Hallo Roland,
wie bereits gesagt, sind Okulare eine recht individuelle Sache. Wie jemand mit einem bestimmten Okular zurecht kommt, lässt sich nicht pauschal sagen und das muss jeder letztendlich selber ausprobieren.
Dazu kommt, wo deine Schwerpunkte liegen. Willst du ein Okular mir maximaler Bildqualität oder Beobachtungskomfort? Für welches Teleskop soll das Okular sein?
Ich habe z.B. ein Scopos Extreme 35 mm, welches an schnellen Teleskopen nicht besonders überzeugend ist. Ausserdem belastet es den OAZ mit 1,1 kg reichlich. Das ist kein Okular für meinen Chinanewton, macht aber im Okularkoffer mächtig Eindruck [:D]. Aber am grossen Cassegrain unsserer Sternwarte funktioniert das Teil prima und überzeugt dort mit einem tollen Einblickverhalten. Dort ist auch ein OAZ verbaut, der mit dem Monsterokular problemlos zurecht kommt.
Der Vergleich von LVW und Nagler hinkt, denn dafür haben die Okulare ein viel zu unterschiedliches Gesichtsfeld. Da ist eher ein Vergleich ist den Panoptic oder Delos angesagt. Wenn die Okulare an sehr schnellen Teleskopen funktionieren sollen, sind Nagler erste Wahl, aber für Brillenträger ist das grosse Gesichtsfeld der meisten Nagler gar nicht zu nutzen.
Wegen dem Vergleich LVW und Hyperion siehe http://svenwienstein.de/HTML/baader_hyperion.html und http://svenwienstein.de/HTML/orion_stratus.html
Die Okulare von Vixen mögen etwas besser sein, aber den heutigen Preisunterschied (Vixen hat vor einigen Jahren die Preise der LVW kräftig angehoben) rechtfertigt das m.E. nicht.
Wie du siehst, gibt es bei der Okularwahl viele Parameter, die eine Rolle spielen. Wobei besonders das Einblickverhalten individuell recht unterschiedlich bewertet wird. Darum können Okulartipps auch nur einer Vorauswahl dienen, jeder muss selber ausprobieren, was ihm am besten liegt.
Ausserdem können Okulare, die bei Nacht gut funktionieren, am Tage bei der Sonnenbeobachtung übel sein. Das liegt wohl am unterschiedlichen Durchmesser der Pupille.
Gruss Heinz