Sinn und Zweck der Amateurastronomie?

  • Hallo "Individuum",


    ich noch mal, hatte ich doch noch was vergessen:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Individuum</i>
    <br />Ich hätte jetzt gedacht, dass ihr mir Möglichkeiten bei der Amateurastronomie aufzeigen würdet, wo wirklich noch offenes braches Land liegt. Etwas wo man noch einen klitzekleinen aber tatsächlichen effektiven Beitrag leisten kann. Ev. Spektroskopische Vermessung von Objekten? Winkelmessungen? Was weiss ich... Oder sowas wie SETI(at)home, weil es einfach zuviele Frequenzen sind. Oder sowas wie Stardust(at)home, weil es einfach zuviele Bilder sind.


    Gibt es das in der Amateurastronomie?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gerade wurde die Tage wieder ein Komet von Amateurastronomen entdeckt. Vieleicht wäre das ja ein Spezialgebiet für Dich, das Dich reizen könnte endlich mal "ein gutes Stück Glas" zu schnappen und in den Sternenhimmel zu schauen? Es gibt durchaus einige Amateurastronomen, die genau dies als ihr Hauptinteressengebiet betreiben - das Auffinden noch unbekannter Himmelskörper. Vieleicht entdeckst ja gerade Du den Asteroiden, der auf Kollisionkurs mit der Erde ist und kannst durch diese Entdeckung einen wertvollen Beitrag für die Wissenschaft und vor allem für das gesamte Leben auf der Erde leisten - sofern genug Zeit bleibt den Asteroiden davon zu "überzeugen", dass er besser woanders langfliegt. [;)]


    Wenn das der für Dich benötigte Sinn ist, denn mal los.


    Gruß
    Heiko

  • hallo,
    ein Hobby betreiben bedeutet für mich erkenntnisreichtum bzw. erfahrungsreichtum .
    Das Ziel EINES JEDEN HOBBYISTEN IST Glückseligkeit, Perfektion,Geselligkeit,Wissensanreicherung usw. evlt. auch einfach nur haben wollen,was andere haben [;)](ist m.E. aber eine nicht gerade ehrvolle Charaktereigenschaft .
    zum Thema : fotografieren -kann auch frust werden im laufe einnes Hobbylebens,denn m.E. geht zuviel zeit fürs technisches,computerhaftes bearbeiten ,finanzielles
    drauf -hab ich jedenfalls für mich festgestellt.


    ich wiederum träume von einem techn. Teleskopdinosaurier [:D]um bestimmte seherlebnisse in erfahrung zu bringen . für meine verhältnisse,obwohl ATMler , schon "viel" Geld reingesteckt und noch viele stolpersteine zu überwinden. die Sinnfrage-bzw. sinnzweifel kamen schon mal hoch-dann sag ich mir immer "was man einmal anfängt,mußt man auch bestmöglich zu ende bringen"[^]


    hier gibt jemanden ,der mit 6 Zoll teleskop und teurer ccd-kamera bessere Bilder macht als einer mit zigtausenden Euro -Foto-ausrüstungincl. räumlichkeiten,großteleskop etc.[:o)]
    Gruß
    (==&gt;)Maurice: was unterstellst du Mintaka ?[:o)]glaubt du,er geht jedem Abend in den Swinger ?![:D]und sieht doch andere Sterne als Wir .

  • Hallo Leute,
    es klingt jetzt zwar abgedroschen: als ich so um die 17/18 Jahre war wollte ich mir das Leben nehmen. Hatte jedoch "meine Sternguckerei". Das gab mir die Kraft, durchzuhalten und darüber nachzudenken, was ich durch "Selbstunterricht" mir schon alles aneignen konnte.
    Ich bin der Urania treu geblieben. Instrumentiell sind Wünsche geblieben, aber meine Frau sagt mir immer, sei mit dem zufrieden, was du hast !!


    Gruß
    Guenther

  • Hallo Rolf,


    wenn Du von vorneherein unterstellst, dass dich ein Hobby - in diesem Fall Astronomie - nicht befriedigen wird, egal wie hoch der Aufwand auch sei, dann stellt sich m.E. die Frage nach dem Sinn doch erst gar nicht.
    Dieses Hobby ist dann schlicht weg nichts für dich. Ein Hobby sollte etwas sein, dass einem Befriedigung verschafft. Wenn es nur Frust erzeugt, ist es nur verschwendete Zeit.


    Viele Grüße
    Chris

  • Hallo Rolf,


    ich habe nicht alle Beiträge zu ende gelesen und bin mir nicht sicher, wie viel "life"-Beobachtungserfahrungen du bereits besitzt, aber nachdem Astrokollege Heiko sich zum Thema äußerte, nun auch von mir einige Gedanken. Mag sein, dass wir Eingefleischten bereits zu sehr in der Materie stecken, als dass wir unser Tun Uneingeweihten mit Worten plausbel machen können.
    Ich selbst beobachte aber immer wieder, welchen überwältigenden Eindruck das eigene Sehen und Erleben des Himmels bei Erstbeobachtern macht. Ich hab tatsächlich beim Hico fast um die Ecke meine Beobachtungsstation und seit die Beobachtungstermine auf der Touristeninfo-Seite des Ortes im Netz stehen trudelten 36 Besucher bei mir am Neumondwochenende im Oktober ein. Heiko, der auch oft mit Neulingen beobachtete, half mir einen Abend sogar dabei. Meist etwas später höre ich dann immer, wie begeistert man das Beobachtete im Dorf weiter ventiliert hat. Bunte Bilder in Büchern oder im Netz bleiben außerhalb der eigenen Erfahrungswelt eines Lesers der Users. Für uns ist das was anderes, weil wir bei Bildern hier im Forum z. B. immer vergleichen, wie viele Details uns an dem gleichen Tag auch an dem Objekt aufgefallen sind. Nicht-Beobachter können erheblich weniger damit anstellen. Sobald aber meine Besucher oder meine eigenen Schüler erleben, dass man da aus so einer Station selbst vieles davon erleben kann und am Planeten auch schnell mit Veränderungen, ist das nicht mehr was Statisches aus ´ner anderen Welt. Galilei machte man in jüngerer Vergangenheit mal den Vorwurf, er sei für seine Zeitgenossen zu empirisch gewesen, weil seine Beobachtungen sich der Erfahrung seiner Mitmenschen noch entzog. Das könnte stimmen. Vor gut 3 Jahren tauchte ich als fremder Mensch und Exot aus dem Ruhrgebiet im Sauerland auf, der sich da ne´ Sternwarte auf ne´ Weide setzte, bei den Interessiertesten erhielt ich gleich große Unterstützung und die kamen sehr bald, aber bei denen, die nicht „vorbelastet“ waren schwand sogleich nach dem ersten Mitbeobachten der Eindruck, dass da was passiert, was nur Exoten angeht. Man fragt zunehmend an und empfiehlt weiter, da mal hinzugehen.
    Also: Nicht um selbst bunte Bilder zu schießen, die mit „Hubble“ und VLT´s eh nicht mithalten, geht es mir, sondern um visuelles „Life“-Erleben, möglichst mit mehreren.
    Zum Schluss wider das Gerücht, von den extrem teuren Sternwarten: Mit 3-4 Monaten Eigenleistung war die Station mit langem 6“/f15 Halbapo und 16“ Newton, beide separat parallelaktisch montiert (viel Gebrauchtgerät) mit sehr stabiler Rollhütte (also „all inclusive“) für 19.000 Euro realisiert. Freilich nichts für HartzIV-Empfänger oder viele kinderreiche Familienvorstände, aber im Vergleich mit irgend einem Neuwagen, für den viele Deutsche (da bin ich nun wieder ausgenommen) Beachtliches ausgeben, fast immer noch ein Trinkgeld.
    Heiko sagte ich am Ende eines schönen Beobachtungsabends bei mir mal, das seien die "wohl-verballertsten knappen 20.000 meines Lebens" gewesen.


    Wünsche euch allen und mir klareres Wetter


    Hubertus

  • "Die Astronomie ist wie ein schwarzes Loch: Man wirft sein sauer verdientes Geld hinein und nicht kommt heraus!" (Franz Haar hat das mal gesagt).


    Aber es macht eben einfach irre viel Freude - besonders zusammen mit anderen Amateurastronomen.


    Gruß und CS
    Marco

  • Hi, warum hast du ne Küche, wenn du dir das essen Liefern lassen kannst.


    Gsnz einfach ein neues rezept auszuprobieren und zu merken, das es genauso gut schmeckt wie das bestellte ist doch eine befriedigende Sache.


    Aber dafür brauche ich auch ne gscheite Küche für 5000 - 30000 Euro. Und ne größere Wohnung damit die Küche auch reinpasst.


    Gruß Jogi

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: kleiner Marco</i>
    <br />"Die Astronomie ist wie ein schwarzes Loch: Man wirft sein sauer verdientes Geld hinein und nicht kommt heraus!" (Franz Haar hat das mal gesagt).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Who the f..k is Hans Haar? [:D] Wenn man materialistisch denkt, trifft das wohl zu ...


    Mir bringt das in einen 16"er gesteckte Geld jedenfalls wesentlich mehr als ein 50" Plasmafernseher mit Full-HD und was weiß ich für´n Quatsch. [;)]


    Aber jedem das Seine ...


    Ergänzend zu vorgenannten Erklärungen, warum man sich "kleine Wattebäuschen" lieber live anschaut anstatt bunte Hubblefotos zu gucken, möchte ich auch gerne noch anbringen, dass es die meisten von uns auch einfach geniessen, draussen in der freien Natur zu sein. Vor allem nachts, wenn alles schön ruhig ist. Ich entfliehe meinem lauten, stressigen Alltag jedenfalls sehr gern, indem ich mit Scope und Fernglas raus ins Feld, weit ab der sogenannten Zivilisation fahre.


    Gruß
    Heiko

  • Hallo Rolf,
    mir scheint, du betreibst deine "Hobbies" eher als Wettbewerb, mehr Farbe sehen, besser Bilder produzieren, mehr Reichweite beim funken etc. Dafür wäre mir das Geld und die Zeit auch zu schade und die Ursachen dafür findet man wohl eher in der tieferen Psyche.


    Ich gehe schwimmen weil ich Bewegung mag, spiele (seit 30 Jahren) Schlagzeug in Bands, weil es mich immer wieder herausfordert und Astronomie betreibe ich aus ähnlichen Gründen. Es ist immer wieder kompliziert, ich muss viel neues lernen, geniesse dabei die Natur, bewege mich von der Couch weg anstatt von dort aus die Glotze anzustarren.


    Es ist also bestimmt gesund, weil man das Gehirn trainiert und sich bewegt, meine Krankenkasse sieht das bestimmt auch so [:o)]


    Es ist für mich auch ein Hobby, das mich zufriedener macht, durch die Auseinandersetzung mit der unvorstellbaren Größe und Genialität der Natur, aber auch durch das beschäftigen mit einer interessanten Technik.
    Dich macht das Hobby aber offenbar unzufrieden, weil du dich da scheinbar permanent an was messen musst, vergleichst. Zufriedenheit kann man an den Ausgaben und dem Können anderer allein nicht messen.


    Gruß
    Micha

  • Hi!


    Obwohl ich die Diskussion ein bisschen doof finde, habe ich direkt an einen Artikel in einer Sternenzeitschrift gedacht, wo einer den Reiz am Sternegucken erklärt hat.


    Der Autor hat gesagt, dass man gerade bei Leuten, die eigentlich nur an Bildschirmen sitzen, häufig merkt, dass es sie freut, dass man z.B. einen Saturn live sehen kann. Dass man dafür keinen Bildschirm benötigt, keine Pixel, die sich farbig stellen, sondern dass man mit einfachen physikalischen Hilfsmitteln sowas wirklich erleben kann. Und das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Freunde am Teleskop, die das erste mal den Saturn sehen, gehen weg und suchen, wo ich das Bildchen vors Objektiv halte, weil sie nicht glauben wollen, dass man das "tatsächlich so" sehen kann.


    Gerade die Amateurastronomie, die der breiten Masse direkt am Okular zugänglich ist, rückt die meist sehr abgehobene aktuelle Wissenschaft wieder etwas ins Greifbare. Man fühlt sich mündiger, weil man selber schon Sachen gefunden und wiederentdeckt hat, ohne das jemand einen darauf gestoßen hat. Man konsumiert den Sternenhimmel nicht mit BIldbänden sondern erschließt ihn sich selber.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Rolf,


    Amateurastronomie, wie sie von der Vielzahl derer, die man landläufig Amateurastronomen nennt, praktiziert wird, ist die sukzessive Annäherung an ein Wunscherlebnis mit variablen und tendenziell immer teuerer werdenden Mitteln.


    Wobei der Amateurastronom sich und dem Rest der Welt beweisen will daß er selber auch in der Lage ist an sein Wunscherlebnis zu gelangen.


    Es stellt sich jedoch irgendwann die Frage:"Was ist das individuelle Wunscherlebnis des Amateurastronoms, oder woraus zieht er seine Befriedigung?"


    Ist es...


    a.) Die Erlangung eines optischen Orgasmus bei der visuellen Beobachtung der Objekte am Teleskop oder der Betrachtung eigenhändig hergestellter Bilder und der Genugtuung bereits breit von anderen ausgetretene Wege selber betreten zu haben.
    Wobei sich irgendwann der Frust breitmacht, weil die finanziellen oder wettertechnischen Gegebenheiten keine weitergehende Maximierung des Wunscherlebnisses mehr zulassen.


    oder


    b.) Der Erlangung von Wissen über die Zusammenhänge im Kosmos und der
    stetigen Auseinandersetzung mit daraus resultierenden Fragestellungen.
    Was jedoch die Bereitschaft voraussetzt sich intensiv mit Physik und Mathematik usw. auseinanderzusetzen.


    Wenn Du Dich mit dem Punkt a.) identifizieren kannst bist Du hier weitgehend richtig.


    Wenn Du Dich hingegen mit dem Punkt b.) identifizieren kannst, wird es arbeitsintensiv, aber zunehmend spannender und raffinierter und dabei kann auch die Frage nach dem Sinn der Amateurastronomie eine "befriedigende" Antwort finden.


    Eine mögliche Antwort kann ich Dir geben, das werde ich aber in diesem Forum öffentlich nicht tun, denn das würde sofort die "selbsternannten und ruhelosen Wächter des Grals der (zumindest deutschen) Hobbyastronomie" auf den Plan rufen, wonach keine sinnvolle Diskussion mehr möglich ist...


    Wir können aber gerne per PN weiter darüber diskutieren...


    Gruß Alex (VectorSCOPE)

  • Hi,


    ich glaube die Antwort auf die Eingangsfrage kann ich so leicht auch nicht geben. Jedoch sehe ich mich hier gezwungen (wiedermal) eine moderierende Verwarnung Richtung Varyonyx zu schicken a) nicht zu versuchen Diskussionen von hier in ein anderes Forum zu ziehen und b) nicht durch zweideutige Kommentare alte Fehden wieder auszugraben!


    Viele Grüsse,
    Dominik

  • Hallo Dominik,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Jedoch sehe ich mich hier gezwungen (wiedermal) eine moderierende Verwarnung Richtung Varyonyx zu schicken a) nicht zu versuchen Diskussionen von hier in ein anderes Forum zu ziehen und b) nicht durch zweideutige Kommentare alte Fehden wieder auszugraben!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sollte es sich (wider Erwarten) herausstellen, daß man hier, ohne daß andere alte Fehden ausgraben diskutieren kann, bleibe ich gerne hier und diskutiere mit [:)] .


    Gruß Alex (VectorSCOPE)

  • Hallo Alex,
    bei mir es dann wohl das von dir nicht genannte (evtl. auch nicht vorstellbare?) c), denn ich muss mir und der Welt nichts beweisen, um mich zu optisch befriedigen und Physik oder Mathe werde ich deswegen auch nicht noch studieren, weil es auch ohne Spass macht.
    Ich kann mir aber gut vorstellen, dass jemand der a oder b hinterhängt evtl. vergisst, dass es c gibt.
    Ich hab folglich kein Wunscherlebnis, dem ich nachlaufen muss, sondern ein reines Erlebnis beim spechteln, das jedesmal anders ist, aber irgendwie immer gut, auch wenns mal nicht so toll läuft; und das ganz unabhängig von der selbsternannten Expertise der Streithähne aus der virtuellen Welt.
    Grüße
    Micha

  • Hallo Rolf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ich habe ein paar technische Hobbies "durchgemacht", und meist nach einiger Zeit konvergierte die ganze Geschichte auf einen Punkt zu, wo man die Dynamik des Hobbies durchschaut...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    herzlichen Glückwunsch zu Deiner phänomenalen Begabung[8D] Ich würde mich an Deiner Stelle nicht mehr länger mit Amateurastronomie aufhalten, denn es gibt sicher noch unzählige Hobbies deren konvergierende ganze Geschichte es noch zu durchschauen gilt.


    iel Erfolg dabei
    wünscht Dir


    Kurt

  • ...ich kann mich noch Erinnern...


    Hoch am Südhimmel, besonders im Winter war immer dieses kleine Gruppe von Sternen zu sehen.
    Ich meinte es wäre der kleine Wagen, konnte es mir aber nicht so sehr vorstellen. Auch die vielen hellen Sterne in diesem Gebiet schaute ich immer wieder an, konnte mir aber nicht vorstellen, welche das sind, und zu welchem Sternbild sie gehören.


    Von irgendwo (Schule?) viel mir ein Buch oder ein Atlas mit einer Sternkarte in die Hand.
    Ich lernte mir selbst die Sternbilder. Die kleine Gruppe waren schließlich die Pleijaden, die vielen hellen Sterne gehörten zu den Hyaden und zum Gebiet Orion und großer Hund.


    Das war ca. 1978.


    Seitdem hat mich die Astronomie nicht mehr losgelassen, richtig zu beobachten mit optischen Hilfsmitteln fing ich ungefähr 1982/83 an.


    Was für einem ein uninteressantes Fleckchen ist, bei dem man müde abwinkt und mit fragenden Blicken angeschaut wird, das man sich so etwas langweiliges Anschaut, mitten in der Nacht wo doch im Fernseher im warmen Wohnzimmer doch so eine tolle Serie kommt, ist für mich eine Reise in das Unendliche.


    Das kleine blasse Fleckchen im Okular, gerade so noch zu sehen hat sein Licht vor Millionen von Jahren ausgesendet – und ich habe es aufgestöbert und aufgefangen. Mir macht es Spaß, mitten in der Nacht, bei der größten Kälte ein paar Photonen einzusammeln, die fast schon unendlich lange zu mir unterwegs waren.


    Und es ist auch Entspannung pur. Vom Alltag, vom Rhythmus der Maschinen in der Arbeit, eine Auszeit von der ganzen lauten Hektik.
    Mitten in der Nacht den Beat der Natur zuzuhören, weit weg von der Zivilisation ist erfrischend und lädt meine verbrauchten Akkus wieder auf.


    Ich verfolge in der Astronomie kein bestimmtes Ziel, ich will keine Bilder produzieren sondern nur schauen und genießen.


    An den TO:
    Hast Du schon mal einen richtig dunklen Himmel gesehen, vielleicht in den Alpen? Kennst du die Faszination unter einen Meer von Sternen zu sitzen, einfach mal zu schauen und „abschalten“ – ohne Teleskop oder Fernglas?
    Mach das mal...


    Gruß
    Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    herzlichen Glückwunsch zu Deiner phänomenalen Begabung[8D] Ich würde mich an Deiner Stelle nicht mehr länger mit Amateurastronomie aufhalten, denn es gibt sicher noch unzählige Hobbies deren konvergierende ganze Geschichte es noch zu durchschauen gilt.


    Viel Erfolg dabei
    wünscht Dir


    Kurt


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kurt,


    Dies hat mit Begabung nichts zu tun, sondern mit subjektivem Empfinden meinerseits über techniklastige Hobbies im Allgemeinen. All meine Fragen und Kommentare sind nicht abwertend gemeint. Ich meine es ernst.


    Ich habe die Vermutung, dass auch bei der Amateurastronomie der Erfolg bei der Beobachtung am Himmel direkt von den zuvor inverstierten finanziellen Mitteln abhängig ist -sprich- wenn man mehr, besser, weiter, empfindlicher, farbiger, .... (frei einsetzen) sehen will, dann muss man mehr Geld in Optik, Technik, Kamera investieren. Ziemlich sicher ist dieses Verhältnis nicht linear, sondern weit höherer Ordnung. Beim Gitarre spielen als Hobby wäre dies beispielsweise überhaupt NICHT der Fall.


    Ich selber bin beruflich Wissenschaftler, hatte techniklastige Hobbies und fand mich öfters an einem Punkt wieder, wo ich zu meinem Bedauern merkte, dass es letztendlich um Bang-for-the-Bucks ging, also die direkte Abhängigkeit des Erfolgs (und Befriedigung) von nicht unerheblichen finanziellen Investitionen, was auf Dauer einfach frustrierend war.


    Ich denke dass eine gewisse Portion Ehrgeiz in einem Hobby natürlich und durchaus seine Berechtigung hat. Ich befürchte aber, dass ich da bei der Amateurastronomie in die selbe Falle tappen würde, wie beim Amateurfunk oder bei der Gleitschirm-Streckenfliegerei, wo die Sache dahingehen konvergiert, dass derjenige Pilot welcher die höchsten Risiken auf sich nimmt, am Schluss die weiteste Strecke fliegt. Es geht in diesem speziellen Fall um den direkten Zusammenhang, dass die Befriedigung (grosse Strecke geflogen = Ertrag) mit einem hohen Risiko bezahlt werden musste. Die Folgen waren die, dass in diesem spezifischen Hobby einige Verbandskollegen diesen Bang-for-the-Risk mit ihrem Leben bezahlt haben. Die Amateurastronomie wäre hier höchstens ein finanzielles Schwarzes Loch, wie dies ein Mitposter beschrieben hat und zumindest nicht eine Gefahr für Leib und Leben.


    Zurück zum Thema: Ich hätte mir erhofft, dass es etwas in der Amateurastronomie gibt, an das ich nicht gedacht hatte. Das Auffinden von noch unbekannten Kometen / Asteroiden finde ich heutzutage Dank LINEAR etwas unrealistisch, aber Träumen darf man gerne.


    Gruss
    Rolf

  • Hallo Micha,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> c), denn ich muss mir und der Welt nichts beweisen, um mich zu optisch befriedigen und Physik oder Mathe werde ich deswegen auch nicht noch studieren, weil es auch ohne Spass macht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wir können gerne den von dir genannten Punkt c.) noch hinzufügen
    [:)]


    Es mögen durchaus sogar noch weitere Punkte existieren.
    Worauf es letztlich ankommt ist:"Die Frage nach dem Sinn der Amateurastronomie muß jeder für sich selber beantworten".


    Der eine beschäftigt sich gemäß Punkt c.) rein zur persönlichen Erbauung mit der Astronomie, der andere eben im Wettstreit mit anderen, um das schönste Pretty Picture oder die schwächste "Funzel" die er mit seinem 24" Dobson hart am Rande der Einbildung noch gesichtet hat.


    Das ist ja das Schöne an der Astronomie daß man sich SELBST heraussuchen kann auf welcher Ebene man sich hinaufschwingt.
    Jede von Ihnen hat Ihre Legitimation und wer sich für eine Ebene berufen fühlt soll sich dort auch herumtummeln.


    Rolfs Fragestellung glaube ich aber zu entehmen daß er nicht Willens ist, ohne einen vernünftigen Grund in eine Materialschlacht einzutreten um dabei eine Menge Kohle zu versenken.


    Und das legt IMHO eine Beschäftigung mit Astronomie unter Punkt b.) nahe.


    Und dort lassen sich gute Gründe finden (und manche von denen kommen der Erde sehr nahe [:D]) womit sich eine Materialschlacht auch gegenüber "Betriebsmittelgebern" rechtfertigen läßt.


    Gruß Alex (VectorSCOPE)

  • Hi Rolf,


    bist Du sicher dass Du nicht einer Illusion nachhängst? Mir fällt ganz ehrlich *kein* Bereich menschlichen tuns ein bei dem man durch mehr Einsatz an Aufwand = Zeit und Technik nicht auch mehr herausholen könnte. Die Musiker unter uns mögen mich korrigieren, aber wenn man richtig gut Gitarre spielen kann merkt man sehr wohl den Unterschied zwischen einzelnen Instrumenten, und wie es so zu erwarten war sind die besseren auch hier teurer...


    So gesehen ist es sogar so dass man in der Astronomie auch ganz ohne Gerät, nur mit dem auge, tolle Erlebnisse haben kann (Meteorströme zum Beispiel!), was die Astronomie doch genau zu dem macht was du ersehnst?


    Viele Grüsse,
    Dominik

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Individuum</i>
    ...Ich selber bin beruflich Wissenschaftler, hatte techniklastige Hobbies und fand mich öfters an einem Punkt wieder, wo ich zu meinem Bedauern merkte, dass es letztendlich um Bang-for-the-Bucks ging, also die direkte Abhängigkeit des Erfolgs (und Befriedigung) von nicht unerheblichen finanziellen Investitionen, was auf Dauer einfach frustrierend war...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Für die Wissenschaft gilt das bestimmt, das sag ich dir aus Erfahrung als Wissenschaftler und Wissenschaftsmanager [;)]


    die Zeiten sind lange vorbei, indem man als Wissenschaftler ohne Elekronenmikroskop oder sonstige hyperteure Technik im web of science gerankt wurde.


    Aber kann man das so pauschal auf ein "Hobby" übertragen, nur weil es auch wiss. Bezüge hat? Für mich beschreibst du mehr einen bestimmen Charaktertyp der Amateurastronomen, zu denen du dem du evtl. selbst gehören würdest. Die meisten hier haben haben aber sicher nicht den Drang neue Komenten zu entdecken. Hobbies kann man auch mit wenig geniessen und viele hier tun das auch. Vllt stehst du dir selbst etwas auf den Füssen aufgrund deines beruflichen Hintergunds?


    Ich finde insgesamt, du pauschalisierst ganz schön.


    Grüße
    Micha


    ps: mein Schlagzeug (v.a. meine Beckensammlung) zeig ich besser niemand [8D]
    ich kenne keine erfahrende Musiker, die sich dauerhaft mit Einsteigerinstrumenten abgeben

  • Hallo Micha,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich kenne keine erfahrende Musiker, die sich dauerhaft mit Einsteigerinstrumenten abgeben <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Daraus folgt aber nicht zwingend, daß nur derjenige gute Musik macht der auch gute/hyperteure Instrumente besitzt [:D]


    So ist es (so wage ich einmal zu behaupten) auch mit den Amateurastronomen. Es gibt sicherlich finanzkräftige "Großröhrenuser" die talentfrei vor Ihren Geräten sitzen, wobei andere die weitaus mehr (astronomisches) Talent und Ehrgeiz besitzen keinen Zugang zur Astronomie finden weil Ihnen aus unterschiedlichsten Gründen der Zugang verwehrt ist (oder wird)...


    Gruß Alex (VectorSCOPE)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Individuum</i><br />Ich selber bin beruflich Wissenschaftler, hatte techniklastige Hobbies und fand mich öfters an einem Punkt wieder, wo ich zu meinem Bedauern merkte, dass es letztendlich um Bang-for-the-Bucks ging, also die direkte Abhängigkeit des Erfolgs (und Befriedigung) von nicht unerheblichen finanziellen Investitionen, was auf Dauer einfach frustrierend war.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist bei der Amateurastronomie nicht anders als bei jedem anderen techniklastigen Hobby: Wenn du in der Oberliga mitmischen willst und deine Fotos in Zeitschriften oder als APODs sehen willst, dann läuft das selbstverständlich wieder auf eine Materialschlacht hinaus.


    Man muss sich auf diese Art von Wettbewerb natürlich nicht einlassen und man kann auch mit bescheidenem Materialeinsatz (und bescheidenen Ergebnissen) auf Dauer glücklich werden. Aber nach deinen bisherigen Ausführungen habe ich nicht den Eindruck, daß das deine Art ist, ein Hobby zu betreiben. Insofern: Ja, deine Bedenken sind absolut berechtigt!


    mfg
    Torsten

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Varyonyx</i>
    <br />Hallo Micha,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich kenne keine erfahrende Musiker, die sich dauerhaft mit Einsteigerinstrumenten abgeben <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Daraus folgt aber nicht zwingend, daß nur derjenige gute Musik macht der auch gute/hyperteure Instrumente besitzt [:D]


    So ist es (so wage ich einmal zu behaupten) auch mit den Amateurastronomen. Es gibt sicherlich finanzkräftige "Großröhrenuser" die talentfrei vor Ihren Geräten sitzen, wobei andere die weitaus mehr (astronomisches) Talent und Ehrgeiz besitzen keinen Zugang zur Astronomie finden weil Ihnen aus unterschiedlichsten Gründen der Zugang verwehrt ist (oder wird)...


    Gruß Alex (VectorSCOPE)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich sitze da sicher mehr talentfrei vor meinen Teleskop als vor meinem Schlagzeug [8D][:D]



    aber du hast vollkommen recht. In der Musik kompensieren viele auch ihr fehlendes Talent mit teuren Instrumenten (und das korreliert definitv mit zunehmenden Alter)


    Grüße
    Micha

  • Naja, mit der Musik ist es wie mit der Astronomie. Manche sind mit einfachen Mitteln zufrieden, aber wenn man techniklastig wird, dann geht auch die Musik ins Geld, Besonders bei E-Gitarre (Vox AC30 Top Boost, Bodeneffekte, selbst gute Kabel kosten 50 Euro+, Mikrophone, Aufnahme-Equipment et cetera ad nauseam ), dann irgendwann das eigene Studio, ist insofern äquivalent. Oder die Blues-Harp für 25 Euro. Beides möglich.


    Ich gebe ganz offen zu, ich habe Saturn mit 19 Euro Equipment gesehen und es war trotzdem großartig. Es war faszinierend, es war wie gute Musik hören. Und die ist übrigens viel interessanter, wenn man selber etwas Musik macht.


    Astronomie ist sinnvoller als Glotze glotzen, mehr Grund brauche ich nicht. Schon der Aspekt der frischen Luft reicht als Begründung völlig. Natürlich wäre es mit lieber, alle Menschen auf der Welt würden mal einen Monat Freizeit für EINE spezifische weltverändernde Sache investieren, aber noch isses halt nicht soweit. Ob davon in 1000 Jahren dann noch jemand was merkte (Thema Sinn), weiß ich auch nicht.


    Da fällt mir aber eine zweite Ebene des Unsinns ein. Wenn man, egal in welchem Forum vorhat, ein Telrad oder Justierlaser zu bauen, also vergleichsweise günstigen Kleinkram, wird man mit Sicherheit immer einen Amateurastronom finden, der einem erzählt, daß das Zeitverschwendung sei. Lustig, oder?


    Für mich ist das Bauen genauso sinnvoll wie das Schauen. ich bin voll abgelenkt, mein Gehirn macht mal was ganz anderes und kann die Batterien aufladen. Beides Freizeit, Ausgleich und Spaß Spaß Spaß. Ist wie Jogging. Da wundert's doch auch keinen, daß da jemand sinnlos in der Gegend rumrennt, ohne wirklich von A nach B zu gelangen.


    Grüße
    Stick

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