Dobson 8 Zoll ohne Auto transportieren

  • Hallo alle zusammen,


    Ich bin nicht das erste Mal hier, war vor ca 6 Jahren schon ein Mal unter dem Nutzernamen "Das Schwarze Loch" regristriert ;)
    Ich besass damal's ein 8 Zoll Newton auf einer EQ-5 Montierung. Leider kam ich nie in den Genuss wirklich intensentiv zu beobachten da ich nie weiter als vor die Haustür kam :/ So ging das Interesse bzw. die Motivation allmählich flöten und ich verkaufte mein Gerät. Nach langer Pause hab ich allerdings wieder Feuer für das Thema gefangen, und mich auch bereits über Geräte informiert. Wie ich erkennen musste war mein letztes Gerät aber gar nicht wirklich gut auf meine Bedürfnisse zugeschnitten. Aus finanziellen Gründen interessierte ich mich bisher immer nur für die direkte optische Beobachtung. Das erste was einem dazu in den Sinn kommt ist natürlich gleich ein Dobson ;)


    Die wichtigste Voraussetzung dafür das ich mit dem Hobby wieder anfange ist aber das ich mobil bin. Ohne Auto gar nicht mal so einfach. Ich wohne am Stadtrand, genauer gesagt grade beim Übergang zwischen Stadt und "Land". "Land" ist hier in der Schweiz allerdings ein relativer Begriff, da das nächste Dorf mit mehr oder weniger starker Lichtverschmutzung meist nur ein Steinwurf weit entfernt liegt. Trotzdem findet man verteilt doch sehr gute Plätze auf Waldlichtungen z.b. Ein Dobson ist an sich ja sehr einfach aufgebaut und deshalb verhältnissmässig leicht zu transportieren. Ich habe mir überlegt das man den Tubus in einer Art Tasche, bzw. Rucksack auf dem Rücken transportieren könnte. Die Rockerbox sowie das restliche Zubehör würde ich, natürlich gut Gepolstert auf einem kleinen Anhänger transportieren.
    Klar wär ein Auto viel bequemer aber ich kann mir nicht extra für dieses Hobby noch einen Wagen dazu kaufen da meine Finanziellen Mittel als noch Auszubildender ziemlich begrenzt sind ;)


    gruss

  • Hallo endless,


    ich kenne dein Problem sehr gut: ich als Großstadtastrom (Mainz) habe auch bei der Teleskopwahl als Primärfaktor "transportable Öffnung" gehabt. Aufgrund dessen habe ich mir meinen 10 Zöller selber gebaut und somit auf meine Bedürfnisse abgestimmt. Um hier den streulichtversuechem Himmel zu entkommen musst du hier im Rheinmaingebiet schon ein bisschen weiter fahren, weshalb ohne Auto gar nichts geht, außerdem wäre mir das auf dem Fahrrad viel zu riskant....
    Im Falle eines 8" und der absoluten Ausrichtung auf Reisetauglichkeit, ist da im Selbstabu schon einiges machbar, wobei auch ein Rucksack-Dobson daraus entstehen könnte. Ich denke wenn das Packmaß und Gewicht so begrenzt sind, führt kein Weg am Selbstbau vorbei, macht ja auch ein höllen Spaß durch ein selbstgebautes Teleskop zu spechteln ;)


    Mfg, Alex

  • An einen Selbstbau habe ich bisher noch nicht gedacht. Wie sieht es denn dabei mit den Kosten aus? Eigentlich wäre mir etwas Fertiges der gängigen Marken à la Skywatcher etc. ganz Recht. Ich denke mal das ist doch mit relativ hohem Zeitaufwand verbunden..

  • Naja also ein Skywatcher Dob o.ä. haben alle halbe volltuben, das heißt adee mit Rucksackdobson, da müsstest du schon eher einen kleinen Hänger an dein Fahrrad machen.
    Kostenmäßig lohnt sich der Selbstbau bei diesen kleinen Öffnungen nicht wirklich, je nachdem ob du den Spiegel kaufst oder selber schleifst etwas mehr. Natürlich muss man den Selbstbau auch wollen und können. Das setzt gute Planung und Recherche vorraus, natürlich auch ein wenig handwerkliches Geschick mit dem entsprechenden Werkzeug (je nach Anspruch). Ich weiß nicht in wie fern du da ausgestattet bzw. gewillt bist, bzw. jmd im Umfeld hast, der mit dir das Projekt angehen würde.
    Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass ich mein Dobson mit kaum Wissen über Optik, den Teleskopbau und die Amateurastronomie allgemein gestartet habe und das ganze auch ein riesiger unersetzbarer Lernprozess war mit einem saturierenden Endergebniss...


    Mfg, Alex

  • Ok, merci für die Rückmeldung. Ich bin mal ganz ehrlich, ich habe nicht wirklich den Willen und leider auch nicht die Zeit um mich in das Thema tief einzuarbeiten ;) Da wäre mir ein Gerät direkt von der Stange doch viel lieber, zumal diese Mittelklassegeräte doch eine sehr gute Verarbeitung aufweisen. Ich hätte jetzt zwar gedacht dass man einen Volltubus ebenfalls auf dem Rücken tragen könnte aber dem scheint wohl nicht so O.O


    Bliebe für mich die Option Anhänger. Natürlich müsste man das ganze etwas ausbauen und mit viel Polsterung versehen, damit der Tubus nicht zu grob behandelt wird ;) Aber ich denke mal so würde das brauchbar funktionieren. Gibts hier vielleicht jemanden der eine ähnliche Lösung gefunden hat?


    Gruss

  • Ob man ein Skywatcher nicht auch irgendwie auf dem Rücken tragen kann, kann ich nicht sagen da ich so ein Teil noch nie angefasst habe, ich stelle es mir aber eher schwierig vor. Vielleicht reicht ja bereits ein vergrößerter Gepäckträger mit einer Art Ladebox, welche genau den Tubus und die Rockerbox fassen würde (vlt. probleme mit Schwerpunkt beim fahren...?).
    Lass dir was einfallen und lass uns davon wissen ;)


    Mfg, Alex

  • Nicht gleich ins Boxhorn jagen lassen, Endless.


    Einen kurzen 8" Newton kann man doch am Rücken kurze Strecken huckepack tragen. Das sind doch mal vielleicht 10 kg. In eine Tasche packen und Formstücke als Abstandshalter aus stabilen Schaumstoff schneiden, damit der tubus Halt im Rucksack hat.
    Wenn nötig in den Boden des Rucksacks ein Loch schneiden, damit der Tubus etwas herausragen kann. Wenn man das geschickt macht, sieht keiner, dass hier jemand sein "Großteleskop" auf die "Warte" schleppt. :) Das sieht dann so aus wie bei den Leuten, die ihren E-Bass in Spezialrucksäcken durch die Gegend schleppen.


    In den 70er Jahren kamen diese Rucksäche auf Alurahmen in Mode, die sind als Tragegestell ideal. Mitterweile habe die Leute diese teilweise unbenutzt in den Sperrmüll geworfen. Sprich, da weißt du ja wo du suchen kannst, wenn dein Budget derzeit nicht mehr hergibt. Heute heißt der Sperrmüll glaube ich ebay oder so ähnlich. Ebay 1 EUR. :)
    Als Schweizer müsste man doch auch leicht Zugriff auf diese Gebirgskraxen von der Armee haben, oder?


    https://www.google.de/images?h…XXtQaQkoHACA&ved=0CCwQsAQ


    Für Strecken über einen halben Kilometer kann man sich einen passenden Holzkasten zusammen bauen und auf einen Fahrrad-Kinderwagenanhänger montieren. Den Tubus dann darin auf sehr weichen Schaumstoff und dicke Decke lagern. Für die anhängerbereifung empfiehlt es sich Ballonreifen (wie bei den Mountainbikes) zu nehmen und diese nicht zu hart aufzupumpen, das ermöglicht eine komfortable Federung gegen böse Bodenwellen beim Fahren. Das ist meiner Meinung nach die Ideallösung. Dann hast Du alles in einem Kasten und bist auf kurzen Strecken genauso schnell als mit dem Auto und hast noch nichtmal Stellplatzprobleme.



    Gruß,
    Joachim

  • Vielen Dank für die Antwort,


    Also für mich hört es sich definitiv so an als ob das eine brauchbare Lösung ist die sich auch einfach umsetzen lässt! Ich denke mal ich werde mir den Dobson mit dem ein oder anderen (notwendigem) Zubehör kaufen ;)


    Merci nochmal's das ich hier eine Bestätigung für mein "Vorhaben" gefunden habe :)


    Wenn es dann soweit ist werde ich natürlich Bilder vom Anhänger reinposten


    Gruss

  • Hi nochmal,


    denk dran den Kasten über eine einfache Montierung (Schnellpanner / Bügelverschluß / Flügelschrauben) auf dem Hänger zu befestigen.
    Dann noch einen Tragegriff ran und das ganze Gerödel ist schnell wieder sicher im Haus. Dann kann der Hänger vor dem Haus platzsparend an die Wand hochgestellt werden, falls es keine Garage gibt.


    Gruß,
    Joachim

  • Wenn es sehr transportabel sein soll, böte sich ein Hofheim Dobson an, die funktionieren auch sehr gut, sind allerdings nicht günstig:
    http://www.hofheiminstruments.com/8-zoll-dobson.html


    Selbstbau lohnt sich auf keinen Fall, es sei denn Du bist Schreiner oder hast ne eigene Werkstatt und bereits alle Geräte und wirklich Lust aufs Bauen.


    Ich würde die Variante mit dem Fahrradanhänger nehmen oder mal mit einem Bauern reden, ob Du den Dobson bei ihm (staubdicht verpackt) in die Scheune stellen kannst.


    Die Zwickmühle bei der Beobachtungssache ist halt das größtmögliche Teleskop zu finden was Du Dir leisten und transportieren kannst.


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • Ich denke mit 8 Zoll bin ich sehr gut bedient. Damit kann man schon sehr viel am Nachthimmel entdecken. Budgetmässig würde zwar ein 10" oder gar ein 12" drin liegen, dann müsste ich mich aber längere Zeit mit den beigelieferten Super Plössl begnügen, gar nicht davon zu sprechen das ich das Teil dann mal eben alleine irgendwo hinschleppe ;)
    Lieber ein solider 8 Zöller mit edlerem Zubehör ;)

  • Hallo!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dann kauf einen 12"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Und wie soll er den transportieren? Ein Achtzöller samt Zubehör dürfte schon so das maximale sein was man auf dem Rücken oder im Fahrradanhänger transportieren kann.
    Öffnungswahn ist schön und gut, ich möchte aber nicht wissen wie viele Teleskope ungenutzt im Keller verstauben weil der Transport, das Handling und das Gewicht für die Besitzer einfach zu umständlich geworden ist.
    Gruß und CS Christoph

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christoph H</i>
    Und wie soll er den transportieren? Ein Achtzöller samt Zubehör dürfte schon so das maximale sein was man auf dem Rücken oder im Fahrradanhänger transportieren kann.
    Öffnungswahn ist schön und gut, ich möchte aber nicht wissen wie viele Teleskope ungenutzt im Keller verstauben weil der Transport, das Handling und das Gewicht für die Besitzer einfach zu umständlich geworden ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deshalb schrieb ich ja oben:
    "Die Zwickmühle bei der Beobachtungssache ist halt das größtmögliche Teleskop zu finden was Du Dir leisten und transportieren kannst."


    Zur Machbarkeit des Fahrradtransports: Ein GSO 12" wiegt komplett 33kg und das Rohr ist 1,5m lang. Ein Lastenfahrradanhänger bis 60kg kostet auf Ebay 90 Euro. Locker machbar.
    12" bringt halt im Vergleich zu 8" einen deutlichen Gewinn bei Deep Sky, insofern wäre das eben meiner Meinung nach eine Überlegung wert, ob man sich das antun kann/will. :)


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • Hallo,
    ich stand vor dem gleichen Problem, und hatte mir dann (nachdem das günstigste Modell des Litescopes nicht mehr verkauft wurde) ein Sumerian Optics Teleskop gekauft. Ein 9kg Köfferchen das einen 10" enthält... Allerdings ist selbst das auf einer Lastentrage/Kraxe schon grenzwertig.
    Für 50-70 Euro gibt es bei eBay neue Kinder-Anhänger mit Jogger-Funktion. Die sind eigentlich bis 20KG gedacht, aber ohne Kinder an Board passt das auch so.
    Die Anhänger haben den großen Vorteil, dass sie gefedert sind, Regengeschützt, und die restliche Strecke über den Feldweg kann man mit dem Joggerrad und der Schiebestange bequem zu Fuß zurücklegen.
    Trotzdem nutze ich am meisten das Heritage 130p, der Öffnungswahn relativiert sich irgendwann. Besser nur 5", die man dann aber häufig nutzt.
    Ein 200/1000 wäre als transportables Gerät ideal, eine Rockerbox ist recht schnell zusammengebaut. Da kann man auch unter 15kg insgesamt bleiben.

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