pluto?

  • Hallo zusammen!
    Ich habe heute und gestern versucht, pluto mit meinem 130mm Newton zu sehen, und habe in der Nähe von m25 nach ihm Ausschau gehalten. Leider konnte ich ihn nicht wirklich identifizieren und hoffte, dass ich eventuell zwei eng aneinander liegende Lichtpünktchen als Pluto und Charon finden könnte. Jetzt frage ich mich doch, ob meine Optik überhaupt ausreicht, pluto zu sehen?
    Lg Alek

  • Hallo Alek,


    unter Berücksichtigung der Reflektionsverluste hat dein Newton etwas das 250-fache Lichtsammelvermögen das menschlichen Auges. D.h. er bringt bei punktförmigen Objekten ziemlich genau 6 m Grenzgrössengewinn.
    Da Pluto ca. 14 m hat, wirst du ihn also auch bei guten Bedingungen nicht sehen können. Selbst bei allerbestem Himmel ist Pluto mindestens eine Grössenklasse zu schwach für den visuellen Nachweis.
    Unter 8" wird gar nichts gehen und auch dann nur, wenn absolute Traumbedingungen vorliegen.


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alek</i>
    <br />Gut, das wäre wohl geklärt.
    Nur aus Interesse, welche Öffnung würde man denn benötigen?
    Alek
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bei sehr guten Bedingungen 10 Zoll (254mm)!
    Ist dann aber immer noch seeeeehr schwierig.[;)]


    Andreas

  • Wenn ich jedoch eine Kamera an mein Teleskop schnallen würde, und lange belichte, könnte man Pluto dann sehen? Eine Kamera ist doch viel lichtempfindlicher, als das Auge. Würde das funktionieren?
    Lg Alek

  • Dann gehts leichter. Ich würds mal ab ca. 10s Belichtungszeit probieren. Du brauchst dafür aber eine ausreichend ganaue Nachführung während der Belichtung.
    Mach Fotos über mehrere Tage, lege Sie im Computer übereinander, und Du kannst Pluto sogar wandern sehen.


    edit: Oluto und Charon zu trennen geht mit deinem Teleskop auch fotografisch nicht. Im günstigsten Fall stehen sie weit weniger als eine Bogensekunde auseinander, das ist weniger als die Auflösung deines Teleskops. Von der Erde aus gelingt die Treinnung wegen Seeing praktisch nur mit adaptiver Optik. Deshalb wurde Charon ja auch erst nach 1970 entdeckt, wenn ich mich recht entsinne.


    Gruß,
    Martin

  • Hi



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei sehr guten Bedingungen 10 Zoll (254mm)!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also ich hab Pluto schon des Öfteren mit 8" gesehen. Und dabei waren die Bedingungen nicht mal sooo gut. Eine fst von 5m5 reichte, aber das Seeing sollte gut sein, damit man hoch vergrößern kann.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Alek du musst mal überlegen wie weit Pluto von der Erde entfernt ist und wie klein der ist. Den richtig aufs Bild zu bekommen wird denke ich schon für Profis net ganz einfach sein.


    Pluto wurde ja überhaupt erst 1970 entdeckt. Das sagt ja alles [:)]

  • Hallo Christoph,


    Ist nicht ganz richtig: Charon wurde 1978 entdeckt.


    -&gt;graimskrull: was verstehst du unter "richtig aufs Bild zu bekommen"?


    Um ihn flächig darzustellen, braucht's schon Hubble. Aber ihn wie einen Stern zu fotografieren ist gar kein Problem. Ich habe ihn schon mal spasseshalber sogar mit einer unmodifizierten Webcam abgelichtet, finde nur gerade das Bild nicht mehr.


    Gruss
    Günter

  • Hi Alek,


    allein das Aufsuchen ist schon sehr schwierig, da Pluto immer nur wie ein schwaches Sternchen erscheint. Auch Bedingungen (sind in Deutschland für Pluto noch mehrere Jahrzehnte niemals wirklich gut, da er immer sehr horizontnah steht), und vor allem Beobachtungserfahrung sind sehr sehr wichtig.


    Es wundert mich daher nicht dass Dir das Auffinden nicht gelungen ist. Die beste Möglichkeit wäre denke ich, wenn Du einen Sternfreund in Deiner Nähe mit grossem Instrument suchst und Dir das "Sternchen" mal zeigen lässt.


    Jedoch, angesichts einiger Kommentare hier im thread muss ich auch mal schmunzeln: Mit genügend Anstrengung ist fast nichts unmöglich. Unter guten Bedingungen gibt es sehr viele erfolgreiche (dokumentierte) Plutobeobachtungen mit 5" und sogar deutlich darunter (-&gt; was aber wie gesagt nicht heisst dass ich erwartet hätte dass es in diesem Fall auch klappt, denn das waren zumeist sehr erfahrene Beobachter)!


    Viele Grüsse,
    DK

  • Hallo Dominik,


    dann wäre meine Rechnung mit den Grenzgrössengewinn durch ein Teleskop falsch. Denn selbst wenn man mit optimalen technischen Voraussetzungen rechnet (100% Transmission, ca. 350-fache lichtsammelnde Fläche gegenüber dem blossen Auge mit 7 mm Pupillendurchmesser), dürfte der Grenzgrössengewinn mit einem 5-Zöller nicht mehr als 6.4 Mag betragen. Dann müsste der Himmel schon sehr dunkel sein, um ein Objekt mit 13,9m zu sehen.
    Kann das mal jemand nachrechen? Wenn Pluto mit 5 Zoll geht, ist entweder die Formel falsch, die ich benutzt habe oder ich habe etwas anderes übersehen.


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    diese Rechnung ist schon richtig, schätzt die Grenzgrösse aber regelmässig zu pessimistisch ein, weil sie völlig vernachlässigt dass man mit dem Teleskop eine viel kleinere AP als 7mm hat (sprich, nicht nur Lichtsammelleistung sondern auch Vergrösserung), was den Hintergrund abdunkelt und so das sehen von Punktquellen leichter macht.


    Abgesehen davon gibt es durchaus Personen die unter optimalen Bedingungen z.B. im Hochgebirge Sterne deutlich jenseits 7mag mit freiem Auge sehen können.


    Ich selbst habe mit einem 4" Fraunhofer schon unter Mittelgebirgsbedingungen und reproduzierbar Sterne um 13,3 mag gesehen. Die von Stephen O'Meara (der auch unzweifelhaft ein viel besserer Beobachter ist als ich) publizierte Plutobeobachtung mit einem 4" TV vom _viel_ besseren hawaiianischen Standort aus erscheint mir daher mehr als nur glaubhaft...


    Viele Grüsse,
    Dominik

  • Moion zusammen,


    ein 14mag Sternchen zu finden sollte in der Regel auch mit ca. 8 - 10 Zoll nicht allzu schwierig sein. Da Pluto derzeit und auch die nächsten Jahre inmitten der Sommermilchstraße steht, wird die sache dann doch wesentlich schwieriger. Denn auch mit Starhopping (von Stern zu Stern hüpfen anhand einer Sternkarte) wird man da nicht weit kommen, weil da im Gesichtsfeld einfach viel zu viele Punkte sind. Denn wie bereits erwähnt, Pluto unterscheidet sich optisch nicht von den vielen anderen Lichtpunkten im Bild [;)]


    Fotografisch sieht das ganze schon wieder anders aus. Mit einem 10 Zoll Gerät würde ich auf etwa 30 Sekunden bei 1600 ISO tippen.


    Anbei ein Versuch von vor ein paar Wochen, Pluto abzulichten:



    Das verwendete Gerät hatte allerdings 20 Zoll, Belichtungszeit betrug 10 Minuten bei 1600 ISO.
    Das Bild soll lediglich zeigen, dass Pluto nicht allein ist [;)]


    Grüße,


    Jens


    EDIT: Der hellste Stern im Bild hat 5.60mag.

  • Hallo,
    habe hier eine Tabelle vorliegen: vis. erreichbare Grenzgröße mit dem Teleskop" (deepsky-brothers).
    Am 24.11.09 notierte ich mir u.a., daß ein 120 mm Refr. unter Berücksichtigung das bloße Auge sieht 6.5mag, 14mag erreichbar sind.
    So halte ich die Sichtung des Pluto für realistisch, mit 150 mm sind bei 6.5mag mit bloßem Auge schon 14.5mag erreichbar.
    Möchte noch erwähnen, daß ich hier (Beob.-Ort) vor etlichen Jahren mit meinem 12.5" Dob bei 305fach 15.3mag ständig halten konnte, mit bloßem Auge waren 7mag in der PS eindeutig zu halten.


    Gruß Guenther

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