M31 - ein Experiment

  • Hallo Sternfreunde,


    M31 ist ja nicht gerade ein ausgefallenes Objekt. Das vorliegende Bild ist auch nur ein Experiment. LRGB=210:210:210:210 Minuten, insgesamt also auch nur 14 Stunden Belichtungszeit. Das Experiment betrifft die Subframes. Ich habe diesmal Subframes mit nur 2 Minuten Belichtungszeit gemacht, dafür aber 105 Stück je Kanal. Die Bildverarbeitung in CCDStack war ganz lustig, weil mein Arbeitsspeicher leider nicht ausreicht, um 420 Bilder mit jeweils 16 MegaPixel zu alignen. Es hat dann trotzdem geklappt, nachdem ich jeden Kanal einzel aligned habe. Der Rest ist die übliche Prozedur in CCDStack und Photoshop.


    Eure Kommentare sind wie immer erwünscht.


    Gruß und CS


    Reinhold


  • Hallo Reinhold,


    ich würde sagen - Experiment gelungen. Was mich interessieren würde, welches Ziel hast Du mit dem Experiment, der kurzen Einzelbelichtungen der Subframes verfolgt?


    Herzliche Grüße


    Wolfi

  • Da kann ich mich den vorherigen Kommentarten nur anschließen...
    Wow!
    Eines der besten, wenn nicht das beste Bild von m31 das ich je gesehen habe.


    liebe Grüße,
    Julian

  • Hallo Reinhold,


    was soll man da noch sagen. Allein die Dunkelgebiete in M110. GRANDIOS.


    Zu Wolfi : Ich habe mal gelesen das bei kürzeren Einzelframes, bei gleicher Gesamtbelichtungszeit, der Dynamikumfang der Aufnahme
    erheblich ansteigt.

  • Hallo Reinhold,


    eine gewaltige Andromeda, die relativ kurzen Einzelbelichtungen haben sicher gut getan, um des riesigen Dynamikumfanges Herr zu werden. Aber ich muss mich der Kritik des schwarzen Forums (ich glaube, da braucht es keine Feinde, die sind insgesamt pingeliger) beim "letzten Schliff" anschließen: es ist überschärft im Bereich der Galaxie, das war zu viel. Und vom Bildausschnitt, was man nun leider nicht mehr ändern kann, wäre diagonal wirklich besser gewesen.
    Um das aber auch gleich ins rechte Licht zu rücken: Der Gesamteindruck ist grandios und durch die hohen Kontraste sehr spannend.


    Grüße,


    Carsten

  • Hallo Sternfreunde,


    ich bedanke mich ganz herzlich für euer Interesse an meinem kleinen Experiment. Zum Ziel des Experiments: Ich wollte einfach mal sehen, was mit dem Signal-Rauschverhältnis passiert, wenn man ein paar Frames mehr aufnimmt. Jetzt weis ich es und ich denke eine Wiederholung an einem anderen Objekt wird folgen.
    Meine Ausrüstung ist gar nicht so spektakulär: Newton 12" f/4 auf Fornax 100, Wynne-Korrektor, Astronomik Filter, Starlight Xpress H36. Aufgeweiteter OAG (ursprünglich mal das Teil von Wolfi), Aufnahme und Autoguiding mit Maxim DL. Primäre Bildverarbeitung in CCD Stack, sekundäre Verarbeitung in Photoshop CS5. Das Problem der scheinbar überschärften Sterne ist mir natürlich bekannt. Ich suche noch nach einer Lösung. Es ist aber definitiv keine Überschärfung sondern das Ergebnis eines Bildverarbeitungsprozesses in PS. Ohne auf die komplexen Details einzugehen nur so viel: Sterne auf dunklem Hintergrund erfordern eine andere Bearbeitung als die Dunkelgebiete einer Galaxie. Ich denke die Sterne abseits der Galaxie sind ok. Jetzt gibt es aber dummerweise auch Sterne vor der Galaxie, und hier liegt das Problem. Ich denke noch über eine Lösung nach. Wenn ich sie habe, werde ich gerne darüber berichten.


    Gruß und CS


    Reinhold

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tommy_Lookville</i>
    <br />Hallo nochmal Reinhold,


    du hast auch im schwarzen Forum gepostet. Sag mal .. hast du da Feinde ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Warum?


    So, ich setz mich jetzt mal gewaltig in die Nesseln angesichts der 8 "gewaltigen und noch nie gesehen Posts".


    Reinhold schrieb ja, dass es ein Experiment ist und ich gehe da konform mit dem was in a.de geschrieben wird.


    Das Bild ist ohne Zweifel eines der detailreichsten Amateurbilder, das darf man bei 14h auch erwarten.
    Allerdings ist die Galaxie für meinen Geschmack viel zu hart bearbeitet. Das kann jetzt persönlicher Stil sein, meinen Geschmack trifft es leider nicht.


    Ich schaue immer auf das Gesamtbild. Leicht verzogene Sterne, leichte Höfe um die Sterne, etc. sind mir eigentlich wurscht, solang das Gesamtbild stimmt und das sieht für mich schon sehr überschärft aus.


    Auch die Farbgebung ist mir zu bunt. Irgendwie stimmt der Übergang zwischen dem (fast schon zu) weichen Hintergrund und der Galaxie nicht. Das ist rundum zu hart und "crunchy".


    Wie gesagt, es muss mir nicht gefallen, sondern Reinhold. Aber der "Hype" grad ist mir für das Bild zu viel.


    Sorry, da bin ich nur ehrlich.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Reinhold,
    die Bildgröße erschlägt mich jetzt etwas. Ich werd' jetzt etwas schwindlig vom scrollen. [:D]



    Wenn ich mir Details anschaue (bei der Bildgröße sogar ohne Lupe möglich), fällt mir auf, dass der Kontrast aggressiv verstärkt wurde. Die purpurroten Stellen z.B. wirken dadurch sehr künstlich.


    Gruß

  • Hallo Reinhold,


    ich finde, deine Aufnahme ist eine gute Gelegenheit, die Möglichkeiten kurz belichteter Subs zu diskutieren. Du hast es dir mit so kurzen Belichtungszeiten nicht einfach gemacht, denn bei kurzen Belichtungszeiten zeigen natürlich die einzelnen Aufnahmen nicht besonders viel Informationen. Vor allem auch hinsichtlich des Dynamikumfanges (Kontrastumfang). Aus wenig Kontrastumfang viel zu machen ist nur durch Interpolation machbar, aber es fehlt ja trotzdem Information.


    Und ich finde, daß sieht man auch der Aufnahme an, die Übergänge von hell nach dunkel sind sehr hart, die hellen Sterne stechen aus dem Dunkel hervor.


    Auch die Farbe mußte stark angehoben werden, aber der geringe Farbumfang läßt sie teilweise etwas künstlich aussehen.


    Deswegen halte ich das Experiment noch nicht für abgeschlossen, sondern betrachte es lediglich als ersten Schritt.


    Mein Namensvetter Ralf, hier bekannt unter "30sec" arbeitet, wie sein Synonym schon sagt, mit 30s-Belichtungen. Die Ergebnisse sind teilweise verblüffend, auch wenn sie meiner Meinung nach nicht immer an "normal", also länger belichtete Ergebnisse heranreichen. Aber dennoch sprechen seine Ergebnisse absolut für sich.


    Ralf verwendet also lediglich ein Viertel deiner Belichtungszeit. Allerdings verwendet er auch 700-800 Aufnahmen für ein One-Shot-RGB.


    Du kommst dagegen pro Kanal auf nur 105, d.h. in jeder "Kanal-Summe" steckt im Vergleich zum One-Shot-RGB auch entsprechend weniger Information z.B. für die jeweilige Farbe.


    Einerseits sind die 2 Minuten pro frame vielleicht für eine nötige, aber ausufernde Belichtungsorgie zu viel, andererseits bringen sie schon mehr Farb- und Kontrastumfang als nur 30s-Aufnahmen.


    Daher wage ich einfach mal die Behauptung, daß man das Experiment mit noch mehr Einzelbelichtungen zu je 2 min fortsetzen könnte (ca,. 800 BelichtungHallo Reinhold,


    ich finde, deine Aufnahme ist eine gute Gelegenheit, die Möglichkeiten kurz belichteter Subs zu diskutieren. Du hast es dir mit so kurzen Belichtungszeiten nicht einfach gemacht, denn bei kurzen Belichtungszeiten zeigen natürlich die einzelnen Aufnahmen nicht besonders viel Informationen. Vor allem auch hinsichtlich des Dynamikumfanges (Kontrastumfang). Aus wenig Kontrastumfang viel zu machen ist nur durch Interpolation machbar, aber es fehlt ja trotzdem Information.


    Und ich finde, daß sieht man auch der Aufnahme an, die Übergänge von hell nach dunkel sind sehr hart, die hellen Sterne stechen aus dem Dunkel hervor.


    Auch die Farbe mußte stark angehoben werden, aber der geringe Farbumfang läßt sie teilweise etwas künstlich aussehen.


    Deswegen halte ich das Experiment noch nicht für abgeschlossen, sondern betrachte es lediglich als ersten Schritt.


    Mein Namensvetter Ralf, hier bekannt unter "30sec" arbeitet, wie sein Synonym schon sagt, mit 30s-Belichtungen. Die Ergebnisse sind teilweise verblüffend, auch wenn sie meiner Meinung nach nicht immer an "normal", also länger belichtete Ergebnisse heranreichen. Aber dennoch sprechen seine Ergebnisse absolut für sich.


    Ralf verwendet also lediglich ein Viertel deiner Belichtungszeit. Allerdings verwendet er auch 700-800 Aufnahmen für ein One-Shot-RGB.


    Du kommst dagegen pro Kanal auf nur 105, d.h. in jeder "Kanal-Summe" steckt im Vergleich zum One-Shot-RGB auch entsprechend weniger Information.


    Daher wage ich einfach mal die Behauptung, daß man das Experiment mit noch mehr Einzelbelichtungen fortsetzen könnte (&gt; ca. 200 pro Kanal) und dadurch ein ausgewogeneres Ergebnis hinsichtlich Farb- und Kontrastumfang erhalten müsste und dadurch ein ausgewogeneres Ergebnis hinsichtlich Farb- und Kontrastumfang erhalten müsste.


    Oder aber auch 800 Aufnahmen, aber nur 30s.


    Ich für meinen Teil würde allerdings "normal" belichtete Aufnahmen bevorzugen. Dies scheint mir ein Optimum aus Zeitaufwand und Ergebnis zu sein.


    Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden!

  • Hallo Reinhold,


    wieder eine interessante Aufnahme!


    Ob es Sinn macht, Dir noch einmal zu erklären, dass man Bilder auch verkleinern kann um dann den Link zum Vollbild zu zeigen?


    Ich habe hier einen 26" Monitor und bin trotzdem noch am scrollen.


    Vielleicht willst Du uns auch was damit sagen?


    Wie gesagt, mich interessiert Dein Programm, aber in Zukunft bitte ein verkleinertes Bild (bsp. 800x600) mit Link zur vollen Auflösung.... kann doch nicht so schwer sein, oh Mann.


    Gruß und cs,


    René

  • Hallo Sternfreunde,


    ich bedanke mich herzlich für eure Beiträge. Ein zweites Experiment (M33) läuft in dieser Nacht, mal sehen was da rauskommt. Bildbearbeitung ist immer eine sehr persöhnliche Angelegenheit. Mein Ziel ist es, möglichst viele Details zu zeigen, hierzu muss man natürlich teilweise schon intensiven Gebrauch von Photoshop machen.


    Gruß und CS


    Reinhold

  • Hallo Reinhold,


    Eine sehr schoene Aufnahme.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: rwittich_de</i>
    ...
    Ohne auf die komplexen Details einzugehen nur so viel: Sterne auf dunklem Hintergrund erfordern eine andere Bearbeitung als die Dunkelgebiete einer Galaxie.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da gibt es den Vorschlag vom Adam Block mit maskierten Filtern in PS zu arbeiten. Siehe z.B. seine DVD :
    http://www.caelumobservatory.com/video/dvd.shtml


    Hast Du mal die Stern FWHM ausgemessen? In der rechten unteren Ecke scheinen die Sterne alle ein bischen zu 'fluechten'. Mit Astrometrica kann man sich recht gut Stern FWHM im ganzen Bild ausmessen und dann z.B. mit Gnuplot als Oberflaeche plotten. Dann sieht man Effekte aus Justierung und Chip-Planlage sofort.


    =&gt; Clavius. Es ist keine gute Idee unnoetig viele Einzelbilder zu bei kuerzeren Belichtungszeiten zu machen. Eine Einzelbelichtung sollte so angelegt sein, dass die Strukturen im Zielobjekt noch nicht in die Saettigung gehen. Kuerzere Zeiten erfordern dann wieder mehr Summenbelichtungszeit um das Ausleserauschen zu ueberlisten. Was Ralf '30sec' nutzt ist die geringere Seeing-Anfaelligkeit bei kurzen Belichtungen. Er muss dafuer aber den Preis bezahlen, mehr Summen-Belichtungszeit investierten zu muessen.



    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,


    vielen Dank für den Link auf Adam Block. Ich habe die DVDs von Tony Hallas, mal sehen ob Adam neue Erkenntnisse beisteuern kann. Hast du die DVDs von Adam?


    Gruß


    Reinhold

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... warum funktioniert den die automatische Verkleinerung im schwarzen Forum und hier nicht?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Reinhold,
    die derzeitge Forensoftware skaliert keine Bilderlinks, die stammt noch aus der "640*480-Pixelzeit" [:D], als das noch keine Rolle spielte. Das hat bei 'zu großen' Bildern die Folge, dass alle Textbeiträge auf der angezeigten Seite nur durch seitliches Scrollen lesbar sind. Daher ist der Upload von Bildern hier auf den Treffserver ja auch auf 800px beschränkt. Nicht jeder hat ein 24"-Monitor.
    Größere Bilder werden beim Upload schon skaliert, nicht erst bei der Darstellung. Die Grenze haben wir seit dem Umzug auf die neuen Server ja hochgesetzt.


    Ich täte zu große Bilder deshalb nur verlinken, und eine verkleinerte Version darstellen. Damit schont man auch diejenigen, die nur mobil mit schlechtem Empfang tröpfchenweise die Daten runterladen können.


    Gruß

  • Hallo Reinhold, hallo Freunde der Nacht


    das Bild ist schärfetechnisch m.E.n. wirklich Referenzklasse! An der Bearbeitung habe ich selber nichts auszusetzten,( finde es aber auch gut, wenn hier nicht immer nur Honig verschmiert wird).
    Die Grenze zwischen "kurz" und "lang" ist ja nicht nur eine Überzeugungsangelegenheit. Je nach Himmel und Blende ist der Hintergrund bereits schnell gesättigt. (Bei mir , Blende 5,nach 30Sekunden zu 25-30%). Von daher dürften die 2_min_Belichtungen durchaus innerhalb der ´klassischen Parameter´ liegen.
    Grundsätzlich sind länger belichtete Einzelbilder den kürzeren natürlich vorzuziehen.
    Allerdings muss hier auch das Guiding stimmen , und in der "EQ6_Klasse" kenne ich nur wenige, die das perfekt hinbekommen.
    Bei ganz kurz belichteten Einzelbildern (wie ich das immer häufiger mit der DMK mache) kann man aber tatsächlich einen echten Gewinn (in der Schärfe) heraus holen.
    Beste Grüße,
    Ralf

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!