Günstiges Teleskop für 8-jährigen Jungen

  • Hallo Leute,


    Ich bin zwar kein Einsteiger mehr, aber da es sich um ein Teleskop für meinen 8-jährigen Neffen handelt, poste ich dennoch mal ins Einsteigerforum rein.


    Also. Mein Neffe Basti ist 8 und interessiert sich "für die Sterne". Seine Mutter hat ihm spontan ein ALDI-Optus 60/700 az. für 50,- geschenkt. Das Ding ist eine absolute Katastrophe! So etwas wackeliges habe ich noch nicht gesehen. Für astronomische Beobachtungen absolut ungeeignet. Aber er liebt es und ist stolz wie Oskar, dass er ein Teleskop hat wie sein Onkel!
    Ich hatte Gelegenheit ihm etwas dazu zu erklären und ihm ein paar Tipps zu geben. Aber da er über 100km entfernt wohnt, kann ich mich auch nicht spontan zu einer Beobachtung treffen. Da sogar seine Eltern erkannt haben dass das Teil nichts taugt, wollen sie ihm gerne zu Weihnachten ein kleines, günstiges aber besseres Teleskop schenken.
    Und sie haben mich um Rat gefragt...


    Ich gebe diese Frage also hier weiter. Die Randbedingungen sind:
    Preis ca. 100,- zzgl. etwas Literatur.
    Es muss aufgebaut von dem Kind tragbar sein. Er ist recht kräftig.
    Es sollte wie ein Teleskop aussehen, sprich Refraktor.
    Es muss stabil genug sein um astronomische Beobachtungen von Planeten und den hellsten Deepkyobjekten zu ermöglichen.
    Die Optik sollte die Saturnringe, Jupitermonde und Venusphasen zeigen.


    Meine Gedanken wanderten spontan zu einem gebrauchten Lidlscope: einem 70/700 Skylux auf einer parallaktischen Montierung. Die gehen in der Bucht für 80,- weg, dann ist auch noch Luft für ein Übersichtsokular. Die parallaktische Montierung halte ich für einen Vorteil wegen der erleichterten Nachführung. Basti ist IMO schlau genug um damit klar zu kommen.
    Ich könnte ihn grundsätzlich in die Bedienung einweisen, den Rest müsstete er sich selbst erarbeiten.


    Was mein Ihr: wäre das ein Plan? Fallen Euch geeignete Alternativen ein?
    Und welche Beobachtungshandbücher sind für ein Kind mit einem 70mm Teleskop geeignet? Gibt es einen passenden Atlas der etwas einfacher und weniger umfangreich ist als der Karkoschka?


    Ich bin gespannt auf Eure Meinungen:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Moin Marcus,
    wenn der "Onkel" 20,- Euro drauf legt gibts sowas neu


    http://www.teleskop-express.de…1---Stativ---ab-7-J-.html


    Wenn kein "kleiner" Dobson (Heritage 130) in frage kommt, dann wäre das obige Teleskop das max. erreichbare für das Budget.


    Zur Literatur, es gibt einen Nachfolger zum Buch "Stars am Nachthimmel" aus dem Kosmos Verlag. Da werden alle Messier-Objekte abgehandelt. Eine schöne Mischung aus Karalog und Aufsuchhilfen. Leicht geschrieben.


    Gruß
    Knut

  • Moin Marcus,


    ich denke du weißt selber, daß du die Lösung schon gefunden hast. Lidl-Skylux aus der Bucht sammeln (In leicht abgewandelter Form auch neu zu haben: http://www.atlantis-shop24.de/…-70-700_detail_12208.html) und viel Zeit und Geduld mitbringen um dem Astro-Nachwuchs die parallaktische Montierung zu erklären.


    Knuts Variante ist im Prinzip auch nicht schlecht, aber der Refraktor ist durch die längere Brennweite gleich 20cm länger, was sich natürlich im Hebelarm niederschlägt und deshalb die Angelegenheit eine Runde wackliger macht. Unter 70mm Öffnung zu gehen macht keinen Sinn, alles was größer wird, ist umgekehrt irgendwann zu mächtig für einen Achtjährigen. Und da der Spaß an Astro jetzt da ist, sollte man nicht drauf spekulieren, daß dein Neffe "ins Teleskop reinwächst".


    Viele Grüße,
    Caro

  • Hallo Caro, hallo Knut,


    Ich halte einen Refraktor für ein Kind für geeigneter als einen Newton, vor allem weil die Justiererei wegfällt. Außerdem kann man ihn für Beobachtungen am Tage benutzen. Die parallaktische Monti sehe ich dabei nicht als Problem an, das funktioniert besser als eine azimutale Monti bei Nacht. Gegebenfalls stellt man sie auf 90° und sie verwandelt sich in eine Giro. Und sie ist ein wundervolles Stück Technik das den Jungen begeistern wird! Mir ist aufgefallen, dass der Skylux mit zwei Montierungen in der Bucht ist. Soweit ich das sehe, ist das einmal die EQ-2, die andere eine EQ-3. Liege ich da richtig?


    Man sollte IMO bei einem Kinderteleskop den Motivationsfaktor nicht unterschätzen. Was auch immer so ein Gerät zeigt, für einen 8-jährigen wird der Anblick nur kurz begeisternd sein. Deshalb ist es um so wichtiger, dass das Teleskop an sich motiviert, sprich auch ein technisches Spielzeug ist. Deshalb ein parallaktischer Refraktor.
    Er wird es mit Sicherheit bald in die Ecke stellen. Aber wenn es gut ist und ihn fasziniert wird er es immer wieder raus holen bis er irgendwann so weit ist, dass er das Gerät tatsächlich ausreizen kann.
    Und dann wird es Zeit für einen 8"-Dobson... [;)]


    Vielen Dank auch für den Tipp mit den "Stars am Nachthimmel". Ich werde es gebraucht besorgen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    wie wäre es denn, wenn ihr ´n 114/900 Newton aus der Bucht angelt und Du zusammen mit Deinem Neffen ´ne Rockerbox dafür zimmerst? Ist an zwei Tagen locker zu schaffen und der Bub hat ein gescheites Scope mit ein wenig mehr Öffnung, mit dem er auch am Planeten mehr Freude haben wird. Is nu kein Refraktor wie gewünscht, aber warum soll oder muss es einer sein? Und wie heißt es so schön: Öffnung ist nur durch noch mehr Öffnung zu ersetzen. Warum also nicht das Maximum aus dem 100er rausholen? Das Wackelstativ kann dann weg (zurück in die Bucht ?) und die Bedienung eines Dobson geschiet intuitiv. Ich sehe überhaupt keinen Nachteil in der Verwendung eines Dobson, gegenüber der Verwendung einer kleinen, wackeligen parallaktischen Montierung ohne Motor. Im Gegenteil!


    Eine Baubeschreibung für die Rockerbox eines 76/700er Newton kannst Du z.B. hier auf meiner Webseite finden. Läßt sich natürlich auf einen 114/900er auch anwenden. [;)]


    Wäre das nich was? Achte nur darauf, dass ihr möglichst einen Newton mit 1,25"-OAZ findet.


    Gruß
    Heiko

  • Hallo


    was mich an Caros Vprschlag stutzig macht ist das
    # Montierung: Gusseisen, ?? das glaube ich einfach nicht das das Gußeisen ist
    # Stativ: Aluminium mit Ablageplatte, das entspricht nicht dem Foto sondern den schlimmsten Befürchtungen


    Wenn man mal die Sxyluxanfängerstatistik betrachtet haben vermutlich mehr als 70% nach einem Jahr mehr Öffnung haben wollen, mehr trägt aber die Montierung nicht falls es die Art Alu Stativ ist die man kennt. Ich muß da ehrlich sagen für den Preis bekommt man kaum ein leistungsfähigeres Teleskop auf paralaktischer Montierung.
    Ich hatte auch mal mit 120x1000mm Newton in azimutaler Gabel angefangen., habe dann sehr schnell eine HEQ5 drunter gesetzt, zum Gelächter aller unter den mikrigen Newton, aber es hat nicht mehr gewackelt, es war elektrisch nachgeführt, und die Montierung hat dann noch einige größere Teleskope erfolgreich getragen. Unter Astro5 auf Stahlstativ bekommt mann nichts das wenigstens die nächsten 5 Jahre ausreichen kann. Vermutlich ist das etwas zu schwer und etwas zu teuer, aber das 70/700mm zu Weihnachten würde vermutlich zu Ostern schon ein Nachfolger drohen.
    Was denn wenn man den Punkt klassiches dekoratives Linsenteleskop als erfüllt betrachtet und einen häßlichen kleinen Dobson kauft der nicht schön ist aber Lichtstärker mit mehr Vergrößerung und trotzdem Kompakt und leicht transportabel?
    Das ist kniffelig
    Was wäre wenn man ein 114/900 Newton auf EQ3 wählt? die Montierung könnte mit dem jetzigem Refraktor genutzt werden und für den Newton baut man eine Dobsonmontierung selbst??


    Gruß Frank

  • Hallo nochmals Marcus,


    habe gerade gesehen, dass Du nochmal gepostet hast.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Ich halte einen Refraktor für ein Kind für geeigneter als einen Newton, vor allem weil die Justiererei wegfällt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist natürlich Ansichtssache, aber die Justage ist bei einem 114/900 überhaupt kein Problem. Das machst Du, wenn Du mit ihm das "First Light" begehst und danach braucht der Junge das Teil nicht mehr justieren, wenn er es nirgends gegenschlägt. Mit f/8 ist der Newton nicht so justageanfällig wie ein Fotonewton.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Die parallaktische Monti sehe ich dabei nicht als Problem an, das funktioniert besser als eine azimutale Monti bei Nacht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bitte? Warum??


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Und sie ist ein wundervolles Stück Technik das den Jungen begeistern wird!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    O.k., Technik, die begeistert. Aber meinst Du nicht, dass es dem Jungen mehr um´s "Sterne gucken" als um die Technik geht? Kannst Du sicher besser einschätzen, ich kenne Deinen Neffen ja nicht. Aber wenn er schon stolz auf sein Aldi-Rohr ist, dann wird er sicher noch stolzer (kann man stolz überhaupt steigern [?] [:)]) sein, wenn er ein Teleskop besitzt, das auf einer Montierung ruht, die er mit seinem Astroonkel zusammen gebaut hat. Und ich finde, so ein 114er Newton macht auch von der Optik her mehr her. Und das nicht nur vom anschauen, sondern vor allem vom durchschauen. Er wird einen riesen Unterschied im Vergleich zum 60mm Aldi-Scope sehen. Beim 70mm Lidl-Scope ist der Unterschied längst nicht so deutlich, auch wenn dieses natürlich viel stabiler montiert ist, als der Schrott vom Aldi.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Man sollte IMO bei einem Kinderteleskop den Motivationsfaktor nicht unterschätzen. Was auch immer so ein Gerät zeigt, für einen 8-jährigen wird der Anblick nur kurz begeisternd sein. Deshalb ist es um so wichtiger, dass das Teleskop an sich motiviert, sprich auch ein technisches Spielzeug ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Schuss kann aber m.M. nach mit der parallaktischen Monti auch schnell nach hinten losgehen. Wie gesagt, ich empfinde sie gerade für Kinder (habe selbst welche) als viel zu umständlich. Ein Dobson ist viel schneller aufgebaut und m.M. nach gerade für Kinder viel einfacher in der Handhabe.


    Gruß
    Heiko

  • Moin Marcus,


    prinzipiell stimme ich dir zu. Ein Newton ist schwierig für einen Achtjährigen, der - da du nicht jeden Tag als Begleitperson greifbar bist - alleine zurechtkommen muß. Kinder in diesem Alter haben oft Schwierigkeiten mit dem "Um die Ecke denken" beim seitlichen Einblick und schaffen es daher nicht, selbständig Objekte einzustellen. Und tagsüber als Piratenfernrohr taugt ein Newton auch nicht.


    Heiko hat natürlich aber auch recht. Öffnung ist eben Öffnung, und justageanfällig sind die 114er tatsächlich kaum. Ein parallaktisch montierter 114er ist für ein Kind in dem Alter aber auch schon nicht mehr komplett alleine händelbar, und wenn das Teil insgesamt größer ist als man selber hat das schon eine ganz andere Wirkung.


    Viele Grüße,
    Caro

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br /> Und sie ist ein wundervolles Stück Technik das den Jungen begeistern wird! ....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das erinnert mich extrem und wunderbar an meine Kinddheit (was Technik betrifft)! Warum sollte das heute anders sein. &lt;Daumen hoch Smylie&gt;


    Sehr schön [:)]


    Gruß
    Knut
    47

  • Hallo


    das um die Ecke denken beim Auffinden soll ein Problem sein? ein echtes Problem ist schon der Sucher was man dadurch sieht hat überhaupte keine Ahnlichkeit mit dem was man visuell sieht, Beim Refraktor sitlästigerweise auch links und rewchts vertauscht wenn man hindurchsieht. Abhilfe schafft da nur ein Telrad. damit kann man Objekte so einstellen das saie schon im Okular sind, beim Refraktor wandert das Objekt dann nach links raus die Einblickposition verleitet auch dazu dann das teleskop nach links zu schieben, beim Newton ist dagegen wenn man das Objekt auch selbst eingestellt hat von anfang an klar das die Einblickrichtung nicht mit dem zu tuen hat wo man hinsieht und führt dann eben vorsichtig probierend nach.
    Sicher hat eine EQ ihren Reiz, die wird den meisten 114er Newtons ja auch beigegeben und wird den kleinen Refraktor schon tragen, einfach mal in RA weiterdrehen und das zuletzt beobachtete Objekt taucht wieder auf.
    Aber für 100€ ein besseres teleskop bekommen wollen nachdem man schon 50€ versenkt hat geht kaum, mit 150€ wäre was gegangen.
    Was denn wenn es nach 3 jehren nach 8" gelüstet? große Monti kaufen? besser gleich an den Dobson gewöhnen. Alternativ wäre gleich große Monti, das ist aber nciht tragbar in doppeltem Sinn.



    Gruß Frank

  • Hallo.


    Mit nem Budget von 100.- gibt's mehrere Möglichkeiten.


    Das 70/700 Lidlscope wäre eine davon. Dazu muss man ja nicht viel sagen.


    Eine weitere Möglichkeit wäre ein 80/400 "Farbwerfer" (gibt's um die 100.- auf EQ-1). Der hat zwar Farbfehler (stört sich ein Kind daran?), ist aber wesentlich kompakter und kann auch mehr Widefield (gerade beim Einsatz als "Piratenfernrohr" ist das nützlich)



    Die andere Möglichkeit wäre, ihm das "klassische Bild eines Teleskops" auszureden und ihm hald doch einen Dobs zu kaufen.
    Da gibt's den KSON 102/640, welcher den beiden o.g. Refrakroren sicher weit über ist - sowohl in Sachen Transport als auch in der optischen Leistung...


    Viel Erfolg - und Deinem Neffen viel Spass mit seinem "ersten richtigen" Teleskop (das 60/700 Aldi Wackelding ist ja kaum als solches zu bezeichnen)

  • Servus Sternenfreunde,


    ich kann dem aus eigener Erfahrung zustimmen:
    Beim Atlantis Shop kommt nicht das SKYLUX auf der Astro-3, wie auf dem Bild, sondern der Mars Explorer auf der sog. NG Montierung !
    Bei Amazon (!) ist das übrigens dasselbe. Bild und Beschreibung ist der SKYLUX auf Astro-3, es kommt aber der wackelige Mars Explorer.
    Ich selbst habe das Teleskop vor einem 1/2 Jahr (!) bestellt und das falsche Gerät bekommen. Die scheinen aber lieber das Gerät zurückzunehmen und eine entsprechende Bewertung zu kassieren, als das Bild und die Beschreibung zu ändern.


    Viele Grüsse

  • Hi,
    für einen 8-jährigen gelten die gleichen Regeln wie für einen Erwachsenen hinsichtlich der Teleskop-Eigenschaften.


    Einzig das Verständnis für Physik und Himmelsmechanik dürfte deutlich vorsichtiger anzusetzen sein. Technik zum "Anfassen" ja, aber doch nicht "abstrakt", wo man nichts sieht.
    Insofern würde ich keine parallaktische Montierung empfehlen. Wer soll die denn einnorden?
    Wer erklärt Kupplungsklemmschrauben, Balance beim Teleskop-Befestigen etc.?
    Da müssen also so oder so Ältere mithelfen.


    Wäre eine Selbstbau-Dobsonmontierung oder eine stabile Alt-Az-Montierung für das Optus nicht anfangs der bessere Weg? Optisch dürfte doch zwischen einem 60mm vs. 70er Lidl nicht so viel rumkommen.


    Gruß


    PS: Zum "Anfassen" wäre auch ein Newton-System, den Strahlengang sieht man ja. Aber so Sachen wie schräge Erdachsenlage bei einem 8-jährigen?

  • Moin moin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Eine weitere Möglichkeit wäre ein 80/400 "Farbwerfer" (gibt's um die 100.- auf EQ-1). Der hat zwar Farbfehler (stört sich ein Kind daran?), ist aber wesentlich kompakter und kann auch mehr Widefield (gerade beim Einsatz als "Piratenfernrohr" ist das nützlich)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Junge will ins All gucken - so habe ich das jedenfalls verstanden. Vergesst doch mal dieses "Piratenfernrohrgedöns". Sonst würde er sich doch wohl kein Teleskop wünschen.[xx(]


    Und mal ehrlich, womit haben wir alle angefangen? Na mit Mond und Planeten, oder? Und dafür ist ein Farbwerfer, wie hier angepriesen das schlechteste, was man dem jungen Astronomen "andrehen" kann. Ein f/5 FH ist allerübelst am Planeten und wer will schon einen matschigen Mond sehen, wenn man ihn mit kleinem Geld auch scharf sehen kann?


    Ne, ne, ne, ich bleibe dabei: 114/900er Newton aus der Bucht und ´ne Selbstbau-Rockerbox. Meine Tochter hatte auch keine Probleme damit, dass sie seitlich ins Teleskop schauen muss. Und auch meine Besuche mit Teleskop in Kindergärten zeigten, dass das überhaupt kein Problem ist.


    Aber gut, dass der Telrad nochmal angesprochen wurde. Ein solcher muss es nicht sein. Der verschlingt ja auch schon die Hälfte des Budgets. Aber ein billiger Leuchtpunktsucher (gibt´s z.B. bei Baader-Planetarium schon mal für´n 10er), das wäre ein äußerst hilfreiches Teil für´s Teleskop. Den optischen Sucher runter und so ´nen einfachen LPS drauf, fertich.


    Gruß
    Heiko

  • Hallo Freunde,


    Wow, ich hätte nicht gedacht, dass meine kleine Frage hier so eine Diskussion auslösen würde. Erst mal also vielen Dank für die vielen guten Tipps und Standpunkte. Ihr habt mir auf jeden Fall schon mal weiter geholfen.


    Zum Thema Selbstbau: Ihr überschätzt meinen Anteil an dieser Telskopgeschichte. Grundsätzlich stimme ich Euch zu, dass ein kleiner Selbstbaudobson die optimale Lösung wäre. Nur leider habe ich nicht die Zeit und die Gelegenheit mit Basti zusammen so ein Projekt zu realisieren. Dafür sehe ich ihn einfach zu selten, und wenn dann im Rahmen von Familienfeiern und -wochenenden. Da bleibt für so etwas leider keine Zeit, zumal sein kleiner Bruder und meine Tochter obendrein riesig eifersüchtig werden würden. Und seinem Vater (mein Bruder) fehlt das dafür nötige Interesse. Er hatte schon überhaupt kein Verständnis für mein Hobby als wir beide noch Jugendliche waren.
    (Für meine Tochter würde ich gerne einen Dobs bauen, auf der anderen Seite würde sie einfach meinen 80er ED auf der Porta benutzen.)


    Es kommt also leider nur "Komplettkauf" in Frage. Ich traue Basti durchaus zu, mit einer parallaktischen Montierung klar zu kommen, aber eine stabile azimutale wäre natürlich auch eine Lösung. Nur leider kenne ich keine die da in Frage kommt. Alle sind entweder wackelig oder zu teuer. Ich hatte schon überlegt für seinen Optus eine kleine Pipemount zu bauen, aber dann muss auch noch ein Stativ her. Ein Lidlscope würde all diese Probleme mit einem Mal erschlagen und wie schon gesagt: falls die parallaktische Monti ihn überfordert kann man die EQ-3 auf 90° umlegen und hat eine Giro. Hab ich mit meiner SP-DX früher auch mal so gemacht.


    Aber hätte noch jemand eine Idee für ein einfaches azimutal montiertes Teleskop das auch stabil genug ist um planetentaugliche Vergrößerungen zu ermöglichen?
    Und ich denke weiter, dass zu viel Öffnung bei einem 8-jährigen unnötig ist. Ich habe mit Basti und den anderen schon durch meine Russentonne beobachtet als er sieben war. Wenn man den Kindern Jupiter zeigt läuft das ungefähr so ab:


    1. Kind guckt rein und sieht erst mal nichts.
    2. Man zeigt dem Kind was es da sehen kann und wie es gucken muss.
    3. Kind sieht den Jupiter.
    4. Kind ist schwer begeistert und kann sich an dem Anblick nicht sattsehen.
    5. Nach ungefähr 10 Sekunden hat sich das Kind an dem Anblick sattgesehen und will lieber mit dem Teleskop spielen oder etwas anderes sehen.
    6. Ich erkläre dem Kind was es da gesehen hat und was es da noch sehen kann.
    7. Kind schaut noch mal rein, sieht etwas mehr (Monde, NEB+SEB) und will dann nach etwa 5 Sekunden etwas anderes sehen.


    Das spannendste an meiner 100/1000 Russentonne war für Basti die motorisierte Montierung...[;)]


    Grundsätzlich halte ich einen 8-jährigen für zu jung für beobachtende Astronomie wie wir sie betreiben. Die Lütten wollen mit dem Fernrohr herumspielen und etwas sehen. Möglichst viel in kurzer Zeit. Die schauen nicht lange ins Okular um die letzten Details aus M42 oder M13 heraus zu kitzeln. Das Teleskop soll die Begeisterung für die Astronomie wecken und erhalten. Wirklich viel zeigen muss ein Teleskop erst bei einem 12-jährigen.


    Deshalb meine Tendenz zu einer halbwegs vernünftigen parallaktischen Montierung. Die Faszination die sie auf den Jungen ausüben wird, wird ihn nicht so schnell loslassen. Aber wie gesagt, eine <i>brauchbare</i> azimutale Monti wäre auch sinnvoll. Aber leider fällt mir da halt keine in dieser Preislage ein. Und Selbstbau ist wie gesagt keine Option. [:(]
    Wichtiger als Öffnung ist deshalb IMO ein altersgerechtes Buch über Astronomie, eine drehbare Sternkarte und ein vernünftiges Beobachtungshandbuch. Ich werde auf jeden Fall versuchen bei Bastis Eltern dafür zu sorgen, dass so etwas vor dem Teleskopkauf angeschafft wird!


    Ich bin weiterhin für Vorschläge offen:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi Marcus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    <br />Ich hatte schon überlegt für seinen Optus eine kleine Pipemount zu bauen, aber dann muss auch noch ein Stativ her.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hm. Ich hätte hier noch das Aluprofilstativ von meiner EQ-3 rumliegen, das ich nicht mehr brauche.
    Allerdings fehlt der Stativkopf, den müsstest du eventuell dazukaufen.
    Könnte ich dir schicken (für lau, versteht sich [:D]).

  • Hallo Leander,


    Danke für das Angebot. Wenn es doch etwas in der Art werden sollte melde ich mich bei Dir. Aber wie schon gesagt: Selbstbau ist eher unwahrscheinlich.


    Bis dann:
    Marcus



    <font color="red">EDIT:
    Eben ist bei Ebay ein Skylux 70/700 auf EQ-3 für 49,- zzgl. Versand weggegangen. Bei den Preisen überlege ich glatt ob ich mir selbst einen hole... [;)]


    Marcus</font id="red">

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • In einem Nachbarthread haben wir ja auch gerade das Thema Teleskop für eine 12-jährige. Ich habe meiner Schwägerin jetzt empfohlen, den Refraktor meines Neffen auf die AZ-3 zu setzen die bei Wolfi im Angebot ist:


    http://www.teleskop-express.de…tellung---AKTION----.html


    Damit ist vernünftiges Beobachten dann endlich möglich und später kann er da noch ein größeres Teleskop rauf setzen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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