Update : ISON mit LASCO jetzt im Bildfeld

  • Hi Stefan,


    guter Punkt. Dann kommt es wohl auf ein Zusammenspiel aus Waermeleitung, Waermekapazitaet und innerem Aufbau des Kometen an, das massgebend fuer das weitere Ausgasungsverhalten ist.


    Auf jeden Fall eine gute Chance, mehr ueber den Aufbau von Kometen zu erfahren.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Komet98</i>
    <br />am 28.11 um 20-21 Uhr war er sogar angeblich Verglüht weil geniale Menschen nicht Wissen das die Sonne und ISON abgeblendet waren<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    He, das kann ich aber so nicht stehenlassen. Auf den SDO-Videos ist nichts abgeblendet, und darauf war kein Komet zu sehen. Die Schlussfolgerung, er sei verglüht, liegt dann doch nahe.

  • Hallo,


    also ich als Laie habe mir die Sonnenumrundung von Lovejoy angesehen als Movie der SOHO (das Blaue Bild) und darin sieht man, dass der Schweif bei der Umrundung verschwindet und sich ähnlich wie jetzt bei ISON wieder gebildet hat und von der Sonne weg zeigt. Das Video solltet Ihr doch kennen oder!? Da war es doch fast genauso wie jetzt. Ich komm leider nicht auf die Server wie hier bald jeder. Die Amis sollten mal wieder schlafen gehen ;)

  • Darf ich mal ne blöde Frage stellen, zu der ich im Internet leider keine Antwort (auf die Schnelle) gefunden habe.
    Wie kommt es, dass die Sonne einen Komet nicht komplett anzieht, der schließlich abstürzt bzw. beim immer näher kommen komplett verglüht?
    Der U-Turn den manche Kometen so vollziehen, z.B. Lovejoy, schaut ja schon wirklich mächtig "knapp" aus. Wurde schonmal beobachtet, wie ein Komet von der Sonne "eingefangen" wird?


    Gruß und CS.
    Manuel

  • (==&gt;)Kalle


    Wo zum Teufel hast Du das denn wieder her gezaubert? ;)
    Also für mich sieht das doch mal recht Ordentlich aus und gibt mir die Hoffnung auf ein paar Langzeitbelichtungen sofern der Himmel das zulässt. Ich wollte ja nicht wie hier die meisten eine Kometenmakro Aufnahme sondern eher Weitwinkel, vielleicht eine Kirchturmspitze und daneben im sanften Orange/Blau den hellen Ison mit Schweif, ergo Klassisch :D

  • Hallo,


    irgendwo habe ich mal den Spruch aufgegabelt, ich weis aber nicht von wem:
    "If you must bet, bet on a horse, not a comet!"


    Mal Gucken was die nächsten Tage bringen


    Gruß
    Stefan

  • (==&gt;)Derp


    reine Physik.
    Er wird angesaugt von der Sonnengravitation, da er aber auch ein paar Meter die Sekunde macht und Pfeilschnell ist, ist die Kraft der Sonne aufgrund seiner Masse nicht groß genug. Er wiegt ja auch was, da ziehen dann massive Zentrifugalkräfte dran, die den Kometen zerbersten lassen können. Kleinere Objekte sind mit Sicherheit schon in die Sonne "gefallen"

  • Hi Kalle,


    schön das du das Bild eingestellt hast- ich hatte es vorhin auch, aber jetzt geht auf der Seite wieder garnix. [}:)]


    Hallo Martin, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">He, das kann ich aber so nicht stehenlassen. Auf den SDO-Videos ist nichts abgeblendet, und darauf war kein Komet zu sehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei SDO hast du teilweise ja ganz spezielle Filter vor der Kamera und das annähend Weißlichtbild zeigt die Sonne in voller Größe.


    Da wird jedes nicht so helle Objekt direkt daneben glatt überstrahlt und ist daher nicht sichtbar.


    Bei SOHO dagegen ist die Sonne durch die Blende abgedeckt und genau hinter dieser Blende ist ISON beim Vorbeiflug für eine bestimmte Zeit verschwunden gewesen.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Darf ich mal ne blöde Frage stellen, zu der ich im Internet leider keine Antwort (auf die Schnelle) gefunden habe.
    Wie kommt es, dass die Sonne einen Komet nicht komplett anzieht, der schließlich abstürzt bzw. beim immer näher kommen komplett verglüht?
    Der U-Turn den manche Kometen so vollziehen, z.B. Lovejoy, schaut ja schon wirklich mächtig "knapp" aus. Wurde schonmal beobachtet, wie ein Komet von der Sonne "eingefangen" wird?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Manuel,


    das haengt ganz von der Bahn ab, die der Komet eingeschlagen hat. Die meisten Kometen haben ja ein deutliches weiteres Perihel als ISON, und so leben sie auch laenger.


    Die Sonne kann einen Kometen nur "einfangen", wenn der Komet in dichtere Schichten geraet, abgebremst wird und dann in die Sonne faellt. Oder aber der Komet muss schon vorher eine Route eingeschlagen haben, bei der das Perihel innerhalb des Sonnenradius liegt. Solche Faelle, wo Kometen in die Sonne stuerzen, hat es in der Tat gegeben. Mir ist allerdings gerade kein Name bekannt.

  • (==&gt;)Silkworm; danke, soweit komme ich mit [:D] ein bisschen in Phsik habe ich aufgepasst. Dennoch mir unverständlich, wie doch alle paar Jahre in Gesteinsbrocken größerer Ordnung "direkt" auf die Sonne zufliegen kann und dann doch nicht "in" ihr landet. Rein aus der Wahrscheinlichkeit hätte das doch schon mal passieren müssen? Aber alle kriegen sie immer haarscharf die Kurve [8D]



    (==&gt;)Jürgen: ok, dann beantwortet das wohl meine Frage - also, kam schon vor, aber nicht so "große Brocken" wie die bekannteren Kometen.


    Danke [;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: DK279</i>
    <br />Zusätzlich geht aber dazu in den LASCO Bildern unter scheinbaren(!) fast 90° auch eine Art Strom aus Staub/Partikeln nach "links" weg. Was ist das, und warum geht das in diese Richtung?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich sehe in der von dir beschriebenen Fahne den Ansatz eines Staubschweifes, der sich (noch?) nicht so recht ausbilden will. Schau die mal die LASCO C3 Bilder seit dem Wiederaustritt aus der Blende als Film an:
    http://soho.esac.esa.int/cgi-bin/data_query
    Die Fahne dreht sich langsam so, als wollte sie im weiteren Verlauf (wenn dem Ganzen nicht die Puste ausgeht) von der Sonne weg zeigen. Die momentane Richtung nach "links" würde demnach aus der noch sehr schnellen Keplerschen Bewegung und der Ablenkung durch den Sonnenwind, den die Staubteilchen erfahren, resultieren. Die massigeren Brocken bleiben hingegen auf der Keplerbahn und folgen der hellen "zentralen Kondensation" (von Kern kann man ja wahrscheinlich nicht mehr reden).


    Wahrscheinlich ist das aber auch perspektivisch verzerrt. Hat jemand einen Link, wo man die räumliche Anordnung von SOHO, Sonne und Komet sehen kann?


    Poah, ist das aufregend. Zu Zeiten vor SOHO und STEREO hätten wir von all dem nichts mitbekommen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In der Animation:


    http://soho.esac.esa.int/data/LATEST/current_c3.gif


    kann man sehen, dass dieser Ableger auch schon da war als sich ISO der Sonne näherte.


    Da man nicht in die Tiefen schauen kann, stelle ich mir das so vor, dass ISON bei Sonnenannäherung schräg ca. 45° von uns wegläuft und "links hinter" der Sonne sein Perihel hat und nun wieder oberhalb der Ekliptik schräg grob 45° in Richtung Erde wieder seine Entfernung zu uns verkürzt. Wir schauen also gerade auf den Kopf des Kometen.


    Eine interaktive 3D Simulation....
    http://www.cometison2013.co.uk/interactive-model/
    http://www.solarsystemscope.com/ison/

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Silkworm</i>
    <br />Hallo,


    also ich als Laie habe mir die Sonnenumrundung von Lovejoy angesehen als Movie der SOHO (das Blaue Bild) und darin sieht man, dass der Schweif bei der Umrundung verschwindet und sich ähnlich wie jetzt bei ISON wieder gebildet hat und von der Sonne weg zeigt. Das Video solltet Ihr doch kennen oder!? Da war es doch fast genauso wie jetzt. Ich komm leider nicht auf die Server wie hier bald jeder. Die Amis sollten mal wieder schlafen gehen ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    die Betonung liegt hier auf "fast". Ison zeigte vor dem Perihel eine gute Helligkeit, entsprechende Spikes. Bis hier hin ähnlich wie bei Lovejoy. Dann aber ganz kurz vor dem Perihel wurde Ison auf einmal schlagartig lichtschwächer. Nach dem Perihel zeigten sich keine Spikes mehr, sondern nur ein lichtschwacher kleiner "Blopp", der jetzt zu einem größeren lichtschwachen "Blopp" wird. Lovejoy hingegen zeigte einen eindeutigen Kondensatiosnkern, und entsprechende Spikes auf den Aufnahmen nach dem Perihel.


    Gruß,
    Daniel

  • Hallo Jürgen,


    nett Dich hier wieder anzutreffen? Wie ist das Wette bei Euch im Norden?. Oder bist Du gerade in Südafrika bzw. Chile?


    Gruß und gutes Spechteln und natürlich erfolgreiches Ablichten von unserem ISON


    Witold

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Derp</i>
    <br />Darf ich mal ne blöde Frage stellen, zu der ich im Internet leider keine Antwort (auf die Schnelle) gefunden habe.
    Wie kommt es, dass die Sonne einen Komet nicht komplett anzieht, der schließlich abstürzt bzw. beim immer näher kommen komplett verglüht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Manuel,


    das haben die gestern bei dem Nasa Hangout ausführlich erklärt, ab Minute 22. (siehe:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    ) Kurzfassung: Es hängt von der Form der Kometenbahn und der Exzentrität ab. Der Komet hängt der Sonne quasi immer ein kleines Stück hinterher. Er bewegt sich da er eigentlich um die Sonne fällt, auch immer ein Stück seitwärts.


    Gruß,
    Daniel


    Edit: Präzisiert und Minutenangabe

  • Hallo archytas,


    unglaublich, ist doch im Prinzip die gleiche Seite, ich bin "baff" Merci!
    Derp, jaja Physik, da habe ich nie mitmachen wollen ;)
    Ja wie gesagt, ist ja an Spannung nicht mehr zu überbieten. Ich hoffe auf ein paar morgentliche Langzeitbelichtungen
    Mehr möchte der Silk doch gar nicht :)

  • Hallo Stefan und Jürgen,


    was schätzt Ihr, wie lang ist wohl der Schweif? ISON fliegt doch z.Z. fast parallel
    [/quote] auf uns zu. Der Kopf ist doch Richtung Sonne und der Schweif davor in unsere Richtung.


    Spannende Geschichte und Beginn einer neuen Ära in der Erforschung von Kometen.


    ...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kreislauf</i>
    Da man nicht in die Tiefen schauen kann, stelle ich mir das so vor, dass ISON bei Sonnenannäherung schräg ca. 45° von uns wegläuft und "links hinter" der Sonne sein Perihel hat und nun wieder oberhalb der Ekliptik schräg grob 45° in Richtung Erde wieder seine Entfernung zu uns verkürzt. Wir schauen also gerade auf den Kopf des Kometen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So interpretiere ich das auch. Wenn ich die Lasco-Bilder mit dem Modell auf http://www.solarsystemscope.com/ison/ vergleiche, kommt das schon hin. Der obere Schweif (90° zur Sonne) ist der gerade neu entstehende Schweif, der untere dürften dann schwerere Reste sein, die erst mal auf der Bahn bleiben.


    Interessant finde ich das ausbleiben der Blooming-Spikes, obwohl der zentrale Bereich ziemlich hell aussieht. Das spricht doch sehr für eine sehr große und vor allem sehr dichte Staubwolke, oder? Spannend wird sein, ob dieser Staub jetzt in den Schweif wandert, oder als große, helle Koma bei den Trümmern verbleibt.


    Insgesammt sehr unterhaltsam, was der Brocken da veranstaltet [8D].


    Gruß
    Christian

  • (==&gt;)Manuel,
    die Bahn eines Kometen ist im Grunde das Gleiche, wie eine Satellitenbahn oder Planetenbahn. Es gelten die Keplerschen Bahngesetze.
    a) Die Bahn ist eine Ellipse
    b) Der Zentralkörper ist in einem der Brennpunkte dieser Ellipse
    c) Die aktuelle Bahngeschwindigkeit ist so, dass auf der Ellipsenbahn, der Fahrstrahl (die Verbindungslinie vom Zentralkörper zum Himmelsobjekt) in gleicher Zeit immer die gleiche Fläche abstreicht.


    Bei ISON ist diese Ellipse sehr länglich (sehr exzentrisch). Der Brennpunkt, in dem die Sonne sitzt, ist sehr nahe am Rande der Ellipsenspitze.


    Dazu kommt noch die Besonderheit, dass alles, was sich vom Kometen löst
    a) entweder Gase (Wasser, CO2 etc.) oder
    b) kleinste Staubpartikel sind.


    Ursache ist die intensive Sonnenstrahlung, die der Komet bei der Annäherung an die Sonne abkriegt. (Der schwitzt quasi mit Sonnenbrand.) Diese werden dann vom Sonnenwind mitgerissen. Je nachdem wie groß und schwer die Partikel/Gas-Moleküle sind, fliegen sie im Sonnenwind (der ebenfalls aus Partikel/ionisieren atomaren Teilchen besteht) quasi sofort oder erst nach einem Beschuss mit vielen Sonnwindteilchen mit. Wir sehen diesen Schweif deswegen, weil er gleichzeitig im Sonnenlicht wie eine angestrahlte Wolke am Himmel aufleuchtet.


    Der Komet besteht fast ausschließlich aus diesem Material und draußen jenseits von Pluto ist es ja auch kalt genug, dass diese Ansammlung aus Eis, Staub und diversen Gasen wie ein Festkörper zusammenhält. Ob er erstmalig (nach einer engen Passage an einem anderen Kleinplanet oder, was da draußen noch alles ist) oder wiederkehrend auf dieser Ellipsenbahn unterwegs ist, darüber kann man nur spekulieren. Die Bahn ist so weit, dass ein Komet da schon mal länger als 1000 Jahre für eine Bahnumrundung braucht.


    D.h. also im Ergebnis: Die meisten Kometen werden, wenn sie auf ihrer Bahn nicht direkt in die Sonne fallen, einfach von der Sonne verdampft. Bei einer Entfernung von nur einem Sonnendurchmesser (1,2 Mio km) von der Sonnenoberfläche herrschen ausreichend Temperaturen, die hier auf der Erde kein Waldbrand/Vulkan erreicht.


    Wenn die Bahn-Ellipse noch länglicher wäre, dann würde der Komet in die Sonne selbst eintauchen (da die Sonne dann größer ist, als der kleinste Bahnabstand zur Sonnenmitte) und mit ihr weiterbruzeln.
    Den Punkt auf der Bahn, mit dem kleinsten Sonnenabstand nennt man Perihel (von peri = nahe und Helios = Sonne). Bei einer Satellitenbahn um die Erde spricht man von Perigäum (gä/geo = Erde). Der entfernteste Punkt heißt Aphel bzw. Apogäum. Allgemein spricht man von Periapsis/Apoapsis.


    Gruß


    Ergänzend:
    Das Auseinanderbrechen hat zwei grundsätzliche Ursachen. Einmal werden unter Wärme Gase im Kometen wieder gasförmig und sprengen Teile ab. Und andererseits zerrt in Sonnennähe deren Gravitation auf der Innenseite des Kometen stärker als auf der Außenseite und will ihn zerreissen. Das hat man damals bei Shoemaker-Levy, der auf den Jupiter prallte, schön sehen können, wie der von der Jupitergravitation vorab zerrissen wurde.

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