"Beste Sichtbarkeit im...."

  • Hallo,


    Lese immerwieder in Büchern das z.b. ein Deep Sky Objekt xy die beste Sichtbarkeit im Sommer , Frühling , Herbs oder Winter hat. Aber z.b. M13 hat laut büchern die beste sichtbarkeit im Sommer, aber ich konnte M13 schon vor ein paar Wochen beobachten. Wie hängt das zusammen ?


    Liebe
    Grüße
    Mathias

  • Wenn du in der späten Nacht im Frühjahr guckst, siehst du den gleichen Himmel wie früher in der Nacht im Sommer, weil die Erde sich dann in die Richtung dreht, in die sie später fliegt.
    Am besten wäre eine Zeichnung um das zu visualisieren.

  • Kann man schon so sagen. Je nach Sternbild spielt auch die Höhe des Objekts über dem Horizont eine Rolle wie lange vor oder nach dem idealen Beoachtugszeitpunkt man es beobachten kann. Ich habe neulich schon den Cirrus-Nebel beobachtet, während ich 4h zuvor noch Orion im Okular hatte. Je kürzer die Nächte werden, desto schwieriger wird dieser Spagat. Im Hochsommer wirst du deshalb im Vergleich zum Winter auf weniger Sternbilder angewiesen sein.


    Ich finds aber immer schön, den Frühling und Sommer schon am Himmel zu sehen, wenn es draußen noch kalt ist.


    Grüße Stefan

  • Die Plejaden habe ich vor einer Woche auch noch erwischt, war denke ich das letzte mal, bis zum späten Herbst dann wieder. Aber gut das es zirkumpolare Sternbilder gibt dadurch dürfte z.b. M81/M82 oder M51 immer drin sein nur etwas unbequem für Dobsonbesitzer wenn sie sehr Zenitnah stehen.


    Danke für eure Antworten.

  • Das ist echt ekelhaft, wenn die sehr zenitnah stehen, aber wenn man sie einmal hat, ist das eigentlich sogar eher besser.
    Ich konnte so beim letzten Neumond bei sehr guter Transparanz mit indirektem Sehen das Staubband von M82 aus der Stadt heraus erkennen.

  • Hallo Mathias,


    nimm mal als Beispiel das "Sternbild" Saturn. Jeden Tag um die selbe Uhrzeit steht er nun höher, er wandert sozusagen.
    Am besten kannst Du das beispielsweise mit einem Planetariumsprogramm sehen. Nimm Stellarium, stelle Dir Saturn zentral ein, öffne das Fenster für die Zeiteingabe und "hüpfe" tage- oder monateweise. Du wirst sehen, wenn Du den selben Stand wie den Tag oder Monat zuvor haben willst, mußt Du "an der Uhr drehen".


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    gerade ein Planet ist ein Beispiel für ein Objekt, welches keine feste jahreszeitbezogene beste Sichbarkeit hat. So zieht Saturn im Laufe von 29,5 Jahren durch sämtliche Sternbilder der Ekliptik und ist somit mal ein Frühlings-, Sommer-, Hernst- und Winter-Objekt. Darum wurde im Eingangsposting auch von Deepskyobjekten gesprochen.
    Die jahreszeitliche Beobachtbarkeit eines Objekts ist um so ausgeprägter, je näher das Objekt sich am Himmeläquator befindet und hängt auch vom Beobachterstandort ab. Polnahe Objekte sind zirkumpolar und das ganze Jahr zu sehen. Allerdings gilt auch hier, dass die Beobachtbarkeit mit zunehmder Höhe über dem Horizont besser wird.
    Am Nord- oder Südpol haben Himmelsobjekte gar keine jahreszeitliche Bindung der Sichbarkeit, da dort alle Objekte zirkumpolar sind.


    M13 ist mit +36,5° Deklination von unseren Breiten aus fast zirkumpolar und damit das ganze Jahr über sichtbar. Es verschwindet nur für kurze Zeit im Laufe eines Tages unter dem Horizont.
    Wenn man den Beobachterstandort etwas nach Norden verlagert, z.B. nach Kopenhagen, geht M13 gar nicht mehr unter.


    Gruss Heinz

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!