Frage wegen Sonnenschutzfolie (Eigenau)

  • Hallo,


    ich möchte mir in der nächsten Zeit ein Teleskop kaufen (Skywatcher Skyliner 200P).
    für den Anfang würde ich damit gerne den Mond und auch die Sonne anschauen.
    den Halter für die Sonnenschutzfolie würde ich mir gerne selber bauen.
    könnte man die Folie auch zwischen 2 Glasplatten legen,damit diese besser geschützt und nicht so schnell beschädigt wird?
    oder hat das Glas negative Einwirkungen auf den Filter?


    gibt es bei den Folien auch unterschiede oder nur eine Sorte?


    für ein paar Infos wäre ich dankbar!


    Gruß ALEX

  • Servus Alex.


    Für die visuelle Beobachtung der Sonne nur die Filterfolie (Baader AstroSolar) mit der Dichte ND 5.0 verwenden.


    Die Folie nicht zwischen zwei Glasplatten einklemmen, sondern sie darf locker und wellig im Halter eingelegt/geklebt sein.
    Die Folie ist sehr stabil und nicht so einfach kaputt zu bekommen. Trotzdem vor jeder Beobachtung auf Schäden prüfen.


    Den Halter unbedingt stabil bauen, und auch so, das er nicht von selbst vom Tubus fallen kann.
    Auch das Sucherfernrohr berücksichtigen, entweder abschrauben oder auch mit Folie versehen.


    Achte auch darauf, das in den Tubus nicht zu viel Streulicht, evtl. von Bohrungen der Spinne oder dem OAZ fällt.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo ALex,


    willkommen beim Astrotreff.


    Klar kannst du die Folie zwischen Glas packen und das wird keine negative Auswirkung auf die Folie haben, auf die Bildqualität aber schon [:D].
    Das Glas muss ja exakt planpoliert sein, damit es keine übermässigen Bildfehler erzeugt. Normales Floatglas ist im Vergleich zu deinem Teleskopspiegel wie eine Gebirgslandschaft zu einer Wasseroberfläche.
    Es müssen also 4 Glasoberflächen auf ca. 1/4 Lambda Planität gearbeitet werden. Das dürfte in der benötigten Grösse nicht unter 500 Euro zu bekommen sein. Dafür kann man schon einige Male die Folie erneueren [;)].


    Die Folie gibt es in zwei Dichten, ND3.8 für Fotografie oder zur Kombination mit anderen Filtern und ND5 für visuelle Zwecke.


    Gruss Heinz

  • Hallo Alex!


    Das hält in der Bauweise sehr streng auf dem Tubus:




    Folie ohne Glas verwenden und nicht spannen! (Meine ist inzwischen schon etwas zu wellig. ;) )


    Gruss


    Gerhard

  • Hi,
    hier hab ich meine Lösung schon mal beschrieben.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=112115


    Die funktioniert bis heute und ist ultraleicht.


    Wenn sich jemand wundert, warum die so glatt ist:
    Solange die Außentemperatur unter 22° ist, sitzt die Folie stramm, darüber wird sie wabbelig. Das rührt daher, dass sie absolut eben bei Zimmertemperatur eingeklebt wurde.
    Der Trick dabei:
    Ich legte die Folie auf eine Glasplatte mit Schutzabzugsfolie unten, legte ein Buch drauf, fixierte sie dort mit Tesa an den Ecken. Erst dann wurde ein Pappring mit Pattex aufgeklebt. (Pattex wird trocken verklebt, die Pappe verzieht sich nur minimal.)


    Für den zweiten Pappring auf der Gegenseite, drehte ich die Folie, legte den Pappring-Innenverschnitt auf die Glasscheibe und die Folie mit einseitig schon geklebten Pappring darüber, so dass die Folie nicht durchhängt. Dabei die Schutzfolie nicht vergessen und entfernen. Dann zweiten Pappring aufkleben. Nur symmetrisch zwischen zwei Pappringen bleibt sie gerade.


    Den Streifen von der Isomatte habe ich auf den Tubus gewickelt und mit Pattex auf Stoß verklebt. Erst danach habe ich die Folie mit Pappscheibe direkt auf den Ring (noch auf dem Tubus) mit Pattex geklebt. So stimmen die Durchmesser perfekt, der fast fertige Filter flutscht schmatzend auf den Tubus. Hilfslinien/Kreise erleichtern die Zentrierung beim Aufkleben.
    Der Pappring sollte innen ~20mm - 30mm kleiner sein als der Tubusaußendurchmesser.


    Zuletzt kleine Löcher in den Schaumstoffkragen gestochen und Hosengummis verknotet. Die sitzen als Sicherung über den Schrauben der Fangspiegelhalterung.


    Der Vorteil meiner Lösung: Der wabbelige Schaumstoffkragen übt praktisch keine Kräfte auf den Pappring mit Folie aus, die sitzt dadurch plan auf dem Tubuskopf.


    Als Sucher reicht eine Lochblende, durch die das Licht auf eine dahinter stehende Fläche trifft. Als Papplösung so zurecht geschnitten, dass sie auf den Sucherschuh passt. Auf der Fläche dann einfach ein Kreuz malen, da, wo das Sonnenlicht durch das ~2mm-Loch hinfallen soll.


    Gruß

  • Hallo,


    danke für die hilfreichen Antworten! [:)]


    dann werde ich das mit den Glasplatten lassen! *g*


    die Links schau ich mir bei Gelegenheit genauer an.


    wieso darf die Folie eigentlich nicht glatt gespannt sein?


    Gruß ALEX

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hansdampf</i>
    <br />


    ..............wieso darf die Folie eigentlich nicht glatt gespannt sein?


    Gruß ALEX
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Alex,


    das hat meiner Meinung nach zwei Gründe:


    - die Folie ist einigermaßen planparallel. Wenn Spannung auftritt, geht das auf Kosten der optischen Qualität, denn unter Zug wird die Folie an manchen Stellen dünner.


    - Wenn die lose eingesetzte Folie versehentlich beschädigt wird, gibts ein kleines Loch - fertig.
    Die gespante Folie könnte in so einem Fall reißen, das gäbe dann einen bösen Lichtblitz im Okular [B)]


    Du kannst versuchen, die Folie möglichst glatt einzubauen, sieht besser aus. [8D]


    Aber bloß nicht spannen!


    CS Franjo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrG</i><br />- die Folie ist einigermaßen planparallel. Wenn Spannung auftritt, geht das auf Kosten der optischen Qualität, denn unter Zug wird die Folie an manchen Stellen dünner.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Franjo, ich denke, mit dem zweiten Teil liegst Du richtig. Die Folie wird nicht nur einigermaßen, sondern absolut planparallel sein. Und da wirken sich Verspannungen negativ aus.


    Ein Riss wird auch bei leicht gespannter Folie nicht auftreten. Aber spannen verbietet sich aus o. g. Grund.


    Gruß Hans-Jürgen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kerringa</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrG</i><br />- die Folie ist einigermaßen planparallel. Wenn Spannung auftritt, geht das auf Kosten der optischen Qualität, denn unter Zug wird die Folie an manchen Stellen dünner.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Franjo, ich denke, mit dem zweiten Teil liegst Du richtig. Die Folie wird nicht nur einigermaßen, sondern absolut planparallel sein. Und da wirken sich Verspannungen negativ aus.


    Ein Riss wird auch bei leicht gespannter Folie nicht auftreten. Aber spannen verbietet sich aus o. g. Grund.


    Gruß Hans-Jürgen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Hans-Jürgen,
    mit dem Wörtchen "absolut" wäre ich absolut vorsichtig:


    Alter Beitrag: http://www.astrotreff.de/topic…4&SearchTerms=baader,bino


    Die Folie ist einer wirklich planparallelen Platte wohl nicht ganz ebenbürtig . aber sie ist erschwinglich!
    Die Folie ist keine ideale Lösung, aber man sollte das optische Ergebnis nicht durch Spannung oder übertriebenen Faltenwurf zusätzlich verschlechtern.............


    CS Franjo

  • Moin!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Wenn die lose eingesetzte Folie versehentlich beschädigt wird, gibts ein kleines Loch - fertig.
    Die gespante Folie könnte in so einem Fall reißen, das gäbe dann einen bösen Lichtblitz im Okular...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn ihr Folienreste hat, versucht mal mit einem stumpfen und einem sptitzen Gegenstand ein Loch hineinzustechen oder sie zu zerreißen. Wenn die Folie in einer Fassung ist, wird es schon schwierig.


    Viel Spaß dabei!!

  • Hallo Franjo,


    klar, gemessen habe ich die Folie natürlich nicht. Aber für meinen Telementor habe ich den original Zeiss-Sonnenfilter SFO 63. Der Filter gilt ja als optisch planparallel. Der Folienfilter zeigt keinesfalls ein schlechters Bild im erreichbaren Vergrößerungsbereich des Telementors.
    Ein sehr knackiges Sonnenbild erziele ich mit meinem kleinen Vixen Fl 80 und Baaderfolie.
    Bei mir kam jedenfalls noch nicht der Wunsch nach einem Glassonnenfilter auf.
    Übrigens, der Blick auf die Sonne mit dem 42" Dobson (und Baaderfolie) von Dr. Erhard Hänßgen ist ein Genuss.


    Ich denke schon, die Folie ist optisch einwandfrei.


    Gruß Hans-Jürgen

  • Franjo, noch ein kleiner Nachtrag:
    Interessant wäre der Test von Wolfgang Rohr gewesen, wenn zum Vergleich eine optisch polierte Glasplatte in den Strahlengang eingefügt worden wäre. Bei der Autokollimation passiert ja das Licht den Testkandidaten viermal.
    Es ist zu vermuten, dass auch eine Glasplatte eine Verschlechterung gebracht hätte.


    Gruß Hans-Jürgen

  • - Hallo Hans-Jürgen,


    ich hatte mich am Ausdruck "absolut" gestoßen, damit sollte man vorsichtig umgehen. Ich habe selbst eine visuelle und eine fotografische Folie, habe aber auch seit Kurzem einen Herschelkeil für den Refraktor. In Bezug auf Kontrast und Schärfe ist der Keil deutlich besser als die Folien.
    Die Sonnenfolie ist eine preiswerte Alternative mit akzeptabler Qualität, nicht mehr und nicht weniger.


    CS Franjo

  • Hallo Franjo,


    o. k. "absolut" ist vielleicht etwas überzogen.[8D]
    Ich wiederum hatte mich an dem Ausdruck "einigermaßen" gestoßen.[;)]


    Gruß Hans-Jürgen

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