Neue Theorie zur Sternenentstehung

  • Ein internationales Forscherteam hat bei dem recht jungen Stern Cepheus A HW2 zahlreiche Strahlenquellen, die von der Erde aus gesehen kreisförmig angeordnet sind, feststellen können.Die Forscher gehen davon aus, daß es sich um eine Materieblase handelt, die sich mit einer Geschwindigkeit von 10 Kilometern pro Sekunde ausdehnt. Die Forscher hatten dafür 10 über die USA verteilte Radioteleskope genutzt. Wenn die Messungen stimmen, dann hat der junge Stern die vor kurzen entdeckte Materie vor ungefähr 33 Jahren ausgestoßen. Noch sind viele Fragen zur Sternentstehung offen: Am Anfang - so die einhellige Meinung - steht eine ausgedehnte Gas- und Staubwolke, in der Materie immer schneller auf einen oder mehrere Punkte zustößt. Je stärker die Gaswolke dabei verdichtet wird, desto schneller muß sich der entstehende Stern drehen, ähnlich wie eine Eiskunstläuferin bei einer Pirouette. Dabei kann die Fliehkraft an der Oberfläche des heranwachsenden Sterns so groß werden, daß jede weitere Materiezufuhr unterbunden wird. Um dennoch genügend Masse für die Zündung der Kernreaktionen im Innern ansammeln zu können, muß der Stern zwischendurch immer wieder einen Teil seines angesammelten Drehimpulses «loswerden».
    Bislang waren die Astronomen davon ausgegangen, daß dies vor allem durch sogenannte bipolare Materieauswürfe, senkrecht nach oben und unten gebündelt, geschieht. Derartige bipolare Nebel sind in größerer Zahl bekannt. Die neuen Beobachtungen könnten dazu führen, das die Theorien zur Sternentstehung überarbeitet werden müssen, schreibt Kevin Marvel von der American Astronomical Society (Washington DC) in einem «Nature»-Kommentar.



    geändert von - Matthias on 20/05/2001 23:35:14

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