Tagelanges Hochdruckwetter ist schon übel!
Geplante Zeichnungen werden immer weiter verschoben, es könnte ja sein, die Nächte werden noch besser[;)] Oder eine Alpenreise wird kurzfristig möglich[?]
Aber irgendwann bricht jedes Hoch mal zusammen, und jetzt ist es passiert.
Also stelle ich meine Skizzen einfach mal rein die alle mit meinem 28" f/3.1 Dobson enstanden sind. Ein paar Details könnten hier und da noch verifiziert werden, ein paar zerfledderte Zellel fliegen noch rum, nur da wird nun in nächster Zeit nichts draus. Es regnet gerade...
Zuerst NGC 6765, ein PN den Hajü schon seit einiger Zeit im Visier hat. Mitte letzter Woche auf meinem Hausberg auf 1200m Höhe habe ich den dann erwischt. Einfach in der Gegend mit Aufsuchvergrößerung "rühren" ging aber nicht. Musste mir die Mühe machen und von M56 rüberhangeln. An der richtigen Stelle war dann ein leichtes Glimmen zu sehen. Erst mit 250x und noch besser mit 480x (1,5mm Pupille) war der PN gut zu sehen. Mit OIII und 250x wurde er ringsherum etwas fülliger, aber ohne Filter finde ich ihn besser weil größer.
Invertierte Bleistiftskizze
Wegen deutlichem Schlafdefizit und anderweiligem Stress wurde dann nichts aus einer Alpenreise, dennoch konnte ich ganz kurzfristig zum Almbergtreffen aufbrechen. Und wurde nicht enttäuscht!
Zwei laue, trockene "Sommer"-Nächte der Superklasse[:p]
M33 hat mich die letzten Tage extrem begeistert, in jeder Vergrößerung zeigt diese große Galaxie andere Details. Fühle mich ausserstande hier einen Ansatzpunkt für eine Zeichnung zu finden[V]
Doch man kann klein anfangen: die hellste H-II Region NGC 604 zeigt ja auch Details[:)] Auf dem Almbergtreffen konnte ich meine erste Skizze in Wolf-Peter Hartmanns 32" f/5 bei ca 400x überprüfen.
Dann wurde die Zeit eng, denn Orion und das Pferdchen wollte ich mir auch am letzten morgen des Almbergtreffens nicht entgehen lassen. Sowas schönes kann man auch zweimal ansehen[:p] Also Wecker gestellt auf 4:00, urgh, zweimal weggedrückt aber dann: AUF!
Ein faszinierendes Objekt!
Geignete Vergrößerungen im 28" Dobson sind 150x mit 4.8mm Pupille und auch 190x mit 3.7mm Pupille. Jeweils mit H-Beta Filter, in meinem Fall Astronomik, sonst ist nichts zu sehen, nur minimal zu erahnen.
Einen kleinen 1,25" Lumicon habe ich auch probiert, aber mur mit 20mm Plössl bei 125x und 5.6mm Pupille.
Am besten fand ich aber 190x mit dem 13'er Ethos, das war dann eine Verwechslung zu früher Stunde, denn am Vortag kam immer das Ethos 17 zum Zuge. Alnitak ist trotz 100 Grad Gesichtsfeld in beiden Fällen nie eine Gefahr.
Ein paar Anmerkungen zu den Details.
Auf den ersten Blick erscheint das Pferdchen als eher runde Einbuchtung in den Nebel. Beim Schwenken (field-swapping) wachsen zwei Beulen auf dem Kopf. Auch ein Blick unter die Schnauze wird damit leichter. Beides zusammen ergibt erst die charakteristische Pferdchenform, ansonsten bleibt es eher bei einer Kuh[B)]
Dann kam MartinB vorbei, er war wohl der einzige verbliebene Beobachter auf dem Berg, allerdings hatte er den kompletten Anfang der Nacht verschlafen, es war ja auch seine dritte in Folge[:D]
MartinB entführte mich zu SiriusB.
Die Spikes in seinem 18" standen günstig, mit EQ Plattform und hoher Vergrösserung war es ein leichtes SiriusB zu sehen. Allerdings verschwand er immer wieder für Sekunden, ein Seeing-Problem, ähnlich dem M57 Zentralstern. Die Westrichtung wurde durch abschalten der Nachführung bestimmt, SiriusB steht ziemlich genau im Osten, passt!
Und zum Abschluss gab's noch eins auf's Auge - M42 mit 28"[:)]
Bei gutem Seeing faszinierten uns die Sterne im Nebel rings um das Trapez. E und F standen nadelfein mit viel Schwarz dazwischen zu A und C, ein seltener Anblick! (Ich habe schon Grotten-Seeing erlebt, da haben sich A und B berührt, keine Scherz!)
Die Kringel um die Sterne habe ich nachträglich eingezeichnet, sie wurden alle auf Fotos identifiziert. Es gibt deren noch Dutzende. Ein schöner Abschluss und ein Hoch auf das Hoch Sepideh[^][^][^]
cs Kai