Sternexplosion beeinflusste menschliche Evolution

  • Vor 2,8 Millionen Jahren explodierte in unserer kosmischen Nachbarschaft ein Stern - und löste damit klimatische Veränderungen auf der Erde aus, die möglicherweise die menschliche Evolution beschleunigte. Zu diesem Schluss kommt jetzt ein deutsch-österreichisches Forscherteam.


    Die Wissenschaftler stießen im Ozeanboden auf Ablagerungen des Eisen-Isotops Fe-60, die nur von einer Supernova-Explosion stammen können. Sie berichten in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts "Physical Review Letters" über ihre Entdeckung.


    "Wir haben uns alle Möglichkeiten angeschaut und konnten keinen anderen Mechanismus finden, der solche Mengen an Eisen 60 produziert", erklärt der Leiter des Teams, Günther Korschinek von der Technischen Universität München.


    Korschinek war bereits 1999 auf Ablagerungen einer Supernova gestoßen. Die damaligen Bodenproben hatten jedoch keine genaue Datierung der Sternenexplosion erlaubt. Nun untersuchten die Forscher eine schon 1980 südöstlich der Hawaii-Inseln aus dem Ozeanboden entnommene Probe.


    Dort hat sich die Erdkruste seit Millionen von Jahren nicht verändert, so dass eine Bestimmung des Zeitpunkts der Eisen-60-Ablagerungen möglich war: Sie muss vor 2,8 Millionen Jahren, plus oder minus 300.000 Jahre, stattgefunden haben. Zu jener Zeit hat sich auch das Klima auf der Erde gewandelt: Es wurde kühler, an den Polen sammelte sich mehr Eis und in Afrika wurde es trockener.


    Korschinek glaubt, dass die kosmische Strahlung der Supernova diese Klimaänderung ausgelöst haben könnte. Die in die Erdatmosphäre eindringenden Teilchen können nämlich als Kondensationskeime für Wassertröpfchen dienen und so zu einer Erhöhung des Bewölkungsgrads führen. "Manche Forscher glauben, diese Klimaänderung in Afrika sei die treibende Kraft der menschlichen Evolution gewesen", so Korschinek.


    Das trockene Klima führte demnach zu einer globalen Ausbreitung und Anpassung der Frühmenschen. So könnte letztlich eine Sternenexplosion von 2,8 Millionen Jahren der Auslöser für den evolutionären Aufstieg des Menschen gewesen sein.

    Quelle: http://www.nature.com/news/2004/041101/full/041101-5.html
    http://www.astronomie.de/aspapps/news/1/list.htm#802-news

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