Sonnenbeobachtung

  • Hallo,


    egal, wie oft ich durch das LUNT schaue, die Sonne hat's mir angetan.
    Aber das ist offenbar nochmal eine Wissenschaft an sich.


    Wenn ich nach dem LUNT (ich kenne nur das) google, finde ich nur Shoppingangebote. Auf einer Seite habe ich gesehen, wie Leute mit dem Lunt Fotos wie aus dem Fernsehen gemacht haben. Also nicht nur die Protuberanzen, sondern auch die Oberfläche der Sonne war gut zu erkennen.


    Ich kenne nur den Blick durch das Lunt 35, war mehrmals beim Teleskopexpress Laden und habe da durchgeguckt. Nun meine Frage(n):


    - Ist das Lunt das einzig, richtig gute Sonnenteleskop im einigermaßen Bezahlbaren Rahmen?


    - Wie machen die Leute solche guten Aufnahmen? Bestimmt nicht mit einer Digicam?


    - Kann ich so ein Gerät auch auf meine HEQ5 schnallen?

  • Hallo,
    eine Alternative zum Lunt ist noch das Coronado PST. Das kostet so um die 700€ und wird von vielen hier im Forum benutzt (siehe Sonnenbeobachtungs-Board).
    Ich selbst besitze (leider) kein H-alpha Teleskop und kann dir daher auch sonst keine Tipps geben, aber du kannst ja mal nach dem PST googeln.


    Gruß
    Enduro

  • Bin grad schon am Googlen, finde zwar auch den ein oder anderen Vergleich, aber nichts was mir helfen würde.
    Von daher bleiben die Fragen noch offen.


    Die Leute, die die Vergleiche gemacht haben, haben ja demnach beide.
    Gibts da einen tieferen Sinn?

  • Hallo Max,


    um einen Vergleich zu machen muss ja nicht beide besitzen. Man macht das bei Treffen oder bei Ausstellungen.


    Das Coronado PST ist schon länger auf dem Markt und ausgereift, das Lunt ist noch relativ neu und die Berichte schwanken hier ein wenig. Von schlechter Verarbeitung/Justage (ein Kollege hat sein Lunt geschlachtet um die Filter in einen größeren Refraktor einzusetzen) bis hin zu Begeisterung.


    Fkt ist- das PST hat 40mm Öffnung, das kleine Lunt hat nur 35mm, damit ist die Auflösung des PST etwas besser vom theoretischen Punkt aus betrachtet.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    danke für die Info. Bei den ganzen Kennzahlen weiß ich noch nicht, was wirklich wichtig ist.


    Wie machen die Leute denn solche Aufnahmen:


    http://www.astromann.de/abbildungen/lunt_60mm_Sonne2.jpg



    Denn als ich durch das Lunt geguckt habe, habe ich sowas gesehen:


    http://www.planetarium-berlin.…9_s.w500.h500.q10.mag.png



    <font color="red">Bitte keine Bilder einfügen, zu denen man nicht die ausdrückliche Genehmigung zur Verlinkung hat! -ullrich</font id="red">

  • Hallo Max.


    Ich habe seit einigen Jahren ein PST, und habe es an einen 80/910mm Refraktor (mit speziellem Energieswchutzfilter) adaptiert.


    Da Du auf Fotografie zu zielen scheinst, würde ich eher auf ein LUNT System gehen, denn das PST hat nur 5mm Durchmesser am Blockfilter (und somit entsprechend schlechte/ungleichmässige Ausleuchtung bei Fotografie). Ausserdem haben die Lunt einen richtigen Okularauszug (das PST hat so'ne innenliegende Fokusierung durch verschieben eines Prismas) und ist daher flexibler bei der mechanischen Aufname von Zubehör (z.B. Barlowlinse).



    Um solche Bilder aufzunehmen, wie Du verlinkt hast, braucht es


    - natürlich ein H-Alpha Teleskop[;)]


    - eine Kamera (das kann eine einfache Webcam sein; besser wäre eine DMK. DSLR geht auch, sofern die Ausleuchtung (eben die Sache mit dem Blockfilter) einigermassen passt).
    Eine monochrom (schwarz/weiss) Kamera reicht, das Bild kann man nachher am PC rot einfärben.


    - entsprechenden Adapter, um die Kamera am Teleskop zu montieren


    - ggf. eine Barlowlinse (für mehr Vergrösserung, kleine H-Alpha-Teleskope haben ja meist nicht sehr viel Brennweite)


    - und dann die entsprechende Bildbearbeitungssoftware (z.B. Avi-Stack oder Registax)



    Natürlich kannst Du das Teleskop auf eine HEQ-5 schnallen, sofern es eine GP-kompartible Prismenschiene hat. Ich glaube, die LUNT sind serienmässig damit ausgerüstet, das PST hingegen hat nur einen Gewindeanschluss für Fotostativ. (Da kann man ja auch ein Stück einer Prismenschiene draufschrauben - und diese dann in der Montierung klemmen)


    Ich hoffe, das hilft Dir.

  • Hi slyv,


    ja, das hilft!
    Also die Lunt's haben einen richtigen Okularauszug, was bedeutet, ich kann meine 1,25" Okulare da reinbauen?
    Nicht, dass das spezielle sein müssen, weil da ja eine riesige Hitze im Okular gesammelt wird.
    Kann man 1,25" auf 2" adaptieren? Ich besitzte auch zwei 2" Okulare, deshalb frag ich.
    Ich habe leider weder eine DMK, noch eine DSLR. Gehen normale Digitalkameras auch?


    Und noch eine vielleicht dumme Frage.
    Gibt es vielleicht ein Bild von einer DMK, die an einem Teleskop hängt?
    Mich würde mal interessieren, wie die DMK live filmt.

  • Hallo Max!
    Die Hitze kommt gar nicht durch, die wird durch den ERF Filter geblockt.
    Du kannst deine okulare also nutzen. Was die 2"er angeht: es gibt zwar Adapter
    das macht aber eigentlich keinen Sinn. 2" Okulare haben ja in der Regel recht lange brennweiten. Zusammen mit einen kurzbrennweitigen lunt oder pst hast du dann zu geringe Vergrößerungen.
    Gruß und CS Christoph

  • Hallo Christoph,


    stimmt! Mein 2" 30mm Okular hätte dann ja nur knapp 13x Vergrößerung. Da hätte ich auch drauf kommen können.
    Dann bleibt für mioch nurnoch zu klären, inwiefern man normale Digitalkameras verwenden kann und
    ob es vielleicht ein Bild u. o. ein Video gibt, wo man die DMK live im Einsatz am Teleskop sieht.


    Gruß Max

  • Hallo Max.


    "Normale" Digitalkameras gehen nicht (oder nur sehr eingeschränkt) weil:


    Wenn Du durch das Teleskop filmen / Bilder knipsen willst, dann ist das Teleskop quasi das "Kameraobjektiv" - also müsste bei der Digitalkamera das Objektiv abnehmbar sein...


    (Es gibt eine Möglichkeit, die nennt sich "Okularprojektion". Dabei wird die Kamera (samt Objektiv) mit einem sog. Digitalkamera-Adapter hinter das Okular befestigt, quasi wie wenn Du mit dem Auge durch das Teleskop schauen würdest. Das geht einigermassen, wenn man den Mond abknipsen möchte, aber bei Tageslicht (und in H-Alpha) wird es extrem schwierig, störendes Fremdlicht "auszusperren" - und selbst wenn das gelingt, werden die vielen Linsen im Strahlengang wahrscheinlich übelst viel Kontrast kosten und/oder Reflexe produzieren.


    Dann würde ich eher eine einfache Webcam empfehlen (früher war die ToUcam mal erste Wahl, heute gibt es bessere/günstigere, so um die 100.- ggf. mit 1,25" Adapter bist Du dabei.) Bei mond/Sonne/Planetenfotografie ist es nicht mal wichtig, dass die Kamera extrem viele Pixel hat!
    Schon mit 640x480 Pixel sind sehr tolle Bilder möglich. Wenn etwas mehr Pixel sind (z.b. 1024x 780) ist auch gut, aber mehr als 3 oder 5 MP sind absolut unnötig, sogar eher störend.


    Grund: um Gute Sonnenbilder zu produzieren nimmt man normalerweise nicht "Einzelbilder" auf, sondern Videos, die aus hunderten...tausenden von Einzelbildern bestehen. Davon werden dann (mit Software) die besten 1-5% aussortiert, so dass man etwa 10...100 Bilder hat. Nur diese Bilder werden dann zum Summenbild verrechnet.
    Nun stell' Dir mal die Datenschlacht vor, wenn Du sowas mit einer 10MP Kamera machen willst... [B)]
    Da nimmt man dann wesentlich weniger Bilder auf und verrechnet vielleicht die besten 5 oder 10 davon.


    Z.B. das hier:

    oder das hier:


    habe ich mit einer DMK bei 1350mm Brennweite gemacht. Die Bearbeitung würde ich heute anders machen (und die Bilder könnte man noch rot einfärben[;)]) aber sie dienen ja hier nur als Beispiel.


    Mit der gleichen Kamera, aber ohne 1,5fach Barlowlinse (also bei 910mm Brennweite) schaut die Sonne dann so aus:


    Und mit 400mm (also PST- Original Brennweite) bekommt man die halbe Sonne in's Gesichtsfeld, kann also mit 2 Bildern ein Gesamtsonne-Mosaik machen:



    Aber wie gesagt: ich habe mein H-Alpha System schon einige Jahre (und der grosse ERF sowie alle möglichen Adapter und der gute (!) 80/910mm Refraktor waren auch nicht gerade billig...) heutzutage würde ich kein PST mehr kaufen (und "vergewaltigen") heute würde ich ein Lunt wählen - wahrscheinlich ein 60mm.

  • Hallo Silvio,


    vielen Dank für den ausführlichen Beitrag.
    Dann fällt meine Digitalkamera wohl weg. Eventuell besorge ich mir auch eine DMK, wird ja von vielen Profis hier verwendet.


    Nur zu meinem Verständnis:
    Du hast mit der Webcam also tausende Bilder gemacht. Nehmen wir einfachheitshalber mal genau 1000. Meines Wissens erkennt das Auge
    ab 21 Bildern pro Sekunde keine einzelnen Bilder mehr, sondern einen Film. Also nimmt eine Webcam doch ca. mit dieser FPS Rate auf. Sagen wir 25.
    Es würde also 40 Sekunden dauern, bis du diese 1000 Bilder hättest. Jetzt willst du sie in einem Programm zu einem Bild zusammenrechnen lassen.
    Von 1000 Bildern die besten 5%. Also 50 Bilder. Was passiert jetzt aber, wenn ein Bild der Sekunde 1 und ein Bild der Sekunde 40 zu den Besten zählen?
    Diese Bilder sind doch völlig unterschiedlich. Wie kann ein Programm zwei verschiedene Bilder zu einem scharfen zusammenrechnern?


    Ich hoffe, ich habe da nichts komplett falsch verstanden.



    Also würdest du dir heute ein 60mm Lunt kaufen. Das hat 500mm Brennweite. Um also ein Bild wie dein erstes zu bekommen, müsste ich auf ca. diese 1300mm Brennweite kommen.
    Ich bräuchte also eine 3x Barlowlinse. Gibt es einen Maximalwert, in der eine Linse Sinn macht? Oder wird das nur durchs Seeing begrenzt?
    Ich denke hier an meine Digitalkamera, welche nach einigen Zooms schon unscharf wird.

  • Hi Silvio, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Sonnenteleskope der LS35T Reihe werden je nach Paketvariante mit einem der folgenden Blockfilter ausgeliefert (siehe Lieferumfang): B400 (4mm) oder B600 (6mm)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Pauschale Aussage hinsichtlich Blockfilter passt so nicht- das PST hat 5mm, beim Lunt gibt es zwei Varianten und die mit dem dem 6mm Blockfilter ist schon deutlich teuerer- DeluxeVersion ca. 860€.


    Und in das PST kann man natürlich ebenso alle 1,25" Okulare einsetzen, das kam bei Max wohl falsch rüber. Hinsichtlich Adaptieren von Kameras gibt es bei beiden offensichtlich Probleme- die Beiträge hier im Forum zeigen auf das dies auch beim Lunkt nicht einfach so geht- Fokuslage.


    Gruß
    Stefan

  • Stefan: Ja, drum tät ich, wenn ich heute auf ein H-Alpha Teleskop sparen würde, auf das 60mm B1200 sparen..


    Bei meinem PST musste ich sogar den 1,25" Adapter an der DMK abdrehen (damit ich die DMK bis ans Gehäuse in das Steckrohr einschieben kann) sonst komm'ich nicht in den Fokus. Adaptiert am 80mm Refraktor ist der Fokus kein Thema (habe den Tubus entsprechend gekürzt) aber die Ausleuchtung ist scheusslich (Mosaik fast undenkbar), und meine DMK31 hat ja nicht so'n grossen Chip...[B)]



    Max: Ja, mit 500mm hat es nicht viel mehr Brennweite als das PST, aber an der Sonne kann man, wenn man eine empfindliche Kamera hat, schon bis etwa f/30, das wären bei 60mm Öffnung dann etwa 1800mm Brennweite. Aber schon mit einer 2x Barlow (also 1m Brennwite) geht einiges. Über 1m20 kann das Seeing schon recht scheusslich werden, mehr als 1m50 geht in meiner Umgebung selten.
    Ja, so etwa 30-40s dauert die Aufnahme eines Avi (die DMK hat 30fps) aber so schnell verändern sich die Strukturen auf der Sonne normalerweise nicht, dass das schlimm wäre.

  • Hallo ihr beiden,


    alles klar, dann werde ich mir wohl eine 2fach Barlowlinse anstatt einer 3fach zulegen.
    Wie ist denn das Seeing bei dir? Ich wohne recht weit draussen auf dem Land, nahe der Alpen und dem Chiemsee.
    Könnte ich 3x Barlow schaffen, bzw. würdest du dir in meinem Fall eine 3fach zusätzlich zulegen?


    Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist der Blockfilter nur für's fotografieren wichtig. Visuell würde ein 6mm Blockfilter
    gegenüber einem 12mm nicht viel Unterschied machen, oder? Gibt es vielleicht irgendwo Vergleichsbilder zwischen dem 600er und dem 1200er?

  • Hallo Max,


    noch zwei Antworten zu deinen Fragen.


    Größe Blockfilter- die bestimmt zusammen mit der Brennweite den Bildausschnitt den du sehen kannst. Visuell bestimmt die Größe sozusagen als Durchlassgröße wieviel du noch macimal um die Sonne herum mit im Blickfeld hast. Mit einem kleineren Blockfilter ist das nicht viel, mit einem entsprechend größerem BF siehst du die Sonne mit viel dunklem Feld außen herum.


    Im ersten Moment egal- aber wenn du ohne Sonnensucher werkelst flutscht dir die Sonne vielleicht mehrmals knapp neben dem Sichtbereich vorbei während du sie per Blick durch das Okular suchst.


    Zum stakcen von Videos- es gibt da einige gute Programme. Ich arbeite mit Avistack2. Die SW läd ein Video, legt sich Referenzmarken fest, geht alle Bilder durch und vergleicht die Einzelbilder hinsichtlich dieser Marken.


    Dabei stellt die SW fest bei welchen Bildern sich nichts oder wenig zur Referenz verändert/bewegt hat und bei welchen Bildern viel Verschiebungen enthalten sind. Entsprechend der Vorgabe werden schlechte Einzelbilder verworfen. Aus dem Rest wird dann ein einzelnes Bild erzeugt.


    Dabei nutzt die SW aber auch nicht jedes Bild voll sondern zerschnipselt die Bilder wieder in einzelne Stückchen und nimmt nur die Teile die wirklich scharf sind. Daraus puzzelt die SW dann das Endergebins zusammen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Max.


    Ja, ein grosser Blockfilter ist nur dann "wirklich nötig", wenn man fotografieren möchte. Visuell ist die Ausleuchtung nicht soo wichtig, zumal ja man normalerweise die Sonne nicht mit dem 2" Übersichtsokular beobachtet, sondern mit "kürzeren" Okularen, die eine kleinere Feldblende haben.


    Die Sache mit dem Seeing ist so'ne Sache. Auf ländlicher Gegend (und wenn Du nicht über Hausdächer peilen musst, welche das Seeing verschlechtern) oder wenn Du am frühen Morgen beobachtest (wenn sich die Umgebung noch nicht stark aufgeheizt hat) ist das Seeing meistens besser. Aber ich denke, mit einer 2fach Barlow bist Du vorerst mal gut gerüstet. Wenn Du dann merkst, dass oftmals "mehr" möglich wäre, kannst Du ja immer noch eine 3x dazu kaufen - muss ja nicht gleich eine teure TeleVue "Powermate" sein...
    Andererseits - es gibt auch Barlowlinsen mit variablem(*) Barlowfaktor, das wäre ggf. eine Überlegung wert.


    (* es gibt einfache 2x, wo man das Linsenelement von der Hülse abschrauben und direkt auf die Kamera aufschrauben kann. Dann hat sie noch 1,5x. Es gibt aber auch "stufenlos variable", die gehen von 2x bis 3x. Und dann gibt's auch noch die ganz teuren (wie z.B. den Baader "Flatfield-Fluorit-Converter") da kann man mit verschieden langen Einschraubhülsen von etwa 2,5x bis über 5x verlängern)

  • Hallo Silvio,


    jetzt bin ich am überlegen.
    beim 60mm Lunt mit 500mm Brennweite würde ich mit meinem 3,5mm Okular etwa 140x Vergrößerung erreichen.
    Wenn ich nun eine 2x Barlowlinse mit reinsetzten würde, wäre ich bei 280x. Ist eine solche Vergrößerung sinnvoll?


    Mit einem 5mm Okular wäre ich bei 100x Vergrößerung, mit 2x Barlowlinse bei 200x.
    Müsste ich mich entscheiden würde ich diese Kombi als die beste sehen, oder?
    Klar, das Seeing schiebt es mal hin und mal her, aber 200x ist doch etwas, was man meistens erreichen sollte.
    Darf ich fragen, welche DMK du besitzt und warum? Es gibt da ja Abstufungen von 300€ bis 800€.
    Geht es hier nur um die maximal erreichbare Auflösung?

  • Hallo Max.


    Wenn Du okularseitig bis runter auf 3,5mm gerüstet bist, dann brauchst Du eigentlich keine Barlowlinse - jedenfalls nicht in Kombination mit dem 3,5mm Oki - aber für Fotografie, um die Brennweite zu verlängern, da ist sie praktisch unabdingbar...[;)]

  • Hallo Max,


    zur DMK- es kommt halt darauf an was du damit erreichen möchtest. Mit der DMK21 hast du den kleinsten Chip. Das Modell gibt es auch in einer neuen Version mit einem empfindlicherem Chip. Die 21 wird bevorzugt für Planeten genutzt da sie einerseits die höchste Übertragungsrate hat und andererseits der kleine Chip für Planeten bereits ausreicht.


    Für Mond oder Sonne hast du dann aber den Nachteil das du nur einen kleinen Ausschnitt erwischt.


    Die 31er liegt in der Mitte- Mond oder Sonne geht mit 460mm nicht mehr ganz auf einmal ins Bild, da fehlt immer eine Ecke, Planeten gehen auch noch, aber es fehlt schon ein wenig an der Framerate.


    Mit der 41er bekommst du Mond und Sonne voll drauf, dafür sinkt die Übertragunsrate nochmals ab und damit ist diese Version für Planeten nicht mehr besonders gut.


    Das ar der Grund weshalb ich mich für den Kompromiss entschieden habe- also DMK31. Für Sonne mit dem Solarmax 60 vor 460mm Brennweite fehlt eben ein Stück von der vollen Murmel, dafür müsste ich die Brennweite so auf unter 330mm reduzieren.


    Für visuell an der Sonne nutzt man nicht unbedingt die höchsten Vergrößerungen- da wabbert es am Tag dann schon recht heftig. Wenn ich mal hoch vergrößere dann ist das mit 735mm Brennweite eingesetzt das 9mm Nagler- ergibt 82-fach und damit hab ich die Sonne gerade noch ganz im Bild.


    Mit 60mm Öffnung liegt die sinnvoll max. Vergrößerung bei 120-fach und das hast du mit einem 6mm Okular erreicht.


    Gruß
    Stefan

  • Na da kommt ja noch ein neues Gerät hinzu, das Solarmax.
    Warum hast du dich denn für das Solarmax entschieden und nicht für das Lunt?


    Soweit ich das verstanden habe, wird die DMK in den Okularauszug gesteckt.
    Du hast 460mm, wenn du die DMK einsetzt, dann hast du doch praktisch garkeine Vergrößerung, oder?
    Ich kenne nur die Rechnung Brennweite/Okularbrennweite = Vergrößerung.

  • Hi Max,


    Vergrößerung hast du nur wenn du ein Okular einsteckst- dann ergibt sich die Vergrößerung aus Brennweite Teleskop geteilt durch Brennweite Okular.


    Fotografisch spricht man von Abbildungsmaßstab. Die Brennweite des Teleskops zusammen mit der Chipgröße legt den sichtbaren Ausschnitt fest. Will ich viel Sonne abfilmen nutze ich meinen kleinen 66/460 zusammen mit dem SM60 und der DMK, will ich Details dann kommt der SM60 mit dem 15mm Blockfilter an den 105/735mm William und für noch mehr Detail kommt meine 2,5-x Powermate noch dazwischen.


    Warum ich den SM60 gewählt habe? Einerseits weil ich den relativ günstig gebraucht erwerben konnte und andererseits weil mir die Lunt zu neu auf dem Markt sind und bei den Coronado keine Kinderkrankheiten mehr zu erwarten sind.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Max, ich nochmals.


    Ich habe auch die DMK31, also monochrom. Für das, was ich damit machen will (Sonne in Weisslicht & H-Alpha sowie Mond) brauche ich keine farbige.


    Bei einer Monochrom-Kamera reagiert jeder(!) Pixel auf Helligkeit, bei einer Farbkamera sind RGB-Farbfilter vor jedem Pixel angebracht (Stichwort "Bayer-Matrix") also hat die farbige Kamera bei gleicher Pixelzahl nur 1/4 der Auflösung.



    Wenn Du mit der Kamera auch Planten aufnehmen willst, lohnt sich ggf. der Gedanke
    - entweder eine 31er, farbig
    - oder eine 21er (monochrom) und 1,25" RGB - Farbfilter verwenden, um nacheinander die einzelnen Farbkanäle aufzunehmen, die werden dann zu einem farbigen Summenbild verrechnet.


    Mit der schnellen (bis 60FPS) 21er geht das mit dem Farbfiltersatz, aber bei der 31er (30FPS) oder noch grösseren 41er (15FPS) dauert es zu lange, um RGB einzeln aufzunehmen, ausserdem ist (wie bereits gesagt) für Planeten ein so grosser Chip gar nicht nötig...[^]

  • Danke euch beiden, habe mir die wichtigsten Punkte zu DMK mal notiert und entscheide mich später dann für ein Gerät.


    Vorerst letzte Frage: Was hat es mit Doublestack auf sich?
    In der Beschreibung, wofür es gut ist, klingt es natürlich immer besonders praktisch, aber
    benutzt hier jemand ein Doublestacked Gerät? Wenn ja, warum?


    Gruß
    Max

  • Hi Max,


    double stack bedeutet das 2 Etaltonfilter übereinander liegen.


    Typisch erreichen die kleinen Etalon im PST einen Wert kleiner 1 Angström Durchlassbandbreite. Lunt gibt hier noch weniger an, was ich aber nicht ganz glaube.


    Die größeren Filter wie die Solarmax erreichen kleiner 0,7 Angström.


    Mit doublestack kommt man auf Werte kleiner 0,5. Damit wird zwar das Bild ingesamt etwas dunkler, aber die Detailerkennbarkeit wird besser.


    Wenn du im Sonnenforum guckst- mindestens einer der Kollegen arbeitet mit einer Kombination eines umgebauten PST und nutzt dazu nochmals das zweite Etalon eines Lunt.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Ja, ein grosser Blockfilter ist nur dann "wirklich nötig", wenn man fotografieren möchte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich würde es genau anders herum sehen. Gerade fotografisch ist der kleine Blockfilter im PST kein großes Thema, meiner Meinung nach. Außer man möchte Übersichtssonnen aufnehmen.


    Für einen fotografischem Zweck würde ich zum Einstieg das PST nehmen, weil man das günstig "aufpimpen" kann.


    Fotografisch gilt: Öffnung über alles. Richtig anfangen tuts bei der Ha-Sonne - wenn man nicht rein auf Übersichtssonnen abzielt - nicht bei 35, 40 oder 60mm, sondern bei 90mm. Und das wird bei Lunt entsprechend teuer (wie bei Coronado auch, nur damit das nicht missverstanden wird).


    Beispiel 100mm PST bei schlechtem Seeing: http://darkchamber.de/astro/im…11-11-27-mosaik-color.jpg


    Kostenpunkt: 1200 Euro. Vorteil: man muss das Geld nicht auf ein Mal ausgeben, kann mit dem 40mm PST anfangen und sich später das andere Zeugs zusammenkaufen. Beim Lunt kauft man die Öffnung und das war es dann. Übrigens auch wie beim Double Stack PST, weil das Wort gefallen ist.


    Grüße,
    Michael

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