Westhavelland dunkelster Ort (SQM-L: 21,78)?

  • Hallo,


    gestern las ich, dass Andreas Hänel den dunkelsten Ort in Deutschland gefunden hat und mit einem SQM-L auf 21,78 kam. Diese Zahl ist von allerdings von April 2009, könnte man sowas heute immer noch da messen?


    Außerdem frag ich mich, warum es z.b. in Südbrandenburg, das ähnlich weit von Berlin entfernt ist, nicht genauso dunkel sein soll. Auf dem HTT wird doch sicher schon mal jemand mit einem SQM-L nachgemessen haben.


    - Das schwärzeste Schwarz: Je finsterer die Nacht, umso heller die Sterne. Wo aber ist der dunkelste Ort in Deutschland?

  • Hallo!


    Erstaunlich, ich hätte eher auf Helgoland getippt: Da ist ja nur Wasser außen rum und entsprechend nicht eine Lampe auf 50km. Außer dem Dorf selbst, aber das sind nur ein paar Häuser und ein Leuchtturm.

    Irgendwann werden Hamburg und Ahrensburg zeitgleich einen kompletten Stromausfall haben und dann stehe ich draußen und werde feiern. Und danach das Teleskop verkaufen, denn so schön wird es anschließend nie wieder.[:D]


    Bis dann,


    Michael

  • Hallo Nico,


    so hat das Andreas sicher nicht behauptet, aber es wird zu dem Zeitpunkt seine Messung mit dem höchsten Mag-Wert in Deuttschland gewesen sein.
    Das Westhavelland ist sehr dunkel, aber in der Röhn gibt es Ecken, die da ohne weiteres mithalten. So weit ich weiss, hat Andreas auch Messungen in Südbrandenburg gemacht, die nicht ganz mit dem Westhavelland mithalten konnten. Nur weil es etwa gleich weit von Berlin entfernt ist, muss es dort ja nich gleich stockfinster sein. Ausserdem haben sich die Gemeinden im Westhavelland im Zuge der Ernennung als Sternenpark bereit erklärt, die Strassenbeleuchtung entsprechend auszulegen.
    Ich halte es auch nicht für sinnvoll, Messungen die zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemacht wurden, bis auf die zweite Nachkommastelle zu vergleichen und damit dann definite Aussagen zur lokalen Lichtverschmutzung zu treffen. Da sind sicher immer etwas Schwankungen drin und die Messwerte lassen auch keine absolute Aussage über die Himmelsqualität zu, weil noch andere Faktoren eine Rolle spielen.
    Aber anhand solcher Messungen lassen sich Entwicklungen dokumentieren und zeigen, was wir mit künstlicher Beleuchtung anrichten.


    Gruss & CS
    Heinz

  • Servus
    Ja die Dunkelheit im Westhavelland kann ich bestätigen!
    Aber Dunkelheit heißt für mich nicht gleich tollen Himmel!!
    Das ist meine Erfahrung!
    Die SQM-Messungen sind nach meinen Erfahrungen aber nur ein ungenauer Anhalt der Himmelsqualität!Ic finde die Fisheye-Aufnahmen von Andreas viel Aussagekräftiger wie das SQM!Im Westhavelland wie auf der Schwäbischen Alb, wie im Taunus usw. maß ich schon mit dem SQM-L über 21,7! Die Himmelsqualität war jedoch teilweise nur als gut zu bewerten. In den Alpen oder Mittelgebirgen messe ich regelmäßig weniger mit dem SQM und habe im Schnitt eine deutlich bessere Durchsicht!


    Das SQM habe ich seit letztem Jahr aus meinem Koffer genommen!


    Lg von Hajü

  • Ja, das mit den Schwankungen stimmt natürlich.


    Soweit ich weiß, hat Nils SQM-L im Hunsrück in super Nächten auch über 21,7 gemessen und in weniger guten Nächten lagen die Werte eben nur im 21,4-Bereich.

  • Servus Nico


    Interessanter noch finde ich, das die Nächte mit 21,7 teils schlechter waren, wie die Nächte mit 21,4! Und da meine ich die Transparenz! Darum bin ich wieder zur GG und zu Bortle Beurteilung gekommen.
    Aber Dunkelheit und Transparenz sind ja dann eh wieder 2 paar Stiefel....
    In diesem Sinne
    Lg von Hajü

  • Hallo,


    wir waren im vergangenen Oktober auf der Edelweißspitze, da habe ich in allen drei Nächten SQM-L 21.4 gemessen. Das kam mir auch nicht so recht geheuer vor, hatte ich solche Werte doch auch in den vergangenen zwei Jahren öfters im südlichen Hochschwarzwald gehabt (ca. 1000-1200m). Die Edelweißspitze hat ja 2570m, sollte es da nicht nochmal deutlich besser sein wie im Schwarzwald (ich meine vom Meßwert her)? Vom Himmelsanblick war es besser (mehr Milchstraße ua).


    Ich hatte allerdings keine neuen Batterien reingetan, da die alten noch gingen.


    Grüße, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo Gerd,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Edelweißspitze hat ja 2570m, sollte es da nicht nochmal deutlich besser sein wie im Schwarzwald (ich meine vom Meßwert her)? Vom Himmelsanblick war es besser (mehr Milchstraße ua).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wieso sollte das so sein? Das SQM Meter misst nur einen Helligkeitswert, mehr nicht.
    Wie Hajü schon geschrieben hat, sind eben noch mehr Faktoren für beste Beobachtungen notwendig.
    Wenn die Transparenz besser ist, kommt auch mehr Sternenlicht durch, es wird also auch heller am Sensor.
    Wenn es neblig wird, steigt der SQM Wert.
    Das SQM Meter ist eben nur ein Helligkeitsmesser, nicht mehr und auch nicht weniger. Der subjektive Helligkeitseindruck verschiedener Personen kann damit ausgeschlossen werden, eine Aussage über die erreichbare Grenzgröße kann es nicht liefern.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Dunkler Himmel gepaart mit sehr guter Durchsicht sin dimho zwei paar Schuhe. Bin Stammbesucher des HTT und sage, dass die (subjektive) Himmelsqualität sehr von der Durchsicht abhängt. Im letzten jahr hatten wir Rückseitenwetterlage und zum teil sehr gute Durchsicht, so dass M33 schon mit bloßem Auge zu sehen war. Mein SQM-L zeigte aber in der besten Nacht "nur" 21.34 mag/arcsec² an. Die Sichtung von M33 wurde auch von anderen Beobachtern bestätigt.


    Bei einem ATS in Jeßnigk hatten wir sogar mal 21.67 mag/arcsec². Da empfand ich die Durchsicht abe rnicht so doll wie beim letzten HTT. [:D] Besonders in den Frühlingsmonaten, ist der Himmel oft deutlich dunkler, da der nicht zu untrschätzende Einfluss der Milchstraße herausfällt.

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Hallo Leute,


    das SQM ist ja eigentlich nur ein Belichtungsmesser.
    Die Einflüsse von Staub oder Dunst in der Luft werden mitgemessen.
    Meine beste SQM-Messung korrespondierte mit einer sehr schlechten Durchsicht.
    Das war im September 2010 in Namibia, wo bei echt schlechten Bedingungen ein SQM-Wert
    von weit über 22,0 zu messen war. Bis 30° über dem Horizont lag da eine graubraune Suppe.
    Darüber sah man noch die hellen Sterne und auch etwas von der Milchstraße,
    aber der Staub oder Rauch in der Luft machte Beobachtungen uninteressant.
    Noch krasser ist es in Namibia, wenn der Himmel bedeckt ist.
    SQM extrem hoch, Duchsicht Null...[:D]
    cs
    Timm

  • Hallo.


    Das mit dem SQM kann ich auch bestätigen.
    Ein guter SQM Wert sagt noch lange nichts über den Himmel aus. Wenn, dann müsste man den SQM Wert mit dem fst Wert kombinieren.
    Wichtiger für mich bei der Beobachtung ist die Transparenz des Himmels, die der SQM (L) nicht alleine bestimmen kann.


    Viele Grüße
    Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: SigurRósFan</i>
    <br />Hallo,


    gestern las ich, dass Andreas Hänel den dunkelsten Ort in Deutschland gefunden hat und mit einem SQM-L auf 21,78 kam. Diese Zahl ist von allerdings von April 2009, könnte man sowas heute immer noch da messen?


    Außerdem frag ich mich, warum es z.b. in Südbrandenburg, das ähnlich weit von Berlin entfernt ist, nicht genauso dunkel sein soll. Auf dem HTT wird doch sicher schon mal jemand mit einem SQM-L nachgemessen haben.


    - Das schwärzeste Schwarz: Je finsterer die Nacht, umso heller die Sterne. Wo aber ist der dunkelste Ort in Deutschland?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo zusammen,


    vieles ist schon gesagt, doch zur Ausgangsfrage nach dem dunkelsten Ort zurück.


    Nordbrandenburg, die Region nordwestlich von Reuruppin ist selbst für brandenburger Verhältnisse extrem dunkel.
    Wenn die Transparenz im Berliner/Brandenburger Raum sehr gut ist, sind dort Wert 21.7-21.8 mag/arcsec^2 im Zenit möglich, im letzen Frühjarhr habe ich mehrfach bei 21.7-21.75 beobachtet (SQM ohne Linse, SQM mit Linse würde eher noch höhere Werte anzeigen, da ein kleinerer, dunklerer Himmelsausschnitt um den Zenit gemessen wird) . Das lag nicht an Nebel oder Staub, ich fahre da nur hin wenn die Transparenz sehr gut ist.
    Im Haveland nahe Ribbeck, also etwas dichter an Berlin als der von Andreas Hänel genannte Ort, sind die Wert bei ähnlicher Transparenz häufig im Bereich 21.- 21.4 mag/arcsec^2.


    Mir hat das SQM in Verbindung mit Lichtverschmutzungskarten sehr geholfen gut Plätze zu finden und ich möchte es nicht missen. Die genannte Region nördlich von Neuruppin halte ich sogar noch für etwas dunkler als die Region bei Herzberg in Südbrandenburg, dort findet das HTT statt.
    Sicherlich ist die Transparenz sehr wichtig, doch die kann selbst in Großstädten auf Meereshöhe wie Berlin sehr gut sein, der Verlust im Zenit 0.25- 0.3 mag. Mit Hilfe des SQMs kann man z.B. auf die Bedingungen an einem anderen Ort schließen, wenn der Himmel in Berlin recht dunkel ist, bedeutet dies in der Regel gute Transparenz und es lohnt sich eine längere Fahrt zu einem dunklen Ort.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Leute,


    mit den SQM-L Werten wäre ich etwas vorsichtig. Ich komme gerade von einer Astroexkursion zurück, da habe ich in einer Nacht auch einmal sogar gemittelte Werte um 21.78 mit meinem SQM-L gemessen. Vorher hatte ich das auch noch nicht. Ich habe die Werte ignoriert und das Gerät in die warme Hosentasche gesteckt. Paar Minuten später kamen auch wieder nachvollziehbare Werte raus.


    Ich kenne mittlerweile einige sehr gute Beobachtungsplätze in Europa und Werte &gt; 21.7 habe ich praktisch noch nie gemessen. Dafür hatte ich mal im Dezember letzten Jahres die Möglichkeit unter perfekten Bedingungen auch den bedeckten Neumondhimmel auf La Palma durchzumessen. Der gemittelte SQM-L Werte war 21.7.


    Im Kern müsste man eine Zeitreihe bzgl. der SQM-L Werte über die ganze Nacht aufstellen. Das erlaubt sehr gut einzuschätzen, ob ein Beobachtungsplatz wirklich dunkel ist. Die Bortle Skala ist auch ein gutes Hilfmittel.


    Bei schlechter Durchsicht habe ich immer schlechtere SQM-L Werte gemessen. Die Durchsicht ist essentiell für messbar dunklen Himmel. Ich habe mir das Dokument von A. Hänel vor einiger Zeit auch mal angesehen (Finde ich aber im Netz momentan nicht). Für mich waren die gemessenen Daten schwer nachvollziehbar. Ich glaube das waren SQM-L Messungen, bin mir aber nicht mehr sicher.


    Beste Durchsicht hat man eigentlich meiner Erfahrung nach ab ca. 1500 - 2000m. Das kann man leicht prüfen indem man die Sonne versucht mit dem Zeigefinger abzudecken. Wenn sich dann kein Hof zeigt ist die Durchsicht sehr gut.


    Zwischen SQM-L und SQM scheint es auch deutliche Unterschiede bzgl. der Messwerte zu geben. Das SQM-L scheint um etwa 0.2 zu kleinere Werte anzuzeigen.


    Gruß


    Oliva

  • Hallo


    ich kann bestätigen, dass die SQML Geräte einer gewissen Streuung unterliegen.
    Das können bis zu 0,2 mag/arcsec² sein.
    Bei Vergeleichsmessungen muß auch das gleiche Gebiet gemessen werden.
    Die Michstrasse beeinflußt auch das Messergebnis.


    Ja, guter Himmel setzt natürlich einen dunklen Himmel voraus,
    aber die Durchsicht sollte auch stimmen.



    Gruß
    Dieter

  • Hallo an alle Dunkelmänner und -Frauen


    Wird hier nicht ein ganz wichtiges Thema übersehen?


    Ich meine das Nachthimmelleuchten.
    Der Himmel ist von der Erde aus ja nie schwarz, weil in der Ionosphäre durch Rekombination Licht emmitiert wird.
    Und dieses Licht entsteht ja weit oberhalb der wetterbestimmenden Troposphäre.
    Das Ergebnis: in einer Umgebung, in der künstliche Beleuchtung kaum einen Beitrag zur Himmelshelligkeit liefert, wird der Himmel zwangsläufig dunkler, je schlechter die Durchsicht ist (Dunst, dünne Wolken oder schlicht die Luftsäule abhängig von der Höhenlage).
    Das SQM wird zwar bei gleichem Wetter von der Stadt Richtung Land immer höhere Werte (dunklerer Hintergrund) zeigen, auch von Lichtverseuchten Standorten bei klarerem Wetter höhere Werte zeigen, da weniger Dunst weniger Licht zurückwirft.
    Vom abgelegenen Standorten wird trübere Sicht aber zwangsläufig ebenfalls höhere Werte zeigen, ohne daß man mehr sieht- die Sterne werden genauso "gedimmt" wie das Nachthimmelleuchten.
    Vielleicht wäre es mal Zeit, die "Grundhelligkeit" des Himmels unter möglichst guten Bedingungen zu messen - meines Wissens schwankt das Nachthimmelleuchten erheblich abhängig von Tageszeit, Weltraumwetter (Airglow) und vielleicht noch weiterer Faktoren.
    Ich glaub auch, daß es schwierig ist, das ganze Jahr über gleichdunkle Stellen am Sternhimmel zu finden ohne Milchstraße oder Zodiakallichtband.


    Nicht den allerdunkelsten Himmel (Wie Jetzt [:(!])wünscht
    Felix

  • Moin,


    kann mich im Großen&Ganzen Timms Ausführungen anschließen, die SQM-Messung taugt bestenfalls bis ca 21.3-21.5 was, darüber werden die Faktoren die die Transparenz beeinflussen einfach zu groß da sie nicht erfasst werden. Man sollte bei hohen Werten auch die FST und Bortle-Skala mit einbeziehen.


    Gruß Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Roland</i>
    <br />Moin,


    kann mich im Großen&Ganzen Timms Ausführungen anschließen, die SQM-Messung taugt bestenfalls bis ca 21.3-21.5 was, darüber werden die Faktoren die die Transparenz beeinflussen einfach zu groß da sie nicht erfasst werden. Man sollte bei hohen Werten auch die FST und Bortle-Skala mit einbeziehen.


    Gruß Roland
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Roland,


    im wesentlichen stimme ich zu, doch die z.T. recht hohen Werte haben schon eine Bedeutung, man muss sie nur etwas anders interpretieren.


    Wo es keine Lichtverschmutzung gibt wie an ausgewählten Plätzen in Namibia oder im Atlas Gebirge ist ein Gerät mit dem man diese messen kann nur sehr bedingt sinnvoll. Die Werte im Berich von 21.7 in Brandenburg und wohl auch in der Rhön können nur an den Orten mit der geringsten Lichtverschmutzung gemesen werden, an andern Orten (meine Erfahrung) misst man nie so niedrige Werte. Das heist ja nicht, dass 21.7 in Brandenburg dem gleichen Himmel wie 21.7 in den Hochalpen oder La Palma entspricht. Vermutlich muss man den Wert etwas korrigieren, da die Transparenz kleiner ist. Geht man von eine Differenz von 0.3 mag aus und nimmt an, dass die Hälfte des Lichtes, das nicht auf dem Boden ankommt ins All zurückgestreut wird, entsprechen die 21.7 im Flachland 21.55 an einem hochgelegen Standort. Dies gilt aber nur im Zenit, für Objekte in Horizontnähe kann ein Flachlandland Standort natürlich nie mithalten.
    Ferner, Werte um 21.7 misst man auch an den besten Plätzen im Brandenburger Flachland nur sehr selten, ein paar mal im Jahr, wenn die Luft sehr trocken ist.



    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    so gesehen hast du auch recht, ich denke ein Korrekturfaktor fürs Flachland wie von dir vorgeschlagen kommt der Sache schon ziemlich nahe [^]


    Gruß Roland

  • Sind wir froh das wir die dunklen Regionen bei uns noch haben!
    Andreas Hänel hat ja fast ganz Deutschland mit dem mobilen SQM vermessen! Beeindruckende Ergebnisse!
    Die neuen NASA-Aufnahmen sind da übrigens eine tolle Sache! Schaut mal rein und testet eure Plätze:
    http://www.blue-marble.de/nightlights/2012
    Der Vorteil zu anderen LV-Karten ist die Genauigkeit! Sie liegen wirklich perfekt mit den Google Earth-Karten übereinander!
    Trotz alledem sehe ich den Trend, das viele Beobachter vermehrt in die Berge ausweichen! In vielen Regionen ist von Herbst bis Frühjahr eine dicke Nebelsuppe oder Hochnebel, der astronomische Beobachtungen zur Vision verkommen lassen!
    Bortle und Grenzgröße sind bei meinen Beobachtungen der subjektive Anhalt! Das SQM mißt einzig und allein die Dunkelheit in einer Region. Mehr aber auch nicht!


    Clear Sky


    Lg von Hajü
    http://www.astromerk.de

  • [quote]<i>Original erstellt von: oliva</i>
    <br />Hallo Leute,


    Ich kenne mittlerweile einige sehr gute Beobachtungsplätze in Europa und Werte &gt; 21.7 habe ich praktisch noch nie gemessen. Dafür hatte ich mal im Dezember letzten Jahres die Möglichkeit unter perfekten Bedingungen auch den bedeckten Neumondhimmel auf La Palma durchzumessen. Der gemittelte SQM-L Werte war 21.7.


    <font face="Book Antiqua">
    <font color="yellow">
    "Hallo Mitspechtler Oli, dann warst Du 3 Monate später schon wieder auf unserem Felsen? Wow!"</font id="yellow"></font id="Book Antiqua">



    Beste Durchsicht hat man eigentlich meiner Erfahrung nach ab ca. 1500 - 2000m. Das kann man leicht prüfen indem man die Sonne versucht mit dem Zeigefinger abzudecken. Wenn sich dann kein Hof zeigt ist die Durchsicht sehr gut.


    Gruß


    Oliva


    <font color="yellow">
    <font face="Book Antiqua">Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen in den Hochalpen, auf Lastovo und La Palma. </font id="Book Antiqua"></font id="yellow">

  • Hallo Gerd,


    ja, ich habe es nochmal getan. Ich hatte noch Resturlaub und der musste weg. Ich habe mir - deinem Rat folgend - den Deep Sky Beobachteratlas gekauft und mitgenommen.


    Hier mein Bericht: http://estelar.de/artikel/lapalma2012.html


    Zurück zum Thema: Das mit der Durchsicht wurmt mich. Ich hatte eigentlich noch nie dunkleren Himmel gemessen aufgrund schlechter Durchsicht. Im Gegenteil. Die helleren Sterne erhellen den Himmelshintergrund signifikant, sehr gut messbar wenn z.B. Zirren durchziehen. Bei Calima (Staub) werden die Sterne auch schwächer und die SQM-L Werte geringer.


    Gruß


    Oliva

  • Hallo alle,


    ich kann das ganze gesagte voll und ganz bestätigen! ordentliche Tranparenz hat man oberhalb 1500, besser 2000m. Und die Sterne hellen unwahrscheinlich auf, habe mal 'ne Meßreihe vom Roque rausgesucht (original aus dem BB rüberkopiert):
    La Palma, unterhalb Roque; telefonica-Schacht
    SQM-L Werte 28.07.2009 Zeiten UTC
    Zeit/
    Sternbild.......00:00...02:15...Bemerkung


    Cyg............21,44...21,34
    Umi.............21,70...21,57
    Sgr.............20,98...21,11
    Sco.............21,20..../......im Staubfeld
    And.............21,39...21,55...steht höher
    Del.............../.....21,64...Zenithnah


    Während der ganzen Zeit Saharastaub bis ca. 12° Höhe
    visuell keine Sterne sichtbar!
    Durch 8" ca. bis 5° noch Sterne 4- ca. 3 mag ? zu erahnen :-(!


    Im sternarmen Gebiet des kleinen Bären waren stets die "besten" Werte.
    (edit: einen Wert korrigiert)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: hajuem</i>
    <br />
    Die neuen NASA-Aufnahmen sind da übrigens eine tolle Sache! Schaut mal rein und testet eure Plätze:
    http://www.blue-marble.de/nightlights/2012
    Der Vorteil zu anderen LV-Karten ist die Genauigkeit! Sie liegen wirklich perfekt mit den Google Earth-Karten übereinander!
    Trotz alledem sehe ich den Trend, das viele Beobachter vermehrt in die Berge ausweichen!


    Clear Sky


    Lg von Hajü
    http://www.astromerk.de
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Hajü,


    vielen Dank für das interessante Link mit den neuen hochauflösenden Karten. Sie sind sicher eine gute Ergänzung zu den Karten von Cinzano, (hier ein Link für ein Google earth Version, lichtverschmutzung.de/dokumente/ge_cinzano_backgr_det.kmz)


    doch sie sind kein Ersatz, denn sie geben nur die Verteilung der Lampen wieder, aber nicht die 'Fernwirkung' von mittleren und großen Städten. Die Cinzanodaten sind aufwendig aus Satellitenbildern berechnet und geben dies wieder, es gibt sogar eine Version, die auch die Höhe mit einbezieht, also im gewissen Sinne auch die Transparenz.



    Die Norddeutschen tun sich mit dem Trend in die Berge auszuweichen schwer... der Harz ist anders als es die hochaufgelöste NASA-Karte suggeriert kein Top Platz, dort ist es zu hell. Sie fragen sich daher wie gut die laut SQM sehr dunklen Plätze im Vergleich mit den Top-Plätzen in den Alpen oder auch La Palma sind.


    Im Ruppiner Land sind 21.7 möglich, meist allerdings erst um Mitternacht, der Wert sinkt meist im Laufe von einigen Stunden von 21.4 oder so auf 21.7. Das kann nun daran liegen, dass die Beleuchtung im gesamten Berliner/Brandenburger Raum zur Nacht hin abnimmt, oder dass die Transparenz um mindestens 0.3 mag sinkt, vielleicht von 0.3 auf 0.6 mag Verlust. In Horizontnähe, z. B. bei 5 Grad ergäbe das einen Verlust von 6.9 mag, Sirius wir praktisch unsichtbar, das scheint mir zu viel, die Himmelsqualität lässt zum Horizont nicht so schnell nach wie man es bei so schlechter Transparenz erwarten sollte. Dies passt übrigens auch zu den sehr informativen Fisheye-Aufnahmen von Andreas Hänel, der Abfall der Himmelsqualtiät zum Horizont hin in Brandeburg sieht nicht dramtisch viel schlecher aus als auf La Palma:


    http://www.lichtverschmutzung.…o/as_westhavelland_gr.jpg


    http://www.lichtverschmutzung.de/foto/as_lapalma_gr.jpg



    Kurzum, da es auf den Kontrast ankommt, letztlich das Verhältnis von Himmelsaufhellung zu Transmissonsverlust halte ich die besten Flachlandplätze für nur wenig schlechter als Alpenplätze, allerdings nur im Zenit und an den wenigen Tagen mit sauberer Luft.


    Ein einfaches, ausreichend genaues Messgerät für die Himmelstransparenz wäre wohl nicht nur mein Wunsch, dann könnte man dies klären.



    Beste Grüße


    Thomas


    p.s.


    Hallo Oliva,



    herzlich willkommen im Forum und vielen Dank für das Link zu deinem schönen Bericht!

  • Servus Thomas


    &gt;doch sie sind kein Ersatz, denn sie geben nur die Verteilung der Lampen wieder, aber nicht die 'Fernwirkung' von mittleren und großen Städten. Die Cinzanodaten sind aufwendig aus Satellitenbildern berechnet und geben dies wieder, es gibt sogar eine Version, die auch die Höhe mit einbezieht, also im gewissen Sinne auch die Transparenz.


    Ich hab mich mit diesem Thema ja die letzten Jahre doch eingehend beschäftigt. Ich bin ja aktiv für das "Sternenparkprojekt Schwäbische Alb" unterwegs! Die Cinzano sind mir zu ungenau! Sie stimmen mit meinen Messungen nicht überein!
    Ich hab mit allen bekannten LV-KArten gearbeitet. Jedoch seit die NASA-Aufnahmen 2010 online waren, versuchte ich in den deckend Schwarzen Regionen zu messen und zu beurteilen, was dies für den jeweiligen Platz ausmacht! Ich habe die Plätze von der Schwäbischen Alb und Allgäu meistens in einer und der derselben Nacht mit SQM durchgemessen oder beurteilt. Viele Regionen tauchen da in den Cinzanokarten gar nicht als dunkle Zonen auf!
    Und siehe da: Ich konnte im Zenit fast einen ursprünglichen Sternenhimmel messen und beurteilen. Im Allgäu noch wesentlich besser wie auf der Schwäbischen Alb. Jedoch handelt es da sich um ein anderes Problem. So fand ich übrigens meinen genialen Beobachtungsplatz auf dem Adelegg.
    Ideal ist wenn die schwarze Region größer als 50km² ist dann sind kaum Lichtglocken von großen Städten zu sehen.


    Hier die NASA Aufnahmen von 2010
    http://www.blue-marble.de/nightlights/2010


    Die Fisheyebilder von Andreas sind auch nur ein Anhalt, schwer vergleichbar, da sie in verschiedenen Nächten aufgenommen sind. Ich hab auch in LA Palma schon schlechte Nächte erlebt!


    &gt;Kurzum, da es auf den Kontrast ankommt, letztlich das Verhältnis von Himmelsaufhellung zu Transmissonsverlust halte ich die besten Flachlandplätze für nur wenig schlechter als Alpenplätze, allerdings nur im Zenit und an den wenigen Tagen mit sauberer Luft.


    Da bin ich eigentlich bei dir!Jedoch wie sieht es in der Realität aus. Hier im Süden ist für viele Beobachter ab Oktober oft in Niederungen Schluß mit Lustig! Nebel und Hochnebel lassen oft bis zum späten Frühjahr keine richtige, längere Beobachtung mehr zu. Bei Euch oben kommen dann noch die hellen zud, wo eh keine richtige Beobachtung möglich ist. Dann bleibt übers Jahr gesehen nicht mehr viel übrig!


    Richtig trockene Nächte bei mir zu Hause hatte ich bei mir zu Hause nur zweimal zum Neumond. Der Rest war bei mit in den Niederungen(570m) zu naß!
    Und wenn man dann mal bei in einer Inversionswetterlage, über den Wolken beobachtet hat, und einen ursprünglichen Sternenhimmel ohne LV, bewundern dürfte, dann hat sich jeder längerer Anfahrtskilometer gelohnt, den man sich zugemutet hat!


    Lg von Hajü
    http://www.astromerk.de

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