2" Okulare und zu kleiner Fangspiegel ?

  • Hallo liebe ATM´ler,
    bald ist es soweit das mein Spiegel von Befort beschichtet wieder zurück kommt. Ich möchte den Dobson gerne als "visuelles" Planetenfernrohr nutzen. Mein Spiegel hat folgende Maße:
    D 205mm F/1313mm. Der Tubus ist im Innendurchmesser 320mm, Länge wie es eben benötigt wird. Okularauszug schwebt mir ein Flacher vor. Lange Rede kurzer Sinn, ich bin nach ewigem nachlesen und eintipperei in mynewton noch verwirrter als vorher. Und ich muss gestehen das ich im Allgemeinen ein verwirrter Mensch bin.[:D]
    Hier im Forum suchte ich vor kurzem noch einen 44mm Fangspiegel. Ich fänd es toll die Obstruktion so um oder besser unter 20% zu bekommen. Nun konnte ich bei mynewton den FS bis 40mm runterdrücken, was mir aber doch ziemlich eng vorkommt. Was ist denn bei 2" Okularen ? Werden die da evtl. nicht mehr komplett ihre großen Linsen ausspielen können ? 2" sind ja immerhin ca. 50mm. Oder hat das nichts zu sagen ?
    42mm FS wär schon genial, nur nicht das mir da das "Sehfeld" flöten geht. Wäre toll wenn Ihr mir bei der Entscheidung etwas unter die Aarme greifen könntet.
    Vielen Dank und Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,


    warum braucht ein Planetenfernrohr 2"-Okulare?


    Der Tubusdurchmesser ist m.E. reichlich gross, der vignettiert bei 5° Gesichtsfeld noch nicht. Da wird es eben eng für die Obstruktionsminimierung.
    In myNewton bekommt man unter Bearbeiten / Einstellungen / Fagspiegel und dann 'Details einblenden' angezeigt, wie die Ausleuchtung bei verschiedenen Bildkreisdurchmessern ist.


    Gruss Heinz

  • Hallo Christian,
    Gesichtsfeld würde dir nicht flöten gehen, höchstens die Ausleuchtung am Rand kann flöten gehen. Habs mal so groß mit ein paar geschätzten Daten eingegebn und so um die 9mm 100% Gesichtsfeld errechnet. Am Rande eines 31er Naglers wären es demnach noch knapp 60% Ausleuchtung. Sollte gehen! Das bei recht flachem OAZ.
    Ein Planetennewton spielt seine Stärke halt nicht im riesen Gesichtsfeld aus sondern im Kontrast wegen geringer Abschattung. Trotzdem ist mit 2" Okularen was zu sehen.
    Der Tubus innen ist allerdings recht groß 250-260mm würden eigentlich reichen.
    Gruß, Andreas

  • Christian,
    maßgeblich für die Ausleuchtung (was u.a. von der Größe des Fangspiegels abhängt) ist das Gesichtsfeld, das Du überblicken willst. Dieses Gesichtsfeld wird max. bei langbrennweitigen Weitwinkel-Okularen. Es korrespondiert praktisch mit der sog. Feldblende des Okulars (solange die Brennweite des Teleskops vorgebenen ist). Der Zusammenhang ergibt sich dadurch, dass man den Helligkeitsabfall am Bildrand (wenn man das max. Gesichtsfeld überblicken will) nicht unter einen bestimmten Prozentsatz abfallen lassen will.


    Vereinfacht und praktischer ist einfach die Bildfläche für das zu 100% ausgeleuchtete Bildfeld vorzugeben. (Nach dem Motto, je größer dieses 100%-Bildfeld ist, desto weniger fällt die Ausleuchtung außerhalb des Bereichs bis zum tatsächlichen Bildrand ab.) Wenn man sich diese Millimeterzahl (typ. Werte visuell sind so 7mm bis 12mm) im Verhältnis zu 3,14*2*Teleskopbrennweite (gedachter Kreisumfang = 360°) setzt, ergibt sich das zu 100% ausgeleuchtete Gesichtsfeld am Himmel. Der Vorteil ist, dass man geometrisch durch einfache Zeichnung die Fangspiegelgröße ermitteln kann.


    Man male den Hauptspiegel und dessen Teleskopbrennweite auf ein Blatt (= Hauptspiegel mit opt. Achse), trage in Brennweiten-Entfernung die Größe des 100%-Feldes auf (quasi als kurzer Querstrich) und verbindet diese mit den Kanten des Hauptspiegels. Das ergibt einen Kegelstumpf. Eine Seite hat bei Dir dann 203mm, das andere Ende z.B. oben erwähnte 7mm; die Kegelhöhe wäre dann 1313mm. Von der abgestumpfen Spitze trägst Du nun die Bauhöhe des OAZ, die Hälfte der Tubusbreite wieder zurück ab. An diese Stelle müsste also der FS sitzen. Wie breit ist dort der Kegelstumpf ...? (=kleine Achse des FS)


    Gruß


    PS:
    Bei Planeten reicht es (überspitzt formuliert), wenn Du überhaupt einen positiven Wert für die 100%-Fläche hast, schließlich ist deren Ausdehnung am Himmel nahezu null. Mit anderen Worten, man ist dort eher bei der Höchstvergrößerung als bei der für die Berechnung der Fangspiegelgröße 'kritischen' Mindestvergrößerung.

  • Das wiederum ist sehr knapp und so begrenzt der Tubus das 100%-Feld auf 1,1°.
    Wie auch immer, ohne die OAZ-Höhe zu kennen, lässt sich die Ausleuchtung nicht berechnen.

  • Naja, als Okularauszug dachte ich evtl. an einen JMI oder Kineoptic.
    Einen flachen halt bis in etwa 40mm Bauhöhe. Da richte ich mich ganz nach den Optischen Möglichkeiten des Tubus, was machbar und sinnvoll ist.
    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,
    mit 230mm Innendurchmesser sind halt bei 60mm OAZ (40mm + Brett + Fokus) ca. 27mm Feldblende abschattungslos möglich das ist genau der Durchlass im 1,25" Okular. 2" bringen zwar etwas mehr Feld aber schon jede Menge abschattung erstens durch den Fangspiegel und zweitens durch das Innenrohr 245mm ist minimum um keine Abschattung zu bekommen.
    Als Planentennewton mit 1,25" aber gut möglich und da reichen die Okulare auch aus. 24mm Panoptik wäre bestens geeignet. Da hast du schon fast 1,2° und 3,75mm Austrittpupille Für 8" Planetenteil doch ganz OK.
    Gruß, Andreas

  • Hallo Christian,


    (230-205)/2 ergibt 12,5 mm Luft zwischen Spiegelrand und Tubuswand, das ist zu eng! Abgesehen von der bereits erwähnten Vignettierung erzeugt das Tubusseeing, erst recht, wenn der Tubus aus Metall sein sollte. Unter zu engen Blechtuben kranken auch die meisten Fernost Newtons. Das ist gerade für Planetenbeobachtung viel schlimmer als ein etwas größerer Fangspiegel.


    Ich würde einen Tubusinnendurchmesser von mindestens 245 mm, eher 250 mm wählen, nicht aus Metal und mit saugendem Lüfter.


    Bei einem Tubusinnendurchmesser von 250 mm, 40-44 mm Fangspiegeldurchmesser und flachem Okularauszug musst du nur leichte Einschränkungen bei der Ausleuchtung der großen Felder bei 2" Übersichtsokularen in Kauf nehmen. Das halte ich in dem Fall für vertretbar, zumal der Schwerpunkt ja auf Planeten legten soll. Einfach mit dem Diagonal Off-Axis Illumination Calculator von Mel Bartels etwas rumspielen: http://www.bbastrodesigns.com/diagonal.htm


    Siehe auch alte Themen:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=21776
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=122921

  • Hallo Stathis, hallo Freunde,
    najaaa, den Tubus, ein KG Rohr vom Bau hab ich nunmal noch im Keller stehen. Dann muss er eben ein paar Minuten länger auskühlen. Einen Ventilator brin ich auf jeden Fall zusätzlich an.
    Als Fangspiegel werd ich mir wahrscheinlich einen 42mm besorgen. Dann bin ich bauf rund 20,5% Obstruktion.
    Hat hier irgendwer schon mal so einen Planetendobson mit 8" gebaut ?
    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,
    8" nicht aber 10" hab ich schon gebaut. f6,7 ca.
    Dein Tubus braucht aber auch noch eine anständige innen auskleidung, da die Rohre sonst glänzen. Da geht dann wohl nochmal 1-2mm weg wenn du Folie nimmst. Ich halte den Tubus für zu klein.
    Lieber jetzt schon ordentlich bauen als später ärgern. Ich hatte Ringe ausgesägt (gedrechselt und mit Flugzeugsperrholz umleimt. dann hast du auch gleich Blenden wegen der Reflektion.


    Ansicht ist von Hinten ohne Spiegel


    Gruß, Andreas

  • Hallo Andreas,
    eine solche Variante hatte ich mir auch schon mal überlegt, sie dann aber wieder verworfen. Flugzeugsperrholz ist doch verdammt teuer, oder nicht ?
    Bezgl. Tubusdurchmesser das er vieleicht etwas zu eng wäre, würde ich den erfahrenen Newtonbauer keinesfalls wiedersprechen, nur warum sind dann die Maksutov Newtons von Intes ebenfalls so eng verbaut ? (Siehe Daten MN86).
    Gruß
    Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Neptun</i>
    <br />nur warum sind dann die Maksutov Newtons von Intes ebenfalls so eng verbaut ? (Siehe Daten MN86).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich konnte nur auf einer Seite den Tubusdurchmesser finden und der war dort mit 254 mm angegeben, also 51 mm mehr als der Spiegeldurchmesser. Oder hast du andere Zahlen?


    NACHTRAG: Auf einer anderen Seite habe ich 239 mm gefunden, das sind immer noch 36 mm mehr als der Spiegeldurchmesser. Aber ich finde den Wert auch schon etwas knapp, wobei die Intes-Tuben mit den Blenden etwas anders aufgebaut sind als dein glattes Rohr.

  • Hi,


    ich plane ein ähnliches Projekt, allerdings kann ich keinen Fangspiegel in dem Bereich 40-44mm finden, der eine verlässliche Qualität aufweist.
    Bei antaresoptics (bis jetzt mein Favorit) gibts 38,6mm (schon sehr knapp) und 46mm (schon ziemlich groß).
    Falls du also irgendwo einen FS zwischen 40 und 44mm findest, wäre es nett, wenn du mir Bescheid geben könntest.


    Gruß
    Enduro


    P.s.: Gibts die Orion FS nicht auch irgendwo mit Prüfprotokoll?

  • Hallo Enduro,
    die Antares Kanada kenn ich nicht. Meine Wahl wird so wie es aussieht auf die Orion UK 44mm fallen. Hab bisher nur gutes über die Dinger gelesen. Die bekommt man bei Wolfi Ransburg. Nach wirklich vieeeeel hin und her bin ich der Meinung das 21,5% Obstruktion schon ganz anständig sind.
    Ich hab jetzt nur noch eine Frage :
    Wieviel Abstand in Millimeter muss der FS vom HS Abstand haben. Durchmesser HS 205mm , FS 44mm , Tubus Aussendurchmesser 249mm , eingefahrener OAZ 60mm ?[:I]
    Gruß
    Christian

  • Hallo


    am tiefsten runter kommst du vermutlich mit dem Moonlite CR2, Höhe eingefahren 37mm, bitter ist das man für ein kürzeres Innrohr extra bezahlen muß, aber immerhin gibt es verschiedene Längen. Visuell reicht der bestimmt für Webcam ganz sicher auch, aber genug setzen ihn auch mit großen Kameras ein.


    Ob du nun 44 oder 46mm FS hast ist vermutlich weniger wichtig wie die Qualität, wenn du den größeren FS mal so wie von Kalle Vorgeschlagen aufzeichnest und als Bildfeld nur 6mm benutzt wirst du sehen das der Rand des FS dann nicht mitbenutzt wird, am Rand sind auch die meisten Fehler


    Gruß Frank

  • Hallo,


    ah,ok. Bei den Orion gibts halt kein Testprotokoll und man hört viel gutes von denen, aber halt auch mal weniger gutes. Ich denke die Spiegel sind sicherlich nicht schlecht, aber ohne einen unanhängigen Test kann man halt immer ne "Gurke" kriegen.
    Naja, das muss jeder für sich selbest entscheiden.


    Gruß
    Enduro

  • Hallo Enduro,
    vor kurzem bin ich auf eine Diskussion im Netz gestossen, in der die Fangspiegel von "rfroyce" sehr gelobt werden. Ich selbst hab bereits eine Anfrage zugesandt. Diese Spiegel sollen ja auch Sauglatt sein.
    Hat hier jemand Erfahrung mit Rfroyce gemacht ?[?]
    Gruß
    Christian

  • Hi,


    ja, von rfroyce hab ich im Nachbarforum gelesen. Allerdings kann ich auf der Homepage keine Fangspiegel finden. Ich denke das sind dann Einzelanfertigungen und entsprechend teuer...
    Aber wenn du dort angefragt hast, wissen wir ja bald mehr.


    Gruß
    Enduro

  • Hallo Enduro,
    die Fangspiegel sind "irgendwie" auf der Website auffindbar. Musst nur etwas geduldig suchen. Preise sind auch dabei. Ich bin halt immer noch etwas hin und hergerissen und kann mich einfach nicht entscheiden.
    Was hast Du denn für ein Projekt am laufen ?
    Gruß
    Christian

  • Hi,


    also ich finde da nichts. Wie hoch ist denn der Preis für einen 42mm FS?
    Zu meinem "Projekt": Also laufen tut da noch gar nichts, ich spiele mehr mit dem Gedanken und überlege, welche Teile ich brauche um die Kosten für den Umbau abzuschätzen. Ich hab einen 8" Skywatcher Dobson, der umgebaut werden soll: Einen kleineren Fangspiegel mit einem kurzbauenden OAZ und ein längerer und dickerer HP-Tubus. Evtl. dann noch eine Tubusisolierung und ein Lüfter, aber erstmal will ich es ohne probieren.
    Falls ich zwischenzeitlich noch im Lotto gewinne kommt auch noch ein neuer HS rein. Dann hätte ich ein komplett neues Teleskop...


    Gruß


    Enduro

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