Linsen schleifen

  • Hallo , ich trage mich mit dem Gedanken ein Linsen -Objektiv selber zu schleifen Nur ich finde keine passende Literatur ( wenns geht deutsch-sprachig )zur Not auch in Englisch.
    Und könnte man auch ein Apo selber schleifen ? oder gibts da Probleme mit der Materialbeschaffung ?

  • Hi,
    Schau mal bei Hubert Hermelingmeier HP vorbei unter Refraktorforum
    wenn du wirklich gut drauf bist-kannste Dreilinser nach Wolfgang Busch schleifen-vorher würd ich aber ein Fraunhofer 4-5"f15 herstellen
    Objektivfassungen sind ebenfalls ne Wissenschaft für sich!!!
    Material:Optikfirma Ohara(Japan);Newport(USA);Schott(Mainz)-haste das Buch "Astrooptik"hrsg.:Uwe Laux

  • Hi mesiahs,


    > ich trage mich mit dem Gedanken ein Linsen -Objektiv selber zu schleifen Nur ich finde keine passende Literatur


    ich habe hier auch ein nicht so optimales Objektiv, dass ich gerne unter die Fittiche
    meiner Pechhaut nehmen würde, leider gibt es aber relativ wenig umfassende und konkrete
    Informationen.


    Man findet natürlich etliches in den alten "Amateur Teleskope Making" Bänden.


    Im Internet sieht es eher lau aus. Ich habe vor einiger Zeit mal ein paar Links
    in den Wiki gepackt: http://otterstedt.abflug.de/ew…p?page=ATMSchleifenLinsen
    Solltest du (oder jemand anderes) weitere Links haben, fügt sie bitte einfach hinzu.


    Ciao, Heiner

  • Hi mesiahs,
    bevor Du anfängst, versuche herauszufinden was denn die Vergütung eines solchen Objektives kosten würde. Beim Fraunhofer wären das 4 Flächen. Ein Refraktor- Objektiv ohne Vergütung das wäre heutzutage so wie Suppe ohne Salz. Ansonsten wünsche ich Dir viel Erfolg bei dem Projekt.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    > Ein Refraktor- Objektiv ohne Vergütung das wäre heutzutage so wie Suppe ohne Salz.


    Kann ich eigentlich nicht bestätigen. Ohne Vergütung verliert man etwas Licht,
    was man aber durch mehr Öffnung leicht kompensieren kann. Allerdings muss man
    ohne Vergütung beim Design noch besser aufpassen, dass man sich keine Ghosts
    einhandelt. (Unterschied der Brennweiten zwischen R2 und R3)


    Ciao, Heiner

  • Moin Heiner,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ohne Vergütung verliert man etwas Licht,
    was man aber durch mehr Öffnung leicht kompensieren kann<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> schafft man sich damit nicht neue Probleme wie Farbfehler bei gleicher Brennweite oder "Sperrigkeit" und Gewicht bei Beibehaltung des Öffnungsverhältnisses?


    Gruß

  • Hallo Roland,


    klar, die Brennweite muss immer mit der Öffnung mitwachsen, sonst wird's bunt.
    Soweit ich weiss hat die Vergütung selbst auf den Farbfehler keinen Einfluss.


    Das mit der Sperrigkeit stimmt natürlich auch, andererseits lohnt der Selbstschliff
    so eines Objektivs auch erst ab einer ordentlichen Öffnung von sagen wir 6" oder
    8". Für mich währe ein normaler (non Apo) Refraktor nur mit einem Öffnungsverhältnis
    von f/10 oder mehr zu gebrauchen. (Bitte, bitte keine neue Diskussion dazu)
    So ein Ding ist schon von Natur aus sperrig und für den Transport wenig geeignet - also was soll's :)


    Ciao, Heiner

  • Hallo , Das einzige das mich noch abhält ist der Messaufbau und das ausmessen der Linsenradien . Ich habe zwar eine Messuhr , diese ist aber Käse ich kann sie nicht so einstellen wie ich will ( ebaykauf )
    da muss ich mir was anderes zulegen .Und bei dem Planspiegel muss ich mir auch was anderes ausdenken . Als nächstes wenn ich alles habe werde ich erst mal eine fertige Linse ausmessen und schauen wie ich damit klarkomme und erst dann gehts los .

  • Hi Erich,


    &gt; Das einzige das mich noch abhält ist der Messaufbau und das ausmessen der Linsenradien


    Der Bau eines Sphärometers ist absolut unkritisch, du brauchst keine besondere
    Messuhr dafür. Vermutlich wird die die du hast wunderbar funktionieren.


    &gt; Und bei dem Planspiegel muss ich mir auch was anderes ausdenken


    Ohne wird der Messvorgang ziemlich schwierig!
    Es bleibt praktisch nur noch der Test am Stern oder ein Interferometer.


    Hast du vorher schon mal einen Spiegel geschliffen?


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner, ich bin gerade meinen zweiten Spiegel am schleifen , ( wäre schon längst fertig wenn er nicht mal runtergefallen währe),,Das mit der Messuhr " ich habe bei uns in der Firma gesehen das es bessere Messuhren gibt die man auch besser einstellen kann durch verschieben des Mittelstiftes , meine müsste ich mit einer Schraube befstigen und dann die ganze Messuhr rauf oder runterschieben damit Sie die Fläche berührt.
    Zum Planspiegel ..seufz.. ja ich weiß, aber ich bin auch nicht Krösus,
    aber schau ma mal ...

  • Hallo Erich,


    klar, so ein edles Sphärometer mit nullbarer Messuhr ist natürlich
    nett, aber ein einfaches tut es eben auch. Meins sieht z.B. so aus und
    misst sehr genau. (Wiederholgenauigkeit der Messungen ist regelmäßig
    wesentlich besser als 1/100 mm):


    &gt; Zum Planspiegel ..seufz.. ja ich weiß, aber ich bin auch nicht Krösus


    Geht mir ähnlich. Nachdem ich letztens zwei ganz ordentliche
    Fangspiegel fertiggestellt habe überlege ich nun ernsthaft selbst
    einen größeren Planspiegel zu bauen - mal sehen, ob da je etwas
    draus wird.
    Evtl kann man auf ein einfaches Interferometer ausweichen und den
    Fehler von FringeXP berechnen lassen. (Kenn mich damit aber nicht
    besonders aus)


    Ciao, Heiner

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Evtl kann man auf ein einfaches Interferometer ausweichen und den
    Fehler von FringeXP berechnen lassen. (Kenn mich damit aber nicht
    besonders aus)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Heiner,
    mit irgendeinem Parabolspiegel als Referenz und Bath- I- Meter geht das wie das Katzenmachen. Den Umgang mit FringeXP das lernt man in wenigen Stunden, wie ich neulich ausprobiert habe. Du musst nur aufpassen, dass Du mit dem I- Meter Strahl die Oberfläche nicht verkratzt. Sonst bekommst Du besonders raue Interferenzstreifen[:I], Eine direkte Auswertung von I- Streifen nach der Prüfglas - Methode funktioniert mit FringeXP noch sauberer, weil die Interferenzstreifen hier i. a, sehr glatt aussehen. Das hab ich neulich mit älteren Fotos von aus meiner Cassi- FS- Spiegelherstellung geübt. Dazu kommt noch ein ausführlicher Bericht.


    (==&gt;)mesiahs,
    ich will Dich keinesfalls vom Projekt Linsenobjektiv abbringen. Zur Übung würde ich Dir aber dringend empfehlen erst mal aus zwei relativ preisgünstigen Borofloat- Rohlingen oder auch aus Tafelgas genau definierte konkav - konvex Sphären zu schleifen, polieren und zu testen. Damit gewinnst Du eine kleine Vorstellung dessen was auf Dich zukommt. Bei Linsen musst Du nicht nur Radiustoleranzen einhalten sondern auch noch die berechneten Dicken und mögliche Keilfehler in engen Toleranzen einhalten. Gute Objektivscheiben sind nicht gerade billig. Da wäre ein Vermurksen mangels praktischer Erfahrung nicht ganz unwahrscheinlich.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    &gt; Dazu kommt noch ein ausführlicher Bericht.


    Den erwarte ich mit Spannung! Etwas ähnliches habe ich nämlich
    auch vor (Test eines RC-Fangspiegels mittels eines sphärischen
    oder sogar hyperbolischen Prüfglases)


    Wie schätzt du das ein, kann der Test in Autokollimation in Zukunft
    vollständig durch diese interferometrischen Tests und Auswertung
    mit FringeXP ersetzt werden? Oder anders gefragt, braucht man überhaupt
    noch große Planspiegel? (Ausser als Coelostaten natürlich :)


    Ciao, Heiner

  • Hallo Kurt ,,Zitat" Bei Linsen musst Du nicht nur Radiustoleranzen einhalten sondern auch noch die berechneten Dicken ,,)
    Ich denke die Sphäre bringe ich gut hin , bin ja schon bei meinem 2 Spiegel und hatte noch keine Probleme damit , An die Dicke habe ich schon gedacht,wenn natürlich die Dicke soviel ausmacht wird es schwierig , dann muss man ja beide Seiten Sphärisch haben und dann erst runter mit der Dicke ? sonst gibt das ja ein hin und her beim schleifen ..Ich will mir immer Sachen einbrocken ...

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mesiahs</i>
    <br /> An die Dicke habe ich schon gedacht,wenn natürlich die Dicke soviel ausmacht wird es schwierig , dann muss man ja beide Seiten Sphärisch haben und dann erst runter mit der Dicke ? sonst gibt das ja ein hin und her beim schleifen ..Ich will mir immer Sachen einbrocken ...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Ich würde das ganze mit einem Programm wie OSLO oder Modas simulieren, und dann die Veränderungen des Designs bei veränderten Linsenmaßen ausprobieren. So kann man das Design an die tatsächlich erreichten Radien und Dicken der Linsen anpassen. Da kann man auch ausprobieren wie stark der Einfluss veränderter Dicke auf die Abbildung ist. Zum Schluß kann man dann noch den Luftspalt zwischen den Linsen optimieren.
    Gute Idee mal ein Objektiv zu schleifen. Die Anforderungen sind ganz andere als bei einem einfachen Spiegel, eine interessante Herausforderung.


    Grüße Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">An die Dicke habe ich schon gedacht,wenn natürlich die Dicke soviel ausmacht wird es schwierig , dann muss man ja beide Seiten Sphärisch haben und dann erst runter mit der Dicke ? sonst gibt das ja ein hin und her beim schleifen ..Ich will mir immer Sachen einbrocken ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi mesiahs,
    ich bin auch kein Linsenobjektiv- Experte und kann Dir deshalb keine weiteren praktischen Ratschläge geben. mir ging es darium, generell den erhöhten schleif und Messaufwand im Verhältnis zu einem "einfachen" Parabolspiegel aufzulisten. Wenn Marty Dir mit "Oslo" helfen will, dann solltest Du das unbedingt nutzen. Wahrscheinlich findet man damit konkrete Aussagen zu den Toleranzen bezüglich Dicken, Radien, Keilfehler ect.


    Viel Erfolg
    wünscht Dir
    Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />
    Hi mesiahs,
    ich bin auch kein Linsenobjektiv- Experte und kann Dir deshalb keine weiteren praktischen Ratschläge geben. mir ging es darium, generell den erhöhten schleif und Messaufwand im Verhältnis zu einem "einfachen" Parabolspiegel aufzulisten. Wenn Marty Dir mit "Oslo" helfen will, dann solltest Du das unbedingt nutzen. Wahrscheinlich findet man damit konkrete Aussagen zu den Toleranzen bezüglich Dicken, Radien, Keilfehler ect.


    Viel Erfolg
    wünscht Dir
    Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Kurt,


    ich hatte ja vor nem halben Jahr auch vor ein Objektiv zu schleifen. Du wolltest mir noch den einen BK7 Rohling verkaufen. Ich habe mich dann auch etwas intensiver damit beschäftigt. Gescheitert ist es schließlich am Preis der Rohlinge. Für nen 8 Zoll Rohling bei Ohara Glas ca. 700 Euro pro Rohling.
    Was ich mit diversen Optikprogrammen festgestellt habe ist, daß die Dickentoleranzen und der Luftspalt nicht so wichtig sind wie gedacht.
    Aber wenn man günstig an Glas kommt, dann sollte auch ein 2 linsiger Apo nicht das Problem sein. Allerdings ist der Keilfehler schon schwierig genug zu kontollieren.


    MfG
    Nils

  • Hallo zusammen,


    ich habe eben auch mal etwas mit dem Standart-Achromaten rumgespielt, der bei OSLO
    dabei ist und kann bestätigen, dass zumindest die Dicke der Linsen relativ unkritisch
    ist. Die Dicke des Luftspalts ist kritischer, lässt sich aber ja auch leichter
    kontrollieren.


    Ciao, Heiner

  • Hallo danke mal für die reichlichen Antworten . Ich werde wieder diesbezüglich fragen stellen wenn es los geht, vor allem komme ich mit dem Programm noch nicht klar. aber jetzt muss erst mein Spiegel noch fertig werden .Ich denke ich werde mir dann ein Komplett- kit kaufen , habe mal sowas gesehen da brauch ich nicht jede Scheibe extra bestellen .

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mesiahs</i>
    <br />Ich denke ich werde mir dann ein Komplett- kit kaufen , habe mal sowas gesehen da brauch ich nicht jede Scheibe extra bestellen .
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Wo willst du das Set bestellen? Ich kenne eigentlich nur Newport in den USA, es gibt auch noch einen Sternfreund in Deutschland der einen Materialsatz abgibt. (Ich komme gerade nicht auf den Namen)
    Grüße Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Marty</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mesiahs</i>
    <br />Ich denke ich werde mir dann ein Komplett- kit kaufen , habe mal sowas gesehen da brauch ich nicht jede Scheibe extra bestellen .
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    Hallo,
    Wo willst du das Set bestellen? Ich kenne eigentlich nur Newport in den USA, es gibt auch noch einen Sternfreund in Deutschland der einen Materialsatz abgibt. (Ich komme gerade nicht auf den Namen)
    Grüße Martin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Marty,
    ich denke du meinst Wolfgang Busch aus Ahrensburg. Tel. gibts bei mir persönlich unter nils_eggert(=&gt;)web.de
    Soweit ich weiß hat er mal ein 15 cm ölgefügtes Halbapo Objektiv gerechnet und mehrere Schleifsätze für dieses Objektiv erworben. Thomas Heising hat schon so ein Objektiv gemacht. Dadurch, daß es ölgefügt ist, ist es wohl einfacher als wenn man alle vier Flächen auspolieren muss.


    MfG
    Nils

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