Wie funktioniert Sofia?

  • Mahlzeit,


    SOFIA (das Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie) hatte ja neulich First-Light-Flight.


    "Das Teleskop selbst ist allen Erwartungen mehr als gerecht geworden. „Die nur durch sehr aufwändige Regelungstechnik erreichbare Bildstabilität und Präzision der Teleskopausrichtung haben unsere Vorgaben voll erfüllt und sogar übertroffen. Eine außerordentliche Ingenieursleistung, insbesondere wenn man bedenkt, dass diese astronomischen Beobachtungen mit einem Großteleskop aus einem Flugzeug mit geöffneter Luke heraus bei 800 Kilometern pro Stunden erfolgten“, freut sich Thomas Keilig, als DSI-Chef-Ingenieur für den Testbetrieb des SOFIA Teleskops verantwortlich. „Ein erster Blick auf die „First Light“-Daten zeigt, dass die Aufnahmen in der Tat scharf genug sind, um damit Astronomie an der vordersten Forschungsfront betreiben zu können. Jetzt geht es endlich los“, bestätigt Alfred Krabbe, Direktor und wissenschaftlicher Leiter des DSI."


    Quelle: http://idw-online.de/pages/de/news371540


    Meine Frage nun, weiss jemand was genaueres zu der "sehr aufwändige[n] Regelungstechnik"?
    Wie machen die da oben Fotos? Das geht doch nur mit 125000 ISO und 1/1000s Belichtungszeit und dann stacken, oder?

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Die Frage habe ich mir auch gestellt. Das ist doch ein mehr oder weniger normales Verkehrsflugzeug. Wie kann man bei den Vibrationen gute Bilder machen?

  • Hallo,


    das Teleskop von SOFIA befindet sich in einer Aufhaengung, die es gestattet, unabhaengig von Lageaenderungen des Flugzeuges auf ein Objekt nachzufuehren. Die Lager sind so aufgebaut, dass sich die Vibrationen des Flugzeugs nur minimal auf das Instrument uebertragen. Dazu gibt es noch die Moeglichkeit, ueber den Nasmythspiegel (Planspiegel nach Haupt- und Fangspiegel) Bildortvariationen zu kompensieren. Er laesst sich dafuer verdrehen und verkippen (tip/tilt-Korrektur).


    Auf der SOFIA-Webseite (Home --> About SOFIA) gibt es einen Artikel "Seeing stars with SOFIA", in dem es heisst:


    <i>"Turbulence is the bane of the project.
    To avoid blurry pictures, the telescope must
    stay fixed on its target even when the air-
    craft jostles around it. Engineers at MAN
    Technologies in Germany will solve the
    problem by floating the telescope on a me-
    ter-wide spherical bearing. “The whole tele-
    scope is balanced around that sphere and
    controlled with a sophisticated torque con-
    trol system,” [..] "</i>


    In den verschiedenen schematischen Darstellungen ist dieses Lager auch gut zu erkennen.


    Weitere Informationen hier: http://www.sofia.usra.edu/Sofia/sofia.html

  • Danke für die Info, Jürgen.


    Ich hab schon die verschiedenen Seiten abgeklappert, aber es entweder übersehen oder nicht verstanden.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Hallo Leute,
    etwas trickreich ist die Sache aber doch, denn das Teleskop hat seitlich einen extrem kleinen Schwenkradius. Der Kurs muss also passend zum Objekt gewählt werden.
    Zudem gibt's wohl momentan noch keine Rückkopplung von der Teleskopsteuerung zum Autopiloten, das wollen die aber noch nachrüsten (hab ich vor ein paar Wochen irgendwo gelesen, Quelle fällt mir nicht mehr ein).


    Die langen Wellenlängen begrenzen natürlich die mögliche Auflösung von vornherein, das ist viel unkritischer als beim sichtbaren Licht.
    Die theoretische maximale Auflösung liegt in der gleichen Größenordnung wie mit einem 15-20 cm Spiegelteleskop visuell.


    Der Hauptvorteil ist aber, dass man mit diesem fliegenden Observatorium in Wellenlängenbereichen beobachten kann, die sonst nur per Satellit erreicht werden können.


    Gruß,
    Martin

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