Wie viel Masse braucht man für ein Schwarzes Loch?

  • Hi Kalle,


    Kühlung ist nicht wirklich das Problem: Die Metallizitäten bei so einem relativ jungen und zentrumsnäheren Sternhaufen sind doch schon recht angereichert, sprich man hat genug IR-Übergänge. Eher ist es so dass man in der Metallizität nicht zu hoch liegen darf, denn sonst wird Fragmentation zu effizient und man bekommt viele kleine statt eines grossen Sternes. Völlig verstanden ist die Bildung schwerer Sterne noch nicht, aber es gibt ja auch andernorts ziemlich sichere Beispiele für heute existierende Sterne >50 Sonnenmassen.


    Viele Grüsse,
    Dominik

  • Hallo xlorentz,


    seit den Jahren, vor denen du dich mit der Materie beschäftigt hast, hat sich so einiges getan. Deshalb sind auch die 12 Sonnenmassen als Obergrenze, die du weiter oben angibst, schon lange passe.


    Hinzu kommt: Deine Literaturliste enthält auf der einen Seite Klassiker, auf der anderen Seite aber auch himmelschreienden Unsinn. Das Buch von Fahr habe ich mir selber gekauft, als ich noch Schülerin war, als es damals neu herauskam. Ich war entsetzt ob der Tatsache, wie die beiden Autoren als Anhänger der Steady State Kosmologie versuchten, diese damals schon lange in den Schubladen wissenschaftlicher Irrtümer verschwundene Theorie mit der Entstehung von Sternen und Planetensystemen (von denen man damals außer dem Sonnensystem nur eine Handvoll kannte) zu verquicken und habe mich über das Geld geärgert, das ich ganz offensichtlich in ein Buch zweier ewig gestriger Autoren gesteckt habe. Bei diesem Buch ist sehr wohl "Grundlegendes falsch".


    Wie wärs wenn du dich einfach mal auf den neuesten Stand bringst, zum Beispiel mit einem Review wie http://arxiv.org/abs/astro-ph/0212469v1 ?


    Viele Grüße,
    Caro

  • Hallo Caro,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Buch von Fahr habe ich mir selber gekauft, als ich noch Schülerin war, als es damals neu herauskam. Ich war entsetzt ob der Tatsache, ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    An H. J. Fahr etc. hat mir das Kapitel Hydromagnetische Plasmajets gut gefallen. Vorher wusste ich nicht, wie sich Jets bilden können. Zu kosmologischen Fragen hatte ich bereits eine eigene Meinung, da hat mich das Buch weniger interessiert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie wärs wenn du dich einfach mal auf den neuesten Stand bringst, zum Beispiel mit einem Review wie http://arxiv.org/abs/astro-ph/0212469v1 ?


    Viele Grüße,
    Caro
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein lesenswerter Hinweis. N. Langer als Coautor scheint eine Empfehlung zu sein, s. Westerlund-Magnetar.


    Viele Grüße,
    xlorentz


    Hallo Caro, hallo DK,


    inzwischen habe ich den obigen Artikel gelesen. Ich habe schon mal ein paar Fragen:
    Welche Metallizität hatte der Vorgängerstern des Magnetars. Die Bemerkung oben von DK, in etwa die der Sonne, weil der Westerlund-Bereich ein junges Sternerzeugungsgebiet ist, ist ein guter Hinweis. Geht es genauer? Je höher die Metallizität desto näher der Bereich zu Neutronensternen, s. Fig. 1 im obigen Artikel.
    Was sind denn Paarerzeugungssupernova? Warum gibt es die heute nicht mehr? Habe ich das richtig verstanden: Das ist eine Kernkollaps-Supernova, ohne das ein Remnant übrigbleibt?

    Viele Grüße
    xlorentz

  • Hi,


    die Metallizität des Vorgängersternes kann man ja auch nur wieder aus der der noch existierenden Sterne in Westerlund 1 abschätzen. U.a. aufgrund dessen dass der Sternahufen massiv durch interstellaren Staub / Gas "verdeckt" ist, ist das aber mit einigem Aufwand verbunden. In
    http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0804/0804.4143v1.pdf
    gehen die Autoren z.B. in einem Modell auch von einer 1,5-fach höheren Metallizität als bei der Sonne aus. Ungeachtet dessen ist die Metallizitäts-Achse in der von Dir genannten Fig. 1 qualitativ zu verstehen. Es ist also in der Tat garnicht ausgeschlossen die Bildung des Neutronensterns in Wd1 zu verstehen, insbesondere nicht wenn die Metallizität wirklich recht hoch lag und der Vorgänger Teil eines Doppelsternsystems war.


    Eine Paarinstabilitäts-Supernova lässt kein kompaktes Objekt zurück, lediglich einen expandierenden Überrest. Es handelt sich aber hier eigentlich nicht um einen echten Kernkollaps. Vielmehr kann bei massereichen und metallarmen Sternen folgendes passieren:
    Die Temperatur im Kern steigt über ~Milliarden Kelvin. Das bedeutet dass die Photonen nun genug thermische Energie haben (nämlich etwa MeV), um Elektron-Positron Paare zu bilden. Für die Erzeugung der Ruhemasse dieser Paare muss jedoch natürlich fast die gesamte Energie verbraucht werden, so dass der Stern einen extremen Verlust an thermischem Druck zu verzeichnen hat. Die Gravitation komprimiert nun also den Kern. Da jedoch noch sehr viel unverbrauchter Brennstoff im Kern vorhanden ist, zündet dieser bevor es zum klassischen Kernkollaps kommt. Die resultierende "Kernexplosion" kann stark genug sein um den Stern vollständig zu zerreissen.


    Viele Grüsse,
    DK

  • Hallo DK,


    in dem von dir genannten Artikel heißt es: „Hence, the existence of a neutron star in a given stellar
    population does not necessarily place stringent constraints on progenitor mass when binary interactions
    are considered. It is concluded that the existence of a neutron star in Westerlund 1 cluster is fully
    consistent with the generally accepted framework of stellar evolution.”
    Das war 2008, welches Problem haben Ritchie, Clark, Langer heute mit diesem Magnetar?
    Hat man keine akzeptierte Theorie, wie der Vorgänger dieses Magnetars 9/10 der ursprünglichen Masse verlieren kann?
    Hat man doch Zweifel, ob ein einzel stehender Stern von 40 Sonnenmassen wirklich zu einem Schwarzen Loch zusammenstürzen muss?


    Viele Grüße,
    xlorentz


    ... und nach weiterem, aber noch nicht endgültigem Nachdenken habe ich folgende Einwände:
    Die in http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0804/0804.4143v1.pdf diskutierte Variante ist ohne Zweifel denkbar. Ein Stern von 40 Sonnenmassen in einem Doppelsternsystem muss kein Schwarzes Loch werden. Aber diese Variante ist unwahrscheinlich:
    a.) So schreibt Plasmaball in einem anderen Forum: „In letzter Zeit muss immer irgendein Begleiter herhalten, der dann irgendwie nicht mehr da ist.“ ... Ja, wo ist er? Es gibt viele Doppelsternsysteme, die einen Supernovaausbruch überlebt haben.
    b.) Doppelsternsysteme sind selbstverständlich keine Seltenheit, aber bei dem in http://arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0804/0804.4143v1.pdf vorausgesetzen Doppelsternsystem handelt sich um ein sehr spezielles und aus diesem Grund sicherlich seltenes System.
    Deshalb noch einmal mein Argument: Eine Theorie, in der Schwarze Löcher ein theoretischer Grenzfall sind, erklärt die Existenz des Westurlund-Magnetars zwanglos. Mit ihr können nur entartete Sterne entstehen – Neutronensterne, Quarksterne oder noch etwas anderes, aber ähnliches. Die Allgemeine Relativitätstheorie bleibt für diese Theorie bestehen, siehe das Buch:
    Jürgen Brandes, Jan Czerniawski: Spezielle und Allgemeine Relativitätstheorie für Physiker und Philosophen - Einstein- und Lorentz-Interpretation, Paradoxien, Raum und Zeit, Experimente. Näheres: http://dnb.d-nb.de


    Hallo Cora, hallo DK – doch nicht so ganz daneben, doch mal etwas Anderes? Viele Grüße, xlorentz.

  • Hi xlorentz, Hi Dominik,
    für mich scheint Westerlund ein Fall zu sein, wo man eine Unbekannte zuviel hat, als dass man irgendwelche Theorien damit bestätigen könnte.
    Die Astronomen schließen aus der Umgebung in der er sich befindet auf den (nicht mehr existenten) Vorgängerstern, der nun alles andere als ein normales Sternenleben durchlaufen haben muss, sonst gäbe es ihn noch. Insofern ist jeder Erklärungsversuch erst mal "Spekulation".


    Meine Meinung ist ja nicht besonders originell, aber vielleicht war der Vorläuferstern einfach früher fertig mit der Sternentstehung, weil er gar nicht mit den anderen zusammen die Materieverdichtung startete oder als eingewanderter Riesenplanet entsprechend einen Startvorsprung hatte. Dann hatte er nicht mehr Masse als alle anderen auch und wäre trotzdem früher fertig ... Oder er hatte Läuse und trotzdem Flöhe [;)]


    Gruß

  • Hallo xlerontz,


    so gehts ja nu nicht. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So schreibt Plasmaball in einem anderen Forum<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Anderes Forum? Klingt nach den erstbesten Esoterikern. Link dahin setzen traust du dich nicht? Ahnung hat man da jedenfalls anscheinend nicht, denn Doppelsterne sind nicht nur keine Seltenheit sondern der Normalzustand. Nur weil sich jemand keine Doppelsternsysteme vorstellen kann, heißt das noch lange nicht, daß man sich nicht an die beobachteten Fakten halten sollte. Schau dir mal das Chandra-Bild an, auf dem der Magnetar zu sehen ist: http://chandra.harvard.edu/photo/2005/wd1/ - er liegt ziemlich weit ab vom Zentrum des Haufens. Das unterstützt die Herausgeschleudertwerden-Theorie ungemein.


    Und nein, die in dem Paper betrachteten Doppelsternsysteme sind auch nicht selten, sondern völlig normal. Dahingegen muß jede Theorie für die <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schwarze Löcher ein theoretischer Grenzfall sind<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ja zwangsläufig bei der Erklärung aller inzwischen beobachteten Schwarzen Löcher scheitern.


    Also. Der Westerlund-Magnetar ist und bleibt ein extrem spannendes astronomisches Objekt. Seine Existenz ist aber kein Problem für die Existenz und die Theorie zur Entstehung Schwarzer Löcher.


    Viele Grüße,
    Caro


    PS. Dies ist die letzte Warnung. Unterlasse es, hier Werbung für dein Buch zu machen.

  • Hallo Caro,


    Danke für das schöne Chandra-Bild. Es ist doch gut, dass ich widersprochen habe, sonst hätten wir dieses eindrucksvolle Bild nicht gesehen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> so gehts ja nu nicht. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So schreibt Plasmaball in einem anderen Forum<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Anderes Forum? Klingt nach den erstbesten Esoterikern. Link dahin setzen traust du dich nicht? Ahnung hat man da jedenfalls anscheinend nicht, denn Doppelsterne sind nicht nur keine Seltenheit sondern der Normalzustand. Nur weil sich jemand keine Doppelsternsysteme vorstellen kann, heißt das noch lange nicht, daß man sich nicht an die beobachteten Fakten halten sollte. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hier der Link: http://derstandard.at/12818294…wollte?seite=3#forumstart. Das hat mit Esoterik nichts zu tun, wer soll sich dort kein Doppelsternsystem vorstellen können?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Dahingegen muß jede Theorie für die <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schwarze Löcher ein theoretischer Grenzfall sind<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ja zwangsläufig bei der Erklärung aller inzwischen beobachteten Schwarzen Löcher scheitern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So einfach ist das nicht, denn man kann bislang durch keine Beobachtung zwischen einem Schwarzen Loch und stellaren Objekten unterscheiden, die dem sehr nahe kommen. So lässt sich für das Milchstraßenzentrum nicht aus der Beobachtung entscheiden, ob es exakt die Größe des Schwarzschildradius hat oder deutlich größer ist.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Westerlund-Magnetar ist und bleibt ein extrem spannendes astronomisches Objekt. Seine Existenz ist aber kein Problem für die Existenz und die Theorie zur Entstehung Schwarzer Löcher.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ... unter der Voraussetzung, dass es zur Klassischen Allgemeinen Relativitätstheorie keine Alternative gibt.


    Ich stimme Kalle66 zu:<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">für mich scheint Westerlund ein Fall zu sein, wo man eine Unbekannte zuviel hat, als dass man irgendwelche Theorien damit bestätigen könnte..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Sehr wahrscheinlich ist der Westerlund-Magnetar Teil eines Doppelsternsystems gewesen, da hat Caro sicher Recht, aber niemand kann zur Zeit ausschließen, dass er dabei nicht, sagen wir, an Masse zugenommen hat. Das ist nur zwingend unter der Voraussetzung ... s. o.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dies ist die letzte Warnung. Unterlasse es, hier Werbung für dein Buch zu machen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Gerne möchte ich es dir in diesem Punkt recht machen. Aber wie: Einerseits werde ich von dir kritisiert, weil ich auf das Plasmaball- Forum nicht hinweise, andererseits, wie soll sich jemand über die (Un-) Wissenschaftlicheit der Lorentz-Interpretation eine eigene Meinung bilden können, wenn er keinen Hinweis bekommt? Wenn es bezahlpflichtige Werbung ist, wo muss sie hin?


    Viele Grüße
    xlorentz

  • Hallo xlorentz,


    leider scheinst Du den absolut zentralen Punkt der ganzen Diskussion weiterhin nicht zu sehen:


    Keiner der beteiligten Astrophysiker, weder die Autoren des Originalartikels, noch die Herausgeber des Press Release, hat je behauptet der *Magnetar* sei aussergewöhnlich massereich! Es geht einzig und allein um die Masse des *Vorgängersternes*.


    Das ist ein ganz erheblicher Unterschied!


    Im Gegenteil hat man 2006 bei besagtem Magnetar Röntgenpulse gesehen (http://adsabs.harvard.edu/abs/2007MNRAS.378L..44M), die Struktur welcher (via Trägheitsmoment) auf eine für Neutronensterne absolut normale und mit der Tolman-Oppenheimer-Volkoff Grenze inklusive Einsteinscher ART vollkommen vereinbare Masse von ~1,5 Sonnenmassen hindeutet.


    Dass in manchen Internetartikeln aus zweiter Hand der ganze Sachverhalt verkürzt oder anders rüberkommt ist nicht wirklich erfreulich, liegt aber vielleicht in der Natur der Dinge, und ändert schon garnicht die Faktenlage. Das Problem dass Du scheinbar gerne sehen möchtest existiert einfach nicht. Das Problem welches existiert ist "wie verlor der Vorgängerstern vor oder während der SN so viel Materie dass nur so ein normal schwerer Neutronenstern übrigblied", und keinesfalls irgendein anderes!


    Wenn Du uns Messungen (nicht Spekulationen oder "ich sehe da was auf einem Bild was ich nicht verstehe") vorlegen kannst welche klar und nachvollziehbar eine unvereinbar hohe Masse des Magnetars belegen, dann und nicht vorher haben wir die Diskussion die Dir vorschwebt.


    Zwar ist dies eigentlich ein News-Thread zu Wd1, jedoch irrst Du auch beim SL im Galaktischen Zentrum: Jedes Objekt dass keinen Ereignishorizont hat (sprich kein SL ist) hat eine von aussen sichtbare irgendwie geartete Oberfläche, ob nun entartet oder nicht. Diese Oberfläche müsste für das multi-Millionen Sonnenmassen Objekt im Gal. Zentrum aufgrund des hohen Drucks (und der endlichen Zeit die es schon bestehen kann, nämlich maximal Alter des Universums) noch eine endliche Temperatur haben (und zwar keine ganz geringe), und damit in irgendeinem Spektralbereich auch strahlen. Danach hat man emsig gesucht, aber nie etwas gefunden. Der Beweis für das SL ist also eigentlich nicht die grosse kompakte Masse allein, sondern das *und* die Abwesenheit von thermischer Emission des Objektes.


    Was schliesslich Werbung hier im Astrotreff angeht: Den Weg findest Du unter http://www.astrotreff.de/werbung.asp


    Ich muss jedoch vorsichtshalber, allgemein und nicht speziell auf Dich bezogen hinzufügen dass der Betreiber des Astrotreff (das bin nicht ich) ebenfalls sachkundig ist, und prüfen wird ob die angefragte Annonce mit dem Ziel der Förderung der wissenschaftlichen Diskussion und Bildung vereinbar ist, oder ob lediglich eine persönliche Lieblingssicht der Welt propagiert werden soll.


    Viele Grüsse,
    DK

  • Hallo DK279,
    danke für deine im wesentlichen sachkundige Antwort. Was mir nicht gefällt:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    leider scheinst Du den absolut zentralen Punkt der ganzen Diskussion weiterhin nicht zu sehen:


    Keiner der beteiligten Astrophysiker, weder die Autoren des Originalartikels, noch die Herausgeber des Press Release, hat je behauptet der *Magnetar* sei aussergewöhnlich massereich! Es geht einzig und allein um die Masse des *Vorgängersternes*.


    Das ist ein ganz erheblicher Unterschied!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist doch ganz selbstverständlich. Wenn ich sage der Westerlund-Magnetar hat 40 Sonnenmassen, so ist damit natürlich der Vorläuferstern gemeint. Da habe ich mich für euch nicht genau genug ausgedrückt. Das ist euer Vorurteil gegen mich, das nicht zu sofort zu sehen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im Gegenteil hat man 2006 bei besagtem Magnetar Röntgenpulse gesehen (http://adsabs.harvard.edu/abs/2007MNRAS.378L..44M), die Struktur welcher (via Trägheitsmoment) auf eine für Neutronensterne absolut normale und mit der Tolman-Oppenheimer-Volkoff Grenze inklusive Einsteinscher ART vollkommen vereinbare Masse von ~1,5 Sonnenmassen hindeutet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist eine überzeugende Zusatzinformation. Letzenendes ist also in Bezug auf die Masse etwas ganz Normales herausgekommen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Problem welches existiert ist "wie verlor der Vorgängerstern vor oder während der SN so viel Materie dass nur so ein normal schwerer Neutronenstern übrigblied", und keinesfalls irgendein anderes!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ... unter der Voraussetzung, dass es keine Alternative zur Klassischen Allgemeinen Relativitätstheorie gibt. Da habe ich bereits mehrfach zugestimmt. Legt man die Lorentz-Interpretation zu Grunde, ist das Problem des Massenverlustes nicht lebenswichtig. Sie hätte ein Problem, wenn das erwartete Schwarze Loch entstanden wäre.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn Du uns Messungen (nicht Spekulationen oder "ich sehe da was auf einem Bild was ich nicht verstehe") vorlegen kannst welche klar und nachvollziehbar eine unvereinbar hohe Masse des Magnetars belegen, dann und nicht vorher haben wir die Diskussion die Dir vorschwebt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, hier hast du mich nicht richtig verstanden. Aus der Lorentz-Interpretation der Allgemeinen Relativitätstheorie folgt nicht, welche Restmasse der übrigbleibende Neutronenstern hat, wenn ein 40 Sonnenmassen schwerer Vorgängerstern kollabiert. Welche Masse übrig bleibt? Das kann nur eine astrophysikalische Berechnung zusammen mit der Lorentz-Interpretation beantworten. Und das ist nicht leicht!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zwar ist dies eigentlich ein News-Thread zu Wd1, jedoch irrst Du auch beim SL im Galaktischen Zentrum: Jedes Objekt dass keinen Ereignishorizont hat (sprich kein SL ist) hat eine von aussen sichtbare irgendwie geartete Oberfläche, ob nun entartet oder nicht. Diese Oberfläche müsste für das multi-Millionen Sonnenmassen Objekt im Gal. Zentrum aufgrund des hohen Drucks (und der endlichen Zeit die es schon bestehen kann, nämlich maximal Alter des Universums) noch eine endliche Temperatur haben (und zwar keine ganz geringe), und damit in irgendeinem Spektralbereich auch strahlen. Danach hat man emsig gesucht, aber nie etwas gefunden. Der Beweis für das SL ist also eigentlich nicht die grosse kompakte Masse allein, sondern das *und* die Abwesenheit von thermischer Emission des Objektes.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Richtig, sind Schwarze Löcher (SL) nur ein theoretischer Grenzfall, muss es Strahlung geben - aber die Temperatur kann theoretisch unterhalb jeder bisherigen Nachweisgrenze liegen. Und dann kommt noch die Gravitationsrotverschiebung hinzu und die geht gegen unendlich. Darüber hinaus sollte ein SL Magnetfelder haben, auch, wenn es nicht rotiert. Eine Diskussion der bisherigen Messungen an anderer Stelle, das würde mir sehr gefallen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was schliesslich Werbung hier im Astrotreff angeht....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hier wäre es für mich ganz selbstverständlich daraufhinzuweisen, dass eine Hypothese untersucht wird, die aber den Anspruch erhebt, nicht mit experimentellen Erkenntnissen der Astrophysik in Widerspruch zu stehen. Prima, wenn nicht jeder Unsinn angepriesen werden darf.


    Zum Abschluss noch einmal ganz konkret: Welchen eurer Einwände soll ich nicht verstanden haben? Wo setze ich mich über astrophysikalische Erkenntnisse hinweg?


    Viele Grüße
    xlorentz

  • Hallo xlorentz,


    Du stimmst also zu dass das Argument für die 1,5 Sonnenmassen des Magnetars Gewicht hat, ja?
    Wenn dem nun so ist, dann folgt logisch zwingend dass der Vorgängerstern den ganzen Rest an Masse verloren hat, denn sonst wäre dieser Rest an Masse noch da. Das ist absolut unabhängig von Einstein- oder sonstirgendeiner "Interpretation" der ART!


    Wo wir damit nun also einig sind dass die Masse verloren ging, und ebenfalls einig sind dass der 1,5 Sonnenmasse schwere Rest fabelhaft mit der Einsteinschen ART übereinstimmt, finde ich es keinen besonders sinnvollen Diskussionsstil Deinerseits andauernd darauf zu verweisen dass Deiner Meinung nach (überzeugt bin ich da absolut nicht) die LET kein Problem mit einem z.b. 10 Sonnenmassen schweren Magnetar *hätte*. Denn ein solcher existiert unseres Wissens nach nicht.


    Das ist spitz formuliert das gleiche wie "wenn der Mond nicht aus Stein sondern aus Zuckerwatte wäre dann hätte die Mond-Stein-Interpretation ein Problem aber die Mond-Zuckerwatte-Interpretation nicht". So macht man keine Wissenschaft, sondern z.B. durch das Anschauen von Mondproben. Und diese sind aus...Stein!


    Viele Grüsse,
    Dominik


    P.S.: Schwarze Löcher können Drehimpuls, Masse und Elektrische Ladung haben, Magnetfelder jedoch nicht.

  • Hallo DK
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Du stimmst also zu dass das Argument für die 1,5 Sonnenmassen des Magnetars Gewicht hat, ja?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Natürlich stimme ich zu. Für die Lorentz-Interpretation kann die Differenzmasse (40 Sonnenmassen – 1.5 Sonnenmassen) beim Supernovaausbruch abgegeben werden. Bei der Klassischen Allgemeinen Relativitätstheorie muss zuvor ein großer Teil der Masse verloren gegangen sein, sonst entsteht ein Schwarzes Loch, was nicht beobachtet wird. Wie das geschehen könnte, habt ihr gut erklärt.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Schwarze Löcher können Drehimpuls, Masse und Elektrische Ladung haben, Magnetfelder jedoch nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    In der Lorentz-Interpretation gibt es Schwarze Löcher nur näherungsweise. Dieser Endzustand, da er Schwarzen Löchern nur nahe kommt, kann ein Magnetfeld besitzen. Das ist eine der Möglichkeiten, Lorentz-Interpretation und Klassische Allgemeine Relativitätstheorie durch Beobachtung zu unterscheiden.
    Viele Grüße
    xlorentz


    Hallo Caro, DK, Kalle ...
    ich hab mein Profil aktualisiert, war vorher so anonym.
    Viele Grüße
    xlorentz


    Hallo Caro, DK, Kalle ...
    Auf einen möglichen und dann wichtigen Unterschied zwischen Lorentz-Interpretation und Klassischer Allgemeiner Relativitätstheorie möchte ich noch hinweisen: Bislang hatte ich immer angenommen, dass für die Lorentz-Interpretation ein besonders massiver Neutronenstern entsteht, wenn sich für die Klassische Allgemeine Relativitätstheorie ein Schwarzes Loch bildet. Das könnte so sein, es ist aber auch etwas Anderes denkbar. Ein Kernkollaps großer Masse heißt für die Lorentz-Interpretation, hier bildet sich ein sehr heißes Zentrum. Möglicherweise ist dieses Zentrum so heiß, dass die Voraussetzungen für eine Paarinstabilitäts-Supernova oder etwas Ähnliches gegeben sind. Das bedeutet für die Lorentz-Interpretation eine Kernexplosion, die den Stern vollständig zerreißt, während es für die Klassische Allgemeine Relativitätstheorie bei einem Schwarzen Loch bleibt.
    Es ist meine Überzeugung, dass mit Hilfe der Astrophysik schon heute zwischen der Lorentz-Interpretation und der Klassischen Allgemeinen Relativitätstheorie experimentell unterschieden werden könnte, wenn man die Lorentz-Interpretation nicht so intensiv von vornherein ablehnen würde.
    Viele Grüße
    xlorentz

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