mm Okular an (200fach). Es ist eigentlich zu viel aber ich hatte den Eindruck, dass das Bild noch gut ist und besser ist als wie im 7 mm Okular.
    Mit dem 4" hab ich das 5 mm Okular eingesetzt (220fach). Der Anblick war meines Erachtens sehr gut bei Mars. Der dunkle Rand der Polkappe war sichtbar, das war für mich schon beeindruckend.


    Es ist klar, dass Newtons auch sehr schöne und je nach Öffnung auch bessere Planetenabbildungen liefen können, aber für ein unkompliziertes Schnellspechtlteleskop für helle Deepskyobjekte (Kugelsternhaufen, Planetarische Nebel, Sternhaufen), Mond und Planeten find ich Refraktoren gut geeignet. Das ist meine Meinung. ;)


    Wenn man oft hinausfahren will zu einen dunklen Platz, dann ist ein Dobson gut geeignet, da er auch viele Details an Galaxien zeigen kann.Wenn man den Dobson draußen gschützt stehen lassen kann (Garage) und dann nur den temperierten Dobson in Aktion bringen kann, dann kann auch der Dobson ein gutes Schnellspechtlgerät mit höherer Auflösung sein. Wenn man sich dann noch mit dem Nachschubsen bei hoher Vergrößerung anfreunden kann, dann ist der 8" Dobson das Planetentelskop erster Wahl. ;)
    Am Besten man schaut sich beides mal live an und entscheidet dann, was einem besser taugt.


    Viele Grüße,
    Roland

  • Ich finde die vielen und guten Ideen von euch sehr hilfreich wie z.B Das Teleskop auf einer EQ-5 Montierung zu nehmen usw. Dafür will ich mich bedanken. Aber auch die Diskussionen ob Spiegelteleskop oder Linsenteleskop helfen mir weiter. Dafür auch ein Dankeschön.
    Aber dazu noch eine Frage: Was ist justieren??
    Nochmals danke dafür dass ihr euch die Mühe macht so lange Beiträge zu schreiben.[:D]



    Grüße Aaron

  • Hallo Aaron,
    ein Spiegelteleskop hat unter dem Spiegel drei Schrauben und ebenso am Fangspiegel oben.
    Um die schärfste Abbildung zu erreichen müssen die Spiegel genau zueinander ausgerichtet sein.
    Dazu gibt es zahlreiche Schritt-für-Schritt Anleitungen im Internet. Wenn man das ein, zwei mal am Teleskop gemacht hat ist das auch gar nicht schwer - Und in ein, zwei Minuten ist die Justierung/Kollimierung meist überprüft und nötigenfalls korrigiert.
    Hierzu gibt es etliche Helfer wie Justierlaser, Cheshire-Sighttube, Concenter und so weiter, zur Not reicht aber auch eine alte Filmdose oder Okularauszugskappe mit Loch.


    Refraktoren und Maksutovs muss man üblicherweise nicht justieren und sind Justagestabil, doch wenn es mal erforderlich sein sollte (Rauer Transport, Reinigung, was auch immer) ist es meist komplizierter da es nicht einfach drei große Rändelschrauben gibt an denen man auf dem Feld justieren muss.


    Ich habe u.A. ein Heritage 130p Dobson, das mit Flextube-Auszugs-Mechanismus, Öffnungsverhältnis f/5 und etlichen Rucksacktransporten eigentlich als justieranfällig gilt, aber wenn man die Konterschrauben fest zieht hält die Justage auch sehr gut, und das Prüfen mit Rotlichtlampe und Cheshire-Sighttube benötigt keine Minute.


    Trotzdem muss man sich eben mit den Eigenheiten seines Teleskopequipment befassen, genau so wie eine EQ Montierung aufgestellt und gen Polaris ausgerichtet werden will :)
    Das dauert auch seine Zeit.

  • Danke für die Erklärung.
    Ich habe mich jetzt so entschieden das ich nächstes Wochenende ins Fernrohrland nach Fellbach zu fahren und da die Teleskope anzuschauen und zu vergleich. Oder gibt es noch ein anderen Teleskopladen bei Stuttgart??


    Grüße Aaron

  • Hallo Aaron,
    die optischen Elemente müssen richtig zueinander ausgerichtet sein. Beim Refraktor müssen die Linsen zentrisch voreinander sein und dürfen zur optischen Achse nicht verkippt sein. Heute werden die Objektive oft so gebaut, dass man da nichts mehr selber korriegieren kann. Es muss einfach schon beim Kauf passen. Dafür bleibt die Justage (also die richtig ausgerichteten Linsen) meist über Jahre oder Jahrzehnte konstant. (Bei Billigstrefraktoren zu 50 Euro mit Okularen und Montierung und Plastikfassung mag das sicher anders sein).
    Bresser bietet übrigens bei den Refraktoren mit 5" und 6" Refraktoren mit ordentlicher Metallfassung, die voll "justierbar" sind, also wo man wenn es sein muss noch selbt justieren könnte. (Eventuell triff das auch auf 4" und 90 mm zu.)


    Beim Newton hast Du zwei Spiegel, die vom Winkel und von der Position zueinander passen müssen. Die müssen also auch in Position/Stellung gebracht werden.


    Hier ein paar Links dazu:
    http://taunus-astronomie.blogs…7/die-newton-justage.html


    http://www.ajoma.de/html/justieranleitung.html


    http://www.seeing1.de/2a_justage.html#offbe


    Die Justage kann man selbständig erlernen oder man lässt sie sich mal zeigen. Ich hab sie selbst erlernt.


    Es ist halt so, dass die Justage bei Newton Spiegelteleskopen öfters mal "nachlässt". Ganz klar warum und wie das passiert ist es mir nicht. Meist ist es nur der Hauptspiegel und das ist dann schnell korrigiert. Manchmal ist es komischerweise auch der Fangspiegel und da kann es schon etwas zeitaufwendiger und nervig werden. Da muss man halt etwas Zeit und Sitzfleisch investieren.


    Wahrscheinlich hängt es auch vom Teleskop ab, wie gut die Ausrichtung der Spiegel zueinander bestehen bleibt. Also eine "schlechtere" Spiegelhalterung lockert sich vielleicht wieder leichter und eine bessere übersteht auch eine kleine Autofahrt halbwegs.


    Der Tal 2 scheint recht gut die Justierung zu behalten. Mein alter Bresser ist da deutlich empfindlicher. Beim Vixen erhoff ich mir auch, dass zumindest der Fangspiegel stabil bleibt.



    Ich hoffe, dass es klarer geworden ist.
    Servus,
    Roland

  • Hi Aaron,


    die Newtonjustage wird oft etwas übertrieben als Problem dargestellt. Erhält man einen neuen Newton, sollte der Fangspiegel eigentlich richtig justiert sein. Und der wird sich auch nicht einfach so von selbst verstellen.


    Den Hauptspiegel justieren muss man dagegen schon nach einem Transport überprüfen / nachjustieren- daber das geht in ein paar Minuten und ist kein großer Aufwand. Und selbst wenn dieser nicht ganz korrekt justiert ist- einem Einsteiger fällt das mit Sicherheit kaum auf und man kann auch so durchaus beobachten. Die letzte Schärfe fehlt dann halt und bei hoher Vergrößerung sehen die Sterne nicht so ganz punktförmig aus.


    Und auch wenn ständig behauptet wird- Refraktoren wären justagestabil- bei vielen der günstigen Chinafertigungen ist das durchaus nicht der Fall da die Linsenfassungen schlichtweg zu schlecht/ungenau gefertigt sind. Bei Erschütterung oder stärkerer Erwärmung/Abkühlung kann sich hier auch was verstellen. Von schief sitzenden oder krumm laufenden Okularauszügen mal ganz zu schweigen. [:)]


    Ach ja- die Idee mit dem Besuch in Fellbach ist gut. Solltest du dich für einen Newton entscheiden, wird man dir dort auch die Justage zeigen und erklären und besonders den Fangspiegel auf deine Bitte hin kontrollieren und gegebenenfalls justieren. Der nächste mir bekannte Astrohändler (auch mit guter Beratung) wäre Intercon Spacetec in Augsburg.


    Gruß
    Stefan

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