Langbrennweitige Refraktoren

  • Hallo Thoran,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...was haltet ihr von den Geräten, die es bei http://www.wolterscope.de gibt?...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für meinen Geschmack ist dieses Teleskop nicht mit Refraktor-Langröhren der alten Schule zu zu vergleichen. Ich hab mir auch den im Link aufgefühten Prüfbericht genauer angesehen. Wenn der sich über alles erhebende Prüfer es nicht schafft ein derartiges Teleskop im 3 Stunden ordentlich zu justieren dann halte ich das Design für weniger praxistauglich. Nach dem dort abgebildeten I-Gramm und moderner Auswertesoftware ist das Teil nicht einmal annähernd "beugungsbegrenzt".


    Gruß Kurt

  • Lieber Reinhard,


    frage in einem modernen Astronomie-Forum besser nie nach langen FH's - wenn Du Glück hast belächelt man dich nur ![:D][:D]


    Es sind halt echte Liebhaber-Geräte ( ich besitze selber einen guten alten Kosmos LW90 Refraktor 90/1300 mm mit Lichtenknecker FH [ NICHT AK ] Objektiv und habe noch heute meine helle Freude daran.


    Es sind halt Geräte für unsere "alten" Jahrgänge[;)]. Als ich als 13jähriger 1980 einen KOSMOS Astrogeräte-Katalog in die Hand bekam, hatte ich mich sofort in das Gerät verliebt. Leider damals für mich bzw. meine Eltern unerschwinglich. Aber so stellte man sich halt ein Fernrohr vor.


    Mein 90/1300er versägt in puncto Kontrast/Schärfe und Farb"reinheit", sicher jeden modernen China 102/1000er FH, aber gegen einen modernen kurzen ED kann er sicher nicht anstinken.


    Und mit zunehmender Apertur wirds eben halt arg unhandlich - also einen 150/2250er FH möchte ich nicht zur Terrasse schleppen und aufrödeln...


    MfG Michael[;)]

  • Hallo Kurt,


    mir ging es seinerzeit genau wie wambo:
    Ein LW 90, das war das Teleskop meiner Träume.


    Wenn ich nicht vom Schiefspiegler- Virus infiziert worden wäre, hätte ich heute wahrscheinlich ein solches Teleskop in meiner Sammlung.


    Eine Zeit lang spielte ich mit dem Gedanken, einen 150/2250 FH mit Hilfe zweier Planspiegel handlich zu machen("Fagott"), aber daraus wurde nichts.
    Leider werden keine gefalteten Refraktoren mehr angeboten.
    Ein gefalteter Fraunhofer mit Sondergläsern bei f/15 wäre ein Nischenprodukt, das sicher seine Freunde finden würde.


    Ein guter Fraunhofer begeistert mich nach wie vor, und ist für gewisse Gerätegrößen und Beobachtungsobjekte nach wie vor ein schönes, gutmütiges Gerät.





    Reinhard,


    ob ein 150mm Fraunhofer für deinen Gerätepark eine echte Bereicherung darstellt?
    Er wird nicht nennenswert mehr zeigen als dein Mak. Wenn überhaupt.



    Viele Grüße,


    Guntram

  • Hallo Guntram, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Wenn ich nicht vom Schiefspiegler- Virus infiziert worden wäre, hätte ich heute wahrscheinlich ein solches Teleskop in meiner Sammlung.


    Eine Zeit lang spielte ich mit dem Gedanken, einen 150/2250 FH mit Hilfe zweier Planspiegel handlich zu machen("Fagott"), aber daraus wurde nichts...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    bei Schiefspiegler kann ich ja auch etwas mitreden. Mein längstes Teleskop ist aber ein 170mm f/13,5 Refraktor nach Art Schupmann´sches Medial. Der wird leider von Laien nicht als Teleskop erkannt, obwohl er stattliche 2300 mm lang ist[:(!][V]. Jetzt ziert er dank 230 mm Kutter eine Wand im Hobbyraum. Aber irgendwann bekommt er noch seine Chance zum direkten Vergleich mit dem Kutter...


    Vor einigen Jahren hab ich mal mit einem erfahrenen Kollegen über die denkbaren Vorteile eines besonders langen Refraktors diskutiert.
    Uns schien es plausibel zu sein dass die weit vom Boden entfernte Linse eines solchen Teleskopes weniger vom bodennahen Seeing beeinflusst sein müsste als z.B. ein beinahe bodenberührender Newton- Spiegel. Der überzeugende Beweis für diese These steht noch aus.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Uns schien es plausibel zu sein dass die weit vom Boden entfernte Linse eines solchen Teleskopes weniger vom bodennahen Seeing beeinflusst sein müsste als z.B. ein beinahe bodenberührender Newton- Spiegel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das leuchtet ein!


    Ein weiterer Grund für die sprichwörtliche Schärfe der langen Refraktoren dürfte die verkürzte Entfernung zum Objekt sein. Man ist ja schon näher dran. Am stärksten wirkt sich das prozentual beim Mond aus, dann natürlich auch bei Planeten (Mars besonders, Pluto eher weniger) und bei Deep-Sky verwischt sich der Effekt.[:D]


    Aber mal im Ernst, ein klassischer, langer Zweilinser ist einfach der Traum aus unseren Kindertagen, damit haben wir alle angefangen und sowas muss in jedem Fall irgendwann geschliffen werden.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kurt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vor einigen Jahren hab ich mal mit einem erfahrenen Kollegen über die denkbaren Vorteile eines besonders langen Refraktors diskutiert.
    Uns schien es plausibel zu sein dass die weit vom Boden entfernte Linse eines solchen Teleskopes weniger vom bodennahen Seeing beeinflusst sein müsste als z.B. ein beinahe bodenberührender Newton- Spiegel. Der überzeugende Beweis für diese These steht noch aus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zwar kann ich auch nicht mit einem überzeugenden Beweis dienen, doch vertritt James Daley, der sich um die Weiterentwicklung des Medial-Teleskops nach Schupmann verdient gemacht hat, in seinem Buch ebenfalls diese Auffassung.



    Zwei weitere Gründe für die gute Leistung von "langsamen" zweilinsingen Refraktoren:
    Die geringe Masse der relativ dünnen Objektive, die schnell austemperieren und damit die Störung der sphärischen Korrektur während des Aukühlens kurz und mild ausfällt,
    sowie die geringe Empfindlichkeit gegen kleine Zentrierfehler der Linsen zueinander, weil die Brechkräfte der Einzellinsen gering sind verglichen mit den Brechkräften bei schnellen zweilinsigen "Apochromaten".


    Viele Grüße,


    Guntram

  • Hallo,


    ich möchte es doch noch einmal ganz "einfach" formulieren: was mir gefällt, ist ein System mit rund 2 Metern Brennweite, das bildmäßig ein sauberes, scharfes Bild zeigt, das ich eben nur aus dem Refraktor kenne und das mir den Planeten groß genug zeigt, ohne daß ich dazu meine Augen in ein 2mm Ortho-Okular quetschen muß.


    Wir haben es x-mal probiert und durch wirklich gute Geräte geschaut (Planeten). Am Ende sind wir immer wieder am Refraktor hängengeblieben, warum, das weiß ich auch nicht. An sich bin ich ja, wenn auch beidseitig bestückt, doch mehr der Dobson- und damit Newton-Freund. - Und doch gefällt mir am Planeten der Refraktor besser.


    Und - wie schon von anderen geschrieben, - das ist eben ein Gerät, wie man sich eben ein astronomisches Gerät vorstellt. Das spielt dann im Hinterkopf doch mit, auch wenn`s falsch wäre.


    Liebe Grüße
    Winfried

  • Hallo miteinander.


    Winfried, meine Glückwünsche zu deiner beidseitigen Bestückung.[;)]


    Wenn jemand am Selbstbau eines langbrennweitigen Refraktors Interesse hat, seien die Objektive der Firma D&G Optical empfohlen. Die Firma hat einen guten Ruf.


    http://www.dgoptical.com/objective.htm


    D&G bietet zu demselben Preis auch alternative Öffnungsverhältnisse an:
    New focal ratios available: F/18, F/20, F/25, F/30 in all diameters and at the same price!


    Viele Grüße,


    Guntram



    Edit: Link korrigiert.

  • Guten abend zusammen,


    zur Zeit scheint D&G der einzige Anbieter von achromatischen Objektiven mit klassischen Öffnungsverhältnissen zu sein.
    Oder man nimmt sich die Zeit und legt sich auf die Lauer bis mal ein" ehrenwertes Schätzchen" angeboten wird.
    Eine echte Alternative ist ein Schiefspiegler der zur Zeit in verschiedenen Öffnungen von Lutz Liebers angeboten wird.


    Oder man kann mit guten Newtonoptiken, wenn man die Justage im Griff hat, stets allen Fernrohren mit kleinerer Öffnung zeigen daß Öffnung nicht zu ersetzen ist.


    Trotzdem schaue ich mir immer trotzdem immer wieder gerne
    mit meinem alten Schiefspiegler 110/2720 Mond und Planeten an.
    Auf der originalen Kosmos Orion 1 Montierung ist es für mich ein erhaltenswertes Stück Teleskopgeschichte von 1964,
    das mir durch seine wunderbare Abbildungsqualität immer wieder viel Freude bereitet.


    PS: Lange Linsenfernrohre sind passe, aber sie begeistern gerade deshalb ihre Liebhaber[:D]

  • Hallo Gerd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">zur Zeit scheint D&G der einzige Anbieter von achromatischen Objektiven mit klassischen Öffnungsverhältnissen zu sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    diese http://www.rfroyce.com/refobs.htm sind sicher nicht zu vernachlässigen - aber das habe ich weiter oben schon geschrieben ....


    ... und Achromat ist ja auch nicht immer gleich Achromat - denke ich [?]


    Gruß


    Johann

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Johann_S</i>
    <br />Hallo Gerd,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">zur Zeit scheint D&G der einzige Anbieter von achromatischen Objektiven mit klassischen Öffnungsverhältnissen zu sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    diese http://www.rfroyce.com/refobs.htm sind sicher nicht zu vernachlässigen - aber das habe ich weiter oben schon geschrieben ....


    ... und Achromat ist ja auch nicht immer gleich Achromat - denke ich [?]


    Gruß


    Johann
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dankeschön Johann, das liest sich gut,
    aber ich hatte bereits schon....


  • <b>Hallo miteinander,


    auch ich bin ein Freund langbrennweitiger Refraktoren und lasse bis zum heutigen Tag keine Gelegenheit aus, wenn sich die Möglichkeit gibt, einen Blick durch solche Refraktoren zu werfen.


    Ich bin in der glücklichen Lage folgende langbrennweitigen Teleskope zu benutzen:


    1.
    Zeiss FH 175/2625


    7" Refraktor Sternwarte Stuttgart:


    Der 100 Jahre alte Zeiss Refraktor ( 175/2625 ) der Sternwarte Stuttgart verblüfft beim Durchschauen jedesmal Mal aufs Neue: Die Optik bietet eine Schärfe und einen Kontrast, die schier unglaublich ist.
    Das Bild ist deutlich kontrastreicher als wie bei unserem 175 mm Astro Physics Refraktor, der AP Apo zeigt zwar keinerlei Farbe, liefert jedoch im Vergleich ein weicheres Bild. Das sekundäre Spektrum des Zeiss hält sich in Grenzen.


    2.
    Zeiss AS 150/2250 mm




    Auf der Sternwarte in Welzheim haben wir einen Zeiss AS 150/2250 mm, der ebenfalls eine Schärfe und einen Kontrast aufweist, daß man vom Okular kaum mehr weg will. Vor allem in Verbindung mit den Zeiss Ortho Okularen ist dieses System ein sehr, sehr guter Halbapochromat!


    Auch hier zeigt der AstroPhysics 254/3600 mm im Vergleich ein weicheres Bild, das zwar farbrein ist, aber nicht an die hohe Kontrastabbildung heran kommt


    3.
    Lichtenknecker AK 90/1300 mm





    Erst kürzlich habe ich ein eingemottetes Fernrohr wieder zu neuem Leben erweckt:
    Ein langjähriges Ausstellugnsfernrohr des Planetariums steht jetzt in Welzheim auf der Sternwarte wieder einsatzbereit. Dieser Refraktor hat mich ebenso verblüfft: Nur ganz wenig Farbe, ein immens hoher Kontrast und eine Schärfe die man nicht glauben mag, die Abbildung ist besser als die eines chinesichen 2-linsigens Apos mit 4"!



    Übrigens habe ich auch Erfahrung mit div. Optiken von D+G Optical, hier ein 6" f15:



    Durch diese Optik habe ich ein paar mal durchgeschaut und war ebenfalls überrascht, das sekundäre Spektrum ist größer als das eines Zeiss AS, aber die Abbildung war von hohem Kontrast und von tadelloser Schärfe!


    Wenn jemand einen langbrennweitigen FH Refaktor sucht, der ist bei D+G Optical gut aufgehoben!




    Gerd, wirklich schade, daß du deinen schönen Zeiss AS weggegeben hast, aber ich kann es verstehen, als transportables Gerät war es ziemlich unhandlich.


    Vor langer Zeit war ich auch 3 Jahre lang Mitarbeiter an der Universitäts Sternwarte in Stuttgart/Vaihingen:



    Das 12" Medial war und ist wahrscheinlich auch heute noch in einem so schlechten Zustand, daß es wirklich keinen Spaß machte, damit zu beobachten.
    Es gab viele Versuche, das Medial wieder zu richten, aber immer ohne wirklichen Erfolg.



    Viele Grüße


    Rudi


    Fernrohrland
    Stuttgart/Fellbach


    </b>

  • Folgendes hatte ich vergessen:


    Auf jeden Fall kann ich bestätigen, daß folgende Vorteile langbrennweitiger Refraktoren nicht zu unterschätzen sind:


    Das bodennahe Seeing entfällt vollkommen. In Dutzenden von Nächten haben wir auf der Sternwarte folgende Erfahrung machen können:


    Teleskope die im Freien auf der Wiese aufgestellt wurden, hatten im Laufe der Nacht große Schwankungen mit dem bodennahen Seeing. Das Seeing war teilweise katastrophal und erlaubte keine weiteren Planetenbeobachtungen.


    Teleskope, die auf dem Balkon der Sternwarte aufgestellt waren und die Instrumente in der Kuppel blieben davon verschont, man hatte oft die ganze Nacht hindurch ( mit kleinen Schwankungen ) gutes Seeing.


    Das beste Seeing hatten die langbrennweitigen Refraktoren.
    Selbst bei großem Puplikum Andrang sind diese Geräte relativ unempfindlich gegenüber hausgemachtem Seeing.


    Das ist ein Grund, warum ich meistens lieber zum SC oder zum Refraktor greife und den Newton und vor allem den Dobosn stehen lasse.


    Gerade beim Dobson, bei dem der Hauptspiegel nur wenige Zentimeter über dem Boden sitzt, wirkt sich das bodennahe Seeing am deutlichsten aus - außerdem steht man einem guten Seeing beim Newton sich zusätzlich selber im Weg.



    Es ist richtig, daß die dünnen Linsen eines langbrennweitigen Refraktors, und der superdünne Luftsplat sehr schnell auskühen.


    Gerade in der kalten Jahreszeit Anfang 2011 habe ich bei schnellen f/6 Apos bei Vergleichtests des öfteren erlebt, daß bei großen Temperatur Unterschieden von mehr als 20 Grad eine Nacht oft nicht ausreicht, um einen f/6 Apo auskühlen zu lassen. Es hinkt dem Temperaturgefälle immer nach und zeigte nie ein wirklich gutes Bild


    Wurde der Apo dann einen Tag bei Außentemperatur gehalten, war dieses Problem beseitigt, während ein zweiter f/6 China Apo der bei Zimmertemperatur lag, nicht zu gebrauchen war. Hatte ich diesen Test mit teuren Apos wiederholt, waren die "Edelapos" nach 3 Stunden vollkommen ausgekühlt und zeigten hervorragende Abbildungen.


    Es gibt je nach den verwendeten Glassorten, den Linsenradien und der Größe des Luftspaltes große Unterschiede beim Temperaturverhalten.


    Alle teuren Geräte die ich getestet habe ( AstroPhysics 130, LZOS 105, 115, 130, 150, Tec 140 und Tec 180 ) hatten ein gutmütigeres Verhalten als die preisgünstigeren China Geräte - hier ist eindueitg zu sehen, daß man nicht den Namen bezahlt, sondern, daß eine großartige Leistung der Optiker dahinter steht, die solche Gräte konstruiert haben und die Ihren Preis wert sind.


    Ich nehme an, daß die ganze Konstruktion der billigeren Geräte ( Billigere Gläser, abenteuerliche Linsenradien, Objektivfassungen, ect. ) zu diesem Dilemma führen.
    Nicht umsonst rechnen Leute wie Herr Christen, der verstorbene Herr Back, Yuri Petrunin, oder die LZOS Leute sehr lange an einer Optik und stellen Prototypen her, die dann in der Praxis so lange getestet werden bis sie ok sind.
    Optiken, die nur im Computer gerechnet sind manchmal nicht praxis tauglich, welcher Amateur kann schon seinen Apo einen Tag vor der Beobachtung auf Außentemperatur bringen?.

    Viele Grüße
    Rudi


    Fernrohrland

  • Und noch was interessantes:



    Die Sternwarte Stuttgart hatte ca. 40 Jahre lang diesen Faltrefraktor im Einsatz :


    Bild unten links:


    Die Firma Wachter hatte damals für ein vorhandenes Objektiv einen Tubus gebaut - siehe Artikel.


    Damit habe ich schon als Schüler die große Marsopposition 1971 beobachtet.




    Und diesen 6" Lichtenknecker hatte ich mal zum Verkaufen:




    Das war auch eine sehr gute Lichtenknecker Optik nach Fraunhofer mit 150/2250 mm.




    Und diesen hier gibt es aktuell zu kaufen:



    Zeiss Jena 200/3000 mm in Faltbauweise, Tubus von Baader-Planetarium.


    Preis allerdings mindestens 8.000,-- Euro - nur Optik mit Tubus - ohne Montierung - die Montierung ist bereits verkauft.



    Viele Grüße


    Rudi


    Fernrohrland

  • Hallo Rudi,


    deine Erfahrungen mit dem Kosmos LW90 kann ich nur bestätigen - ich hab ihn durch einen glücklichen Zufall sogar mit FH-Objektiv statt des serienmäßigen AK. Ein wirklich feines Gerät und wie ich sehe hast Du auch noch eine schöne Orion1 Montierung (?). Wunderschöne Geräte + Bilder, die Du uns da präsentieren kannst - echt lecker !



    MfG Michael

  • Hallo zusammen


    Schön, daß sich wieder mal jemand ensthaft für einen Langrefraktor interessiert.
    Vor einem dreiviertel Jahr ging es mir genauso, es sollte ein f/15 Gerät mit 5-6" Öffnung und für Sonne und Mondbeobachtung hergenommen werden.
    Ich hatte u.A. auch hier im Sonnenforum nachgefragt und auch einen Händler um Tips gebeten. Das Fazit meines Händlers war : "Benutze für die Sonnenbeobachtung ein lagbrennweitiges Gerät ohne Zentralabschattung".Die Suche ging los, infiziert von Gerd Huissel und einem Bericht über Schaerrefraktoren (Dachsternwarte Boker Heide).Viel wurde gelesen u.A. auch Berichte über Manfred Wachters Konstruktionen s.O. und auch den Vorschreiber mit seinem 8" Schaer hatte ich spät Abens angerufen, aber das Teil war jenseits meiner Möglichkeiten.
    Anfang Januar diesen Jahres dann der große Zufall, nämlich ein 6" Selbstbau Schaerrefraktor mit einem Lichtenknecker HA 150/2330 Objektiv stand in A.de im Bieteforum und dann auch gleich in der Bucht.
    Man will es eigendlich nicht glauben, aber es soll tatsächlich vorkommen, daß etwas Seltenes angeboten wird, wenn man es auch sucht.
    Ja was soll ich noch lang herummachen, ich habe das Teil bekommen und bereue keine Minute denn der Kontrast bei der Sonnen und Mondbeobachtung ist absolut scharf, ich kann wunderbar die Granulation und Details in Sonnenflecken beobachten, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Es gab zum Glück noch ein Testprotokoll, das Gerät hatte etwas Probleme mit Verspannung, aber Herr Rohr hat es wieder gut hinbekommen. Der Sebstbaukarakter im Inneren des Tubus ist zwar wirklich etwas arg eigenwillig und sieht auf den ersten Blick etwas abschreckend aus, aber so schlimm wie es aussieht ist es nicht. Ich kann mitlerweile jeden der sich für Sonne, Mond und Planeten interessiert raten sich zumindest mal einen Schaerrefraktor im Sebstbau durch den Kopf gehen zu lassen. Wird gerne als vergessen und vergangen bezeichnet aber mit einer guten f/15 Optik verschwinden durch die lange Brennweite und die daraus resultierende grosse Tiefenschärfe die meisten Opikfehler.
    Ich muss dazu sagen, ich betreibe das Gerät stationär auf einer Stauß Montierung mit 65 Kg und schaue durch ein abrollbares Fenster im OG unseres Hauses bin also jeder Zeit in der Lage zu reagieren, wenn ich nicht gerade arbeite.
    Kürzlich habe ich doch noch einen Anbieter für einen 6" FH mit f/15 gefunden und zwar ist das : "Astronomie und Sternwarte Zentrum" in Österreich (Lajos). Es sind nur Objektive die angeboten werden, ich meine der Preis lag bei 500-600 Euro für die Optik.


    Beste Grüße


    Daniel

  • Hi zusammen, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zeiss AS 150/2250 mm


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die gefalteten Systeme mal ausgenommen- wenn ich mir die Ausgangsfrage ansehe und dazu dieses Bild- abgesehen von dem heftigen Höhenunterschied zwischen zenitnaher Stellung und einem Einblick um 45°- die nötige Montierung samt Stativ oder besser Säule setzt so ein Teil jedenfalls voraus.


    Und es ging ja um die Frage- so ein Teil auf einer OTE I 150 (bis ca. 22 kg Teleskoplast) betreiben zu wollen. Das ging wohl im Verlauf der Beiträge etwas außer Sicht.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Rudi,


    was für ein toller Beitrag![:D][:D][:D]


    Wie schon ich schon geschrieben habe hätte ich bei stationärer Austellungsmöglichkeit den AS behalten.
    Ich habe es gut, wenn ich Lust habe mit einem AS zu beobachten muss ich nur zu Dir nach Welzheim pilgern.....


    Das was ich nun anstelle des AS ( für den Erlös) mir gerade baue
    wird bei mir öfter benutzt werden, ist leistungsfähiger und fernreisetauglich.
    Für mich die Erfüllung eines Wunsches der in den letzten Jahren entstand.


    Baubericht und Beobachtungsberichte werden folgen.[;)]

  • Hallo Stefan.


    Ja, ein langer Refraktor fordert eine entsprechende Montierung.


    Deshalb plädiere ich ja für die gefalteten Refraktoren. Damit wird eventuell sogar ein 150mm f/18 oder f/20 möglich. Ich kann in diesem Zusammenhang den Artikel, den E. Pfannenschmidt in Sterne und Weltraum 11/2000 S. 979, veröffentlicht hat, empfehlen. Sein Entwurf läßt sich problemlos auf 150mm Öffnung vergrößern.


    Durch die Faltung erreicht man noch mehr.


    Das Okular bewegt sich viel weniger, als in der gewohnten gestreckten Bauweise, wenn das Teleskop geschwenkt wird.
    Außerdem wird die Angriffsfläche für den Wind kleiner.



    Gruß,


    Guntram

  • Hallo Rudi.


    Schöner Beitrag mit tollen Teleskopen - mir läuft da das Wasser im Mund zusammen, wenn ich die Bilder anschaue... [:p]


    Könnte ich ein Teleskop stationär aufstellen, wäre so ein langer Refraktor erste Wahl bei mir, auch wenn es einen großen Höhenunterschied vom Okularauszug gibt.


    Stefan:
    Das man eine passende Montierung benötigt, sollte klar sein.


    Gruß
    Gerd

  • Hallo,


    der Bericht von Rudi läßt einem erschauern. Herrlich, schön, begehrenswert!
    Aber: im Moment geht ja nicht einmal ein 120/600 Richfielder, wenn ich so aus dem Fenster schaue. Da könnte einem die ganze Hobbyastronomie vergehen. Schon wieder so ein Sommer wie im vergangenen Jahr? - Was nützen uns die schönsten Rohre der Welt, wenn sie in der verschlossenen Sternwarte stehen?
    ICH WILL ENDLICH WIEDER BLAUEN HIMMEL SEHEN!


    regnerische Grüße
    Winfried

  • Hallo Rudi,
    habe Deine Ausführungen zu den langen Röhren gelesen, super! Danke!


    Die zwei wichtigen Punkte, Bodenseeing und entspanntes Öffnungsverhältnis, sind klar.
    Nur, wenn ich das ganze jetzt falte, geht der erste Vorteil wieder flöten. Und wenn zusätzliche Elemente (ein bis zwei Planspiegel) in den Strahlengang kommen, dann könnte man die natürlich auch gleich zur Abbildung nutzen. Dann ist man beim "Schiefspiegler in der Kiste".


    cs Kai

  • Hallo miteinander,


    danke für die netten Rückmeldungen.


    Michael:
    Geb deinen schönen Refraktor ja nie mehr her! Unser AK 90 gehört der Sternwarte, wir haben dazu eine Orion 60 Montierung, aber neuerdings ist der 90 K auf einer G-11 Losmandy, im Wechsel mit anderen Geräten.



    Daniel: Super, so ein 6“ Lichtenknecker ist einfach genial!



    Stefan: Du hast Recht, es ging um die OTE 150, ich denke, da kann man schon einen 6“ f/15 montieren, wenn er leicht gebaut ist, das Problem ist der Höhenunterschied zwischen Zenit und Horizontnähe, das stimmt.


    Auf dem Bild ist unser 6“ AS auf einer Alt 5 AD montiert.


    Gerd: Ich bin auch gespannt auf deinen großen Lichtsammler.


    Natürlich beobachte ich nicht nur mit Refraktoren, sondern auch mit Spiegeln, für Deep Sky habe ich seit 12 Jahren ein C-14 und bin sehr zufrieden damit.
    Und wenn ich ganz ehrlich bin, fehlt mir auch noch ein 20“ Dobson, dann wärs perfekt...



    Guntram: Ja, ein Faltrefraktor ist sicher die beste Lösung.



    Gerd ( CorCaroli :( Ich habe auch nur das Glück, daß in unserer Nähe einige Sternwarten sind, privat wäre das für mich auch nicht praktikabel.



    Winfried: Ja, das Wetter ist übel, die Teleskope müssen unbedingt mal wieder mit Sternenlicht durchflutet werden, bovor sie blind werden. [:D]



    Kai: Das mit dem Schiefspiegler ist einerseits richtig, aber er hat doch auch einige Nachteile:


    Offener Tubus, das Seeing wirkt sich immer schlimmer aus, als im geschlossenen System des Refraktors. Der Hauptspiegel ist in der Nähe des Beobachters, wieder hausgemachtes Seeing.


    Trotzdem, auch ein Schiefspiegler ist ein wunderbarer Fernrohr Typ, den ich nicht verschmähe!



    Auch mit div. 6" Wachter und Zeiss Coude Refraktoren habe ich Erfahrungen sammeln können:



    Ein 6" Wachter Coude steht in der Sternwarte der Waldorfschule in Engelberg bei Schorndorf. Da hatte ich schon öfter zu tun.
    Eines Tages rief mich ein Schüler ganz traurig an, daß das Fernrohr nicht mehr scharf sieht, früher war es viel besser.
    In der Tat: Die Optik bildetet wie ein Weichzeichner ab, dannn war schon klar, was da los war: Ein Lehrer hatte nach einer Reinigung des Objektives die Sammellinse verkehrt herum eingebaut, eine mordsmäßige spährische Abberation war die Folge.




    Und das wäre dann noch mein Traum:




    Aber ich beschwere mich nicht, ich habe zu so vielen Instrumenten Zugang, da weiß man oft nicht, wohin man heute gehen soll:


    Stuttgart:


    2 x 7" Refraktoren, C-14, 16" Newton


    Privat Michael "Flick" Gutzeit:


    Welzheim:


    5" und 10" Astro Physics,6" Zeiss AS, 6" Zeiss APQ, 14" Hypergraph,36" Cassegrain.


    Auf klares Wetter


    Rudi

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