Fangspiegelhalterung (Konstruktion)

  • Hallo zusammen,


    wenn man hinter dem Fangspiegel eine Kugelschale so anbringt,
    das das Zentrum der Kugel und der Offset Punkt genau zusammen fallen,
    dann würde beim Ausrichten des Fangspiegels dieser Offset nie verändert werden.
    Vorausgesetzt, der Spiegel würde auf dieser Kugelschale gelagert.


    Gibt es so etwas schon?


    Nun ist es so, das diese Konstruktion sehr aufwändig ist.


    Lohnt sich der Mehraufwand oder gibt es beim Ausrichten des Fangspiegels mit einem herkömmlichen System keine Probleme mit dem Offset, was die Kugel überflüssig machen würde.


    Gruß Daniel

  • Hallo Daniel!


    Etwas Vergleichbares gibt es schon. Ich habe darüber mal einen Artikel in der Sky and Telescope gelesen (in der Mai Ausgabe 2008, Seite 78-79). Der Erbauer beschrieb dort einen Fangspiegelhalter der eine Kugel direkt auf der Rückseite des Fangspiegels als Pivotpunkt nutzt. In diesem Fall liegen aber Das Zentrum der Kugel und der Offset Punkt nur näherungsweise aufeinander. Der Bau eines solchen FS-Halters ist also machbar, aber die Konstruktion und Fertigung würde ich als deutlich aufwendiger einstufen (-> Zeit und Geld), verglichen mit "konventionellen" Fangspiegelhaltern. Dabei sollte man auch da Gewicht im Auge behalten; je nach Konstruktion und Fangspiegelgröße kann das Teil ganz schön schwer werden… Ob dann am Ende die Vorteile noch überwiegen muss jeder für sich entscheiden. In Anbetracht dessen, das es viel überzeugende Konstruktionen in der ATM Scene gibt habe ich mich damals gegen eine solch aufwendige Lösung entschieden. In jedemfall ein spannendes Projekt, mit dem ich Dir viel Erfolg wünsche!


    CS! Tobias

  • Hi Daniel,


    das hat einen Nachteil- wenn du damit justierst drehst du ja das Ganze um den Mittelpunkt der Kugel. Der FS steht aber mit dem Radius der Kugel vom Rotationspunkt entfernt.


    Damit wird der FS immer eine seitliche Auswanderung machen wenn du um das Kugelzentrum eine Rotation machst.


    Mit den herkömmlichen 3 Schrauben drückst du den FS auch leicht aus dem Zentrum, der Abstand der Schraubenauflage zur Vorderfläche ist aber nur die Dicke des FS selbst. Deine Kugelmitte läge aber noch weiter dahinter.


    Ich seh keinen Vorteil bei dieser Idee.


    Gruß
    Stefan

  • Hi,
    danke für die Denkanstöße.
    Hier mal ein Bild wie ich das (schematisch) gemeint habe.



    Aber wenn das keine Vorteile bringt, tendiere ich zu einer herkömmlichen Konstruktion.


    Gruß Daniel

  • Hi Stefan,
    lies doch mal die Eingangsfrage noch mal durch:<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...so anbringt,
    das das Zentrum der Kugel und der Offset Punkt genau zusammen fallen,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das gedachte Kugelzentrum des Justiermechanismus soll auf der Spiegelfläche auf der offset-korrigierten Spiegelmitte zu liegen kommen. Sprich, der Fangspiegel liegt in einer Hohlkugel, die in einem Justierrahmen gelagert ist.


    (==&gt;)Daniel
    Das Prinzip würde in der Tat beim Justieren die Offset-Lage erhalten. Nur warum der Aufwand?


    Der Offset ist zwar Bestandteil des optimalen Strahlengangs, er spielt aber nur hinsichtlich Ausleuchtung eine Rolle. Der Offset hat keinen Einfluss auf die Bildschärfe (der punktgenauen Abbildung eines Sterns).


    Bevor ich also einen solch aufwendigen Justiermechanismus mit gebogenen (aus der Sphäre abgeleiteten) Lagerelementen** entwerfen wollte, würde ich mich um eine stabile FS-Halterung (Hutkonstruktion) kümmern, die die Nachjustage des FS weitgehend obsolet macht.
    Selbst die einfachen Vier-Schraub-Justiermechanismen der GSO-/Skywatcher-Dobson ermöglichen es bei iterativer Kollimation in vernünftiger Zeit eine Justage inkl. Offset zu bewerkstelligen.


    Gruß


    **
    Aus der Kugel heraus-skelettierte (Halb-)Bögen kardanisch aufgehängt (siehe das Kreiselbild hier ) ... das ist jetzt das, was mir zuerst bei Deiner Beschreibung vor Augen ist. Sicherlich gibt es aber noch weitere konstruktive Lösungen um eine freie Lagerung (fixierbar zwecks Justage) um einen Drehpunkt herum zu realisieren.
    Aber wieviel Schrauben willst Du beim Justieren anziehen und lösen müssen? Ganz zu schweigen, dass du bei geschlossenen Tuben immer nur von einer Seite herankommst.


    <font color="yellow">Hat sich gerade mit Deinem letzten Post überschnitten, Daniel.[;)]</font id="yellow">

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />das hat einen Nachteil- wenn du damit justierst drehst du ja das Ganze um den Mittelpunkt der Kugel. Der FS steht aber mit dem Radius der Kugel vom Rotationspunkt entfernt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Stefan,
    Daniel meint das glaube ich anders. Die konkave Seite der Kugelpfanne zeigt zum Fangspiegel, so dass das Kugelzentrum mit dem optischen Mittelpunkt des Fangspiegel zusammenfallen.


    So etwas hat jemand auf unserem Münchener Selbtbautreffen vorgestellt. Es war eine sehr aufwändige und schwere Konstruktion. Gedreht und gefräst aus dem Vollen, ich glaube es war sogar aus Messing gefertigt. Man konnte es wie einen Foto Kugelkopf betätigen: Justieren durch verdrehen und anschleißend mit einer Art Überwurfmutter fixieren.


    Mir persönlich ist es völlig egal, ob beim Justieren der Fangspiegel leicht aus der optischen Mitte wandert. Ich justiere es einmal beim Bau des Teleskops richtig ein und fertig. Wichtig ist, dass eine eimmal eingestellte Position justierstabil in Relation zum Hut oder Komplettubus erhalten bleibt. Das funktioniert mit einer exzentrischen Fangspiegelhalterung und ohne Federgedöns nach heutigem Stand der Technik ganz hervorragend.


    Da ich nicht mit Laser, sonderm mit Cheshire, Concenter Okular oder am Stern justiere, fasse ich den Fangspiegel nicht mehr an. Wenn überhaupt, sind nur minimale Justierschritte nötig. Ich justiere nur am Hauptspiegel, sodass dessen optische Achse mit der Mitte des Gesichtsfeldes zusammenfällt.

  • Hallo Daniel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Nun ist es so, das diese Konstruktion sehr aufwändig ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    du sagst es. Ganz nach dem Motto: Warum denn einfach wenn es auch
    kompliziert geht[8D] Wenn sich der Offset des FS um einige 1/10 mm veschiebt ist das völlig bedeutungslos.


    Gruß Kurt

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