Gibt es die Zeit "an sich"??

  • Hallo!


    Wie ist das denn: Gibt es die Zeit absolut?
    Alle Vorgänge, die Zeit messen beschränken sich ja darauf, Periodische Ereignisse zu zählen. Aber was, wenn es ABSOLUT KEINE periodischen Ereignisse gibt, die man zählen könnte?
    Ein Gedankenexperiment:
    In einem Kasten gibt es - NICHTS! Und ich meine Nichts im gedanklich-idealen Sinn: Keine Maus, keine Atmosphäre, auch keine Quantenfluktuationen und sowas...
    Meine Frage: Gibt es in diesem Kasten "Zeit"?


    Danke
    AO

  • Hi AO,
    spätestens beim Zusammenhang von Länge (Raummaß) und Zeit landet man bei der Geschwindigkeit für Licht. Diese wird nicht bewiesen sondern von der aktuellen Physik einfach postuliert, auf dass jemand diesen Zusammenhang widerlege. Horizonte, innerhalb derer etwas beobachtbar ist, sind ein Beispiel für diesen Zusammenhang. Der Begriff Kausalität, dass allem eine Ursache zugrunde liegt, basiert weitgehend auch auf einer Zeitachse und der Horizontbetrachtung. Deswegen ist beim 100m Sprint ein Frühstart selbst innerhalb von den wenigen Millisekunden gegeben, die der Schall vom Startschuss bis zum Ohr des Sprinters benötigt.


    Umgekehrt kann man daraus schließen, dass in einem "Nichts" auch keine Zeit besteht. Denn Zeit benötigt mindestens zwei Zustände, zwischen denen etwas (Materie, Energie) wechseln kann (nichtperiodisch reicht da schon).


    Eine Grundsatzfrage der Physik ist, ob Zeit kontinuierlich (beliebig teilbar) oder diskret (in kleinste Zeiteinheiten zerlegbar) ist. Die Grenze der Beobachtung ist die sog. Planckzeit, welche sich aus den Folgen der Unschärferelation ergibt.


    Gruß

  • Hallo!
    Nun, wenn man einen leeren stellaren Raumen nehmen würde welcher in unserem Universum gibt, würde es dennoch Gravitation geben. Nimmt man noch die String Theorie dazu, müsstes es auch in diesem Raum Gravitonen geben :)


    http://de.wikipedia.org/wiki/Graviton

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    Da auf diesen Stringebene ein ziemliches Chaos herrscht, wird wohl auch hier Zeit vorhanden sind. Hiess es nicht mal, es gäbe nur "Raumzeit"? Besteht Raum so besteht Zeit. Da wäre schon bald die Frage, ob etwas "Raum" definiert ;)


    Grüsse aus der Schweiz

  • Zeit ist eine Erfindung der Physiker.
    Wie sollte man z.B. ohne Zeit die Leistung oder Energie oder viele anderen physikalischen Werte berechnen
    in denen t vorkommt ?
    Die kommt ja in 25% aller Formeln vor.


    Durch was könnte Zeit jetzt ersetzt werden wenn man eine zeitlose Physik betreiben wollte ?

  • Hi AO,


    was ist Zeit? Gute Frage. Jedenfalls hat es mal nichts damit zu tun das wir irgendwelche periodische Einheiten zählen- denn die dabei zu zählenden Abstände wurden ja von Menschen festgelegt. 1 Jahr = 12 Monate, Tag 24h zu 60 Minuten...


    Das jetzt und das Vorhin oder Gestern ist dagegen keine Erfindung der Physiker, das passiert ja, unabhängig von den von den Physikern festgelegten "Zeiteinheiten" die dabei gemessen werden können.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo AO


    Auf Deine Frage möchte ich mit einer Gegenfrage antworten:


    "gäbe es Bewegung, wenn es keine Zeit gäbe?"


    Wie man Zeit definiert (z.b. Jahre)



    Okay, Du kannst damit kontern, dass sich in Deinem Beispiel (mit dem extrem leeren Kasten) nichts bewegt, also die Anwesenheit von Zeit nicht nachgewiesen werden kann.


    Dann behaupte ich, dass der Mond nicht existent ist,
    wenn niemand ihn anguckt...[;)]


    Dass man regelmässige Ereignisse in Zeiteinheiten "Verpackt" (Tage, Jahre,...) ist zwar eine Erfindung des Menschen, aber das heisst nicht dass die Zeit "abwesend" ist, wenn keine Ereignisse statt finden (wie in Deinem leeren Kasten)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: maul-wurf</i>
    <br />Hallo AO,


    aus welchem Material ist der leere Kasten gemacht?


    Gruß Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo


    Aus Vakuum.
    Zeit ist auch in einem leeren Kasten da. Es entstehen staendig virtuelle Teilchen und sie loeschen sich wieder aus. Auch im leeren Raum ist also nicht nichts.



    marty

  • saturnbuster und stefan-h haben Recht: die Frage ist im falschen Forum gestellt. Hier dominieren die, die an die Überlegenheit der von Menschen entwickelten Technik über die Natur glauben. Dabei gibt's auch noch solche Überlegungen von (anderen) Menschen:


    "In seinem Hauptwerk „Sein und Zeit“ betrachtet Martin Heidegger die Zeitlichkeit als die zutiefst das Menschsein prägende Wirklichkeit. Die menschliche Existenz, das Dasein wird von Heidegger verstanden als faktisches Schon-sein-in der Welt, das durch seine Ausrichtung auf die Zukunft (Sich-vorweg-Sein) im Ergreifen der eigenen Möglichkeiten sein eigenes Seinkönnen bestimmt. Die Stimmung der Angst erschließt dem Menschen sein In-der-Welt-sein: der Mensch kommt ohne sein eigenes Hinzutun in die Existenz und hat diese nun zu übernehmen, indem er Entscheidungen trifft. Das Ende alles Ergreifens von Möglichkeiten stellt der Tod dar. Angesichts des Todes ergibt sich für den Menschen ein endlicher Entscheidungsspielraum. Es ist daher für Heidegger die Zeitlichkeit des konkreten Daseins, das in seiner Existenz für sich und andere sorgt und aus welcher sich erst die rechnerische Zeit ergibt. Dasein rechnet mit Zeit, weil es in seiner eigenen Endlichkeit für sich Sorge zu tragen hat. (Zu einer wirklichen Ausarbeitung des Begriffs der Zeit aus der Zeitlichkeit des Daseins kommt es jedoch in dem Fragment gebliebenen Werk „Sein und Zeit“ nicht mehr.)"


    Also: ohne Mensch keine Zeit !


    Die Gedankenentwicklung siet Platon findet sich kurz zusammengefasst hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_der_Zeit


    Rudi

  • Hi,


    unter dem "Vergehen der Zeit" verstehen viele Menschen ganz Verschiedenes. Ganz ehrlich, Martin Heidegger und Rodger sei Ihre Meinung gegönnt was Zeit denn sei, aber mehr ist das dann eben auch nicht als eine blosse Meinung. "Im falschen Forum" ist ja für sich auch bereits ein Absolutheitsanspruch, den man dann im Gegenzug der Naturwissenschaft so gerne vorwerfen möchte.


    Für eben die Naturwissenschaft zählt aber etwas ganz anderes: wie kann ich Zeit _beobachten_?


    Und die Frage kann man sehr wohl beantworten, und zwar indem man sich überlegt ob man, wenn man einen Film von irgendeinem beliebigen Geschehen aufnimmt und diesen dann abspielt, einen Unterschied zwischen vorwärts- und rückwärts abspielen sehen würde. Für die meisten makroskopischen Vorgänge würde jeder sofort bejahen dass man den Unterschied sehen könnte. Glas fällt vom Tisch und zerspringt, aber von selbst setzt es sich nicht wieder zusammen. Für einen kleinen Ausschnitt aus einem Behälter mit Gasteilchen im thermischen Gleichgewicht wäre das schon viel schwieriger zu beantworten. Meist identifiziert man also das Vergehen der Zeit mit einer Zunahme der Entropie. Ein gedachtes Volumen das nur Vakuum enthält ist nochmal kniffliger, aber auch dort gibt es z.B. den 3K Hintergrund, und mit der Zeit kühlt dieser weiter ab. Messbar wäre das prinzipiell schon.


    Viele Grüsse,
    DK

  • Hallo,


    ich finde es laesst sich "so" nicht beantworten,was Zeit letztenendes "ist".


    Der Mensch nimmt die Zeit ja in einem 3 Dimensionalen Raum war,also er zaehlt die Stunden,die Tage,die Jahre usw..
    Er nimmt die Zeit fuer "sich" halt so war,als Beispiel das Anschauen von alten Fotos und so weiter..


    Der Eigentliche Begriff "Zeit" ist jedoch etwas anders zu definieren..
    Die "Vierte" Dimension,also "Raumzeit"..,um jedoch "diese"zu vetstehen,also "relativ" zur "Dritten Dimension,bedarf es einen Sprung-im Wahrsten Sinne des Wortes-in die Fuenfte oder noch hoeher gelegenden Dimensionen..


    Was ich damit sagen will ist folgendes..,


    Der Mensch wird den Begriff "Zeit" nicht definieren koennen,solange "er" den "3 Dimensionalen" Raum nicht verlaesst,bzw aus physikalischen Gruenden "nicht" verlassen "kann"..


    Mfg


    Mike S

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MikeS55</i>
    <br />Hallo,


    ich finde es laesst sich "so" nicht beantworten,was Zeit letztenendes "ist".



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Also ich finde es ist das einfachste, Zeit zu erklären.


    Zeit ist der messbare Abstand zwischen 2 Ereignissen.


    Bei uns wird es im Rythmuss von 24 Stunden Hell und Dunkel, also ist das ein Tag. Licht hat eine Geschwindigkeit von ca 300000 km/sek, also ist das ein Lichtjahr. Bestimmte Atome habe eine Frequenz von "was weiß ich wieviel Herz", also kann man damit eine Atomuhr bauen.
    usw usw usw.


    Man ( Frau auch ) nimmt immer eine bestimte Frequenz von Ereignissen und bastelt sich daraus seine eigene Zeit.



    Zeit besteht nach meiner Meinung, eigentlich immer, nur war sie, wie zb vor den Urknall, nicht messbar. Daher sagen wir auch das mit dem Urknall die Zeit wie wir sie kennen begonnen hat.



    Wie gesagt, Zeit ist nur der Abstand zwischen 2 Ereignissen.



    Gruß Jogi

  • Hi Dominik,


    könntest du für den Nicht-Physiker bitte veranschaulichen, was "Zunahme der Entropie" bedeutet?
    Vielen Dank...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zeit ist auch in einem leeren Kasten da. Es entstehen staendig virtuelle Teilchen und sie loeschen sich wieder aus. Auch im leeren Raum ist also nicht nichts.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Marty, der Threadstarter schrieb doch, dass es nicht mal Quantenfluktuationen in seinem Kasten gibt.

  • Hi,


    "Zunahme der Entropie" bedeutet eigentlich nichts anderes als dass ein System von einem geordneten in einen ungeordneteren Zustand übergeht (daher mein Beispiel mit Glas und Scherben).


    Und, in einem (gedachten, denn in unserem Universum kann so ein Kasten nicht existieren!) Kasten ohne 3K Hintergrund und ohne Quantenfluktuationen etc etc verginge auch keine (messbare) Zeit. Irgendwie ist das aber (finde ich zumindest) keine sehr tiefgehende Aussage, sie ist eigentlich nur "wenn es in einem Kasten keine Zeit gäbe dann gäbe es da drin keine Zeit!" [;)]


    Viele Grüsse,
    DK

  • Zunahme der Entropie ...


    Wenn man nach einem Billardstoß, die Kugeln nicht mehr in die geordnete Ausgangslage zurückspielen kann.
    Wenn man die Milch im umgerührten Kaffee nicht mehr trennen kann.
    Diffussionsprozesse
    Wenn man heißes und kaltes Wasser mischt und lauwarmes Wasser bekommt, ist eine Rücktrennung ohne Energie ausgeschlossen.



    Symmetrieverletzung hinsichtlich des Zeitablaufs ist ...
    Wenn man sich zum Billardspiel einen gadanklichen Robotor baut, der mit einer beliebig genauen Mechanik und 15 Queus nach einem Stoß von Dir in der Lage ist, die Kugeln wieder rückwarts zu spielen. Eine (leichte Verletzung der Symmetrie) ergibt sich dadurch, dass es zu jeder gegebenen Genauigkeit des Roboter, dann eine Anzahl von Spielzügen gibt, bei der dieser nicht mehr in der Lage ist, die Kugeln in die Anfangsauslage zurückzuspielen, weil dann dessen Präzision nicht mehr ausreicht.


    Gruß

  • Hallo AO,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: rockscientist01</i>
    Alle Vorgänge, die Zeit messen beschränken sich ja darauf, Periodische Ereignisse zu zählen. Aber was, wenn es ABSOLUT KEINE periodischen Ereignisse gibt, die man zählen könnte?
    In einem Kasten gibt es - NICHTS! Und ich meine Nichts im gedanklich-idealen Sinn: Keine Maus, keine Atmosphäre, auch keine Quantenfluktuationen und sowas...
    Meine Frage: Gibt es in diesem Kasten "Zeit"?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja.
    Zeit ist keine periodische Abfolge von irgenwas, sondern Zeit ist eine Dimension der Raumzeit. Genauso wie es in dem Kasten die 1. 2. und 3. Dimension gibt, gibt es auch die 4. Die kann man nicht trennen, sie sind sogar ziemlich gleichberechtigt.


    Der gesamte Kasten bewegt sich wie alle Materie ständig durch die Raumzeit, und zwar hauptsächlich in Zeitrichtung mit annähernd Lichtgeschwindigkeit.


    Die Raumzeit ist ein einheitliches "Etwas", welches durch Massen in allen 4 Dimensionen gekrümmt werden kann. Und in dem sich alles(Materie, Strahlung), wenn man die Zeitdimension ausdrücklich dazuzählt, in Summe über die 4 Dimensionen mit Lichtgeschwindigkeit bewegt.


    Wenn man die Bewegung in der gesamten Raumzeit erstmal verstanden hat, dann versteht man auch die Funktionsweise der Gravitation.


    Dazu mal ein Link, der mir u.a.(Danke nochmal an "Jemand") sehr geholfen hat:
    http://home.pages.at/ccreutzburg/


    Gruß
    Tilo

  • Hi zusammen,
    Ein schlauer Mensch hat mal gesagt, dass Zeit das ist, was verhindert, dass alles Interessante gleichzeitig passiert...also dass sie vor allem eine psychologische Komponente hat. Z.B. beim Träumen oder nahe dem Tod gelingt es uns beliebig lange Zeitabläufe quasi in einem Augeblick (wie lang ist ein Augenblick?) ablaufen zu sehen.


    Aber lassen wir das Psychologische mal beiseite und denken uns ein Universum ohne Zeit mit abstrakten Beobachtern und einem Objekt drin, die Beobachter sollen das Objekt beobachten können.


    Wenn das Objekt nur in einem Zustand gesehen wird, ist alles ganz einfach - dann brauchts keine Zeit, weil keine Veränderung möglich ist. Sobald aber mehrere Zustände für das Objekt bobachtbar sind, stellt sich die Frage, ob es eine Größe gibt, von der es abhängt welcher Zustand beobachtet wird.
    Wenn wir diese Größe Raumzeit nennen, dann können wir verschiedenen Beobachtern und dem Objekt verschiedene Beobachtungspunkte in der Raumzeit zuordnen und haben in der Vergangenheit ziemlich elegante Möglichkeiten entwickelt, anhand der Raumzeit-Koordinaten der Beobachter und des Objekts die Beobachtungen vorherzusagen.
    Da wo das nicht klappt (Quantenphysik, Thermodynamik), sind wir als weitere Größe auf Wahrscheinlichkeiten angewiesen und selbst diese können wir für viele Objekte aus einer raumzeitlichen Darstellung des Objektzustands (Wellenfunktion, statistische Ensembles) ermitteln.


    Daher betrachten die Phyiker heute das Konzept der Raumzeit als gültiges Mittel, um die Wirklichkeit zu beschreiben. Glücklicherweise deckt sich diese Beschreibung auch noch mit der Lebenserfahrung "Zeit" im normalen Wachzustand.


    Es wäre allerdings mal interessant, eine Physik zu entwickeln, die ohne Raumzeit auskommt und trotzdem das Potential bietet unterschiedliche Beobachtungen eines Objektzustands mit Hilfe von Gesetzmäßigkeiten zu beschreiben. In der Quantenphysik kommt man ja z.B. auch ohne raumzeitliche Wellenfunktionen zum Ziel, wenn man ihre Matrixdarstellung benutzt und über die Identität der Zustände keine raumzeitlichen Annahmen machen muss, lediglich über ihre Wechselwirkungen. In der statistischen Physik könnten die Temperatur und Entropie (Wahrscheinlichkeit) die Zeit weitgehend (oder gar ganz?) ersetzen. Bei der klassischen Mechanik, könnte allerdings eine solche Beschreibung bereits fehlschlagen - ganz zu schweigen von der Vereinbarkeit mit der subjektiven Lebenserfahrung von uns aufgeklärten Menschen. Aber wer weiss, vielleicht würde eine solche Beschreibung ja Träume und Nahtoderfahrungen viel plausibler erklären und am Ende sogar zeigen, dass es gar keine Zeit gibt, sondern diese nur ein 'Trick' unseres Bewusstseins ist, der verhindert, dass alles Interessante gleichzeitig passiert ;)
    DS, Holger

  • Hallo zusammen,


    zum Thema Zeit gibt es in der Wissenschaft keine einhellige Meinung, was die Problematik des Themas schon anzeigt. Vorherrschend ist, wie schon von Dominik angesprochen die Verknüpfung der Entwicklung der Entropie mit einem Zeitpfeil. Die Entropie im frühen Universum war sehr niedrig und nimmt seither zu. Aber besteht ein ursächlicher Zusammenhang?


    In seinem Buch "Zurüch vor den Urknall" schreibt Martin Bojowald auf S. 260:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man den teils mikroskopischen Charakter unserer Beobachtungen im Universum beachtet, so scheidet aber die Entropie als Erklärung der Richtung der Zeit aus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Damit könnte gemeint sein: In einem Kasten, in den man 2 unterschiedliche Gase gibt, nimmt die Entropie bis zum Erreichen des thermodynamischen Gleichgewichts <b>zu</b> um dann konstant zu bleiben. Vergeht sodann keine Zeit mehr? Sicherlich nicht, denn die Atome bewegen sich nach wie vor. Dazu Spektrum 5/11 "Kann die Zeit enden" S. 37:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zeit ist, was die Uhr mißt: Sie ist nicht denkbar, ohne einen materiellen Gegenstand, der sie in gleiche Abschnitte einteilt. Ihr Ende muß also mit dem Ende jeder Materie einhergehen, die in einem sehr abstrakten Sinn als Uhr dienen könnte - und sei es nur ein einziges Atom.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mit dem gedachten atomfreien Kasten verliert sich die Diskussion leicht ins Müßige. Außerhalb vergeht die Zeit, macht aber an den Wänden des Kastens halt.
    Zu erwähnen ist noch die Spekulation im Spektrum 10/10 S. 32. Danach könnte Zeit ein emergentes Phänomen sein, "das aus zeitlosen elementaren Bestandteilen entsteht". Man wird noch lange rätseln.


    Grüße, Günter

  • Natuerlich gibt es auch eine andere Definition fuer "Zeit"..naemlich das "Empfinden" der "Zeit"..


    Hierzu bedarf es auch keiner Physikalischen Formel..
    Das Problem der Physik ist,dass sie sich zu sehr auf die "Physik" an Sich verlaesst..


    Zeit hat auch immer-also fuer uns Menschen-was mit Empfinden oder Wahrnemen zu tun..
    Bei "dieser" Definition kann die Physik ausser Acht gelassen werden,denn nach folgendem Beispiel stellt man doch die Frage,welche "Zeit" ist denn die "Tatsaechliche",bzw die "Wirkliche" Zeit,sofern es "Tatsaechlichkeit" und "Wirklichkeit" gibt..


    Das Beispiel:


    Als ich so 16 Jahre alt war,wollte ich dass die "Zeit" schnell vergeht,man wollte ja moeglichst schnell einen Fuehrerschein machen,aber "Sie" stand auf der Stelle..
    Oder die Bundeswehrzeit,meine Guete dachte ich,die "Zeit" vergeht ja gar nicht..


    Hingegen gibt es Situationen,in denen die "Zeit" viel schneller zu vergehen scheint..(Betonung "scheint")
    Fuer mich sehr naheliegend ein weiteres Beispiel :


    Ich sitze zu Hause und schaue fern,konzentriere mich auf das was da lauft,mehr oder weniger,ich stehe auf,gehe auf den Balkon,und sehe die Milchstrasse..was mache ich ? Ich nehme ein Fernglas und freue mich auf eine schoene Nacht..
    Was ich dabei feststelle ist,dass die "Zeit" schneller zu vergehen scheint,jedoch unabhaengig von der pysikalischen Zeit
    Ist sicher jedem von euch auch schon oft so ergangen dass die Schoenen Dinge des Lebens "schneller" vergehen..


    Aber..,welcher der beiden "Zeitablaeufe" ist denn bitte "Wirklich" und "Tatsaechlich"..?


    Es hat was mit unserem "Unterbewusstsein" zu tun,und "Dieses" ist noch nicht einmal zu 10 Prozent erforscht..


    Was ich damit sagen will ist,dass "Zeit" nicht nur pysikalisch zu erklaeren ist..
    Sie ist nicht greifbar..


    Gruss


    Mike S

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MikeS55</i>



    Aber..,welcher der beiden "Zeitablaeufe" ist denn bitte "Wirklich" und "Tatsaechlich"..?


    Es hat was mit unserem "Unterbewusstsein" zu tun,und "Dieses" ist noch nicht einmal zu 10 Prozent erforscht..


    Was ich damit sagen will ist,dass "Zeit" nicht nur pysikalisch zu erklaeren ist..
    Sie ist nicht greifbar..


    Gruss


    Mike S
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Die einzige Zeit, ist die die Messbar und vergleichbar ist.
    Wir haben uns auf der Erde, auf eine bestimmte Zeitfrequenz geeinigt, und nach der Messen wir alles. Gefühlte Zeit ist nicht real, das Sie nicht messbar und wiederholbar ist. Es ist nur ein Gefühl.



    Die Klingonen haben vielleicht eine andere Zeitskala, nachdem Sie vergleichen, aber Sie haben auch exakte Messung, sonst würde ihr bird of prey nicht Fliegen, denn mit gefühlter Zeit, kann man keine Computer laufen lassen.


    Es gibt zwar unterschiedliche Zeiten, wie im Zwillingsparadoxon dargestellt, aber auch hier hat jeder der Zwillinge seine ganz klar messbare Zeitskala und arbeitet nicht mit gefühlter Zeit.



    Gruß Jogi

  • Hi Jogi,


    hier gehts ja da drum, ob es diese "Zeit, ist die die Messbar und vergleichbar ist" eigentlich gibt.
    Dass jeder Mensch vielleicht andere Zeiteinheiten zum messen verwenden kann, ist unstrittig - aber was wäre, wenn es die messbare Zeit als Konzept gar nicht gäbe und nur 'fühlbare' Zeit wäre, oder sogar gar keine?
    Was müsste dann statt dessen sein, was nicht die Eigenschaften von 'Zeit' hat?


    Das ist hier eine ähnlich seltsame Fragestellung wie in einem BWL-Forum zu fragen: "Gibt es eigentlich Geld?" - aber trotzdem interessant, finde ich - auch aus (natur-)wissenschaftlicher Sicht. Im Mittelalter hat man sich schließlich auch gefragt: Wenn die Erde keine Scheibe, wäre, was müsste sie dann sein? Wie könnte man dann die Beobachtungen erklären...?


    DS, Holger

  • Hi..,


    Also Jogi hat natuerlich recht,in so fern,dass die Gefuehlte "Zeit" mit der Festgelegten Zeit,nach der wir uns richten,nicht viel oder man kann sagen "nichts" gemein hat..


    Das heisst aber nicht,dass "die" von uns Menschen festgelegte "Zeit" auch "die" Zeit ist,die man als einzig und realistisch bezeichnen kann..
    Um es nicht zu kompliziert zu machen,frage ich,was war zuerst da..,das Ei........[:D]


    Das Thema "Zeit" ist sicherlich eines der Themen,die man endlos fortfahren kann..
    Und das Schoene,aber auch das Aergerliche sowie Spannende,man kann es wohl "noch" lange nicht beantworten..


    Gruss


    Mike S

  • Hi Holger, Hi Mike,



    Eure gefühlte Zeit, kann man schon in Berichten über den Tag oder das Jahr, oder sogar in Erzählungen über sein eigenens Leben mit einfliesen lassen.


    Aber in der Mathematik/Physik kann man es nicht verwenden. Solange wir alle in der selben Zeitzone, d.h. wir uns alle mit der selben Geschwindigkeit in die selbe Richtung bewegen, solange leben wir alle nach der selben Zeit. Fliege ich mit einer Rakete mit fast C weg von hier, leben ich in einer anderen Zeitzone, und erlebe eine andere Zeit wie ihr, aber ich merke es nicht, da die Zeit für mich genauso weiter läuft wie bisher, genauso wie bei euch. Nur wenn ich wieder zurück komme, dann merkt man den unterschied.


    Das ist doch genauso wie mit der Temperatur, füre mich sind 20° im Wohnzimmer schon viel zu heis, und ich sitze im T-shirt da und schwitze, mein Schatz hat dagegen nen Pulli und ne Decke an und friert trozdem ( tja so sind die Frauen eben, halten nichts aus [:D][:D][:D][:D] ). Gibt es dann eigentlich die Temperatur? Denn die gefühlte Temperatur ist ja unteschiedlich. Es sind nach wie vor 20°.


    genauso sind 2 Stunden Schule gleich lang wie 2 Stunden Schlafen, obwohl mir die 2 Stunden schlafen viel kürzer vorkommen.



    Nur was messbar ist Zählt ( meistens zumindestens [:D][:D][:D] ).



    gruß Jogi

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