Zoomokular und Barlowlinse, können die zusammen?

  • Hallo zusammen, zu weiteren Verständnisfrage aus Sicht eines Einsteigers.


    Im Artikel (1.25“ oder 2“ für den Start) hab ihr mir sehr geholfen. Doch nun ergeben sich 2 neue Fragen daraus:


    1. Zoomokular oder eine entsprechende Anzahl an Festbrennweiten
    In der Fotografie kommen die Zoomobjektive gegen über den Festbrennweiten locker. Wie schaut das in der Teleskopwelt aus? Können die Zoomokulare mit Abstrichen mithalten?
    Hier habe ich Okulare von 49,- bis 390,- Euro gefunden. Meine Idee ist, mir das „HR Planetary Zoom Okular 7,2 - 21,5mm - 7 Elemente“ zuzulegen, Kosten ca. 140,- Euro. 4 bis 5 Festbrennweiten dürfen um die 300,- Euro kosten.


    2. Barlowlinse. Glaube ich der Werbung, kann ich damit so ca. die Hälfte an Okularkosten einsparen.
    Angedacht habe ich die „3x Barlowlinse, achromatisch, 1,25 Omegon“ für (+/-) 40,- Euro. Laut Werbung erreiche ich damit eine Spannweite von 21,5mm bis runter auf 2,4mm (klar, die 2,4 sind kaum bis nie machbar, Mathe bleibt aber Mathe).


    Schaue ich mir die Preise an, so lande ich zusammen bei 180,- Euro und decke fast alles ab (außer extremes Weitwinkel), was ich als Einsteiger mir so vorstellen könnte.


    Wo liegen hier die Fehler, die mir die Werbung nicht ganz offenbart?


    Ein Hinweis, ich bin und will kein Profi werden. Wenn ich das irgendwann möchte, muss eh eine andere Montierung, Tubus usw. her.


    In einem weiteren Artikel bitte ich Euch um ergänzende Gedanken zur Werbung zu den Fragen: (Motorisierung aller Achsen, bringt das Ruhe in die Gerätschaften?


    Jetzt seid Bitte Ihr wieder dran


    Mit freundlichen Grüßen
    Ralf aus Drolshagen

  • Hallo Ralf,


    Zoomokulare haben auf jeden Fall den Nachteil eines deutlich kleineren Gesichtsfeldes gegenüber WW-Okularen, vor allem bei der langen Brennweite. Aber gerade da wünscht man sich ja ein grosses Gesichtsfeld für den Überblick.
    Das grösste Gesichtsfeld dürfte das Hyperion Zoom haben, dort sind es immerhin 50° bei der langen Brennweite. Und das Okular wird mit einer passenden Barlow als Set angeboten. Aber ganz billig ist das Teil nicht.


    Das Problem bei scheinbar preiswerten Barlows iat die grosse Qualitätsspanne. Da habe ich schon ziemlichem Schrott, aber auch überraschend gute Teile entdeckt. In Kombination mit Festbrennweiten haben Barlows halt den Nachteil des erhöhten Schraubaufwands beim Brennweitenwechsel.
    Ich persönlich würde Barlows nur in Kombination mit einfachen Okulardesigns einsetzen. Dort kann eine gute Barlow sogar für eine bessere Abbildung sorgen, weil das Öffnungsverhältnis entschärft wird.


    Gruss Heinz

  • hallo ralf
    wie gesagt würde ich auch eine barlow gegenüber eines zoomokulars bevorzugen. ich habe nur barlows von televue. du kannst ja in jeder barlow deine okulare hin und her tauschen. bedenke aber das du nicht zuviel vergrößerst weil dadurch das einfallene licht deiner objekte drastisch abnimmt. und natürlich auch die auflösung. bei planeten geht das noch so gerade weil sie hell sind, aber deep sky ist schwierig. besorge dir ev eine gebrauchte eq6 oder cgem monti die sind relativ günstig und schon mit motoren ausgestattet. die celestron cgem sogar mit go too. vg caspar

  • Hallo Ralf,


    wie in dem anderen Thread schon jemand geschrieben hat, wirst Du mit dem 150/750 keine ordentliche Randschärfe hinbekommen. Soweit ich mich erinnere, hatte ich irgendwo im Netz gelesen, daß Zoom-Okulare diesen Effekt verstärken. Insofern wäre eine Kombination aus guten Okularen mit einer 2xBarlow und 3xBarlow sinnvoller.
    Ich selbst habe auch ein Zoom-Okular, benutze es aber nur noch seltenst. Für mich sind die "richtigen" Okulare besser.
    Ich an Deiner Stelle würde Werbung nicht vertrauen, eher Testberichten.


    Gruß, Andreas

  • Hallo zusammen,


    erst mal meine Dank für die Antworten, alles bringen mich weiter, DANKE!


    Eine Nachfrage. Wenn ich ein 15mm Okular durch eine 2,5 APO Barlowlinse reduziere, erhalte ich 6mm. Ist die Druchsicht mit einem Okular aus der gleichen Serie (z.B. TS HR Planetenokula) aber mit 6mm vergleichbar? Es sie dunkler, verwaschener oder sowas? Ist es besser sich doch zwei Okulare 15mm und 6mm zu kaufen?


    MfG
    Ralf

  • Sieh die Barlow nicht als Verkürzung der Okularbrennweite, sondern als Verlängerung der Teleskopbrennweite. Die Eigenschaften des Okulars, vor allem das Einblickverhalten, bleiben weitgehend erhalten.
    Wenn du also ein 15 mm Plössl mit einer 2,5x Barlow kombinierst, hast du die gleiche Vergrösserung wie mit einem 6 mm Plössl, aber ein wesemtlich komfortableren Einblick bzw. Augenabstand.
    Bei vielen modernen Okularkonstruktionen sieht dies etwas anders aus. Die haben vor allem bei den kurzen Brennweiten bereits ein teleskopseitiges Streuelement, ähnlich einer Barlow, eingebaut. Da hat man keinen Vorteil aus der Kombination eines langbrennweitigen Okulars + Barlow gegenüber dem kurzbrennweitigen Okular. Ganz im Gegeteil, durch die Barlow hat man mehr Linsen im Strahlengang und handelt sich evtl. weitere Nachteile ein.

  • Hallo Andreas, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... wirst Du mit dem 150/750 keine ordentliche Randschärfe hinbekommen. Soweit ich mich erinnere, hatte ich irgendwo im Netz gelesen, daß Zoom-Okulare diesen Effekt verstärken.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, stimm so nicht ganz.


    Klar ist- je größer das Eigengesichtsfeld eines Okulars desto stärker macht sich die Randunschärfe bemerkbar- außer es handelt sich um Okulare Typ Nagler, Ethos und Co.- also entsprechend teueren, aber auch sehr hochwertig gefertigten Okularen.


    Der Effekt Randunschärfte hängt auch zusammen mit der Okularbrennweite- du wirst sie bei einem 30mm Okular viel stärker sehen als bei Nutzung eines 10mm oder noch höher vergrößernden Okular.


    Da nun aber fast alle der günstigen zoombaren Okulare einerseits sehr kleine Eigengesichtsfelder aufweisen und dazu auch noch relativ kurze Brennweiten haben wirst du den Effekt der Randunschärfe damit nicht so stark oder kaum bemerken.


    Für meinen Geschmack machen diese Dinger trotzdem kaum Sinn- Grund ist für mich das viel zu kleine Eigengesichtsfeld- Tunnelblick.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich hatte mich nur auf den vorherigen Thread verlassen. Das mit der Randunschärfe habe ich auch schon einmal sehen dürfen. Trotzdem Danke. Da habe ich wohl wieder einmal ein Thema zum Belesen gefunden.
    Allerdings eine Frage noch. Ist dann die Aussage, daß ein Zoom-Okular diese Randunschärfe verstärkt, richtig oder falsch?


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,


    die Randunschärfe kommt doch bei schnellen Newton und weitwinkligen Okularen besonders zum Tragen- bedingt durch den Verlauf des Strahlengangs durch das Okular.


    Ich hatte ja schon geschrieben das besonders die Zomms kein sehr großes Eigengesichtsfeld haben- meist so variierend zwischen 50° hin zu 40°- und zur kurzen Brennweite gehört das größte Eigengesichtsfeld.


    Die oft genannte Randunschärfe tritt verstärkt sichtbar bei Okularen mit einem Eigengesichtsfeld größer 65° und langer Brennweite auf- also die gängigen bekannten Erfletypen so ab 25mm Brennweite aufwärts.


    Weshalb sollte dann das Zoom die Randunschärfe verstärken? Außer das es von Grund auf so schlecht ist, das es dadurch eine Randunschärfe verursacht.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Andreas,


    es ist einfacher, eine Festbrennweite zu optimieren als ein Zoom. Das ist bei Fotoobjektiven nicht anders.
    Bei einer Festbrennweite muss die Rechnung nur für eine Brennweite passen, bei einem Zoom für den gesamten Brennweitenbereich. Darum kann es sein, dass ein Zomm bei einer bestimmten Brennweite eine gute Randabbildung hat und bei anderen Brennweiten ein eher schlechtes Bild zeigt.
    Ein weiterer Faktor ist das Öffnungsverhältnis des verwendeten Teleskops. Ich habe z.B. ein 35 mm Okular, welches an einem Cassegrain ein tolles Bild liefert, aber bei einem f/5 Newton gar nicht überzeugt.
    Und es ist problematisch pauschale Aussagen zu treffen, so lange wir nur von Zooms reden, aber nicht von einem bestimmten Okular.


    Sieh dir doch mal diese Okulartests an: http://astro-okulare.de/baader/bahypzo.htm und http://astro-okulare.de/baader/bahyp.htm
    Dort kannst du recht gut sehen, dass das Zoom trotz deutlich kleinerem SGF bei 24 mm eine ausgeprägtere Randschwäche hat als bei 8 mm.


    Gruss Heinz

  • (==&gt;) Stefan


    Danke. Da bin ich doch tatsächlich das Opfer meiner eigenen Dummheit geworden. Deutsche Sprache, schwere Sprache. [8]


    Es muß nicht "verstärkt" heissen, sondern "tritt stärker in Erscheinung als mit Festokularen".
    Und das wiederum scheint ein Qualitätsmerkmal zu sein.


    (==&gt;) Heinz


    Danke für die Links, suche nämlich immer noch die eierlegende Wollmilchsau. [;)]
    Ich wollte auf den direkten Vergleich der gleichen Brennweite hinaus, habe es allerdings falsch ausgedrückt. Dies wird aber wahrscheinlich auch vom Okularhersteller abhängig sein.


    Gruß, Andreas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!