Anfängerfragen zur richtigen Ausrüstung

  • Hallo zusammen,


    das ewige warten auf Clear Sky nervt und führt dazu, sich mit neuen Themen zu beschäftigen [:D]
    Meine Ausrüstung, ein 8" Skywatcher Dobson und eine Nikon D90 DSLR mit folgenden Objektiven: 35mm 1.8; Macro 90mm 2.8 und 18-105mm Zoom 3.5-5.6
    Dazu ein Manfrotto 055xPROB Stativ mit Neiger-Kopf.


    Nun habe ich schon viel zum Thema Astrofotografie gelesen, dennoch sind meine Gedanken noch nicht ganz klar was geht und was ist sinnvoll.
    So wie ich es verstanden habe, gibt es folgende Möglichkeiten:


    1. DSLR ohne Objekt am OAZ - Fotos von Mond und Sonne(mit Filter) und max. Planeten. Problem in den Focus zu kommen. Welche Vergösserung erzielt man hier?


    2. DSLR auf einer Montierung - was und welche Montierung reicht hier aus (Was ist mit der iOptron Skytracker?), und welche zusätzlichen Teile werden benötigt. Ich verstehe leider den Begriff Autoguider, etc. nicht. Und sind die vorhandenen Objektive ausreichend, bzw. welche würden benötigt werden bei a) Planeten b) Deepsky?


    3. DSLR aufgeschnallt auf einem Newton auf einer paralaktischen Montierung - wäre das nicht das selbe wie 2.? Welche Vorteile würde das bieten? Wird dafür z.B. eine Prismenschiene benötigt? (Finde den Namen lustig, kann damit leider noch nix anfangen)


    4. DSLR in einem Newton mit Okularen vom Teleskop auf einer Montierung - das wäre dann die High-End-Lösung?!?!


    Meine Wünsche und Ziele sind, ja das ist es ja leider, ich weiß es nicht. Möchte gerne die Fotografie erstmal ausprobieren.
    Evtl. möchte ich mein 8" Dobson auf eine HEQ5 oder EQ6 später mal montieren.
    Dazu will ich für die Fotografie so wenig wie möglich zusätzlich investieren, falls es nicht mein Fall ist.


    Vielleicht will/kann/möchte jemand meine Fragen, oder auch nur Teile davon beantworten.


    Gruss Roland

  • Hallo Roland,


    zu deinen Fragen:
    1. Das ist die Möglichkeit, mit einem Dobson und DSLR anzufangen. Bei Skywatcher sollte es keine Probleme mit den Fokus geben, die haben ab Werk ein T2-Gewinde und sollten eine entsprechende Fokallage haben.
    Bei der Fotografie gibt es keine Vergrösserung, nur einen Abbildungsmassstab. Der Mond bzw. Sonne werden pro Meter Brennweite ca. 9 mm gross abgebildet. Ein Dobson mit 1200 mm Brennweite erzeugt also ein gut 11 mm grosses Abbild in der Fokalebene. Da die Nikon einen Chip mit 23.6 x 15.8 mm hat, würdest du einen fast formatfüllenden Vollmond erhalten.


    2. Da würde ich einen NEQ-3 als kleinste brauchbare konventionelle Montierung sehen. Für die DSLR benötigst du dann eine kurze Prismenschiene mit 1/4"-Fotoschruabe.
    Bei der Skytracker wirst du vermtl. noch einen Kugelkopf brauchen.
    Für Deepsky kannst du alle Brennweiten verwenden, Planeten erfordern mehrere Meter Brennweite und sind mit dieser Methode nicht drin.


    3. Wie 2. Zusätzlich ist Guiding über das Teleskop möglich.


    4. Okularprojektion kann Zur Brennweitenverlängerung genutzt werden, ebenso Barlows oder Telekonverter. Das ist bei DS eher unüblich, für Planeten aber nötig. Wie gut eine DSLR für Planeten geeignet ist, hängt vor allem von deren Videoeigenschaften ab. Da die D90 von 2008 stammt, sollte da noch nicht viel machbar sein.


    Les dir auch mal http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=139927 durch.


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    danke für die Rückmeldung.
    Also beginne ich mal mit einem T2 Adapter für meine Nikon und stecke sie in den OAZ, dann mal sehen, was ich da zustande bringe.


    Gruss Roland

  • Hallo zusammen,


    mein T2 Adapter ist gestern gekommen und heute habe ich mit meiner D90 die Sonne fotografiert.
    Ich komme damit super in den Fokus.
    Mal schauen, wenn das Wetter heute abend mitspielt und das Osterfeuer überstanden ist, werde ich es an den Planeten probieren. Jupiter steht ja noch ganz gut.
    Hier werde ich vermutlich eine Barlow benötigen, richtig?


    Noch eine Frage, in eBay steht zur Zeit eine HEQ5 von einem User aus dem Forum hier.
    Ist allerdings eine schwarze.
    Sind das die älteren mit "schlechteren" Komponenten?


    Ich glaube, ich finde gefallen daran, eine Montierung ist also nur eine Frage der Zeit.


    Gruss Roland

  • Hallo Roland,


    für Planeten brauchst du mehr Brennweite, ideal wäre eine 4x-Barlow für die D90 und f/6 Teleskop.


    Ob die Getriebe der HEQ-5 im Laufe der Zeit verbessert wurden, weiss ich nicht. Auf jeden Fall hat die schwarze HEQ-5 die langsamen Schrittmotoren verbaut, welche Geschwindigkeiten bis 16x oder 32x zulassen (so weit ich weiss). In der weissen HEQ-5 stecken schnelle GoTo-Motoren mit bis zu 1000x.


    Die HEQ-5 ist mit einem 200/1200'er Newton schon recht gut ausgelastet. Fotografisch wäre eine EQ-6 nicht übertrieben.


    Gruss Heinz


    NACHTRAG: Ich sehe gerade, dass die HEQ-5, die du vermtl. meinst, auf GoTo umgerüstet wurde. Da sind also die schnellen Motoren drin.

  • Hallo


    zu drittens, mit dem Newton als Nachführmöglichkeit gewinnst du die Möglichkeit dank Guiden mehr brennweite an der kamera nutzen zu können,
    allerdings hast du auch mehr Stabilitätsprobleme wegen höherer Windlast. Der Wind wird dafür sorgen das es auch schon bei kurzen Brennweiten zu Problemen kommt die bei 2. noch ungeguidet von allein liefen.
    Wäre unter Umständen nicht dumm es möglich zu machen den Newton mit wenigen Handgriffen als Dobson nutzbar zu machen, so das du auf die Bedingungen oder je nach Laune reagieren kannst, 5. sozusagen.


    so wenig wie Möglich, wäre Notebook und Phillips oder Logitechwebcam schon vorhanden, guiden über selbstgebastelten LX200Switch, das ginge an jeder Handbox, allerdings würde ich die Syntrek wegen der schon vorhandenen Guideschnitstelle und den modernen auch für die Gotohandbox tauglichen Getrieben vorziehen, statt der Gotohandbox ist bei PC Einsatz günstiger auch der EQdir Mod machbar, der geht soweit das er visuell auch vom Handy aus betrieben werden könnte.
    nun haste wieder was zum rumgoogeln.


    Die HEQ5 geht bei schön Wetter schon für 8" f/6, dann mit OAG, aber der Aufwand dafür ist erst mal größer als ein zusätzlicher kleiner Newton und ein schneller FH zum guiden. Auch das entspricht dem Aufpreis zur EQ6?? gut kürzerer Newton wäre leichter zu bändigen und der Erfolg schneller.Ich hatte früher auch 8" f/6 auf HEQ5, der schwergängige OAZ verleidete schon visuell den Spaß weil wegen Gezitter schlecht fokusierbar, das ist fotografisch eher weniger schlimm, das Vorgehen beim fokusieren ja anders und nur einmal je Nacht


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    ich musste mir den Text erst dreimal durchlesen, glaube aber jetzt zu wissen, was Du meinst. :)


    Wenn ich eine Montierung neu kaufe, dann sicherlich ab EQ6-Klasse. Hier bin ich schon am recherchieren, was es noch gibt, zu welcher Qualität und Preis. Momentan versuche ich mehr zur Celestron VX zu finden, da man von der EQ immer wieder von einem Springen hört. Eine Losmandy ist mir, bzw. meinem "Haushaltswiderstand" (Habe ich letztens hier im Forum gelesen und fand das treffend), zu teuer.
    Wenn ich aber die HEQ5 günstig gebraucht ersteigern kann, werde ich damit erstmal Erfahrungen sammeln. Verkaufen kann man immer noch, gebraucht zu gebraucht ist der Verlust nicht so hoch. Einen schnellen Fotonewton habe ich dann für später auf dem Zettel, hier gefällt mir der 200/800 von ES sehr gut, mal schauen.


    Leider habe ich keinen privaten Laptop, der berufliche ist für private Anwendungen gesperrt, und den Laptop meiner Tochter bekomme ich immer nur, wenn was kaputt ist :)
    Ideal wäre ja eine iOS Anwendung fürs iPad, oder ich muss meiner Tochter einen neuen Laptop schenken und nehme ihren alten. :)


    Gestern abend konnte ich leider nicht mehr beobachten, mal davon abgesehen, dass die Rauschwaden vom Oster-Feuer genau über meinen Zenit gezogen sind, wurden die Wolken immer dichter.
    Heute morgen, also vor einer Stunde, konnte ich den Mond fotografieren und werde mich jetzt mal mit der Bildbearbeitung auseinandersetzen. Habe Fotos und ein Avi gemacht, und suche gerade nach einer Möglichkeit, aus dem AVI Einzelbilder fürs stacken zu extrahieren.
    Es gibt also noch viel zu tun, aber es macht Spaß, und das ist die Hauptsache.


    Gruss Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">4. DSLR in einem Newton mit Okularen vom Teleskop auf einer Montierung - das wäre dann die High-End-Lösung?!?!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schmunzel...


    Hallo Roland,
    Bei einer High-End Lößung bekommst Du gerade einen anständigen OAZ im Wert deiner bisherigen Ausrüstung...

  • Hallo Stefan,
    hast recht, High End ist anders, aber ich fange ja auch erst an, ich meinte ja damit auch nur die Zusammenstellung.
    Inzwischen habe ich mich auch weiter belesen, und komme der Sache und den Begriffen auch immer näher.
    Bei der Bildbearbeitung meiner aufgenommenen Bilder Sonne und Mond musste ich feststellen, dass Schärfe und Rauschen noch riesiges Optimierungpotential haben. Ich glaube, ich muss auch mal den Offset des FS wieder einstellen, momentan habe ich keinen drin, insofern der FS selbst nicht einen hat.
    Ich werde mal 3,2mm einstellen, irgendwo hatte ich den Wert für den 8" F/6 gelesen. Falls das falsch ist, bitte Info.
    Offset heisst ja, den FS um den Wert vom OAZ zu entfernen, mittels den Schrauben der Streben. Richtig?


    Gruss Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Der Falke</i>
    <br />Ich glaube, ich muss auch mal den Offset des FS wieder einstellen, momentan habe ich keinen drin, insofern der FS selbst nicht einen hat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Roland,


    vergiss das Offset. Das dürfte bei einem 200/1200'er Newton so um die 2 mm haben und ist kaum sichbar. Bei Skywatcher sollte der FS mit einem entsprechenden Versatz auf den Halter geklebt sein.
    Bei der Justage mit dem Laser gibt es da gar nichts zu berücksichtigen und bei einem Cheshire muss du dich beim Verstellen des HS an den FS-Streben orientieren, Siehe dazu http://seeing1.de/2a_justage.html#justoff (das linke Bild im Kapitel unten).


    Gruss Heinz

  • Hallo zusammen,


    jetzt muss ich doch nochmal nerven.
    Ich finde den Tubis um den OAZ relativ unstabil, wenn man am OAZ etwas wackelt, sieht man, wie sich das Blech beugt.
    Würde es helfen, wenn ich grossflächig die Stelle am Tubus mit Carbonfaser oder Glasfaser laminiere, um die Steifigkeit hinzubekommen? Beides inkl Epoxy Harz habe ich da.
    Auch der OAZ selbst scheint, optimierungsbedürftig zu sein, hier werde ich mal etwas gegen das Kippeln des Auszug unternehmen müssen.
    Eben habe ich nochmal ein Weisslichtdoto der Sonne gemacht, wo mir die Schwachstellen aufgefallen sind.


    Den Offset vernachlässige ich dann erstmal, das Justieren geht inzwischen gut von der Hand, ist ja auch nicht schwer, wenn man es erstmal verstanden hat.


    Gruss Roland

  • Hi Roland, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn man am OAZ etwas wackelt, sieht man, wie sich das Blech beugt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja- das nennt man dann wohl "Beugungserscheinungen" [:D]


    Das ist bekanntes Problem, besonders toll bei den Orion UK mit ihren dünnen Alutuben. Eine DSRL sollte das noch nicht so sehr verursachen, aber auch da wird schon eine leichte Verbiegung entstehen. Abhilfe schafft ein flächig untergebautes Blech, das über eine größe Fläche des Tubus aufgelegt und verschraubt/vernietet wird.


    Zum Punkt nix Laptop- da bleibt die schöne Lösung mit DSRL und einem MGen als Autoguider. Wobei dein Finanzminister den MGen auch durchwinken muss.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo nochmal,
    gestern war ein prima Tag und abend (verflucht sei die Zeitverschiebung, um ein wenig auszuprobieren.
    Die Sonne habe ich direkt mit der Kamera im OAZ fotografiert (1/1600s und 1/4000s) und auch gefilmt.
    Was mir auffällt, dass am Rand der Sonne eine Art Schatten zu sehen ist. Ist das Koma, falsche Einstellung, oder ist das einfach so?
    Den Jupiter habe ich auch fotografiert und gefilmt, allerdings ohne Vergrößerung(Barlow).
    Sieht doch recht klein aus. :)
    Für das stacken der Bilder aus dem AVI und den Einzelaufnahmen habe ich mir das Programm Giotto heruntergeladen. Nicht wirklich intuitiv im ersten Moment, werde mich damit wohl etwas beschäftigen müssen. Die Automatik macht aus meiner Sonne ein lustiges Bild, aber keine echte Sonne mehr. (Erinnert mehr an moderne Kunst)
    Wenn es bessere Programme gibt, bitte mal kurze Rückinfo. Zusätzlich nutze ich Photoshop.


    Gruss Roland

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