Neuer Karkoschka

  • Hallo zusammen,


    hat jemand zufällig schon den neuen Karkoschka? Mich würde interessieren ob die neu hinzugefügten Bilder der DS Objekte relativ realistisch den optischen Eindruck in einem "normalen Teleskop" sagen wir 5 - 8 Zoll wiederspiegeln oder ob es sich um CCD Aufnahmen handelt wie man sie visuell eh nicht bekommt. Mir geht es um die Vergleichbarkeit nach dem Motto - ja das Bild im Karkoschka ist auch jenes was ich am Teleskop sehe. (In meinem Fall 5 Zoll Refraktor)


    Liebe Grüße
    Micha

  • Hallo Micha,


    ich kenne den neuen Karkoschka <b>nicht</b> - bezweifle aber, daß die Bilder den visuellen Anblick so wiedergeben, wie Du das erwartest.


    Das ist m.M. nach auch nicht so einfach - denn schon bei dem von Dir angegebenen Öffnungsbereich gibt es doch schon deutliche Unterschiede...


    Aber wenn Du eine größere, gut sortierte Buchhandlung in Deiner Nähe hast, kannst Du den Karkoschka doch sicher mal zur Ansicht bestellen (vielleicht haben sie ihn sowieso da) - und Dir selbst ein Bild davon machen [;)].


    Gruß,
    René

  • Hallo Micha,
    es handelt sich um 244 Schwarz-Weiss-Aufnahmen, genauer gesagt die Bilder vom Nordhimmel und Äquator sind POSS II-Aufnahmen, die des Südhimmels stammen vom United Kingdom Schmidt Telescope. Die meisten Bilder wurden im roten Licht aufgenommen.
    Die Bilder zeigen deutlich mehr als visuelle Beobachtung, aber wegen der fehlenden Farbe geben sie doch einen besseren Anhaltspunkt dafür, was einem beim Bick durchs Teleskop erwartet, als es die bekannten Hochglanz-Farbfotos tun. Ausserdem ist die Bildfeldgrösse neben jeder Aufnahme angegeben.
    Ich halte die Bilder für eine sinnvolle Ergänzung des Karkoschka, würde mir aber nur deswegen nicht die neue Ausgabe kaufen.


    Gruss Heinz

  • Hallo,


    die Fotos im Karkoschka sind professionelle fotografische Aufnahmen,
    die nicht das visuelle Bild wiedergeben.


    So etwas würde ich mir auch wünschen, das ist aber sicher sehr schwierig. Es gibt ja ersten sehr viele verschiedene Öffnungen (wer sagt denn das 5-8 Zoll 'normal' ist ), und zweitens sieht man viele Details auch nur im indirekten Sehen, bei guter Sicht, mit Erfahrung, mit speziellen Filtern ... wie soll man so etwas bildlich darstellen?


    So etwa in dieser Richtung gehen die Beschreibungen der Objekte in der Zeitschrift Interstellarum, da hat man dann eine verbale Beobachtungsbeschreibung mit verschiedenen Öffnungen etc., das lese ich sehr gerne.


    Viele Grüße


    Thomas

  • Danke Thomas, Heinz und Rene für Eure Antworten. Ich finde ein Standartwerk wie der Karkoschka, welcher sich an Amateure richtet, könnte auch mit der Sprache der Amateure sprechen. In der Beschreibung der einzelnen Objekte geht es ja auch. Da muss man nicht professionelle Aufnahmen abdrucken, welche einen beim Anblick im eigenen Teleskop enttäuschen. Manch einer ist sich beim Anblick des Objektes womöglich gar nicht sicher ob es das gesuchte Objekt tatsächlich ist, weil es ganz anders aussicht. Ich gehe mal davon aus das der ambitionierte Amateur zu 60% Öffnungen zwischen 5 -8 Zoll nutzt und an diese wendet sich ja Karkoschka. Klar gibt es zwischen 5 -8 Zoll Unterschiede und natürlich spielen die äußeren Bedigungen eine große Rolle. Aber der Unterschied zu 20 Zoll Teleskopen in den Anden ist m.E. wesentlich größer.


    Liebe Grüße
    Micha

  • Das ist ja eben genau der Reiz der visuellen Deep Sky Astronomie, dass man anhand eines Fotos <b>nicht</b> vorhersagen kann, wie es am eigenen Okular bei dem und dem Himmel und der und der Vergrößerung aussehen wird.


    p.s.
    Wie die POSS II Aufnahmen aussehen, kann man sich auf der DSS-Site für jeden Teil des Himmels runterladen.

  • Hallo zusammen,


    wer noch den 'alten' Karkoschka in Händen hält und evtl Bilder dafür benötigt, dem sei neben den guten Tips meiner Vorredner vieleicht noch dieses hier ans Herz gelegt. Die Bilder darin sind allesamt nicht zu groß und auch nicht zu ausgefeilt und damit recht gut geeignet, den wahren Anblick durch die gängigen Teleskope wiederzugeben. Ich vermisse lediglich Angaben zu verwendeten Filtern, denn einige Objekte sind ohne Filter kaum oder gar nicht auszumachen.

  • Hallo,


    zum neuen "Karkoschka" wurde bereits das Wesentliche skizziert. Zusammenfassend ist meine Meinung: Wie immer sehr empfehlenswert, wer eine ältere Ausgabe besitzt, sollte sich die Neuauflage aber nicht kaufen.


    Zum Thema "Was sehe ich im Teleskop?", möchte ich kurz das Projekt "Das Zeichnen der Messierobjekte" vorstellen. Bei meinen Aktivitäten in der Sternwarte Neuenhaus oder auch im Internet taucht immer wieder die oben gennannte Fragestellung auf. Eine schriftliche Umschreibung der Objekte erscheint komplex und fotografisches Material weicht häufig vom visuell Gesehenen ab. Aus diesem Grund stellt wahrscheinlich das Zeichnen die adäquateste Möglichkeit dar.


    In diesem Kontext habe ich mit "NightSky" (http://www.nightsky-online.de) das erwähnte Projekt ins Leben gerufen. Die Intention, die Fixierung aller Messierobjekte in unterschiedlichen Instrumente in einem Archiv. Derzeit laufen Kooperationen mit einem anderen Forum sowie der VDS-Fachgruppe "Deep Sky". Ggf. besteht auch Interesse im Rahmen des "Astrotreffs" das Projekt mitzugestalten (ggf. kann sich die entsprechende Person bei mir melden).


    Später ist die Veröffentlichung in einem Buch/Broschüre geplant.


    Warum das Projekt:


    1. Erster Eindruck der Objekte für Einsteiger
    2. Vergleich differenzierter Bedingungen (Instrument, Zubehör, usw.)
    3. Vergleich zu Fotografien.


    Natürlich spielen subjektive Faktoren eine Rolle (Erfahrung, Einschätzung von Randbedingungen,...,) dennoch könnte das Ergebnis recht interessant werden.


    Vielleicht konnte ich den Einen oder Anderen für die Idee begeistern und stehe natürlich für weitere Informationen gerne zur Verfügung (Lohuis(==&gt;)T-Online.de).


    Liebe Grüße, Christoph Lohuis.

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