Coma Abziehen - ja oder nein?

  • Horia,
    danke für die Ausführung. Dann muss man aber auch genau aufpassen, welche Zernike man bei der Mittelung nach Drehung, tatsächlich genullt hat. Je nachdem ob man Theta oder 2*Theta in der Sinus-/Cosinusfunktion hat.


    Man könnte aber die Glieder a1*Z1 + a6*Z6 auch umschreiben in a1*z1 + a6*z1*(3r*r - 2) und sieht, dass da ein Tiltanteil drinne steckt und ansonsten ein winkelunabhängiger Teil. Gibt es da Betrachtungen, die einem weiterhelfen?


    mit a1 ... sind die Gewichtungsfaktoren(Koeffizienten) gemeint.


    Gruß


    PS:
    Der Faktor 3 vor den 'r-Quadraten' fehlt in Deinem Text bei z6,z7, Horia.

  • Hallo Zusammen


    So jetzt habe zusammengesucht was ich so über Koma Astigmatismus und Auswertung gemacht habe.
    Dank Astrotreff Abload der jetzt größere Bilder erlaubt, konnte ich auch solche mit Text machen die man auch lesen kann .
    Dann sind sie selbst lesend und muss sie nicht immer mit dem Beitrag als Hilfe haben.


    Kay.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vorerst zu deiner Frage
    Ich schlage vor, wir nehmen einheitlich die RMS Wavefront in Waves (bei 550nm) für Coma_X und Coma_Y<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich selber hätte da kein Anpassugsproblem, ich komme mit allem zurecht.
    X und Y Coma können wir ohneweiters getrennt halten. Haben wir ja so in den von uns verwendeten Programmen.
    Ich verwende halt gerne auch die Seidel Aberrationen weil dort sind sie als Gesamtwert mit der Achsrichtung zu sehen.
    Jedoch mit dem RMS Wert alleine geht es nicht gut, weil in Fachkreisen auf der ganzen Welt
    die P-V Werte verwendet werden und da würden wir wiederum nur unser eigenes Süppchen kochen.
    Es wurde auch in der Industrie fallweise mit RMS Werten beurteilt und schnell wieder fallen gelassen
    weil diese Werte zu gutmütig sind und nicht den erwarteten Erfolg gebracht haben.
    Das mag den Leuten hier im Forum komisch vorkommen weil hier der P-V als nichtssagend erklärt werden.
    Wir in der Industrie verwenden immer Beides, weil es dient uns als Kontrolle ob die Messung gültig ist.
    Ist das Verhältnis P-V zu RMS zu groß dann wissen wir das die geprüfte Fläche noch nicht ganz sauber ist
    und sie muss nochmals gereinigt werden. Geht diese Stelle nicht weg muss nochmals poliert werden.
    Aber ist es ist so dass bei einer guten Fläche auch der P-V kleiner ist und wenn der klein ist dann ist
    die Fläche mit Sicherheit gut.


    Nun zur Sammlung.


    Siehe hier ein Bild das ich vor vielen Jahren einmal gemacht habe noch einmal damit alles beisammen ist.
    Die Kanten vom Lichtspalt bleiben fast scharf während die Koma stark sichtbar wird.
    Das soll aber nicht heißen dass mathematisch kein Astigmatismus sein kann, nur wird er
    halt so klein sein dass er noch nicht sichtbar ist.


    Ebenso hier ein Bild mit der Messung aus dem Krümmungsmittelpunkt welches deutlich nur Astigmatismus zeigt.
    Auch hier ist es so dass mathematisch eine schwache Koma vorhanden sein wird.
    Möchte auch den Mathematikern ihre Freiheit lassen um herauszufinden was es noch im unsichtbaren Bereich gibt.
    Es zu wissen kann nie schaden.



    Nun zum Erlebnis Interferometrie.
    Da kann man was Erleben
    Die FFT Analyse von Dale Eason ist sehr praktisch und wird von vielen Teilnehmer angewendet.
    Jedoch sie hat ihre Tücken und man soll ausprobieren ab wie viel Streifen sie gut geht.



    Die Fringeauswertung ist da sicherer. braucht bei großen Spiegeln aber viel Zeit.
    Zeigt aber nicht so viele Details der Wellenfrontfläche.



    Nun zu den Abzügen.
    Um zu wissen ob alles okay ist habe ich mich schon vor vielen Jahren bemüht mit Abzügen zu arbeiten.
    Der Gedanke war der. Wenn alles richtig gemacht ist müsste der Spiegel in allen Drehpositionen
    Den gleichen Wert haben. Nur damals musste ich das alles mühsam mit der Excell Tabelle machen.
    Dale Eason hat uns mit Openfringe dazu eine gute Möglichkeit geschaffen.


    Hier die Rotation eines Spiegels mit Astigmatismus
    Kai „ Die meisten Astigmatismen sind so zwischen 0,10 und 0,6 P-V Wellenfront bei 550 nm Protokollwellenlänge.



    Und hier die Rotation einer Spiegeleigenen Koma und Astigmatismus.



    Hoffe dass ich damit einigen Teilnehmern helfen kann.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Alois,
    da hast Du Dir ja eine große Mühe gemacht, aber es ist schön, wenn Jemand geballtes Wissen und Messungen so detailiert darstellt.[:p][:D]
    Bei der letzten Auswertung fällt auf, dass die Schwankungen um den Mittelwert doch erheblich sind, Coma 57% und Asti 71%. Liegt das nun am Abzug des ermittelten Teststandwertes? Wenn ja, wäre diese Methode für mich untauglich, auch wenn sie weniger Arbeit bei Messung und Auswertung bedeutet.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg


    Diese Messung stammt noch aus den Anfangsversuchen mit Abzügen. Die ist noch nicht so genau wie wir sie heute machen können.
    Es ging mir damals in erster Linie zu sehen ob das wirklich funktioniert.
    Heute mit der 4 Interferogramm Methode und im Fünfertakt und mit Openfringe“ A-B“ würde das viel genauer werden.
    Die Wippenlagerung und die Formel für die Schwerpunktberechnung hatte ich damals auch noch nicht.
    Bei deinen Spiegel ginge das wirklich besser.
    Weil du könntest eine Mittelung aus den 20 nichtzurückgdrehten Interferogrammen als Abzugswert erstellen
    und dann von jeder Position abziehen.
    Der Spiegel müsste dann in jeder Position den gleichen Wert zeigen, und nur um die Winkelstellung weiter gedreht sein.
    Allerdings werden auch nicht Spiegeleigene Schwankungen dabei sein, wenn er Lagerungsbedingt nicht immer gleich beeinflusst war
    oder wenn die Messung einer Position durch mehrere Luftturbulenzen beeinflusst war.
    Dadurch bekommst du auch eine Kontrolle der Messsicherheit am Prüfstand.
    Das würde dir helfen zu entscheiden bis zu welcher Genauigkeit eine Einpositonsmessung dienlich sein könnte.
    Somit ist sie auf alle Fälle mehr tauglich als in meinem Beispiel.


    Viel Vergnügen
    Alois

  • Hallo Alois,


    danke für Deine Mühe bei der Zusammenstellung von wichtigen Grundlagen! Da ist einiges dabei, was man ein einem extra Thread diskutieren könnte.


    Die Frage, welche Dreh-Strategie sinnvoll ist, sollten wir ausgliederen. Auch dazu liegt einiges an Praxis vor.
    Das wird zu unübersichtlich, und das wäre Schade!


    Zum Kernthema: Coma!
    Ich dachte, Du suchst aus Deinem Fundus Coma Werte von realen Spiegeln heraus?


    Ich habe das gemacht und finde für insgesamt 11 Spiegel eine
    <b>Obergrenze von 0.1 Waves RMS Wavefront</b>.


    Diese Spiegel sind durchaus repräsentativ, da sind alle meine eigenen drunter, welche von Werner Reimann und kleinere gekaufte von Freunden und Bekannten (10" f/5 und 6" f/6 etc), die allermeisten sind über 14" und die 33" Folie ist im jetzigen Zustand auch dabei[8D]
    Alle Spiegel unterscheiden sich teilweise extrem in den Herstellungsmethoden!


    Beim <b>Öffnungsverhältnis</b> gibt es ebenfalls Unterschiede:


    Bei f/5 und langsamer liegen die Coma Werte bei 0.01 - 0.03 Waves RMS Wavefront


    Um die f/4: 0.05 - 0.09 Waves RMS Wavefront

    Bei f/3.1 sind es 0.07 Waves RMS Wavefront



    Zur <b>Arithmetik von RMS Werten</b>:


    Coma_X und Coma_Y darf man zusammenfassen:
    Coma_gesamt = Wurzel(Coma_X^2 und Coma_Y^2)


    (die oben angegebenen Werte sind so zusammengefasst)


    Man kann für jede einzelne Aberration den <b>RMS in den PV umrechnen</b>. Für Coma gilt:
    PV/RMS = 5.663


    http://www.astro-electronic.de/faq2.htm#4


    Jetzt kann man mit der Formel von Horia auf Seite 1 den entsprechenden Ast-Wert bestimmen, der beim herausjustieren ensteht.
    Am kritischsten sind <b>hohe Coma-Werte bei langsamen Spiegeln</b>
    (Trotzdem hier Entwarnung: siehe Coma Werte für f/5 und langsamer!)
    In jedem Fall kommen homäopatische Asti Werte zum Vorschein.



    Nächster Schritt:
    Um wieviel muss die <b>Mittenmarkierung</b> versetzt werden?
    Da bin ich noch dran, das sollte unter einem Millimeter liegen.


    Um es noch einmal deutlich zu sagen, wir bewegen uns immer noch in der Theorie, noch wurde nicht mit "ist am Himmel nicht sichtbar..." argumentiert!


    Als vorläufiges Fazit würde ich sehen:


    - Coma darf abgezogen werden
    - ein Auge auf den Coma Wert zu werfen kann nicht Schaden


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Als vorläufiges Fazit würde ich sehen:
    - Coma darf abgezogen werden
    - ein Auge auf den Coma Wert zu werfen kann nicht Schaden
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also ich bin erst dann bereit Coma vom Messergebnis abzuziehen, wenn ich eine Formel hätte mit der ich berechnen kann wie groß der Fehler ist, der durch das Abziehen verursacht wird. Wenn der Fehler vernachlässigbar klein ist, dann spricht nichts gegen den Coma-Abzug. Nur ob der Fehler in jedem Fall vernachlässigbar klein ist, das müsste eben erst mal nachgewiesen werden. Und zwar nicht für einen speziellen Spiegel, sondern ganz allgemein für jeden Spiegel. Möglicherweise gibt es Grenzen, abhängig vom Öffnungsverhältnis und von der Brennweite.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn ich eine Formel hätte mit der ich berechnen kann wie groß der Fehler ist, der durch das Abziehen verursacht wird.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wäre die letzte Formel von Horia auf Seite 1.
    Müsste noch verifiziert werden, aber vermutlich stimmt das so.


    (Die Formeln 1, 2 und 3, die für die Herleitung gedacht waren, eignen sich wegen der Definition von "h" nicht für das Berechnen der Mittenmarkierung)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn der Fehler vernachlässigbar klein ist, dann spricht nichts gegen den Coma-Abzug.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Selbst wenn er *nicht* vernachlässigbar klein ist, würde ich ihn abziehen und gegen (einen kleineren) Asti tauschen!

    Wenn aber der Asti wirklich klein ist, kleiner als der Asti im Spiegel bzw wirklich vernachlässigbar, dann darf Coma erst recht abgezogen werden. (Den entstehenden Asti von 0.000001 kann man der Form halber berücksichtigen)


    Hier reden wir praktisch über extrem gute Spiegel. Und auch nur über interferometrisch vermessene Selbstschliffe. Bei gekauften Spiegeln ist nicht ansatzweise klar, was, wie, warum und in welchem Maße abgezogen wurde, da passt im Regelfall nicht einmal der Spiegel zum Protokoll.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und zwar nicht für einen speziellen Spiegel, sondern ganz allgemein für jeden Spiegel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist leider nicht möglich[:D]
    Ich kann Dir prinzipiell beliebig viel Coma hineinpolieren. (Frag mal Kurt, der hat das in Reinform hinbekommen)


    Aber überleg mal, was Du da willst. Für einen beliebigen Spiegel?
    Ein "beliebiger" Spiegel ist entweder nicht vermessen - dann ist es egal ob man die Coma abzieht. Von was eigentlich?
    Man baut ihn ein, freut sich, dass M31 ein heller Fleck ist und Jupiter circa 4 Monde hat, und fertig.


    Oder er ist vermessen, dann ist es kein "beliebiger" Spiegel mehr.
    Dann kann man konket entscheiden!


    Viele Grüße
    Kai

  • Hm,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oder er ist vermessen, dann ist es kein "beliebiger" Spiegel mehr.
    Dann kann man konket entscheiden!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    entscheiden ob man die Coma abzieht oder nicht?
    Also im Umkehrschluss: Wenn sie klein genug ist, Coma abziehen, weil sie kaum relevant ist, damit das Messergebnis besser wird und wenn die Coma groß ist drinnen lassen?
    Wir würden die guten Spiegel besser machen und die schlechten, schlecht lassen.
    Das finde ich jetzt aber ungerecht.[V] Man sollte doch allen die gleiche Behandlung zu Teil werden lassen.[^]
    Viele Grüße
    Jörg[;)]

  • Hallo Jörg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">entscheiden ob man die Coma abzieht oder nicht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also im Umkehrschluss: Wenn sie klein genug ist, Coma abziehen, weil sie kaum relevant ist,...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist nicht der richtige Schluss!


    Ich hoffe, Dir ist klar, was mit:"Tausche Coma gegen (kleineren) Asti" gemeint ist?
    Nochmal: wir ziehen hier noch gar nichts ab! Wir tauschen nur - durch Justage!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man sollte doch allen die gleiche Behandlung zu Teil werden lassen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Diese Ideologie hat doch noch nirgends funtioniert...[:D]


    cs Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hoffe, Dir ist klar, was mit:"Tausche Coma gegen (kleineren) Asti" gemeint ist?
    Nochmal: wir ziehen hier noch gar nichts ab! Wir tauschen nur - durch Justage!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das sich die Nullung der Coma beim Justieren in Asti wandelt, habe ich schon geschnallt.
    Ich dachte nur wir reden hier auch über das Abziehen der Coma im Auswertprotokoll.[?]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Man sollte doch allen die gleiche Behandlung zu Teil werden lassen.


    Diese Ideologie hat doch noch nirgends funtioniert...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich glaube eben immer an das Gute, sowohl im Menschen als auch in der Sache.[xx(]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hi Jörg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das sich die Nullung der Coma beim Justieren in Asti wandelt, habe ich schon geschnallt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Perfekt[;)]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich dachte nur wir reden hier auch über das Abziehen der Coma im Auswertprotokoll.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja denkst Du wir schreiben uns 4 Seiten die Finger wund, tauschen die Coma mühevoll gegen Asti ein (ein super Geschäft!) und lassen die dann <b>immernoch</b> im Protokoll stehen?
    Weg damit! Immer raus was keine Miete zahlt[:D]


    cs Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">tauschen die Coma mühevoll gegen Asti ein (ein super Geschäft!) und lassen die dann immernoch im Protokoll stehen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    da wäre es doch wunderbar, wenn wir im Protokoll dann Coma = 0, dafür aber die erhöhten Astiwerte integriert hätten.
    Das dürfte aber nur mit der von Michael gesuchten Formel gehen.
    Ob wir dann den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben haben oder nicht, wäre dann sehr anschaulich zu vergleichen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn ich eine Formel hätte mit der ich berechnen kann wie groß der Fehler ist, der durch das Abziehen verursacht wird.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wäre die letzte Formel von Horia auf Seite 1.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht ganz. Da fehlen noch alle Terme höherer Ordnungen. Die sind zwar möglicherweise vernachlässigbar, aber das ist bislang nur Vermutung.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Selbst wenn er *nicht* vernachlässigbar klein ist, würde ich ihn abziehen und gegen (einen kleineren) Asti tauschen!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit "Fehler" meinte ich nicht die Coma selbst, sondern den Fehler der entsteht wenn man die Coma abzieht.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Aber überleg mal, was Du da willst. Für einen beliebigen Spiegel?
    Ein "beliebiger" Spiegel ist entweder nicht vermessen - dann ist es egal ob man die Coma abzieht. Von was eigentlich?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich glaube jetzt reden wir aneinander vorbei. Mit einem "beliebigen" Spiegel meine ich einen Spiegel mit beliebigem Öffnungsverhältnis, mit beliebiger Brennweite und mit beliebig großer oder kleiner Coma im Messergebnis.
    Gesucht ist eine Formel, die uns sagt wie groß der Fehler ist wenn wir die Coma einfach ignorieren.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit einem "beliebigen" Spiegel meine ich einen Spiegel mit beliebigem Öffnungsverhältnis, mit beliebiger Brennweite und mit beliebig großer oder kleiner Coma im Messergebnis.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ok, dann hatte ich das "beliebig" falsch verstanden.


    Was gefällt Dir an Horia's Formel nicht?
    Formal ist die Ableitung richtig.
    Eine Verifizierung auf anderem Weg schadet nie, die Ausgangs-Formeln kommen aus telescop-optics.net, eine der besten Quellen im Netz, aber wer weiss...


    Oder hängt es noch an den Termen höherer Ordnung?
    Du weisst ja, dass die Nicht-Existenz-Beweise die schwierigsten sind[;)]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Was gefällt Dir an Horia's Formel nicht?
    Formal ist die Ableitung richtig.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, natürlich sie ist richtig, aber sie ist unvollständig was die höheren Ordnungen betrifft. Beim Verkippen des Spiegels (zwecks Beseitigung der Coma) entsteht nicht nur Astigmatismus erster Ordnung. Die zusätzlichen Terme mögen vielleicht klein sein.
    Aber bevor ich entscheide dass diese Terme vernachlässigbar sind, muss ich erst mal wissen wie klein oder groß sie sind.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Oder hängt es noch an den Termen höherer Ordnung?
    Du weisst ja, dass die Nicht-Existenz-Beweise die schwierigsten sind[;)]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es geht nicht um die Existenz dieser Terme, sondern nur um deren Quantifizierung. Ich bin mir sicher dass sie existieren.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim Verkippen des Spiegels (zwecks Beseitigung der Coma) entsteht nicht nur Astigmatismus erster Ordnung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wäre gleichbedeutend mit:


    1) die Feldabbildung eines Newtons hat neben Coma und Asti <b>noch weitere Fehler</b>
    2) Ein Off-Axis Paraboloid lässt sich nicht allein durch Einpolieren von Asti und Coma herstellen.


    Für beides gibt es keine Hinweise. Oder hast Du da irgendwas, von mir aus ein einziges Beispiel? Gerne auch den praktisch sinnlosen Fall, wo der eingetauschte Asti größer als die ursprüngliche Coma ist. Extreme machen anschaulich[8D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es geht nicht um die Existenz dieser Terme, sondern nur um deren Quantifizierung. Ich bin mir sicher dass sie existieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Vielleicht lassen wir es zunächst bei der Existenz[;)]
    Mein Gefühl sagt mir nämlich exakt das Gegenteil. Zumindest habe ich mittels OpenFringe schon mal zeigen könne, dass die höheren Asti- und Coma-Terme um einen Faktor 1000 kleiner sind als die 1.Ordnung.
    Mindestens.
    Siehe Seite 2, ich hänge das Bildchen nich mal an:


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Das wäre gleichbedeutend mit:


    1) die Feldabbildung eines Newtons hat neben Coma und Asti <b>noch weitere Fehler</b>
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, ich gehe davon aus dass das so ist. Aber ein anschauliches Beispiel habe ich leider nicht greifbar.


    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>


    Nicht ganz. Da fehlen noch alle Terme höherer Ordnungen. Die sind zwar möglicherweise vernachlässigbar, aber das ist bislang nur Vermutung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe mal mit OSLO einen perfekten 18-Zoll-Parabolspiegel mit einem Öffnungsverhältnis von 1/4.5 so gekippt, dass seine Abbildung eine Definitionshelligkeit von 0.80 aufweist (0.02929° in x-Richtung). Dafür liefert OSLO folgende Zernike-Analyse der Wellenfront:


    *WAVEFRONT
    WAVELENGTH 1
    PKVAL OPD RMS OPD STREHL RATIO YSHIFT XSHIFT RSZ
    0.389312 0.074947 0.800043 -- -- --


    *ZERNIKE ANALYSIS
    WAVELENGTH 1
    Positive angle A is a rotation from the +y axis toward the +x axis.
    0.000383: [0] 1
    -0.009002: [1] RCOSA
    -- : [2] RSINA
    0.000391: [3] 2R^2 - 1
    0.002842: [4] R^2COS2A
    -- : [5] R^2SIN2A
    0.204141: [6] (3R^2 - 2)RCOSA
    -- : [7] (3R^2 - 2)RSINA
    8.4099e-06: [8] 6R^4 - 6R^2 + 1
    -- : [9] R^3COS3A
    -- : [10] R^3SIN3A
    1.3101e-05: [11] (4R^2 - 3)R^2COS2A
    -- : [12] (4R^2 - 3)R^2SIN2A
    0.000379: [13] (10R^4 - 12R^2 + 3)RCOSA
    -- : [14] (10R^4 - 12R^2 + 3)RSINA
    -- : [15] 20R^6 - 30R^4 + 12R^2 - 1
    -- : [16] R^4COS4A
    -- : [17] R^4SIN4A
    -- : [18] (5R^2 - 4)R^3COS3A
    -- : [19] (5R^2 - 4)R^3SIN3A
    -- : [20] (15R^4 - 20R^2 + 6)R^2COS2A
    -- : [21] (15R^4 - 20R^2 + 6)R^2SIN2A
    -- : [22] (35R^6 - 60R^4 + 30R^2 - 4)RCOSA
    -- : [23] (35R^6 - 60R^4 + 30R^2 - 4)RSINA
    -- : [24] 70R^8 - 140R^6 + 90R^4 - 20R^2 + 1
    -- : [25] R^5COS5A
    -- : [26] R^5SIN5A
    -- : [27] (6R^2 - 5)R^4COS4A
    -- : [28] (6R^2 - 5)R^4SIN4A
    -- : [29] (21R^4 - 30R^2 + 10)R^3COS3A
    -- : [30] (21R^4 - 30R^2 + 10)R^3SIN3A
    -- : [31] (56R^6 - 105R^4 + 60R^2 - 10)R^2COS2A
    -- : [32] (56R^6 - 105R^4 + 60R^2 - 10)R^2SIN2A
    -- : [33] (126R^8 - 280R^6 + 210R^4 - 60R^2 + 5)RCOSA
    -- : [34] (126R^8 - 280R^6 + 210R^4 - 60R^2 + 5)RSINA
    -- : [35] 252R^10 - 630R^8 + 560R^6 - 210R^4 + 30R^2 - 1
    -- : [36] 924R^12 - 2772R^10 + 3150R^8 - 1680R^6 + 420R^4 - 42R^2 + 1
    RMS OPD 0.072325 ERROR 2.5015e-09


    Sorry für den unübersichtlichen Zahlensalat - OSLO liefert zwar eine schön formatierte Tabelle, aber das Foren-Eingabetool löscht mehrfache Blanks [xx(] Ich schreibe das also noch mal schöner hin:


    0.002842 Asti 1. Ordnung
    0.204141 Coma 1. Ordnung
    0.000013 Asti 2. Ordnung
    0.000379 Coma 1. Ordnung


    Bin mal gespannt, wie die Diskussion weiter geht [:D]



    Gruß
    Norbert

  • Hallo Norbert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: norbert_loechel</i>
    Ich habe mal mit OSLO einen perfekten 18-Zoll-Parabolspiegel mit einem Öffnungsverhältnis von 1/4.5 so gekippt, dass seine Abbildung eine Definitionshelligkeit von 0.80 aufweist (0.02929° in x-Richtung). <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du könntest ihn noch viel weiter verkippen, damit man besser sehen kann welche Terme da sonst noch von Null verschieden sind.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: norbert_loechel</i>
    Sorry für den unübersichtlichen Zahlensalat - OSLO liefert zwar eine schön formatierte Tabelle, aber das Foren-Eingabetool löscht mehrfache Blanks <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kannst du verhindern indem du die Funktion "Code einfügen" verwendest:


    Gruß
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />
    Du könntest ihn noch viel weiter verkippen, damit man besser sehen kann welche Terme da sonst noch von Null verschieden sind.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    mach ich - jetzt ist er so weit verkippt, dass der Strehl auf 0.055 runter geht.



    Da kommt ganz zaghaft die Coma 3.Ordnung...


    Und dann treten wir nochmal dagegen und bringen das Ding ganz aus dem Lot: Strehl 0.0057



    Gruß
    Norbert

  • Hallo Norbert und Kai,


    damit besteht wohl kein Zweifel mehr an der Existenz von Termen höherer Ordnung beim verkippten Newton-Spiegel. Aber sie sind allesamt vernachlässigbar klein. Somit würde ich sagen, in diesem Fall (18" f/4.5, 1mm off-axis) kann man Coma bedenkenlos abziehen.


    Man könnte jetzt systematisch ein paar unterschiedliche Durchmesser und Öffnungsverhältnisse mit OSLO simulieren, und aus den numerischen Ergebnissen empirisch Formeln ableiten zur Abschätzung der wichtigsten Terme, insbesondere Z11/12 und Z13/14.
    Mit diesen Formeln kann man dann für jeden beliebigen Spiegel nachweisen, dass der Coma-Abzug gerechtfertigt ist (oder auch nicht).


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    der Punkt für "Mathematische Gründlichkeit" geht an Dich[:)]


    Da hast Du allerdings Glück, dass Norbert Dir jetzt gezeigt hat wie es geht[;)]
    Ich hätte Dich selbst einen Weg finden lassen, und wenn es nur zur Überprüfung ist[:D]


    Ich gebe aber zu, ich traue weder der Seidel Calculation in OSLO noch den Zernikes bei so extremen Verkippungen. Und auch nicht den letzten Stellen in OpenFringe.
    (Die Strehls in OSLO stimmen bei ganz kleinen Werten <s>definitiv </s>eventuell nicht, da machen sie allerdings auch keinen Sinn)


    Allerdings zeigt eine f/0.1 und besonders eine f/0.01 Parabel eine deutlich andere Feldabbildung, die 5.Order Terme können da durchaus überwiegen. Schon bei kleinen Verkippungen, wenn der Strehl immer noch über beispielsweise 0.80 liegt.
    Das habe ich aber gerade jetzt herausgefunden...nicht dass Du denkst, ich würde da etwas vorenthalten.


    Das heisst aber auch, die Terme höherer Ordnung wachsen mit höheren Potenzen!


    cs Kai

  • Hi Norbert und Michael,


    würde sagen, das war eine Punktlandung!
    Eigentlich ist es mir nicht unrecht, dass es Terme höherer Ordnung gibt, denn so muss ich nicht weiter drüber nachdenken[;)]


    Sollte dennoch jemand Probleme beim Kleben der Mittenmarkierung eines f/0.01 Spiegels bekommen - das Ding ist eine Art Röhre, 7x so hoch wie breit - weigere ich mich kategorisch *da* hinunter zu klettern.


    Michael, da fällt mir ein, Du hattest doch eine komplette Kletterausrüstung und das entsprechende Trainig, oder?[:D][:D][:D]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Norbert.


    Das ist sehr interessant was du da machst.
    Aber könntest du uns auch bei den anderen Beispielen
    Die Werte wie beim ersten Bespiel dazu schreiben und auch ob sie P-V oder RMS sind.


    0.002842 Asti 1. Ordnung
    0.204141 Coma 1. Ordnung
    0.000013 Asti 2. Ordnung
    0.000379 Coma 1. Ordnung


    Dann hätten die nicht OSLO Könner auch noch etwas davon.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Ich gebe aber zu, ich traue weder der Seidel Calculation in OSLO noch ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nach meinem Kenntnisstand gibt es in der Seidel-Theorie gar keine höheren Ordnungen. Ich gehe davon aus dass die OSLO-Ergbnisse nicht auf Seidel-Theorie beruhen sondern auf numerischem Raytracing.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Allerdings zeigt eine f/0.1 und besonders eine f/0.01 Parabel eine deutlich andere Feldabbildung, die 5.Order Terme können da durchaus überwiegen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na ja, das sind Extremfälle die mich nicht sonderlich interessieren. Aber ob man bei einem f/1 Spiegel auch noch die Coma abziehen darf, das wäre schon interessant zu wissen.


    Gruß
    Michael

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