Objekte finden !!!! ????

  • Hallo Leute,


    als ich vorhin beim Laubfegen bemerkte, das wir hier bei uns im Norden relativ klaren Himmel haben, bin ich kurz danach raus zum beobachten. Ich bin Anfänger mit einem Skywatcher 200/1000 auf EQ5, und übe das Finden der Objekte mit der Teilkreiseinstellung. Ich möchte gern wissen, ob ich prinzipiell richtig liege, wenn ich


    1. Teleskop ausrichte auf den Polarstern.
    2. hellen Stern suche (in meinem Falle Wega) und Rektaszension und Deklination einstelle


    Sollten nach diesen Maßnahman alle Objekte über die Teilkreise einzustellen sein, und auch zu finden ?


    Das erscheint mir zu einfach. Außerdem hat das vorhin auch nicht geklappt. M31 (Andromedanebel) ließ sich nicht finden. Die Richtung stimmte meiner Meinung nach jedoch.
    Oder ist das im Moment sowieso schwierig, aufgrund des aufkommenden Mondes ?


    Vielen Dank im voraus für Eure Hilfe, und viele Grüße.


    Rüdiger

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    14" Martini Dobson F4,5

  • Sei mir gegruesst Ruediger!
    Laubfegen? Hattet ihr keinen Sturm? Hat das hier erledigt.


    Also nach meiner Erfahrung taugen Teilkreise bestenfalls um Objekte in der Naehevon Refernzobjekten einzustellen. Der Klassiker ist da halt M57 (Ringnebel in der Leier – immer gern genommen) der in relativer Naehe (zumindest von der Erde aus gesehen) von Wega residiert und ueber Teilkreise eingestellt werden kann.


    Aber offengestanden wird jeder halbwegs erfahrene Beobachter das direkte Aufsuchen anhand von Sternenkarte (z. B. Karkoschka) und Sucher oder Telrad bevorzugen. Das geht einfach schneller und ist einfacher. Fuer das Aufsuchen ist ein Grundverstaendnis des Himmels noetig und man kann sich gut mit einer drehbaren Sternkarte orientieren, welche Sternbilder denn zur Zeit ‚anliegen. Dann in den Karkoschka geguckt und die interessanten Objekte angesteuert. Insbesondere mit einem Telrad geht das eigentlich mit etwas Uebung flott von der Hand. Nicht verschwiegen werde soll, dass es auch Anhaenger des klassischen Suchers (dat luette Fernrohr am Tubus) gibt. Einige Anmerkungen dazu, kannst hier http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=1324 finden (2 Seite).



    M31 ist eigentlich kaum was fuers Fernrohr, da unsere Nachbargalaxie doch maechtig gewaltig gross ist. Wenn Du einen Feldstecher hast, solltest Du M32 ohne Probleme finden koennen. Bei dunklem Himmel sogar mit blossem Auge. Mit Telrad oder Sucher sollte es auch kein Problem sein, M31 im Teleskop einzustellen.


    Das mit dem Mond ist gut, Ruediger. Wen mal was nicht klappt, geben wir einfach dem Mond die Schuld. Er stoert wirklich und erschwert / verhindert das Beobachten lichtschwacher Objekte. Zu denen gehoert M31 aber nun wirklich nicht. Also M31 wird auch bei Mond gegeben.


    Gruss,
    Guido

  • Radio Eriwan antwortet: <b>Im Prinzip</b> ... ist Deine Vorgehensweise richtig, <b>aber</b>wahrscheinlich in den meisten Fällen zu ungenau. Meist reicht es gerade für den Sucher aus.
    Außerdem darfst Du nicht vergessen, daß die Uhr weitertickt, d.h. RA und Dek stimmen theoretisch nur für einen Augenblick. Du darfst Dir also nicht zu viel Zeit lassen, nachdem Du Wega eingestellt hast.


    Wir halten Starhopping für bequemer und sicherer, haben aber auch ein Computerteleskop. Beides macht Spaß!


    M31 kann man allerdings kaum verfehlen. Das Objekt ist aber so unspektakulär, besonders wenn der Mond stört, daß Du vielleicht einfach darüberhinweg geschaut hast.


    In Norden gibt es also diesen berühmten klaren Himmel ...


    <font size=2><b>Barbara & Rainer</b></font id=size2>
    http://hobbyastronomie.info

  • Hallo,


    erst mal vom Grundsatz her geht das und ich mache das auch bei Schwierigen Objekten so und es funktioniert.


    Zur Einstellung sucht man aber kein bekanntes Objekt irgendwo am Himmel sondern möglichst schon in der Nähe des gesuchten Objektes. Ansonsten machen sich Fehler bei der Ausrichtung sehr deutlich bemerkbar. Man sollte die halbwegs vernünftige Ausrichtung auch erst mal mit bekannten Objekten, die ebenfalls in der Nähe liegen sollten testen.


    Ich gebe meinen Vorrednern zum Auffinden für Andromeda recht, da ist es nicht nötig und es geht einfacher, deshalb ist es aber eine gute Übung.


    Ich würde mir den Stern Alpheratz an der Grenze Andromeda / Pegasus einstellen. Der Stern ist 2,07m hell und sehr einfach zu finden. Die Korrekte Einstellung prüfst Du mit den folgenden Sternen del And und Mirach, die beiden haben die gleiche Hellichkeit. Du kannst versuchen N31 direkt einzustellen oder Dich über die Sterne Mirach, Mu And und Nu And dorthinzuhangeln. Sieh Dir das Ganz im Sternenatlas oder Planetariumsprogramm an. Noch besser ist es Du versuchst es zuerst mit einem Fernglas, dann weißt Du wohin die Reise gehen muß. Die verdrehte Darstellung im Teleskop ist anfangs eine nicht zu unterschätzende Hürde.


    sternenfreundliche Grüße
    Adrian Herrmann

  • Bei mir ist das Problem, dass die Teilkreise sehr klein und damit ungenau sind. Deshalb gehe ich folgendermaßen vor:


    Zuerst habe ich die 10 Umdrehungen an jeder Welle durchgeführt. Mit den Teilkressen ermittelt man, dass sich dabei Drehungen von 30° (Deklination) und 100 min (Rektaszension) ergeben. Also entspricht eine Umdrehung in der Deklination 3° und in der Rektaszension 10 min.
    Nun will ich zum Beispiel den Ringnebel M57 in der Leier einstellen. Aus dem Karkoschka geht hervor, dass M57 5,75° südlich und 16,7min östlich von der Wega ist. Also muss ich zuerst die Wega einstellen. Dann an der Welle für die Deklination nicht ganz zwei volle Umdrehungen und an der Rektaszension 1 2/3 Umdrehungen jeweils in die richtige Richtung durchführen. Dann ist M57 durch das Teleskop zu sehen. Man wählt natürlich dabei das Okkular mit der größten Brennweite, um ein möglichst großes Gesichtsfeld zu haben.

  • Hallo an alle.


    Ich möchte mich für Eure Hilfe bedanken.


    Lieber Guido,


    Du schreibst jeder "halbwegs erfahrene Beobachter" wird das Auffinden von Objekten über Sternkarten vornehmen. Ich bin Anfänger, und versuche mich gerade erst schlau zu machen, wie es für mich am praktikabelsten ist die Objekte zu finden. Wenn ich die Sternkarten studiere, und danach in den Sucher sehe, ist der Sternenhimmel so einfach nicht wieder zu erkennen. Es sind zu viele Sterne sichtbar, und ich verliere die Orientierung. Meinst Du, es wird mit einem Telrad einfacher sein ? Dann ist es für mich durchaus eine Überlegung, so einen Telrad zu besorgen.
    Übrigens, M31 habe ich schon oft mit Fernglas und bloßem Auge beobachtet. Natürlich ist der Nebel bei entsprechendem Himmel nicht zu übersehen. Es ging mir um die Einstellung mit den Teilkreisen, als Übung.
    Übrigens, das Laub wurde vom Wind nicht weg (leider), sondern zu uns auf den Hof geweht (Laub der Nachbarn wohl auch).


    Hallo Barbara, Rainer, Adrian und Martin.


    Vielen Dank auch für Eure Beiträge. Ich stelle fest, das es durchaus mit Teilkeiseinstellung und Starhopping, evtl. als Mix,üblich ist Objekte zu finden. Ich kenne mich am Himmel noch nicht so gut aus. Ich habe die einschlägige Literatur und Sternkarte. Ich werde mich weiter vorantasten. Die Variante von Martin finde ich auch interessant, kann mir aber vorstellen, daß auch diese Methode sehr genau durchgeführt werden muß.


    Das mit dem "Norddeutschen klaren Himmel" war eine Ausnahmeerscheinung. Ist alles wieder wie man es kennt.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

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    14" Martini Dobson F4,5

  • Hallo Rüdiger,


    wenn Du darüber nachdenkst, Dir einen Telrad anzuschaffen, dann beziehe in Deine Überlegung auch den Rigel-Quickfinder mit ein.
    Billiger, leichter und wir haben nur die besten Erfahrungen damit gemacht.


    CS!


    <font size=2><b>Barbara & Rainer</b></font id=size2>
    http://hobbyastronomie.info

  • Hallo Ruediger,
    Ja, in jedem Falle erleichtert ein Telrad das Auffinden der Objekt. Das Prinzip des Telrades ist dass bei Durchsicht durch dieses Teil, 3 konzentrische Kreise sichtbar werden. Mittels dieser kann man nun das Teleskop relativ zu den Sternen in der Umgebung gut ausrichten, so dass in einem langbrennweitigen Uebersichtsokular das erwuenschte Objekt zu sehen sein sollte.


    Dieses wird nochmals erleichtert, wenn man sich Karten fuer die Objekte besorgt (oder mit einem gaengien Programm selber druckt), die diese drei konzentrischen Kreise schon um das Zielobjekt zeigen. Oder aber man erstellt sich eine Schablone, die diese Zielkreise auf einer Transparentfolie wiedergeben, so dass man diese Schablone dann auf vorhandene Karten legen kann. Muss man natuerlich auf den Massstab achten.
    Mit einiger Uebung sind dann diese Hilfsmittel weniger wichtig und man kann die Objekte mit dem Telrad und Karte so anpeilen und finden.


    Ein Beispiel, wie das mit den Teilkreisen im Falle von M57 laeuft ist unter dem nachfolgenden Link zu finden:


    http://members.cox.net/mbonadio/fow033099.htm


    Es gibt fuer die gaenigen Objekt (Messier und so) auch schon fertige gebundenes und laminierte Finder-Charts, die super sind aber auch etwas kosten.


    Hope this help,
    Guido

  • Hallo Guido,


    danke für Deine Info. Ich habe mir zwischenzeitlich den Rigel Quickfinder zusammen mit den Telrad Charts bestellt. Ich hoffe und denke, daß ich damit besser klarkomme als mit dem Sucher. Ich werde Rigel und Sucher in Kombination benutzen, wenn das Wetter es endlich mal zuläßt.


    Also danke nochmals.


    Viele Grüße
    Rüdiger

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    14" Martini Dobson F4,5

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