Coma Abziehen - ja oder nein?

  • Hallo zusammen,


    manche Themen müssen einfach reifen, und ich glaube nun eine Lösung gefunden zu haben[:)]


    Es geht darum, ob man bei einen Newton Spiegel die Coma generell abziehen kann oder nicht. Das würde natürlich auch bedeuten, dass man die Coma poliertechnisch beseitigen müsste.


    Die einen sagen, das kann man durch verkippen wieder rausjustieren.
    Michael Kochs Einwurf ist aber auch erst zu nehmen:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mein Gegenargument ist, dass beim Kollimieren eben nicht nur die Koma 3. Ordnung (Z6+Z7) beeinflusst wird, sondern auch andere Zernike-Koeffizienten höherer Ordnung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=118895&whichpage=2


    Und das Theme taucht dann hier beim Teststand wieder auf:
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=125331&whichpage=2


    Meine Meinung und Idee dazu:


    Die Coma kommt daher, dass der geometrische Spiegelmittelpunkt (= Mittenmarkierung) nicht mit dem optischen Mittelpunkt des Paraboloids übereinstimmen. Wie haben also ein Off-Axis Paraboloid. Es steht ausser Frage, dass sowas eine perfekte Abbildung liefern kann, allerdings führen dann sämtliche geometrischen Justageansätze am Ziel vorbei. Also Laser, Filmdose etc. Stern geht natürlich noch.


    Die Frage ist jetzt wie weit ist der Mittelpunkt typischerweise verschiben. Und, welche anderen Fehler handelt man sich ein, wenn man den Spiegel entsprechen kippt. Denn Kippen und Verschieben sind im Falle eines Newton äquivalent.


    Um das herauszubekommen folgendes "Experiment":

    In OpenFringe wird ein synthetisches Interferogramm erzeugt mit obigen Werten und Einstellungen.
    Der komische Spiegeldurchmesser kommt daher, dass ich Platz brauche zum Verschieben des eigentlichen Spiegels, das soll hier ein 500mm f/4 werden.


    Hier einmal eine extreme Verschiebung von 20 Pixeln.
    (Das geht mit den Cursor Tasten. Größer und kleiner mit Plus und Minus. Entsprechend des angezeigten Radius, hier 295pix scalieren! Also von 295pix auf 258pix für den 500mm Spiegel)
    Bei eine Scale von 0.97 mm/pix also knapp 20mm Off-Axis.


    Was sind nun typische Werte für die Verschiebung in der Praxis?


    Dazu habe ich ein paar meiner Auswertungen von verschiedenen Spiegeln, die ich mit der Zeit in die Finger bekommen konnte, daraufhin kontrolliert. Die Spiegel sind von 16" bis 28", käufliche und selbstgebastelte, und alle unter f/5. Die Coma Anteile liegen alle im Bereich von 0.02 bis 0.07, viele liegen bei 0.05 in Zernike Koeefizenten. Selbst bei meinem 28" f/3.1, dem ich in Sachen asymetrische Politur nichts erspart habe, liegt bei 0.07!


    Wer jetzt etwas mit OpenFringe spielt, der merkt schnell, dass diese Werte schon bei *einem* Pixel auftreten. Wir reden also über 1mm Versatz der Mittemarkierung!


    Was ist nun mit Michael Koch's Einwand, die Zernikes höherer Ordnung?


    Hier zeigt sich, besonders bei 20pix Verschiebung, dass der Asti die Coma überholt! Das ist auch logisch, denn Off-axis nimmt die Coma linear zu, der Asti aber quadratisch!
    In der Tat wird ein extremen Off-Axis Paraboloid (voll korrigierter Herschel Schiefspiegler***) durch Asti (Löwenanteil) und Coma recht gut beschrieben beschrieben. Aber nicht nur. Es kommt noch ein winziger Anteil Zernikes höherer Ordnung dazu. Für unsere Fälle aber komplett vernachlässigbar.


    Fazit für mich:
    Solange die Coma klein genug ist, darf sie ignoriert werden.
    Klein genug ist sie, wenn der beim rausjustieren entstehende Asti nicht signifikant ist.
    Ob man die Mittemarkierung tatsächlich um Bruchteile eines Millimeter verschiebt, das bleibt jedem seine Sache[:D]




    *** Herschel, der seine Schiefspiegler natürlich nicht astigmatisch und comatisch korrigierte, soll dennoch die "besten" seiner Dutzenden(!) Spiegel für seine Teleskope ausgewählt haben. Die "besten" waren die, welche erheblichen Asti hatten[;)]



    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Denn Kippen und Verschieben sind im Falle eines Newton äquivalent.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Beim sphärischen Spiegel würde ich das verstehen, aber beim Parabolspiegel kann ich es nicht nachvollziehen.


    Gruß
    Michael

  • Halo Kai,
    sehr interessantes Thema! Zumindest bei den Werten muss ich bei meinem Spiegel passen. Da ist die Koma größer. Wenn ich die mit in die Auswertung nehme ist er bei knapp 0,8 Strehl (sonst über 0,9). Leider war der erste Sterntest nicht geglückt, da die mechanischen Komponenten nicht mitgespielt hatten. Der Auszug war nicht "justierstabiel" genug und ich konnte den Dobson aufgrund ungenügender Verstellmöglichkeit nicht genau justieren (Feder zu klein). Das erfolgt aber sicher nach dem Umbau in den nächsten Wochen.
    Dann kann ich mehr dazu schreiben. Der Mond sah aber echt gut aus die Sterne bei Intra Extra aber grausam.


    Was mir aber auffällt: ich habe von allen 4 Messpositionen 0°90°... die Averages verglichen. Die Komawerte schwanken da ganz schön. Das Mittel von allen vier auswertungen zeigt dann irgendetwas um die 0,1.. Coma bei beiden Werten. Allerdingst verwundert mich, dass die Averages bei der y-Coma bei allen 4 eigentlich ein Minus davorsteht bei der Mittelung dann "+"? Ich glaube es ist wohl zu hoch für mich.


    Frage: Inwieweit hat die Messung selbst Einfluß auf diese Werte? Das heißt wenn ich mit Bath messe und den Laser nicht 100%ig in der Mitte plaziere entsteht da auch eine Falschmessung?? Denn so genau glaube ich bekommt man es doch nicht hin den Laser in die Mitte zu bekommen?
    Frage 2: Durch das drehen der Igramme hebt sich die Coma der möglichen "Falschmessung" auf?
    Vielleicht bringt ja dieses Thema endlich Licht ins dunkel!
    Viel Grüße, Andreas

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim sphärischen Spiegel würde ich das verstehen, aber beim Parabolspiegel kann ich es nicht nachvollziehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Also wenn ich die Mittemarkierung einen Zentimeter versetze kann ich doch den Newton allein mit den drei Justageschrauben wieder perfekt justieren. Am Fangspiegel muss natürlich auch geschraubt werden.


    Bei einem sphärischen Spiegel kann man sich die Mittenmrkierung gleich ganz sparen.


    Hallo Andi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da ist die Koma größer. Wenn ich die mit in die Auswertung nehme ist er bei knapp 0,8 Strehl (sonst über 0,9).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na logo! Das ist nur eine andere Art um auszudrücken wie exakt die Justage eigentlich sein sollte. Und welche Toleranzen die Praxis verträgt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Frage: Inwieweit hat die Messung selbst Einfluß auf diese Werte?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Eher wenig. Oder nicht anders als bei anderen Fehlern.
    Großen Einfluss hat die Auswertung, speziell die Platzierung des Einkringel-Kreises.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das heißt wenn ich mit Bath messe und den Laser nicht 100%ig in der Mitte plaziere entsteht da auch eine Falschmessung?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Glaub ich nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Frage 2: Durch das drehen der Igramme hebt sich die Coma der möglichen "Falschmessung" auf?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, aber nur wenn die 180 Grad Lage dabei ist.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Freunde,
    also ich schalte die Coma bei der Auswertung nicht aus. Die Aktivierung der Coma schröpft den Strehl unter Umständen gewaltig.
    Es gibt aber bei aktivierter Coma etwas entscheidendes zu beachten: Zur Erhaltung von Streifen beim Interferometer, muss das Messsystem schräg gestellt werden, damit überhaupt Streifen entstehen. Das induziert logischerweise Coma, was sich aber nicht im Prüfling befindet. Wenn man jetzt nach dieser einen Messung versucht die Coma rauszupolieren, hat man hinterher garantiert mehr Coma im Spiegel als vorher.
    Deshalb mache ich pro Winkelstellung des Prüflings 4 Interferogramme, mit Streifenrichtung waagerecht mit Kipprichtung oben / unten + senkrecht mit Kipprichtung links / rechts. Bei Mittelung dieser 4 Interferogramme hebt sich die Coma auf. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Kippung möglichst exakt 180° (90°) vollzogen wird und die Streifenanzahl möglichst in alle Richtungen etwa gleich ist.
    Weiterhin muss bei der Auswertung der Rand genau getroffen werden, dass ist bei Open Fringe manchmal sehr zeitaufwendig, da die Schritte für das Verschieben des Markierungskreises sehr groß sind. Da würde ich mir etwas Verfeinerung wünschen.
    Theoretisch kann man die Coma der Grundordnung auch ausschalten, da diese rausjustiert werden kann, ich bin mir aber nicht sicher, ob man sich da nicht neue Sachen einhandelt.
    Die Coma stellt sich als Berg und Talfahrt über die Oberfläche dar.
    Wenn die maximale Höhe sagen wir links der Mitte bei der 50% Zone und die minimale Höhe rechts von der Mitte bei der 50% Zone liegt, kann man mit Gegenkippung das Spiegels diese Höhen mitteln. Aber was ist nun mit dem Rand? Der hängt dann auf einer Seite und die andere Seite kommt hoch. Das kann ja nun wieder auch nicht in Ordnung sein.
    Deshalb wird bei mir nach bestem Wissen und Messtechnik rauspoliert, was geht.
    Ich nehme aber an, dass diesen Sachverhalt kaum einer richtig weiß, sonst würde es ja nicht immer wieder diese Diskussion geben.[:D]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">also ich schalte die Coma bei der Auswertung nicht aus. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich weiss[:D] Schaden tuts ja nicht!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zur Erhaltung von Streifen beim Interferometer, muss das Messsystem schräg gestellt werden, damit überhaupt Streifen entstehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hab ich auch erst gedacht.
    Nein, das ergibt den "Tilt", der ist sowieso draussen.
    (Irgendwo hörts auf, bevor noch einer auf die Idee kommt, den "defocus" term rauszupolieren[:D])


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weiterhin muss bei der Auswertung der Rand genau getroffen werden, dass ist bei Open Fringe manchmal sehr zeitaufwendig, da die Schritte für das Verschieben des Markierungskreises sehr groß sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ja richtig!
    Aber da die Bildchen nun mal digital sind und Pixel enthalten gehts nicht anders.
    Ausser: Auflösung erhöhen!
    Ich nehme über 2000x2000pix
    Damit ist das weniger ein Problem.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Theoretisch kann man die Coma der Grundordnung auch ausschalten, da diese rausjustiert werden kann, ich bin mir aber nicht sicher, ob man sich da nicht neue Sachen einhandelt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, siehe oben.
    Der andere Schlonz kommt aber erst später, oder sehr viel später.
    Wie gesagt, irgendwann kommt Asti dazu, erst gaaanz wenig und dann überholt(!) er die Coma.
    Ich bezweifle aber, dass man soviel Coma mit normaler Polierkust in den Spiegel bekommt.
    Aber man sieht es ja, wenn die Coma Werte mehrstellig werden und die Mittenmarkierung halb auf die Kante geklebt werden müsste, hat man die Toleranzen definitiv überschritten.[:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich nehme aber an, dass diesen Sachverhalt kaum einer richtig weiß, sonst würde es ja nicht immer wieder diese Diskussion geben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Deshalb bitte selbst ausprobieren mit synthetischen Interferogrammmen was ich meine.
    Wobei, Jörg, Du darfst Deine eigenen, echten nehmen[^] Von welchem der beiden Goldstücke ist eigentlich egal[:D]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Zur Erhaltung von Streifen beim Interferometer, muss das Messsystem schräg gestellt werden, damit überhaupt Streifen entstehen.


    Hab ich auch erst gedacht.
    Nein, das ergibt den "Tilt", der ist sowieso draussen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klar, das ist Tilt. Aber beim Rausjustieren der Coma im Teleskop machen wir doch nichts anderes, als am Tilt zu schrauben. Tilt und Coma dürften da eigentlich nicht unabhängig voneinander betrachtet werden. Da liegt schon nahe, das Tilt die eigentliche Coma - Grundordnung ist.[?][:D]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Also wenn ich die Mittemarkierung einen Zentimeter versetze kann ich doch den Newton allein mit den drei Justageschrauben wieder perfekt justieren. Am Fangspiegel muss natürlich auch geschraubt werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist richtig. Aber trotzdem gelingt es mir noch nicht deiner Argumentation zu folgen.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Jörg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Tilt und Coma dürften da eigentlich nicht unabhängig voneinander betrachtet werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ob das was bringt?
    Das würde bedeuten, dass Interferogramme mit unterschiedlicher Streifenzahl unterschiedliche Coma-Werte zeigen.
    Das ist aber nicht so.



    Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber trotzdem gelingt es mir noch nicht deiner Argumentation zu folgen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich könnte jetzt Bildchen malen und Seiten vollschreiben. Aber ich glaube, wenn Du etwas mit OpenFringe spielst, siehst Du wohin der Hase läuft.
    Es zeigen sich nebenbei interessante Eigenschaften der Off-axis Paraboloide, zB dass ein astigmatischer Spiegel mit dem genau passenden Quantum Coma (fast) perfekt abbildet.[:D]

    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das würde bedeuten, dass Interferogramme mit unterschiedlicher Streifenzahl unterschiedliche Coma-Werte zeigen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    eigentlich ist das nicht zu erwarten, aber so ganz genau habe ich das noch nicht erforscht. Ich hatte aber bei der Messerei schon den Eindruck, dass es da geringe Unterschiede gibt, besonders wenn der Strehl hoch wird, da reagiert alles extrem empfindlich. Sogar die Drehrichtung des Spiegels, da muss einiges beachtet werden.
    Ich muss mal suchen ob ich irgendwo I-Gramme mit gleich orientierten Streifen und unterschiedlichen Streifenzahl bei einer Messung habe.
    Beim 12er könnte ich sowas haben, mal sehen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Tilt und Coma dürften da eigentlich nicht unabhängig voneinander betrachtet werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ob das was bringt?
    Das würde bedeuten, dass Interferogramme mit unterschiedlicher Streifenzahl unterschiedliche Coma-Werte zeigen.
    Das ist aber nicht so.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Doch, das ist so. Ganz extrem fällt dieser Effekt auf wenn man sehr kurzbrennweitige Sphären testet (z.B. Kalibrierung von Transmissions-Sphären mittel CaliBall). Wenige Streifen im Interferogramm erzeugen bereits signifikante Koma.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Ich könnte jetzt Bildchen malen und Seiten vollschreiben. Aber ich glaube, wenn Du etwas mit OpenFringe spielst, siehst Du wohin der Hase läuft.
    Es zeigen sich nebenbei interessante Eigenschaften der Off-axis Paraboloide, zB dass ein astigmatischer Spiegel mit dem genau passenden Quantum Coma (fast) perfekt abbildet.[:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit fehlt im Moment etwas die Zeit mich damit zu beschäftigen.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Jörg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">eigentlich ist das nicht zu erwarten, aber so ganz genau habe ich das noch nicht erforscht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Probier es aus!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">besonders wenn der Strehl hoch wird, da reagiert alles extrem empfindlich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Klar! Die Frage ist nur, was ist signifikant welcher Ursache zuzuschieben?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich muss mal suchen ob ich irgendwo I-Gramme mit gleich orientierten Streifen und unterschiedlichen Streifenzahl bei einer Messung habe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Aber wie schon erwähnt, den Fehler durch das Einkringeln mit berücksichtigen.


    Einfacher als Streifen Zählen (Gott bewahre!) ist tatsächlich das synthetische Interferogramm, da kann man die Streifenzahl per "Tilt" auch mal verdoppeln.
    Ich hab es gerade ausprobiert...



    Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Doch, das ist so. Ganz extrem fällt dieser Effekt auf wenn man sehr kurzbrennweitige Sphären testet <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich kenne Deinen Testaufbau nicht.
    Ist das ein Nulltest für eine Sphäre wo man theoretisch bolzgerade Streifen erhält?
    Dann kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie da die Streifen krumm werden können, abzüglich Defocus, allein durch Verkippen.


    Ja, praktisch kann bei solchen Ultra-extrem-Öffnungsverhältnissen alles mögliche passieren.


    Theoretisch ist es dasselbe wie zwei planparallele Platten die per Newton-Interferometer. Da kann ich nicht erkennen, wie die Streifen beim Verkippen einer Platte jemals krumm werden können.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit fehlt im Moment etwas die Zeit mich damit zu beschäftigen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich fasse das ganze kurz zusammen. Dann kann das Thema etwas leigen und abhängen, wie gesagt manche Dinge brauchen ihre Zeit...



    1. Ein ansonsten perfektes Paraboloid mit einpolierter Coma lässt durch ein Off-Axis Paraboloid näherungsweise beschreiben


    2. Für (infinitesimal) kleine Coma Werte und damit kleine Off-Axis Distanzen ist diese Näherung perfekt.


    3. Was "klein" ist, hängt von den Spiegeldaten ab, Öffnungsverhältnis etc.


    4. Für große Coma Werte / Off-Axis Distanzen gilt diese Näherung nicht mehr, da ein quadratisch wachsender Asti-Term berücksichtigt werden muss.


    5. Solange man ein Off-Axis Paraboloid allein mit dem Coma Term annähern kann, solange darf man die Coma herausjustieren. Damit bei der Auswertung abziehen und poliertechnisch ignorieren.


    6. Die Durchsicht meiner Interferogramm Sammlung zeigt, dass Punkt 5
    bei allen diesen Spiegeln zutrifft. Große wie kleine, dicke wie dünne[;)]


    6.a. Der einzige, der in voller Absicht(!) signifikante Coma in Spiegel poliert, ist Kurt[:)]
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=102469



    q.e.d.[:D]


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Ich kenne Deinen Testaufbau nicht.
    Ist das ein Nulltest für eine Sphäre wo man theoretisch bolzgerade Streifen erhält?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das ist ein Nulltest wo eine konkave Sphäre (z.B. R=300mm) gegen eine konvexe Sphäre (R=13mm) getestet wird. Siehe
    http://optiper.com/wp-content/…ng-paper-Ulf-Griesman.pdf


    Gruß
    Michael

  • Hallo Kai,
    kannst du mir das mal mit anderen Worten Übersetzen?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">5. Solange man ein Off-Axis Paraboloid allein mit dem Coma Term annähern kann, solange darf man die Coma herausjustieren. Damit bei der Auswertung abziehen und poliertechnisch ignorieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich glaube ich verstehe nicht richtig was du damit meinst.
    Unterm Strich lese ich aus den bisher erfolgten "Messungen und Meinungen" Wenn die Coma angeschaltet bleibt und "rauspoliert" wird geht das auch und der Spiegel wird evtl besser? Oder kann es sein das ich etwas rauspoliere was eigentlich Messtechnisch bedingt ist und verschlimmbessere den Spiegel nur?


    Grüße, Andreas

  • Hi Andi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn die Coma angeschaltet bleibt und "rauspoliert" wird geht das auch und der Spiegel wird evtl besser?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja[:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oder kann es sein das ich etwas rauspoliere was eigentlich Messtechnisch bedingt ist und verschlimmbessere den Spiegel nur?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja[:)]


    Es gibt Coma, die im Glas selbst sitzt. Und es gibt zusätzlich immer Messunsicherheiten, u.a. durch das pixelgenaue zentrieren.
    Meistens ist das eine von dem anderen nicht zu unterscheiden.


    Falls es sich dennoch um Coma im Glas handelt, darf man die Coma im Endergebnis *trozudem* ausschalten. Man müsste dann nur die Mittenmarkierung versetzen.


    Ein eher extremes Beispiel:
    Perfekter 500mm f/4
    mit Coma RMS 0.177 waves Wavfront,
    das sind PV 1 wave(!) Wavefront
    Das liegt ausserhalb der Messtoleranz und muss dem Glas zugeschoben werden. Man darf/kann es natürlich auch herauspolieren.


    Strehl mit Coma-Abzug: 1.000
    Strehl ohne Coma Abzug: 0.289


    Wenn man die Mittenmarkierung um 2.9mm versetzt darf man sich immer noch an Strehl 0.999 am Himmel erfreuen.


    Das eine Strehl-Promille geht auf's Konto von Asti, den man sich durch das Versetzen der Mittenmarkierung einfängt.


    Jetzt ist die Frage:
    Wie poliert man 1 Wave Coma zufällig hinein, und der restliche Spiegel gelingt dennoch hervorragend?
    Wer kann so genau justieren, dass man in normalen praktischen Fällen, bei einem Versatz von +/-1mm, abends um acht auf dem Acker bei 2 arcsec Seeing, davon noch irgendwas mitbekommt?


    Hoffe etwas Klarheit beseitigt zu haben[:D]


    cs Kai

  • Hallo,


    laut http://www.telescope-optics.net, hat ein Perfekter Spiegel, off axis, ein Coma-Wert:


    (1)


    Wobei:


    h - die Höhe in der Bildebene, in mm
    F - die Öffnungszahl ( F=f/D )
    W_c#955; - der Wellenfrontfehler, PtV, nur durch Coma produziert, in Lambda, für #955;=550nm.


    Wenn der Spiegel Coma hat, dann müsste man genau den Betrag h Off-Axis gehen, um den Punkt im Feld zu finden wo kein Coma mehr vorhanden ist.


    (2)


    Dies kann erreicht werden in dem der Spiegel gekippt wird, so dass genau dieser Off-Axis Punkt in der Mitte der Bildebene landet (Justage am Stern).


    Anderseits, hat ein Spiegel, off Axis, auch Astigmatismus:


    (3)


    Wobei:


    D - Spiegel Durchmesser, in mm
    W_a#955; - der Wellenfrontfehler, PtV, nur durch Asti produziert, in Lambda, für #955;=550nm.


    Genau dieser Asti-Betrag entsteht durch das Wegjustieren der Coma. Wenn der h aus (2) in (3) eingesetzt wird, ergibt das:



    Für D=300mm und F = 5, sieht das so aus (x -&gt; Coma, y -&gt; Asti):



    Wie man sieht, man kann ganz schön viel Coma wegbügeln, nur durch Justage.


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Horia,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Horia</i>
    Genau dieser Asti-Betrag entsteht durch das Wegjustieren der Coma.
    ...
    Wie man sieht, man kann ganz schön viel Coma wegbügeln, nur durch Justage.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dieser Ansatz gefällt mir. Das ist logisch und nachvollziehbar.
    Jetzt fehlt nur noch der Nachweis, dass alle anderen Zernike-Terme dabei vernachlässigbar klein bleiben.
    Weisst du zufällig, wie man diese Formeln (wie du sie für Koma und Astigmatismus verwendet hast) für andere Zernike-Terme herleiten kann?


    Gruß
    Michael

  • Hallo Zusammen
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn ich Dein Diagramm so betrachte, dann muss man schon kräftig schrauben, ehe der Asti die Coma eingeholt hat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das scheint tatsächlich so zu sein.
    Habe jetzt das künstliche Interferogramm von Kai (ich hoffe er hat nichts dagegen) verwendet
    und dessen Dezentrierung angewendet.



    Allerdings ohne Abzüge. Dann wird die Coma auch sichtbar.



    Da zeigt sich tatsächlich wenig Astigmatismus gegenüber der Coma.
    Wenn Astigmatismus und Koma in den Zernikes kleiner als 0,2 sind dann ist die
    Auswirkung so klein das sie in der Praxis nicht mehr sichtbar sind und können
    daher auch vernachlässigt werden. Ist meine Meinung.
    In diese Größenordnung kommen auch die Messtreuungen wenn man wenig interferogramme mittelt.
    Aber das kann jeder selbst wählen wie genau er es haben will.
    Jörg hat das optimal gemacht.
    Er hat für jede Position 4 Interferogramme so gemacht das die Streifen rechtwinklig sind und auch eine
    Gegenkippung hatten. Also so dass die offene Stelle einmal oben einmal unten und einmal links und einmal rechts ist.



    Somit wird eine möglicherweise daraus entstehende Koma automatisch aufgehoben.
    Ich habe schon früher einmal eine Kippungsprobe mit vielen und wenig Streifen gemacht und es ist keine Koma daraus entstanden.
    Aber trotzdem.- Die Methode schadet nicht.
    Diese 4 Ifg Methode hat er für jede der 5 Positionen je 72° verwendet das gibt 20 Ifg die gemittelt werden.
    Also jeder selbstgemachte Fehler wird auf ein Zwanzigstel reduziert. Das gibt eine sehr gute Wiederholgenauigkeit.
    Die Teilung in 5 Winkel haben wir deshalb gewählt weil dann niemals ein Achse in der Gegenrichtung ein
    zweitesmal gemessen wird was beim Astigmatismus und 90° Drehung der Fall wäre und die Koma wird mit
    der 90° Zurückdrehung ja auch nur zur Hälfte Kompensiert.
    Da geht es nicht so wie beim Astigmatismus und braucht mindestens 4 mal 90°.
    Vielleicht kann sich der Eine oder Andere etwas daraus entnehmen was ihm dient.
    Messen kann jeder wie er will.
    Will er ein gut aussehendes Protokoll machen, dann zieht er die Koma ab.
    Will er einen guten Parabolspiegel machen schaut er sich die Koma an.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Horia,


    Du hast das Pferd von der anderen Seite aufgezäumt! Super!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dies kann erreicht werden in dem der Spiegel gekippt wird, so dass genau dieser Off-Axis Punkt in der Mitte der Bildebene landet (Justage am Stern).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich würde für die Berechnung des absoluten Fehlers von Coma bzw Asti von h/2 ausgehen. Müsste man mit einer Skizze verifizieren. Irgendwie kommt nämlich nicht exakt das richtige heraus.
    Aber egal, durch das Einsetzen der Gleichungen fällt das "h" herraus. Der Zusammenhang sollte stimmen.
    Gut gemacht![^]




    Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jetzt fehlt nur noch der Nachweis, dass alle anderen Zernike-Terme dabei vernachlässigbar klein bleiben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ich schätze analytisch-geschlossene Losungen und Beweise sehr, weiss aber aus eigener Erfahrung, dass sowas oft schwieriger ist, als ein Evidenzbeweis.


    Oder anders ausgedrückt, die Lösung sollte vorher schon absolut klar sein, erst dann macht es Sinn, sich an einem Beweis zu versuchen.


    Für mich ist ziemlich klar, dass Coma und Asti die einzigen (relavanten) Komponenten eines Off Axis Paraboloids sind.
    Und genau das ist zu beweisen.
    (In einem exakten Beweis natürlich ohne die Klammer [;)])
    q.e.d


    Deshalb noch ein eher extremes Beispiel:
    Diesesmal der 571mm Spiegel mit f/2.5 ! Off Axis ein halb so großer f/5
    Dann dürfte man die Mittenmarkierung direkt auf den Rand kleben, oder besser die halbe Markierung.



    Mit Coma und Asti "on"


    Jetzt Coma/ Asti off


    Den spherical darf man auch noch abziehen, das ist ein Auswertefehler, ergibt dann Strehl 0.996!


    Und noch die Zernikes und RMS Errors, bis auf Coma und Asti ist der Rest eher Rauschen:


    Jetzt kann es sein, dass es bei einer f/1 oder f/0.1 Parabel anders aussieht, aber so richtig *glaube* ich nicht dran.



    Hallo Alois,


    schön, dass Du das Beispiel selbst nachvollzogen hast![^]
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn Astigmatismus und Koma in den Zernikes kleiner als 0,2 sind dann ist die
    Auswirkung so klein das sie in der Praxis nicht mehr sichtbar sind und können
    daher auch vernachlässigt werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das würde ich gern trennen wollen!
    Es geht nicht darum, was noch in der Praxis zu sehen ist (das überlassen wir lieber Testern mit mehr Erfahrung[8D]), sondern wie groß der Asti im *Vergleich* zur Coma ist.
    Der durch die Verschiebung der Mittenmarkierung enstehende Asti ist *real* und darf *nicht* abgezogen werden! Das ist der Preis für dafür, das man die Coma los wird.
    Und ich finde, das ist ein guter Tausch!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In diese Größenordnung kommen auch die Messtreuungen wenn man wenig interferogramme mittelt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, ganz meine Meinung!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jörg hat das optimal gemacht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Sicher! Und nochmal, Respekt vor Jörgs Geduld!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Er hat für jede Position 4 Interferogramme so gemacht das die Streifen rechtwinklig sind und auch eine
    Gegenkippung hatten..... Somit wird eine möglicherweise daraus entstehende Koma automatisch aufgehoben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Wie schon gesagt, nein. Die Coma beim Auswerten entsteht durch das nicht zu 100% exakte Einkreisen. Es gleicht sich aber bei vielen Interferogrammen auch mit aus.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe schon früher einmal eine Kippungsprobe mit vielen und wenig Streifen gemacht und es ist keine Koma daraus entstanden.
    Aber trotzdem.- Die Methode schadet nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du sagst es selbst (ich meine sogar, Du hast mir diesen Hinweis irgendwann selbst gegeben[:)])
    Schaden tut es nicht. Eine Variation des Streifenmusters hilft auf alle Fälle gegen das Durchdrücken der Streifen in der Auswertung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Teilung in 5 Winkel haben wir deshalb gewählt weil.... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, mir ist auch aufgefallen, dass eine Teilung in Viertel gewisse Artefakte im "Vierteltakt" erzeugt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da geht es nicht so wie beim Astigmatismus und braucht mindestens 4 mal 90°.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, wobei für die Coma selbst die 180 Grad reichen.
    Ich mache zZ auch 4 mal 90°


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Messen kann jeder wie er will.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Selbstverständlich[:)] Immerhin merkt man als Spiegelschleifer schnell, wenn man sich vermessen hat oder der Selbsttäuschung wegen Schönfärberei erlegen ist.[:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Will er ein gut aussehendes Protokoll machen, dann zieht er die Koma ab.
    Will er einen guten Parabolspiegel machen schaut er sich die Koma an.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">*Das* würde ich nicht so stehen lassen.
    Ich streiche den ersten Satz und ergänze den zweiten:


    Will man einen guten Parabolspiegel machen schaut man sich die Koma an, und versetzt im Bedarfsfall die Mittenmarkierung an die richtige Stelle[;)]


    Wünsche Euch einen schönen Rest-Sonntag
    cs Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Ich würde für die Berechnung des absoluten Fehlers von Coma bzw Asti von h/2 ausgehen. Müsste man mit einer Skizze verifizieren. Irgendwie kommt nämlich nicht exakt das richtige heraus.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich finde aber keinen Fehler in der Herleitung von Horia. Es gibt keinen Grund h durch h/2 zu ersetzen.


    Gruß
    Michael


    P.S. Der Link in Horia's Beitrag funktioniert nicht. Die Formeln stehen hier: http://www.telescope-optics.ne…_off_axis_aberrations.htm

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich finde aber keinen Fehler in der Herleitung von Horia.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">ich auch nicht[:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Es gibt keinen Grund h durch h/2 zu ersetzen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Doch, das "h" ist der Abstand in der Bildebene.
    Der Versatz der Mittemarkierung *und* das anschließende wieder "senkrecht" stellen läuft aber nicht auf "h" sondern eher auf "h/2" aus.


    Für die Gesamt-Ableitung ist es, wie gesagt, egal.


    Viele Grüße
    Kai


    ps. Danke für das PDF mit der Kugel-Kalibrier Methode!
    Im Prinzip habe ich meine Sphäre nach einer ähnlichen Münchhausen Methode aus dem Sumpf gezogen. Mit mehreren kleinen, extrem gekrümmten Sphären aus Zeiss Achromaten.

  • Hallo Kai.


    Schön dass du dich wieder gemeldet hast.
    Ich hatte schon Angst dass ich dich erschreckt habe, weil es so lange still war.
    Ja jetzt hat der Asti die Koma überholt. Da hast du ein sehr gutes Beispiel gemacht.
    Mathematisch bist du viel besser drauf als ich und lerne gerne von dir etwas dazu.
    Bin froh dass wir dich in diesen Forum haben.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der durch die Verschiebung der Mittenmarkierung entstehende Asti ist *real* und darf *nicht* abgezogen werden!
    Das ist der Preis für dafür, das man die Coma los wird.
    Und ich finde, das ist ein guter Tausch! <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Bei einer so starken Verschiebung sage ich auch ja.
    Aber bei einer Praxisnahen Verschiebung von zum Beispiel 3 mm ist die Koma deutlich stärker als der Asti.
    Siehe hier ein Bild das ich vor vielen Jahren einmal gemacht habe.
    Die Kanten vom Lichtspalt bleiben fast scharf während die Koma stark sichtbar wird.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">*Das* würde ich nicht so stehen lassen.
    Ich streiche den ersten Satz und ergänze den zweiten:


    Will man einen guten Parabolspiegel machen schaut man sich die Koma an, und versetzt im Bedarfsfall die Mittenmarkierung an die richtige Stelle<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja den ersten Satz streiche ich auch gerne wieder. Er passt manchmal wo anders aber nicht hier her.
    Möchte nur nicht das durch Verharmlosung des Koma Abziehens sich Spiegelschleifer die noch nicht
    so sicher sind, sich unbewußten Schaden zufügen.


    Habe am Wochenende aus Neugierde diese Dateien mir in Seidel von Raphael angeschaut und interesant gefunden.
    Stelle auch euch die Bilder herein, nicht weil ich jetzt groß tun will sondern weil ich glaube dass es
    für viele Teilnehmer sehr anschaulich ist weil die Werte auch in P-V zu sehen sind und es interessant ist zu sehen
    wie stark sich der der Strehl durch bestimmte Abzüge ändert.
    Viel Vergnügen.


    Hier ohne Abzüge



    Und hier ohne Koma hat er schon, Strehl 0,90



    Hier ohne Koma und Y Astgmatismus, Strehl 0,99



    Und hier komplett ohne Koma und Astigmatismus, Strehl 1,00



    Viele Grüße
    Alois


    <font color="teal">(Bildlink angepasst. korn)</font id="teal">

  • Hallo,
    Kai vielen Dank für deine Erklärungen. Ich denke das ich es so für meinen Gebrauch verstanden habe. Am deutlichsten ist das Diagram von Horia (Danke) da Begreife ich auch was gemeint ist.
    ich glaube auch nicht, dass man ein Telekop draußen soooo genau mit dem Laser justieren kann. Da ist der Laserstahl ja meist schon größer um auf 1mm genau justieren zu können.
    Als ich das Bild mit dem 500mm Ifg und dam Ausschnitt auf die Hälfte sah fäält mir sofort auf, das man doch auch manchmal z.B. beim betrachten von Planeten nur einen Ausschnitt des Spiegels nimmt und sozusagen einen Schiefspiegler daraus macht. Das Bild ist doch deswegen trotzdem gut. Oder ist das ein Denkfehler und hat damit nichts zu tun?


    Viele Grüße, Andreas

  • Hallo Alois,


    ich war mal kurz beobachten[:p]
    Leider zog es noch vor Mitternacht zu[xx(]


    Schöne Beispiele hast Du angehängt!
    Ich glaube, man kann den Sachverhalt besser verstehen, wenn er von verschiedenen Seiten beleuchtet wird.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Möchte nur nicht das durch Verharmlosung des Koma Abziehens sich Spiegelschleifer die noch nicht
    so sicher sind, sich unbewußten Schaden zufügen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich werde die Grenzen noch für verschiedene typische Spiegel ausrechnen.
    Dauert aber etwas, ich verrechne mich nämlich gern und prüfe immer nochmal auf einem anderen Weg nach.


    Alois, Coma-Werten von Spiegeln aus Deiner Interferogramm Sammlung wären sehr interessant! Damit hat man eine größere Basis für praktisch relevante Fälle.


    Ich schlage vor, wir nehmen einheitlich die RMS Wavefront in Waves (bei 550nm) für Coma_X und Coma_Y


    Ich schaue meine Spiegel auch nochmal durch.




    Hallo Andi,


    ich habe das Problem mit dem Weg über die Off Axis Paraboloide sehr weit von hinten aufgezäumt. Vielleicht zu weit?
    Mir fällt aber im Moment nichts besseres ein.
    Auch Horia's Herleitung basiert letztlich darauf.


    Ich schreibe nochmal die verschiedenen Flächenformen auf, über die wir hier diskutieren, oft nebeneinander und durcheinander!
    Nur so, um etwas Struktur zu schaffen. Durch muss dann wohl jeder selber.


    <b>1. Paraboloid mit Parabel-Scheitel in Spiegelmitte</b>
    Das wäre ein perfekter Newton Spiegel!



    <b>2. Off Axis Paraboloid - das ist ein herausgesägtes Stück aus 1.</b>
    (Sowas wird durch echtes heraussägen hergestellt. Oder fällt bei Spiegelbruch unfreiwillig an. Oder kann in einen sphärischen Rohling seperat hineinpoliert werden, Asti und Coma müssen im *richtigen* Verhältnis da hinein!
    http://www.yolo.ch/instrportra…ld/howald_uebersicht.html)



    <b>3a. Paraboloid wie 1. - mit zusätzlicher, *einpolierter* Coma</b>
    Ist in mehreren Waves eher unwahrscheinlich


    <b>3b. Paraboloid wie 1. - mit messtechnisch verursachter Coma</b>
    Da fällt mir im Moment nur der Fehler durch das Einkreisen ein


    <b>4. Paraboloid wie 1. - mit zusätlichem Asti</b>
    Das gibt's öfter! Auch in Größenordnungen von mehreren Waves.



    Soweit, sogut!
    Jetzt wird der Kreis geschlossen:


    3a, 3b und 4 sind *keine* Off-Axis Paraboloide wie 2., weil denen jeweils der Schuss Asti bzw Coma im *richtigen* Verhätnis fehlt.
    Man könnte aber in einen Coma-Spiegel noch etwas Asti einpolieren - Oder eine Asti Gurke mit Coma retten. Dann hätte man 2.


    Das hilft praktisch erstmal nicht weiter!


    <b>Ausser</b> beim Coma-Fall 3a und 3b mit *kleiner* Coma
    Hier greift der Trick, dass man den Coma-Spiegel Off Axis (genau wie 2.) verwenden kann, und zwar (fast) perfekt, weil man bei kleiner Coma nur einen extrem klitzekleinen Schuss Asti bräuchte.
    Dieser eigentlich benötigte Schuss Asti wird natürlich nicht extra einpoliert, und taucht folglich "andersrum" als Fehler in den Zernikes auf. Und die Frage ist, kann man mit diesem "eingetauschten" Asti leben?
    Antwort: Ja!
    (Und selbst für Perfektionisten wäre es einfacher einen Hauch Asti *hinein* als einen vergleichsweise riesigen Berg Coma *heraus* zu polieren[;)])


    Andersrum geht das nicht, einen Asti Spiegel kann man so nicht retten! Siehe Horia's Diagramm. Quadratisches und lineares Wachstum...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">z.B. beim betrachten von Planeten nur einen Ausschnitt des Spiegels nimmt und sozusagen einen Schiefspiegler daraus macht. Das Bild ist doch deswegen trotzdem gut. Oder ist das ein Denkfehler und hat damit nichts zu tun?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Doch, hat damit zu tun.
    Frage: Um welches Gebilde handelt es sich?
    Bitte kreuzen Sie an, nur eine Antwort ist richtig:[:D]
    1, 2, 3a, 3b oder 4[?]


    Viele Grüße
    Kai

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