Frage zum Michelson /Twyman-Green Interferometer

  • Hallo zusammen,


    ich habe gestern aus dem Firmenschrott einen alten grünen HeNe-Laser (543.5 nm) mitsamt Netzteil gerettet und weils Spass macht möchte ich mich jetzt daran machen, ein Twyman-Green Interferometer aufzubauen.


    Dazu habe ich eine Frage zur Gestalltung der Justagemöglichkeiten:


    Auf den Bildern, die ich im Astrotreff dazu gefunden habe:
    [url="http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=19156&SearchTerms=Das,etwas,andere"]Kurts Michelson / Twyman-Green Interferometer[/url]
    Kais Michelson / Twyman-Green interferometer (etwa in der Mitte des Threads)
    kann ich leider nicht genau erkennen, welche Möglichkeiten der Justage nötig sind.


    Ich würde es jetzt so angehen, daß ich Laser, Linse, Strahlteilerwürfel und Referenz-Sphäre auf eine gemeinsame Schiene montieren (die Referenz auf einen tip/tilt justierbaren Halter), und das Ganze dann auf einen xyz-Tisch packen würde.


    Oder kann ich mir den xyz-Tisch sparen weil ich die Streifen auch an der Referenz einstellen kann?


    Und noch ne Frage: wenn ich als Referenz einen perfekt paraboloiden Spiegel mit dem gleichen Öffnungsverhältnis wie der zu messende Spiegel nehmen würde, wird dann daraus ein Nulltest?


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    Und noch ne Frage: wenn ich als Referenz einen perfekt paraboloiden Spiegel mit dem gleichen Öffnungsverhältnis wie der zu messende Spiegel nehmen würde, wird dann daraus ein Nulltest?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das gleiche Öffnungsverhältnis genügt nicht, die Brennweite müsste auch gleich sein. Denn ein kleiner f/3 Spiegel erzeugt weniger Laufzeit-Unterschied als ein grosser f/3 Spiegel.


    Gruss
    Michael

  • Hi Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das gleiche Öffnungsverhältnis genügt nicht, die Brennweite müsste auch gleich sein. Denn ein kleiner f/3 Spiegel erzeugt weniger Laufzeit-Unterschied als ein grosser f/3 Spiegel. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schade, das wäre ja auch zu schön gewesen.


    Obwohl eine perfekte Parabelreferenz sicherlich auch nicht einfach zu beschaffen wäre.


    Danke und viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo zusammen.


    Das ist interessant, ein Twyman Green steht nach dem Bath auch noch an. Mein grösstes Problem hierbei ist, wo bekomme ich denn überhaupt mal eine kleine Referenzsphäre her ?


    Liebe Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,


    eine Referenzsphäre kann man sich nach den Beschreibungen in den verlinkten Threads aus einem kleinen Achromaten "kochen", sprich die verkitteten Linsen eines kleinen Achromaten in heißem Wasser voneinander lösen und die konkave unverspiegelte Seite des Positiv-Elementes des Achromaten als Referenz verwenden.


    Bin ich auch mal gespannt, ob das klappt...


    ...oder man schleift sie sich selbst.


    Ich denke ich versuche erst mal das "Kochrezept" bevor ich das Karbo anrühre...


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oder kann ich mir den xyz-Tisch sparen weil ich die Streifen auch an der Referenz einstellen kann?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja das geht.
    So habe ich das derzeit aufgebaut. Ich mach später mal Fotos.
    Ein Michelson ist durch den Laser recht massiv und damit wird es schwer den ganzen Aufbau gescheit zu verstellen, es bietet sich daher geradezu an, nicht alles zu bewegen.
    Du kannst zb die Referenz auf einen Foucault-Tisch stellen, es fehlt dann nur noch eine Achse. Also letztlich auch sowas wie ein xyz-Tisch.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...wenn ich als Referenz einen perfekt paraboloiden Spiegel...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sofort vergessen. Erstens ist es ein Henne-Ei Problem, zweites muss der kleine Spiegel erheblich schneller sein (siehe Michaels Antwort), drittens müsste man die Dinge zentrieren bis einem graue Haare wachsen oder der Psychater kommt (which comes first)....


    Wegen der Referenzsphäre:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich denke ich versuche erst mal das "Kochrezept" bevor ich das Karbo anrühre...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    In jedem Fall der erste Schritt.
    Ich hatte etwas Pech, da der ROC meines Achromaten sehr kein war, nicht viel größer als die Kantenlänge des Würfels. Das kann man aber von außen nicht sehen, vor dem Kochen.
    Aber damit habe ich dann die selbstgeschliffene Sphäre (D=100, ROC=400) vermessen. Mit Foucault geht das bei einer f/2 Sphäre auch nicht genau genug. Die Qualitätssicherung der Referenz ist also nicht einfach.
    Als nächstes habe ich gegen eine zweite selbstgeschliffene gemessen, danach abwechselnd den gleichen Spiegel damit vermessen. Naja, jetzt bin ich mir ziemlich sicher...


    Vielleicht geht es mit dem Bath? Mit dem PDI wird es leider nichts, ein f/4 Lichtkegel aus dem ROC ist etwas happig.


    Bilder zur Justage gibt's später, das ist nämlich echt kinderleicht.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Andreas, hallo Kai.


    Für mein Verständnis stellt beim Twyman-Green die Referenzsphäre ( wie der Name schon sagt ) die Referenzfläche dar mit der der Prüfling verglichen wird. Die Abweichungen dieses Vergleiches ist das I-Gramm welches man auswerten kann. Beim Bath ist der Prüfling selbst seine eigene Referenz.


    Um also mit einem Twyman auch ordentlich messen zu können, genau und aussagekräftig meine ich, wird es definitiv nicht reichen einen unbekannten Achromaten zu zerlegen oder eine selbstgeschliffene Sphäre zu benutzen deren Genauigkeit man nicht kennt. Wenn die Referenz Fehler hat dann sagt eine Messung mit dem Ding nun gar nix aus und man kann sich Bau und Messarbeit getrost sparen. Außer streifigen Bildchen kommt bei der Sache nix raus.


    Also, wie der Name schon sagt: Referenzsphäre ! Das Ding muss so genau sein wie man es bekommen kann. Wie ein Planspiegel zum Refraktormessen. So ein Ding muss mindestens PTV 1/10 Lambda oder noch besser sein, sonst misst man Fehler die gar nicht im Refraktor vorhanden sind. Bei der Sphäre für ein Twyman ist es das Gleiche [;)]


    Liebe Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Außer streifigen Bildchen kommt bei der Sache nix raus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Na immerhin[:D]
    Irgendwo muss man ja anfangen, kleine Erfolge halten die Motivation hoch!


    Natürlich hast Du recht, eine gute Referenzsphäre ist eines der wertvollsten Glasstücke in der Schleifstube.
    Der Trick besteht darin, daß nur die innere Hälfte (maximal 70%) zum Vermessen benutzt wird. Die Chance sowas mit sorgfältiger Politur auf einer exakt passenden Pechhaut "zufällig" hinzubekommen, ist recht hoch.
    Meine Sphäre ist so ein "Zufall". Die hat selbst auf 70%-Durchmesser einen Strehl von mindestens 98%. (Den Rand habe ich nie versucht zu vermessen, das geht mich nichts an)
    Die Referenz für diese Referenzsphäre (wie gesagt, Henne-Ei...) sind zwei gekochte Achromate(einer von Zeiss, der Herr hab ihn seelig), von denen ich nur kleine Flächenanteile benutzt habe, eine andere Sphäre, und abschließend zwei große Parabolspiegel die den Test am Himmel bestanden haben... Ein mehrstufiger Prozess also.


    Beim Bath muss man sich auch darauf verlassen, das die kleine Referenstelle gut genug ist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Wie ein Planspiegel zum Refraktormessen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aber auch hier gibt es "Shortcuts", ganz "plan" muss er nämlich nicht sein, "nur" absolut zonenfrei und ohne Asti. Einen Radius von ein paar Kilometern darf er haben.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai, hallo Peter,


    Kai, vielen Dank für die Ausführungen zur Justage. Nimmst Du für die anfängliche Ausrichtung des Prüfspiegels zum Interferometer die Linse raus?


    Peter, ich denke dass Linsen schon recht gut sphärisch poliert werden, da das viel einfacher ist als eine Asphäre wie unsere Newtonspiegel.


    Zudem kann man das ja sehr empfindlich im Foucaulttest prüfen, da sollten Abweichungen von lambda/20 noch gut zu sehen sein.


    Ich hoffe jedenfalls daß es reicht, man wird sehen.


    Zudem wie Kai schon gesagt hat, basiert das Bath-Interferometer ja auch auf der Annahme, daß die Fläche auf dem Prüfspiegel die vom kollimierten Laserstrahl getroffen wird, ohne Fehler ist.


    Und beim Twyman-Green hat man keinen inherenten Bath-Astigmatismus, da Prüf- und Referenzwelle koaxial liegen.


    Versuch macht kluch, ich habe meinen 10-Zöller ja auch schon ausgiebig auf dem Bath vermessen, da kann ich ja vergleichen...


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nimmst Du für die anfängliche Ausrichtung des Prüfspiegels zum Interferometer die Linse raus?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du meinst mit "Linse" die Aufweit-Optik (Konkavlinse + Okular in meinem Fall)?
    Ja. Ganz am Anfang richte ich das Michelson-Kreuz nur mit dem Laser ein. Teststand, Referenzsphäre, Würfel und so. Dann kommt die Aufweitoptik dazwischen. Dann wird der Referenzzweig zugestellt (schwarzer Karton etc) und der Strahl vom Prüfling zurück durch den Würfel geschickt. Danach noch Referenzstrahl zum Würfel leiten und beide Brennpunkte genau übereinander legen (ich halte da immer den Finger hin)
    Dann stelle ich einen Filter (irgendwas dunkles) hinter den Würfel, damit nicht die Tagadaptation dauerhaft flöten geht, so ein Brennpunkt ist halt zu hell zum Reinschauen. Etwas rumschrauben bis Streifen kommen, dann Filter weg und Fotografieren.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Versuch macht kluch, ich habe meinen 10-Zöller ja auch schon ausgiebig auf dem Bath vermessen, da kann ich ja vergleichen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja genau, das wäre ein Weg!
    Ein zweiter ist, der Sphäre das Bath auf den Hals zu hetzen[;)]
    Bitte berichten!



    Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...mit einem Fizeau-Interferometer...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke! Würde ich gern darauf zurückgreifen, der Rohling für eine zweite Sphäre mit kürzerem ROC liegt bereit.


    Meinst Du das Teil hier:
    http://www.ceravolo.com/Reference_element.html
    Tolle Sache:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Reference surface is 1/10 wave or better (usually much better) over an f/3.5 beam. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade versucht, mir ein Linsensüppchen zu kochen, aber so wie's aussieht, muss für einen schmackhaften Eintopf wohl etwas scharfes Gewürz dazu.


    Bloss mit ein paar Minuten im kochenden Wasser habe ich gerade jedenfalls den Achromaten überhaupt nicht beeindruckt, die Linsen sitzen noch bombenfest aufeinander...


    Ich lege sie mal über Nacht in Spiritus ein, was anderes habe ich gerade leider nicht da, oder habt ihr vielleicht einen Tipp wie sich der Kitt am Besten löst?


    (==&gt;)Kai
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du meinst mit "Linse" die Aufweit-Optik (Konkavlinse + Okular in meinem Fall)? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau. So wie Du es beschreibst habe ich es mir auch ungefähr vorgestellt.
    Aber erst muss ich mal zur Referenz-Sphäre kommen.


    (==&gt;)Michael
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die Referenzsphären könnte ich euch mit einem Fizeau-Interferometer gegen eine sehr genaue Sphäre kalibrieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wäre natürlich super, wenn ich mal eine freigekocht habe würde ich da auch gerne darauf zurückkommen.


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Meinst Du das Teil hier:
    http://www.ceravolo.com/Reference_element.html
    Tolle Sache:
    [quote]Reference surface is 1/10 wave or better (usually much better) over an f/3.5 beam. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein, ich meine ein Zygo GPI Interferometer. Die f/3.3 Referenz hat 0.021 waves PV und 0.002 waves RMS, und die f/1.5 Referenz hat 0.045 waves PV und 0.004 waves RMS. Wobei die f/ Zahl hier definiert ist als Krümmungsradius / Durchmesser.


    Wie gesagt, ich kann eure Referenzsphären gerne vermessen (es dürfen auch noch mehr werden), aber wenn's geht alle zum gleichen Termin.


    Da die Halterung der Linsen einen entscheidenden Einfluss auf die Oberflächengenauigkeit haben kann, wäre es sinnvoll die Linsen gleich in der endgültigen Halterung zu testen.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Michael,
    die ist ja unglaublich gut, diese Zygo Referenz!
    Gibt es eine Durchmesserbegrenzung? Ich komme jetzt nicht mit 500mm angerollt und hatte an D=100mm gedacht.[:D])


    Hallo Andreas,
    wenn der Achromat nicht nach 15 Minuten Garzeit auseinandergeht, dann ist er mit UV-Kleber oder ähnlichem gefügt und nicht mit dem alhergebrachten Canada Balsam. Kannst Du vergessen...


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fraxinus</i>
    Gibt es eine Durchmesserbegrenzung?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die optische Achse liegt horizontal 320mm über der Tischplatte, also liegt die praktische Begrenzung bei etwa 635mm Durchmesser. Wegen der Länge des Tisches sollte der Krümmungsradius kleiner als ca. 4000mm sein. Habe aber auch schon längere Brennweiten vermessen, dann muss der Strahlengang über einen Planspiegel gefaltet werden (mit dem Nachteil, dass die Fehler des Planspiegels doppelt ins Ergebnis eingehen).


    Gruss
    Michael

  • Hallo Kai,


    ging nicht auseinander :(
    Muss ich mal schaun, was ich sonst noch aus der Gruschelkiste nehmen kann.


    Heute habe ich ein paar Aluprofile aus dem Baumarkt gekauft, erst mal den Interferometer-Rohbau zimmern.


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo zusammen,


    hier ein kurzes Update zu meinem Interferometer-Projekt:


    Ich habe mir jetzt aus Aluprofilen einen Halter für den Laser (der ist immerhin ca. 45 cm lang) mit einer Art integrierter optischer Bank gebastelt (Bilder kommen später), ich komme aber nicht mit der Referenz-Sphäre weiter.


    Der Achromat, den ich ausschlachten wollte, hat ca. 50 mm Durchmesser und ca. 200 mm Brennweite (grob geschätzt). Da sich beide Linsen bisher aber beharrlich weigern sich zu trennen, stelle ich mir gerade folgende Fragen:


    Ist es überhaupt ein Achromat? Er hat zwar eine etwa in der Mitte der Linsendicke umlaufende Ringnut, aber kann es sein daß diese einfach eingefräst ist (zu Halterungszwecken o.ä.) und es gar kein Achromat ist? Einen Reflex wenn ich den Laser durchscheine sehe ich jedenfalls nicht.


    Andernfalls, wenn es wie Kai vermutet ein UV-gehärteter Linsenkitt sein könnte, gibt es wirklich keine Möglichkeit diesen Kit aufzulösen? Ich könnte es ja nochmal mit konzentrierter Salpetersäure versuchen, die müsste ich mir aber erst wieder bestellen, da ich die Reste beim letzten Versilbern meines 10-Zöllers verbraucht habe. Hat jemand Erfahrung mit diesen UV-Linsenkitts?


    Viele Grüße,
    Andreas


    (edit: Rechtschreibfehler berichtigt)

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    Einen Reflex wenn ich den Laser durchscheine sehe ich jedenfalls nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Probier es mal mit einem richtig hellen grünen Laser. Wenn du dann immer noch nichts siehst würde mich das nachdenklich stimmen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    Andernfalls, wenn es wie Kai vermutet ein UV-gehärteter Linsenkitt sein könnte, gibt es wirklich keine Möglichkeit diesen Kit aufzulösen? Ich könnte es ja nochmal mit konzentrierter Salpetersäure versuchen, <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vergiss es, wie soll denn die Säure da hin kommen wo sie wirken soll?
    Es dürfte wohl einfacher sein eine andere Linse zu suchen.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Andreas,


    habe es letztens an meinem Zeiss 50/540 ausprobiert (und auch Sachen wie Okulare oder der Paracorr sind interessant, zum Spielen, nicht zur Sphärengewinnung[:D]), die Frontlinse hat deutlich mehr Transmission, dann kommt die Kittung und dann die Zweite Linse. Streuung in unterschiedlichen Gläsern ist deutlich zu sehen mit einem grünen Laser.


    Am besten ist selber schleifen. Meine alte hat D=100 und ROC=400, der neue der angefangene Rohling hat D=100 und ROC=350.
    Und nachdem Michael diesen netten Vorschlag gemacht hat, ist die Verlockung groß, gleich noch einen "Master" mit ROC=200 zu fabrizieren. Nur dauert noch...


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo nochmal,


    so, ich habe jetzt noch mal den Achromaten dem Lasertest unterzogen:



    Die beiden hellen Flecken sind der Eintritts- und Austrittsreflex, vorne ist wohl ziemlich sicher ein anderes Substrat als weiter hinten, da es mehr streut.


    Also ist es wohl ein UV-gehärteter Kitt und nicht so ohne weiteres aufzulösen.


    Aber ich habe mitlerweile auch einen dielektrischen Spiegel mit D=25 mm, f=100 mm aufgetrieben. Der war ursprünglich in einem Laser verbaut, hat aber ein paar Fehler in der Beschichtung, da ist wohl Staub beim Betrieb durch die hohe Laserleistung eingebrannt worden. Er ist nominell für 532 nm gedacht, reflektiert aber auch gut die 543,5 nm vom HeNe. Die Oberfläche sollte besser als Lambda/10 sein, ist aber nicht sicher, da ich keine Referenz dazu habe.


    So sieht also mitlerweile mein LUPI (= Laser-Uneven-Path-Interferometer) aus:




    Der Strahlengang des Lasers ist gefaltet, da das sonst zu lang würde. Oben können die Komponenten auf den beiden Alu-Rundrohren positioniert und verschoben werden. Da ich einen guten xyz-Tisch habe, habe ich mich doch dazu entschlossen das ganze Gedöns darauf zu montieren und die Streifen über die Bewegung des ganzen LUPIs einzustellen.


    Ein erster Test an einem verspiegelten Kollimatorspiegel ergeben auch schon Interferenzstreifen, ich meine aber der Kontrast beim Bath war besser, muss ich nochmal überprüfen. Da sowohl Referenz als auch Prüfling verspiegelt sind sollte der Kontrast eigentlich gut sein.


    Kai, wo legst Du normalerweise den Fokus von Referenz und Prüfling hin, nahe an den Teilerwürfel oder mit etwas Abstand? Ich vermute solange man keine Vignetttierung durch den Würfel erhält ist es egal, richtig?


    Zum Fotographieren ist das Interferogramm zu hell, ich muss es nochmal mit Neutralfilter oder Polarisator vor der Aufweitungslinse probieren.


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    So sieht also mitlerweile mein LUPI (= Laser-Uneven-Path-Interferometer) aus:
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gibt's da keine Probleme, wenn die warme Luft vom Laser aufsteigt und durch den Referenz-Strahlengang zieht?


    Gruss
    Michael

  • Hallo Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gibt's da keine Probleme, wenn die warme Luft vom Laser aufsteigt und durch den Referenz-Strahlengang zieht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Autsch! Das habe ich natürlich nicht bedacht. Bisher ist es mir zwar nicht aufgefallen, aber ich habe bis jetzt auch nur das Interferogramm auf einem Projektionsschirm betrachtet.


    Ich muss mir sowieso noch eine Halterung für die Kamera und den Polfilter machen, dann kann ich das auch direkt fotografieren.


    Das Interferogramm ist schon mal wie erwartet sehr viel empfindlicher gegen Erschütterungen, verglichen mit dem Bath.


    Gegen warme Luft im Strahlengang hilft hoffentlich eine Styropor-Blende, das kann ich gegebenenfalls ja noch isolieren.


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas_D</i>
    Gegen warme Luft im Strahlengang hilft hoffentlich eine Styropor-Blende, das kann ich gegebenenfalls ja noch isolieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Oder das ganze Interferometer anders rum montieren, so dass die Röhre oberhalb des Strahlengangs liegt.


    Gruss
    Michael

  • Hi Kalle,
    super Link! Lego rulez[:D]


    Hi Andreas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Interferogramm ist schon mal wie erwartet sehr viel empfindlicher gegen Erschütterungen, verglichen mit dem Bath.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja. Das ist eine Art Seismograf oder Messuhr. Bei meiner senkrechten Teststandanordnung konnte man die Längenausdehnung des Ziegelwand sehen! Spielt aber keine Rolle, weil die Belichtungszeiten im 1/1000 Berich liegen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gegen warme Luft im Strahlengang hilft... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ... nur Michaels Vorschlag. Zwei Etagen höher damit.
    So ein Laser muss immer schön im thermischen Gleichgewicht bleiben. Deshalb ist eine Isolierung so eine Sache.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wo legst Du normalerweise den Fokus von Referenz und Prüfling hin,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So, daß man bequem mit der Kamera rankommt und daß noch nichts vignetiert.


    Schön, daß schon mal Streifen zu sehen sind. Dein Aufbau sieht gut aus. Alles andere ergibt sich nach und nach. Zum Beispiel kannst Du einen Prüfling mehrfach, mit Variation der benutzten Stelle an der Referenz, vermessen.


    Viele Grüße
    Kai

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