Ist man überall im All schwerelos?

  • Hallöchen.


    Ich habe da mal eine "dumme" Frage. Bisher war ich der Meinung, dass man überall im All schwerelos ist, wenn man sich nicht gerade "auf" einem Planeten befindet. So ist mir bekannt, dass man auf dem Mond zwar nur einen gewissen Teil der Schwerkraft, wie auf der Erde hat und auf anderen Planeten ist es wohl ähnlich (je nach Masse, etc.).


    So weit ist mir das klar. Ich bin bisher nur davon ausgegangen, dass man im freien Weltraum schwerelos ist. Stimmt das?
    Ich habe neulich durch Zufall gelesen, dass die Raumfahrer in der ISS nur schwerelos sind, da sich an dieser Stelle die Erdanziehungskraft und die Fliehkraft gegenseitig aufheben. Ist das korrekt?


    Also ist man nur schwerelos, wenn sich Anziehungskraft eines Planeten und die Fliehkraft durch dessen Umlaufbahn in der man sich befindet aufheben, oder auch an jedem anderen x-beliebigen Punkt im Universum?


    Gruß
    Andi

  • Hallo,


    die ISS befindet sich noch so nah an der Erde das sie angezogen wird, sonst würde sie nicht so einfach um die Erde kreisen. Bei einer bestimmten Geschwindigkeit gleichen sich Zentrifugalkraft und Erdanziehungskraft aus. Sobald du weit genug von Massereichen Objekten entfernt bist, bist du schwerelos [;)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    schwerelos bist du immer dann, wenn du im Weltall keinen Antrieb angeschaltet hast und nicht durch irgendetwas abgebremst wirst. Also sowohl in der Erdumlaufbahn (die Reibung durch die dünne "Restatmosphäre" mal vernachlässigt), als auch auf dem Weg zum Mars, wenn der Antrieb nicht gerade brennt oder irgendwo zwischen den Galaxien. Wie weit irgendwelche Massen entfernt sind, spielt keine Rolle. In Bremen wird Schwerelosigkeit sogar im "Fallturm" simuliert. Da wird einfach ein Rohr möglichst luftleer gepumpt und man lässt in diesem senkrecht gestellten Rohr (Turm) Probekörper fallen, um Experimente in der Schwerelosigkeit zu machen. Natürlich nur für kurze Zeit.
    Grüße,
    Karl

  • hi,
    Schwerelos heißt soviel wie, dass mein keiner scheinbaren Kraft unterliegt bzw. dass diese sich gegenseitig aufheben und der Körper/das Objekt keiner Bewegungsbeschränkung (Boden, angebunden etc.) unterliegt.


    Das ist im Alle freischwebend immer der Fall. Ob der Körper dabei die Erde umkreist, auf die Sonne fällt, einfach nur im Flieger einen Parabelflug macht, aus dem dritten Stock fällt oder im Gleichgewicht (etwa in einem der Lagrangepunkte) mehrerer schwerer Körper ist, spielt dabei keine Rolle. Da es im Universum unzählige massebehafteten Körper gibt, wird man ja auch überall von deren resultierenden Schwerkraft angezogen. Und "ruhend" oder "beschleunigt" bewegt im Schwerepotential einer/mehrerer Masse(n) ist schließlich relativ. Jeder darf sich ja als "ruhend" bezeichnen.


    Gruß


    PS:
    In der ISS heben sich Massenträgheit und Anziehungskraft gegenseitig auf, so dass man keine Fliehkraft spürt. Fliehkraft ist eine "Scheinkraft", die jemand im Karousell spürt, wenn er aufgrund seiner Massenträgheit geradeaus fliegen will, die Gondel in aber in eine Kreisbahn zwingt. Die Kraft, mit der die Gondel in der Kreisbahn gehalten wird nennt man Zentripetalkraft. Sie ist zum Zentrum gerichtet. Die Fliekraft scheinbar entgegengesetzt.

  • Hallo "moonwatcher",


    die Schwere eines Körpers ist dadurch gegeben, dass er duch die Gravitation eine Kraft auf einen anderen Körper ausübt, d.h. dass er durch die Schwerkraft (daher ja auch der Name) auf einen anderen Körper, eine Unterlage, drückt oder an einer Aufhängung zieht.


    Wenn dieses beides nicht der Fall ist, dann befindet sich dieser Körper im Zustand der Schwerelosigkeit.


    Das ist natürlich immer dann der Fall, wenn eine Gravitationskraft nicht messbar wirkt oder wenn der Körper und seine Unterlage sich mit derselben Geschwindigkeit relativ zueinander bewegen- dann kann der Körper nicht auf seine Unterlage drücken, weil sie z.B. beim freien Fall auf der Erde immer unter ihm wegfällt, er kann sie nicht einholen, um auf sie zu drücken.


    Stelle dir vor, du stehtst auf einer Personenwaage und belastest sie, wenn sie a) auf dem Fußboden steht und b) wenn dieser ein Loch hat und sie zusammen mit dir nach unten fällt. Genau das passiert auch beim Parabelflug - die Passagiere fallen nach unten, und der sie umgebende Flieger, aber auch jedes einzelne Organ im Körper, macht diese Bewegung mit - kein Mageninhalt drückt auf denselben, kein Magen belastet die anderen Verdauungsorgane darunter - ein ganz anderes, ungewohntes Gefühl. Genau das z.B. macht mir beim Karussellfahren immer Probleme ...


    Bei jeder Fall - oder Wurfbewegung, auch im Schwerefeld der Erde, befindet sich der fallende bzw. geworfene Körper im Zustand der Schwerelosigkeit. Bei einer geworfenen Flasche mit Wasser darin befindet sich das Wasser während der Wurfbewegung überall oder irgendwo in der Flasche, erst beim Aufprall drückt es wieder auf die Unterlage "Flaschenboden", dann ist es wieder schwer. Dasselbe passiert beim Trampolinspringen zwischen Absprung und Aufprall.


    Die durch Luftreibung gegebene Mikrogravitation darf hier wohl vernachlässigt werden.


    Eigentlich garnicht so schwer, oder?


    Viele Grüße
    Mnafred

  • moonwatcher,
    schwerelos bist du immer, wenn du dich im freien Fall befindest.
    Fällst du runter auf den Mond bist du schwerelos bis zum letzten Millimeter bevor du aufknallst. Nur deine Geschwindigkeit ändert sich.
    Auf die Erde runter wäre das genauso, wenn nicht deren Atmosphäre dir entgegenwirken würde, allso kein freier Fall mehr.
    Gruß Hans

  • Hallo,
    auch die ISS und alle erdumkreisenden Satelliten sowie der Mond "fallen" ständig um die Erde.Nur eben so schnell,daß sie immer herumfallen und nicht mehr "auf" die Erde fallen.
    Gruß Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Komet98</i>
    <br />Hallo,


    die ISS befindet sich noch so nah an der Erde das sie angezogen wird, sonst würde sie nicht so einfach um die Erde kreisen. Bei einer bestimmten Geschwindigkeit gleichen sich Zentrifugalkraft und Erdanziehungskraft aus. Sobald du weit genug von Massereichen Objekten entfernt bist, bist du schwerelos [;)]


    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja ok, dass ist ja im Prinzip das, was ich auch gemeint und verstanden habe - zumindest der erste Teil. Habe wohl nur das falsche Wort benutzt. Zentrifugalkraft und Erdanziehungskraft gleichen sich aus. Das verstehe ich soweit.
    Aber was wäre, wenn die ISS nochmal 300km weiter von der Erde entfernt im Orbit kreisen würde? Dann wäre doch die Erdanziehungskraft geringer und das Verhältnis zur Zentrifugalkraft ein anderes oder? Wäre man dann immer noch schwerelos in der ISS?




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stiekelstack</i>
    <br />Hallo,


    schwerelos bist du immer dann, wenn du im Weltall keinen Antrieb angeschaltet hast und nicht durch irgendetwas abgebremst wirst. Also sowohl in der Erdumlaufbahn (die Reibung durch die dünne "Restatmosphäre" mal vernachlässigt), als auch auf dem Weg zum Mars, wenn der Antrieb nicht gerade brennt oder irgendwo zwischen den Galaxien. Wie weit irgendwelche Massen entfernt sind, spielt keine Rolle. In Bremen wird Schwerelosigkeit sogar im "Fallturm" simuliert. Da wird einfach ein Rohr möglichst luftleer gepumpt und man lässt in diesem senkrecht gestellten Rohr (Turm) Probekörper fallen, um Experimente in der Schwerelosigkeit zu machen. Natürlich nur für kurze Zeit.
    Grüße,
    Karl
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ok, also wenn ich jetzt irgendwo im freien Weltall in einem Raumschiff antriebslos bin, dann flieg ich in diesem Raumschiff schwerelos umher. So bald aber der Antrieb gezündet wird, dann herrscht quasi Schwerkraft? Aber nicht, dass ich normal auf dem "Fußboden" des Raumschiffes rumlaufen kann, wie man oft in Science-Fiction Filmen sieht, sondern mich drückt es quasi an die Rückseite des Raumschiffes? Sprich der hintere Teil des Raumschiffes wird für mich zum Boden? Sorry, weiß nicht besser wie ich es ausdrücken soll.
    Aber auf der ISS beweg ich mich doch auch vorwärts - sogar mit mehreren tausend kmh. Oder ist in diesem Fall wieder die Erdanziehungskraft die Gegenkraft, wie oben geschrieben? Dann hätte ich zumindest diesen Zusammenhang einigermaßen kapiert.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />hi,
    Schwerelos heißt soviel wie, dass mein keiner scheinbaren Kraft unterliegt bzw. dass diese sich gegenseitig aufheben und der Körper/das Objekt keiner Bewegungsbeschränkung (Boden, angebunden etc.) unterliegt.


    Das ist im Alle freischwebend immer der Fall. Ob der Körper dabei die Erde umkreist, auf die Sonne fällt, einfach nur im Flieger einen Parabelflug macht, aus dem dritten Stock fällt oder im Gleichgewicht (etwa in einem der Lagrangepunkte) mehrerer schwerer Körper ist, spielt dabei keine Rolle. Da es im Universum unzählige massebehafteten Körper gibt, wird man ja auch überall von deren resultierenden Schwerkraft angezogen. Und "ruhend" oder "beschleunigt" bewegt im Schwerepotential einer/mehrerer Masse(n) ist schließlich relativ. Jeder darf sich ja als "ruhend" bezeichnen.


    Gruß


    PS:
    In der ISS heben sich Massenträgheit und Anziehungskraft gegenseitig auf, so dass man keine Fliehkraft spürt. Fliehkraft ist eine "Scheinkraft", die jemand im Karousell spürt, wenn er aufgrund seiner Massenträgheit geradeaus fliegen will, die Gondel in aber in eine Kreisbahn zwingt. Die Kraft, mit der die Gondel in der Kreisbahn gehalten wird nennt man Zentripetalkraft. Sie ist zum Zentrum gerichtet. Die Fliekraft scheinbar entgegengesetzt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sorry, aber das versteh ich einfach nicht. Warum können wir dann auf der Erde laufen und fliegen nicht rum? Ich versteh das einfach nicht. Wo ist der Unterschied, ob ich auf der Erde stehe oder die Erde umkreise? Parabelflug wiederum wäre mir logisch. Ich falle quasi Richtung Erde und das Flugzeug quasi mit gleicher Geschwindigkeit - ich bin also im Flugzeug in einem schwerelosen Zustand.
    Und danke für die Aufklärung, was der Unterschied zwischen Fliehkraft und Masseträgheit ist - war mir so nicht bewusst.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mmpgb</i>
    <br />Hallo "moonwatcher",


    die Schwere eines Körpers ist dadurch gegeben, dass er duch die Gravitation eine Kraft auf einen anderen Körper ausübt, d.h. dass er durch die Schwerkraft (daher ja auch der Name) auf einen anderen Körper, eine Unterlage, drückt oder an einer Aufhängung zieht.


    Wenn dieses beides nicht der Fall ist, dann befindet sich dieser Körper im Zustand der Schwerelosigkeit.


    Das ist natürlich immer dann der Fall, wenn eine Gravitationskraft nicht messbar wirkt oder wenn der Körper und seine Unterlage sich mit derselben Geschwindigkeit relativ zueinander bewegen- dann kann der Körper nicht auf seine Unterlage drücken, weil sie z.B. beim freien Fall auf der Erde immer unter ihm wegfällt, er kann sie nicht einholen, um auf sie zu drücken.


    Stelle dir vor, du stehtst auf einer Personenwaage und belastest sie, wenn sie a) auf dem Fußboden steht und b) wenn dieser ein Loch hat und sie zusammen mit dir nach unten fällt. Genau das passiert auch beim Parabelflug - die Passagiere fallen nach unten, und der sie umgebende Flieger, aber auch jedes einzelne Organ im Körper, macht diese Bewegung mit - kein Mageninhalt drückt auf denselben, kein Magen belastet die anderen Verdauungsorgane darunter - ein ganz anderes, ungewohntes Gefühl. Genau das z.B. macht mir beim Karussellfahren immer Probleme ...


    Bei jeder Fall - oder Wurfbewegung, auch im Schwerefeld der Erde, befindet sich der fallende bzw. geworfene Körper im Zustand der Schwerelosigkeit. Bei einer geworfenen Flasche mit Wasser darin befindet sich das Wasser während der Wurfbewegung überall oder irgendwo in der Flasche, erst beim Aufprall drückt es wieder auf die Unterlage "Flaschenboden", dann ist es wieder schwer. Dasselbe passiert beim Trampolinspringen zwischen Absprung und Aufprall.


    Die durch Luftreibung gegebene Mikrogravitation darf hier wohl vernachlässigt werden.


    Eigentlich garnicht so schwer, oder?


    Viele Grüße
    Mnafred
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich heiße Andi - hab ich leider vergessen oben zu schreiben, sorry :)
    Ja ok, so wie du es erklärst, ist mir das klar, danke. Aber so ganz habe ich es scheinbar doch nicht verstanden ;)


    Ich versuch meinen Gehirnknoten mal durch ein Beispiel zu formulieren:
    Ich fliege mit ienem Raumschiff geradewegs auf die Erde zu. Sagen wir mal konstant mit 400kmh und befinde mich im "freien Weltall" (ich sag jetzt einfach mal 100.000km von der Erde entfernt). Bin ich in diesem Raumschiff schwerelos also kann darin umherfliegen oder nicht, weil das Raumschiff sich ja fortbewegt? (siehe Beispiel oben)
    Ich fliege geradewegs auf die Erde zu (z.B. 90° auf den Äquator zu) und fliege jetzt immer weiter, bis ich letztendlich auf dem Boden aufkomme. Merke ich im Anflug auf die Erde dann eine Veränderung, weil ich in das Gravitationsfeld der Erde "eintauche" oder wie muss ich mir das vorstellen?


    Ich habe z.B. Videos auf der ISS gesehen, in der die Astronauten schwerelos fliegen. Wenn dann an der ISS Antriebe gezündet werden, um sie wieder auf eine höhere Bahn zu heben, herrscht dann eine gewisse Schwerkraft, welches alle Objekte in der ISS nach "unten" drückt. Auch das ist für mich logisch.


    Sorry, wenn ich so dumme Fragen stelle. Komme mir mit meinen 28 Jahren gerade vor wie ein kleines Kind, dass seine Eltern mit Fragen löchert ;) Aber auch per Google habe ich keine Antwort gefunden, welche meine Fragen zu 100% beantwortet hat - oder ich habe es einfach nicht verstanden.


    Gruß
    Andi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HWS</i>
    <br />moonwatcher,
    schwerelos bist du immer, wenn du dich im freien Fall befindest.
    Fällst du runter auf den Mond bist du schwerelos bis zum letzten Millimeter bevor du aufknallst. Nur deine Geschwindigkeit ändert sich.
    Auf die Erde runter wäre das genauso, wenn nicht deren Atmosphäre dir entgegenwirken würde, allso kein freier Fall mehr.
    Gruß Hans
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ok, aber wenn ich "irgendwo" im freien All "rumschwebe", befinde ich mich dann in diesem moment im freien Fall? Ich steh doch quasi auf der Stelle. Oder liegt genau hier mein Denkfehler?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    <br />Hallo,
    auch die ISS und alle erdumkreisenden Satelliten sowie der Mond "fallen" ständig um die Erde.Nur eben so schnell,daß sie immer herumfallen und nicht mehr "auf" die Erde fallen.
    Gruß Armin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ok, das wäre mir soweit einigermaßen klar. Probleme hab ich nur damit, warum ich dann mitten im All, schwerelos bin.


    Gruß
    Andi

  • Hallo Andi,
    Da keine Kräfte auf dich wirken,bist du schwerelos.Die Gravitationskraft ist da tatsächlich verwirrend,weil du beim freien Fall immer schneller wirst und trotzdem schwerelos bist,während des Fallens.Im Prinzip drückt uns der Erdboden ständig,beschleunigend nach oben,ohne das wir schneller werden.Das ist eine Eigenart der Gravitation.Beim Sturz bzw. Fall geben wir ja der Anziehung nach und dabei sind wir eben schwerelos.Schon kompliziert,ich weiß[:)].
    Im Raumschiff mit laufenden Triebwerken,herrscht tatsächlich eine Kraft in Richtung der Triebwerke.Ließe man die Triebwerke nur so schwach laufen,daß eine Beschleunigung von ca. 1g herrscht,dann könnte man ganz bequem wie bei Star Trek durchs Raumschiff spazieren.
    Gruß Armin

  • Hallo Andi,
    Ein Nachtrag noch.Was ist bzw. wie bemerken wir eigentlich Schwerelosigkeit? Auf der Erde,in der beschleunigenden Rakete oder in einer Zentrifuge werden wir vom Erdboden,dem Raketenfußboden oder dem Sitz im Karussell festgehalten.Dabei drückt ein Atom aufs andere,ein Organ(Magen) aufs nächste,eine Bandscheibe auf die andere(was unangenehm sein kann).Im freien Fall oder im weit von Massen entfernten Raum ist das nicht so.Dabei spielt es keine Rolle,ob man fällt oder mit hoher Geschwindigkeit durchs All fliegt oder nur still vor sich hin existiert.Es drückt keine Kraft irgendwie unsere Atome,Organe zusammen.
    Gruß Armin

  • Hallo Andi


    "Ok, aber wenn ich "irgendwo" im freien All "rumschwebe", befinde ich mich dann in diesem moment im freien Fall? Ich steh doch quasi auf der Stelle. Oder liegt genau hier mein Denkfehler?" schreibst du.


    "Freier Fall" ist ein astrophysikalischer Ausdruck und bezeichnet einen Zustand unbeeinflußt von jeglichen Kräften. Im Raum stehst du kvasi nie "auf der Stelle", sondern du bewegst dich auf einer Bahn, die dir der Raum zuweist. Du befindest dich immer in einem Schwerkraftfeld, wenn es auch noch so klein ist, mit der dir eigenen Geschwindigkeit. Diese kan dann nur geändert werden, wenn eine Kraft darüber hinaus auf dich einwirkt.
    Gruß Hans

  • Hallo Andy,


    das Allermeiste ist ja schon gesagt, aber hier doch noch einige Ergäzungen, die vielleicht weiterhelfen.


    Grundsätzlich kann man sagen, dass Schwerelosigkeit immer dann gegeben ist, wenn sich ein Körper "frei" im Raum bewegen kann, d.h. nur und ganz allein unter dem Einfluss der Schwerkraft. Die muss mindestens wirken. "Frei" bedeutet hier: keine andere Kraft wirkt.
    Insofern sollte der erste Satz bei Hans
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Freier Fall" ist ein astrophysikalischer Ausdruck und bezeichnet einen Zustand unbeeinflußt von jeglichen Kräften.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">ergänzt werden durch "ausser durch die Schwerkraft"; das geht ja auch aus seinen weiteren Formulierungen hervor.


    Du schreibst:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich fliege mit ienem Raumschiff geradewegs auf die Erde zu. Sagen wir mal konstant mit 400kmh und befinde mich im "freien Weltall" (ich sag jetzt einfach mal 100.000km von der Erde entfernt). Bin ich in diesem Raumschiff schwerelos also kann darin umherfliegen oder nicht, weil das Raumschiff sich ja fortbewegt? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Diese Frage kann man nur für den Fall mit "ja" beantworten, wenn die 400km/h auf einer Kreisbahn gegeben sind, wo Raumschiff samt Inhalt synchron um einen Zentralkörper "herumfallen".


    In deinem Beispiel "Annäherung an die Erde" mit konstanter Geschwindigkeit funktioniert das nicht, denn:


    Schwerelosigkeit ist dann nur beim freien Fall gegeben, und das ist eine beschleunigte Bewegung, d.h. bei der Annäherung an die Erde wird das Raumschiff immer schneller, wenn es frei fällt. Um es auf konstanter Geschwindigkeit zu halten, müsste es immer stärker abgebremst werden, d.h. eine äußere Kraft müsste der Gravitationskraft entgegenwirken.


    So ist also irgendwo im Weltraum, wenn keine weitere Kraft ausser der Schwerkraft von Himmelskörpern wirkt, immer ein freier Fall gegeben, auch wenn sich das Raumschiff zunächst nur mit etwa 0,5mm pro Woche bewegt. Wenn es still steht, ist es müßig, von einer Fall- BEWEGUNG zu sprechen, aber dann wäre Schwerelosigkeit gegeben. Jetzt wäre evtl noch zu klären, woran man merkt, dass es still steht, aber das wäre wieder eine andere Geschichte.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Bei Douglas Adams gibt es wohl eine weitere Form der Schwerelosigkeit: man wirft sich mit aller Kraft auf den Boden, kurz vorm Aufprall muss man durch ein externes Ereignis so überrascht werden, dass man vergisst, auf den Boden zu fallen - Folge ist ein Schweben in Schwerelosigkeit. Nur darf man sein Überrascht-Sein nicht beenden, sonst erinnert sich der Körper der physikalenschen Gesetze und beendet seinen vorher unterbrochenen Fall.


    's Jonas

  • Hallo Manfred,
    das mit der Schwerkraft ist so eine Sache! Unsere Physiker kommen mit der Gravitation auch nicht so richtig hin.
    Im Allergrößten hat Einstein sie als Kraft abgeschafft. Er sagt, daß Anwesenheit von Materie den Raum beeinflußt und nannte das Raumkrümmung.
    Wenn ich mich allso auf einer euklidischen Geraden auf die Erde zubewege und an ihr vorbeifliegen würde, sieht das vom Raum aus gesehen gar nicht so aus. Der meint halt eben ich fliege in einer Kurve weg und Energie muß her, weil die euklidische Gerade von dem garadesten Weg durch den von der Erde beeinflußten Raum abweicht. Mit euklidischen Augen gesehen beschreibe ich im Falle keiner Energiezufuhr eine Kurve auf die Erde zu.
    Jetzt wiederrum erhöht sich laufend meine Geschwindigkeit, was doch auf eine Kraft hindeutet.


    Im Allerkleinsten, auf Teilchenniveau, möchte man auch gerne von einer Kraft sprechen und postuliert sogar ein Austauschteilchen, das Graviton. Doch da ist die Gravitation so verschwindend gering, daß man mit ihr auf dem Niveau kaum rechnen kann. Wenn jetzt aber eine Unmenge von Teilchen zusammengepreßt werden, macht sie sich doch wieder geltend und wird überwältigend stark.


    Gruß Hans

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jetzt wiederrum erhöht sich laufend meine Geschwindigkeit, was doch auf eine Kraft hindeutet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, das erklärt sich dadurch, dass nicht der Raum, sondern die Raumzeit gekrümmt ist. Die Weltlinie ist krumm, also die Kurve im Weg-Zeit-Diagramm, nicht nur die Bahnkurve.

  • Danke für eure ausführlichen Erklärungen!
    Jetzt versteh ich das schon deutlich mehr als vorher. Ist aber auch wirklich ein komplexes Thema in meinen Augen.


    Ist es dann überhaupt möglich, dass in großen Raumschiffen (wie in Science-Fiction-Filmen) Leute spazieren laufen, während das Raumschiff mit extrem hoher Geschwindigkeit fliegt? Wäre ja unlogisch oder?


    Gruß
    Andi

  • Hallo Hans,


    ich denke, wir stimmen darin überein, dass es Ursachen für Beschleunigungen von Körpern gibt. Diese können z.B. mechannischer Art sein oder eben durch den Einfluss von Himmelskörpern erfolgen.
    Seit meiner Schulzeit begleitet mich z.B. das Gravitationsgesetz und die damit berechenbare Kraft zwischen zwei Körpern. U.a. damit hat sich bei mir ein Verständnis von Bewegungsabläufen entwickelt, mit dem ich gut umgehen kann. Dabei muss ich mir den "wirklichen" Wirkungszusammenhang (Krümmung der Raumzeit) nicht jedes Mal bewusst machen, ich nenne es dann einfach "Gravitationskraft".


    Wichtig wäre mir nur zu wissen, ob es abgesehen von diesem Aspekt andere Ungenauigkeiten in meiner Darstellung geben sollte. Wenn ja, dann freue ich mich über den entsprechenden Hinweis. Die Probleme, die ich ansonsten mit der Schwerelosigkeit habe, sind ganz menschlicher Natur: diese Momente, in denen ich sie spüren kann, gefallen meinem Magen üüüüberhaupt nicht ....


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Andi,
    Die hohe Geschwindigkeit eines Raumschiffes spielt gar keine Rolle.Nur ob das Triebwerk läuft oder nicht.Die Astronauten an Bord sind genauso schnell wie das Schiff.Die Differenzgeschwindigkeit ist ja gleich null.Auch bei fast Lichtgeschwindigkeit,bist du im Raumschiff schwerelos,wenn kein Antrieb arbeitet oder das Schiff irgendwie durch eine Kraft beschleunigt oder abgebremst wird.Die Astronauten auf der ISS machen auch Außenmissionen ohne wegzufliegen trotz 8km/s Geschwindigkeit.In einem fahrenden Zug sitzt du ja auch ganz ruhig im Sitz oder stehst,egal wie schnell der Zug fährt.Nur beim Anfahren oder Bremsen mußt du dich festhalten.
    Gruß Armin

  • Hi Manfred, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Diese Frage kann man nur für den Fall mit "ja" beantworten, wenn die 400km/h auf einer Kreisbahn gegeben sind, wo Raumschiff samt Inhalt synchron um einen Zentralkörper "herumfallen".<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bin ich nicht ganz einverstanden mit der Aussage.


    Das Beispiel 100000km von der Erde entfernt mit gleichbleibender Geschwindigkeit auf die Erde zufliegen ist ein freier Fall. Das Raumschiff beschleunigt nicht, damit wirkt im Inneren keine Kraft auf einen Körper- und damit hast du für das Raumschiff und auch für alles was innerhalb ist Schwerelosigkeit.


    Das sich das Raumschiff dabei mit unserer Galaxie auch noch mit einem anderen Vektor durch die Gegend bewegt kann man noch anmerken, bewirkt aber auch nichts.


    Das mit deiner Kreisbahn gilt ja nur für den Sonderfall Beispiel ISS


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,
    alles richtig aber beim freien Fall auf die Erde beschleunigt man schon und zwar durch die Erdanziehung.Eine gleichbleibende Geschwindigkeit ist dadurch nicht möglich.Trotzdem ist man schwerelos weil die Beschleunigung durch die Gravitation erfolgt und nicht durch einen Antrieb.Das ist für viele verwirrend.
    Um mal noch auf Scifi-Filme und die Möglichkeit normal im Raumschiff spazieren zu gehen,zurückzukommen,das geht nur bei laufendem Triebwerk oder durch "künstliche" Schwerkraft in Form eines rotierenden Zylinders in dessen Inneren man mit den Füßen nach außen weisend steht.
    Bei Star Trek hat man künstliche Schwerkraftgeneratoren erfunden,die es aber nicht gibt und wohl auch nicht geben wird.Das ist der Tribut an filmerische Freiheit.
    Gruß Armin

  • Hallo Jemand,
    du schreibst "Nein, das erklärt sich dadurch, dass nicht der Raum, sondern die Raumzeit gekrümmt ist. Die Weltlinie ist krumm, also die Kurve im Weg-Zeit-Diagramm, nicht nur die Bahnkurve."


    Das mit der Krümmung der Raumzeit fällt mir besonders schwer. Bedeutet das rein praktisch, daß für eine bestimmte Wegstrecke im Schwerefeld kontinuierlich immer weniger von meiner Zeit draufgeht je stärker es wird, was ja der Beschleunigung gleichkommt.


    Wenn man folgenden, empfehlenswerten Link studiert:
    http://www.einstein-online.inf…iefung/FahrstuhlKruemmung
    kann man folgendes lesen.
    Zitat:
    "In Einsteins geometrischer Theorie der Gravitation dagegen bewirkt diese Masse eine Verzerrung der Raumzeit: War die gravitationsfreie Raumzeit (jene der speziellen Relativitätstheorie) flach, ist die Raumzeit in Anwesenheit dieser Masse gekrümmt. In dieser gekrümmten Raumzeit gibt es keine Raumzeitgeraden mehr, ebenso wenig wie es auf der Oberfläche einer Kugel Geraden gibt. Es gibt lediglich Geodäten, geradestmögliche Raumzeitbahnen. Testkörper in der Umgebung der Zentralmasse folgen den geradestmöglichen Bahnen in der durch die Masse gekrümmten Raumzeit. Die Gravitation lenkt Testkörper nicht von ihren geraden Bahnen ab - sie verzerrt Raum und Zeit und definiert damit neu, was es bedeutet, sich auf einer geradestmöglichen Bahn zu bewegen."


    Der "Testkörper" merkt nichts. Betrachte ich ihn aber, sehe ich, wie er immer schneller wird. Eine reelle Kraft wirkt ja auch nicht.
    Gäbe es da was richtig anschauliches, das einem das erklären könnte?

  • Ok, danke für eure Antworten. Demnach könnte man in einem Raumschiff nicht einfach so umherspazieren wie man es oft in Filmen sieht.
    Mir ist jetzt auch klar, dass das Raumschiff in diesem Moment beschleunigen muss und es ansonsten egal ist, ob es mit 400km/h oder 4000km/h durch die Gegend fliegt.


    Bei einem Parabelflug funktioniert das mit der Schwerelosigkeit im Flugzeug aber auch nur, weil ich als fallender Mensch quasi das Flugzeug um mich herum habe, das eben genau mit der gleichen Geschwindigkeit quasi kontrolliert fällt, richtig? Dazu müsste aber das Flugzeug eine bestimmte Geschwindigkeit halten oder? Also ein Parabelflug funktioniert nicht mit jeder x-beliebigen Geschwindigkeit. Wäre zumindest meine Schlussfolgerung.
    Um hier nochmal auf das Beispiel mit den 1000km/h und senkrechten Flug Richtung Erde zurück zu kommen: Wenn ich jetzt in einem Raumschiff mit 1000km/h auf die Erde zufliege, bin ich darin absolut schwerelos. Ändert sich daran etwas, wenn das Raumschiff in das Gravitationsfeld der Erde eindringt? Oder könnte es wirklich senkrecht mit 1000km/h Richtung Erde fliegen und ich wäre bis zum Impact auf dem Erdboden schwerelos? Sprich es wäre dann zwischenzeitlich wie in Parabelflug mit 1000km/h Richtung Erdboden?


    Sorry für die dummen Fragen, aber ich spinn das ganze Thema gerade durch und es lässt mich irgendwie nicht los.


    Gruß
    Andi

  • Hi Armin,


    klar- irgend ein Schwerkrafteinfluss ist immer dar- aber für das Beispiel mit dem Raumschiff gilt eben- wirkt irgendeine Schwerkraft von außen ein dann wirkt diese auf das Raumschiff und auf den Inhalt (Mensch). Solange das Raumschiff nicht selbst beschleunigt, verzögert oder eine Kurve fliegt befindet es sich selbst und auch alles darin im freien Fall- der Mensch empfindet das als schwerelos.


    Hi Andi, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dazu müsste aber das Flugzeug eine bestimmte Geschwindigkeit halten <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Korrekt, der Pilot muss eine ganze bestimmte Flugbahn einhalten und auch seine Triebwerke passend steuern.


    Zum Raumschiff das auf die Erde zufliegt- du würdest darin prinzipiell bis zum Aufschlag "schwerelos" sein- allerdings wird das Raumschiff beim Eintritt in die Lufthülle abgebremst- also verzögert- damit endet die Schwerelosigkeit für den Passagier irgendwo vorne an der Kabinenwand.


    Gruß
    Stefan

  • Danke Stefan für deine Antwort.
    Ok, klingt plausibel. War auch nur eine theoretische Annahme, bei der ich davon ausgegangen bin, dass die 1000km/h konstant eingehalten werden - egal welche Einflüsse es von außen gibt. Würde dann quasi bedeuten, dass ein Flugzeug einen Parabelflug mit angenommen 450km/h macht und die Leute in diesem Flugzeug schwerelos sind. Ich komme mit meinem Raumschiff direkt daneben mit 1000km/h angeschossen, bin aber ebenfalls schwerelos - trotz 550km/ Differenz.


    Gruß
    Andi

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